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Erwachet! 1985
g85 22. 1. S. 12-14

Weißt du, was deine Kinder lesen?

„MAMI, ich werde ihre Bücher nie wieder lesen“, sagte die 11jährige Shana. Gemeint waren die Werke einer bekannten Kinderbuchautorin. Nach dem Grund gefragt, zeigte sie ihrer Mutter mehrere obszöne Passagen in einem Buch. Die Mutter erklärte: „Ich war schockiert, denn bis dahin war ich der Meinung, ich hätte die Bücher unserer Kinder überprüft, da ich die Zusammenfassung im Buchumschlag las, um zu ermitteln, wovon sie handeln. Aber ich hätte mir nie träumen lassen, daß Bücher, die für 10- bis 12jährige geschrieben werden, eine solche Sprache enthalten. Ich lobte meine Tochter, daß sie zu mir gekommen war, und beschloß, ihren Lesestoff künftig sorgfältiger durchzusehen.“

Jahrelang haben einige Fernsehstationen in den Vereinigten Staaten folgende Botschaft ausgestrahlt: „Es ist 22 Uhr. Wissen Sie, wo Ihre Kinder sind?“ Niemand, der seine Kinder liebt, möchte sie nachts in unerwünschter Gesellschaft auf der Straße wissen. Aber wann hast du das letzte Mal ihren Lesestoff überprüft? Könnte es sein, daß sie sich durch das, was sie lesen, in die Gesellschaft von Menschen begeben, die Faulheit, Rebellion, Diebstahl, Prostitution, Homosexualität oder sogar Mord befürworten? WEISST du wirklich, was deine Kinder lesen?

Was sie lesen

Eine Mutter fand ihren 9jährigen Sohn in ein Buch vertieft. Zu ihrer Freude stellte sich heraus, daß es sich dabei um eine Enzyklopädie handelte. Eigentlich ist es überflüssig, zu sagen, daß das die Ausnahme ist und nicht die Regel. Wesentlich häufiger beschäftigt sich ein Kind in diesem Alter mit einem Comic-Heft oder einer Bildergeschichte. Auch sie mögen ihren Wert haben. Im allgemeinen sind sie aber, ehrlich gesagt, für das Erwerben guter Lesegewohnheiten nur von begrenztem Nutzen.a

Und wie steht es um die Teenager? Die Zeitschrift Seventeen sagt: „Ein wesentlicher Teil des auf Teenager zugeschnittenen Angebots sind Liebesromane.“ Eine 16jährige soll folgendes geäußert haben: „Die Bücher sind so realistisch. Du fühlst dich, als wärst du selbst die Hauptfigur ... Ich kann mich in ihnen verlieren.“ Eine Liebesgeschichte kann die Phantasie eines Jugendlichen in bezug auf Liebe und romantische Vorstellungen anregen, lange bevor er in der Lage ist, gemäß diesen Gefühlen zu handeln. Einige Jugendliche sind durch solche Romane geradezu süchtig geworden und haben sich sogar Liebesromanen mit pornographischem Charakter zugewandt.

Ein junges Mädchen zum Beispiel las anfangs ältere Liebesromane. „Schon bald“, sagt sie, „verging kein Tag, an dem ich nicht wenigstens einen Roman las.“ Dann ertappte sie sich, daß sie, um ihren Lesehunger zu stillen, auch zu neueren Liebesromanen griff. „Sie gingen bei der Beschreibung unmoralischer sexueller Handlungen vor der Ehe sehr ins Detail“, wie sie sich erinnert.

Und was kann man von den Jungen sagen? Vielleicht fühlen sie sich von Liebesromanen abgestoßen, mögen aber dafür von Science-fiction-, Abenteuer- und Sportromanen gefesselt sein. Einige davon sind bestimmt nützlich, doch eine ganze Reihe ist es gewiß nicht.

Daneben sollte man auch nicht übersehen, was Kinder in der Schule lesen müssen. Im Unterricht werden sie zum Beispiel mit der Evolutionstheorie, den Ansichten der falschen Religion und sogar mit Filmen und Büchern, in denen es eindeutig um Sex geht, konfrontiert. Eltern sind sich oft gar nicht bewußt, was ihren Kindern gelehrt wird.

