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  • Ein Einfrieren der Atomwaffen — Dafür oder dagegen?
  • Erwachet! 1985
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Erwachet! 1985
g85 8. 4. S. 11

Ein Einfrieren der Atomwaffen — Dafür oder dagegen?

IM MAI 1983 forderten die Bischöfe der katholischen Kirche in den USA ausdrücklich den Abbau der bestehenden Kernwaffenarsenale und das Einstellen der „Erprobung, Produktion und Stationierung neuer nuklearer Waffensysteme“. Sie erklärten: „Es [darf] kein Mißverständnis über unsere tiefe Skepsis hinsichtlich der moralischen Akzeptanz jedes Einsatzes von Kernwaffen geben.“ (Siehe Erwachet! vom 22. Juni 1984, Seite 4.)

In einem Brief, der am 8. November 1983 in Lourdes (Frankreich) verfaßt wurde, lassen die Bischöfe der katholischen Kirche in Frankreich erkennen, daß sie mit ihren amerikanischen Kollegen nicht völlig übereinstimmen. In einer erläuternden Anmerkung beharren die französischen Bischöfe auf dem Standpunkt, daß „Nationen das Recht haben, zur Abschreckung etwaiger Aggressoren sogar den Einsatz von Atomwaffen in ihre Verteidigungsstrategie einzubeziehen“.

Die französischen Bischöfe erklären in ihrem Brief: „Damit die atomare Abschreckung moralisch akzeptabel ist, müssen offensichtlich folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

Sie darf nur als Verteidigungsmaßnahme benutzt werden;

das Anhäufen von Arsenalen soll vermieden werden; das Ziel der Abschreckung ist erreicht, wenn ein drohender Vergeltungsschlag jeglichen Angriff von außen unsinnig erscheinen läßt;

jede Vorsichtsmaßnahme sollte getroffen werden, um das Risiko auszuschalten, daß ein Atomkrieg z. B. durch Zufall, von einem Wahnsinnigen oder von Terroristen ausgelöst wird;

der Staat, der einerseits das mit der atomaren Abschreckung verbundene Risiko in Kauf nimmt, sollte andererseits eine konstruktive Friedenspolitik verfolgen.“

Viele französische Katholiken sprachen sich gegen den Standpunkt ihrer Bischöfe aus. Alain Woodrow, Fachredakteur für Religion bei der Pariser Tageszeitung Le Monde, bemerkte: „Die Argumente der Bischöfe grenzen an Spitzfindigkeit. Selbst wenn sie erklären, eine ,Bedrohung sei keine Gewaltanwendung‘, so ist dies eine sehr subtile Unterscheidung. Wie sie selbst zugeben, muß ein Land, dessen Verteidigung glaubwürdig sein soll, ‚entschlossen sein, etwas zu unternehmen, wenn abschreckende Maßnahmen nicht ausreichen‘.“

Interessanterweise entsprach der Standpunkt des Rates der protestantischen Kirchen in Frankreich eher dem der katholischen Bischöfe in Amerika, als er wenige Tage danach für ein „Einfrieren der Atomwaffen als ersten Schritt zur Umkehrung der Rüstungsspirale“ plädierte, „selbst wenn dieser Schritt nur einseitig erfolgen sollte“. Diese Erklärung wiederum stieß auf heftigen Widerstand innerhalb der protestantischen Kirche. Nach Meinung eines Pastors sei eine solche Haltung geradezu eine Einladung an totalitäre Staaten „zu Aggression und Subversion“.

Warum gibt es innerhalb der Kirchen über diese wichtige Frage des 20. Jahrhunderts derartige Meinungsunterschiede? Offensichtlich deshalb, weil die meisten kirchlichen Würdenträger die Weltlage mehr vom politischen als vom biblischen Standpunkt aus betrachten. Man darf gewiß nicht hoffen, die wahrhaft vereinten Jünger Christi, des ‘Friedefürsten’, unter diesen zerstrittenen Organisationen zu finden (Jesaja 9:6, 7; Johannes 17:20, 21).

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