Wie wirkungsvoll ist das Predigen von Tür zu Tür?
„Das Interesse am Evangelisieren nimmt in amerikanischen Kirchen schlagartig zu“, heißt es in der Zeitschrift Christianity Today. Doch auf welche Art des Evangelisierens legt man Wert?
In letzter Zeit haben viele protestantische Kirchen das Evangelisieren unter Freunden gefördert. Darunter versteht man, daß Kirchenmitglieder ihren Freunden, Nachbarn und Familienangehörigen Zeugnis geben. Mit der Behauptung, diese Methode sei weit wirkungsvoller als Hausbesuche bei Fremden, verweist eine kirchliche Gruppe auf eine Umfrage, die sie unter 14 000 Kirchenmitgliedern durchgeführt hat. „Zwischen 75 und 90 Prozent der Befragten sagen, sie verdanken ihren christlichen Glauben einem Freund oder Angehörigen.“ Gemäß dem Bericht wird das Predigen von Tür zu Tür von den meisten Kirchen als wirkungslos angesehen. Darüber hinaus „würde sich die überwiegende Mehrheit der Christen bei dieser Art des Zeugnisgebens nicht besonders wohl fühlen“.
Kann man aber wirklich sagen, die Predigtmethode von Tür zu Tür sei wirkungslos? Aus der Bibel geht hervor, daß sich die ersten Christen nicht darauf beschränkten, nur ihren Freunden und Angehörigen zu predigen, sondern sie predigten von Ort zu Ort und von Haus zu Haus und erzielten dabei hervorragende Ergebnisse (Lukas 8:1; Apostelgeschichte 2:41; 4:4; 5:14, 42; 20:20, 21).
Jehovas Zeugen gebrauchen heute dieselbe von den Aposteln angewandte Methode. Der britische Soziologe Bryan Wilson analysierte das Wachstum der Zeugen Jehovas in Japan und kam zu der Schlußfolgerung: „Die meisten [58,3 Prozent] derer, die Zeugen geworden sind, sagten, ihr Interesse sei ursprünglich durch den Haus-zu-Haus-Besuch eines Verkündigers geweckt worden.“ Der Dienst von Tür zu Tür ist wirkungsvoll, auch wenn sich „die überwiegende Mehrheit der Christen“ dabei „nicht besonders wohl fühlen“ mag.