Was Eltern tun können

Wie kannst du als Vater oder Mutter deinen Kindern helfen? Zuerst einmal solltest du selbst ein gutes Beispiel geben. Das mag jedoch für manchen zugegebenermaßen nicht ganz einfach sein. Ein in Kenia dienender Missionar der Zeugen Jehovas stellte fest: „In den meisten Fällen haben die Eltern [in Kenia] nur eine unzureichende oder gar keine Schulbildung genossen und können nicht besonders gut lesen. Daher wissen sie gar nicht, was ihren Kindern in der Schule gelehrt wird oder was diese selbst lesen.“ Für Eltern, die sich in einer solchen Situation befinden, mag es notwendig sein, etwas zu unternehmen, um selbst lesen zu lernen. Oft ermöglichen die Versammlungen der Zeugen Jehovas eine solche Schulung.

In wohlhabenderen Ländern können dagegen die Eltern normalerweise lesen. Wie kannst aber du aus diesem Vorteil Nutzen ziehen? Ganz einfach gesagt: Wenn du möchtest, daß deine Kinder lesen, müssen sie auch dich lesen sehen. Wenn du möchtest, daß sie gute Bücher lesen, müssen sie sehen, daß auch du gute Bücher liest.

Interessanterweise betont die Bibel den Wert einer frühzeitigen Schulung. Sie spricht von einem hervorragenden jungen Mann namens Timotheus, der ‘von frühester Kindheit an die heiligen Schriften kannte’ (2. Timotheus 3:15). Offensichtlich las ihm seine Mutter schon aus den Schriften vor, als er noch ein Kleinkind war. Die große Liebe, die Timotheus zu Gottes Wort hatte, schrieb der Apostel Paulus zumindest teilweise dieser Unterweisung zu.

Auch heute wirkt es sich auf das spätere Leben aus, wenn Kindern von klein auf vorgelesen wird. Ein Wunderkind (mit 11 Jahren Medizinstudentin im 1. Semester) und seine drei Schwestern entwickelten sich, wie verlautete, zu Genies, da sie frühzeitig von den Eltern Unterricht erhalten hatten. Ihr Vater sagte: „Unsere Kinder sind nichts Besonderes. Sie hatten nur die Gelegenheit, schon sehr früh zu lernen.“ Wahrscheinlich wirst du nicht erwarten, daß dein Kind ein Genie wird. Dieses Beispiel zeigt jedoch den Wert guter Lesegewohnheiten in jungen Jahren. Dr. Bettelheim bemerkte: „Man hat festgestellt, daß am Ende der dritten Klasse schon weitgehend feststeht, wer in der Schule gut oder schwach sein wird. Somit ist der Unterricht im Lesen während der ersten drei Schuljahre entscheidend.“

Wenn deine Kinder bemüht sind, sich im Lesen zu verbessern, werden sie oftmals Ermunterung und Lob von dir benötigen. In dem Buch How to Motivate Adolescents (Wie man Jugendliche motiviert) wird dazu gesagt: „Lob ist vielleicht der größte, aber auch der am häufigsten übersehene Ansporn, den Jugendliche von Erwachsenen erhalten können.“

Doch wie können Eltern überwachen, was ein Kind liest? Einige haben ihre angeblich schlafenden Kinder dabei ertappt, daß sie pornographische Schriften im Schein einer Taschenlampe unter der Bettdecke lasen. Das heißt natürlich nicht, daß Eltern schnüffeln oder Polizeimethoden anwenden müßten. Aber dieses Beispiel unterstreicht die Notwendigkeit freundschaftlicher Gespräche zwischen Eltern und Kindern. Warum solltest du deinem Kind nicht in einer offenen Aussprache erklären, was unerwünscht ist und warum du so entscheidest? Wenn du dies ruhig und freimütig tust, wirst du kaum, wenn überhaupt, mit einer Verstimmung rechnen müssen. Einem Kind den richtigen „Weg“ zu zeigen hat oft lang anhaltende Auswirkungen (Sprüche 22:6).

Nimm keine völlig negative Haltung zur Lektüre deines Kindes ein. Statt wegen des Lesestoffs, der den jungen Menschen zur Verfügung steht, hilflos die Hände zu ringen, solltest du etwas tun. Sorge dafür, daß dein Kind unverdorbene Literatur erhält. Der bereits erwähnte Junge, der eine Enzyklopädie durchlas, konnte dies doch nur, weil es bei ihm zu Hause solche Bücher gab. Könnte ein Konversationslexikon nicht auch für deine Familie eine gut angelegte Investition sein? Und wie steht es mit den „Klassikern“? Viele enthalten Abenteuergeschichten, die auf Zuverlässigkeit und Loyalität Nachdruck legen und das Vorstellungsvermögen eines Kindes anregen. Hast du solche Werke in deinem Haus? Falls du es dir nicht leisten kannst, sie zu kaufen, schau dich um, ob es in deiner Nähe eine öffentliche Bibliothek gibt, und ermuntere dein Kind, diese zu benutzen.

Wie steht es mit Zeitschriften? Viele enthalten Artikel über Fotografie, Geschichte, Geographie oder Tiere. Publikationen wie Der Wachtturm und Erwachet! können das Interesse deines Kindes für den Schöpfer anregen. Wenn die Abonnements auf diese Zeitschriften auf den Namen des Kindes lauten, wird es sogar noch eher geneigt sein, sie zu lesen.

Lehrstoff in der Schule

Wie steht es aber mit dem, was deinem Kind in der Schule gelehrt wird? Einige Eltern waren so besorgt, daß sie mit den Verantwortlichen in der Schule gesprochen und darum gebeten haben, ihre Kinder vom Lesen bestimmten Lehrstoffs, den die Eltern für anstößig hielten, zu befreien. Auf diesem Gebiet ist allerdings Ausgeglichenheit erforderlich. Dein Kind wird in seinem Leben ständig mit Ideen und Gedanken konfrontiert werden, die sich mit der Bibel nicht vereinbaren lassen. Und eines Tages wird es auf sich selbst gestellt sein. Es wird dann die „Klugheit“ und das „Denkvermögen“ benötigen, die zu entwickeln Salomo Jugendliche ermunterte, um unterscheiden zu können, was wahr und was unwahr ist (Sprüche 1:4). Würde dein Kind diese Fähigkeit entwickeln, wenn du bestrebt wärst, es gegen alle irrigen Ansichten abzuschirmen?

Deshalb lassen einige Eltern ihre Kinder ihre regulären Hausaufgaben machen, überprüfen aber gleichzeitig sorgfältig, was sie gelehrt werden. Sie sehen sich ihre Schulbücher an und sprechen täglich mit ihnen über das, was in der Schule durchgenommen wurde. Ein regelmäßiges Studium der Bibel sowie ein freies und offenes Gespräch helfen diesen Eltern, die Gedanken ihrer Kinder in die richtigen Bahnen zu lenken (5. Mose 6:6-9).

Manchmal mag es allerdings notwendig sein, sich an die Schulleitung zu wenden, besonders dann, wenn ausgesprochen anstößiger Stoff gelehrt wird. Bedenke allerdings, daß die Lehrer deines Kindes nicht deine Feinde sind. Lehrer sind im allgemeinen gewissenhaft und genauso wie du daran interessiert, daß dein Kind etwas lernt. Daher solltest du, wenn es Zeit und Umstände erlauben, die Lehrer hin und wieder aufsuchen und versuchen, sie kennenzulernen.

Lesen zu können ist die Grundvoraussetzung für das Lernen. Ohne diese Fähigkeit ist das Lernen schwierig. Wenn man lesen kann, gibt es kaum etwas, was man nicht lernen könnte. Kinder, die gern lesen, haben einen echten Vorteil.

[Fußnote]

a Siehe den Artikel „Comic-Hefte — Sollte dein Kind sie lesen?“ (Erwachet! vom 8. Juli 1984).

[Herausgestellter Text auf Seite 13]

Wenn du möchtest, daß sie gute Bücher lesen, müssen sie sehen, daß du gute Bücher liest

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