Sollte man Tränen zurückhalten?
Der kleine Peter fällt hin und blutet am Knie. Er fängt an zu weinen. „Na komm! Wisch dir die Tränen ab, Peter“, würde man sagen. „Ein Junge weint doch nicht.“ Und wenn Peter nun die Tränen hinunterschluckt, denkt man vielleicht, er habe eine wertvolle Lektion hinsichtlich Männlichkeit erhalten. Ist das aber wirklich der Fall?
Halte Tränen nicht zurück! So mahnt der Biochemiker Dr. William Frey, der sich eingehend mit dem Phänomen des Weinens befaßt hat. Warum nicht? Weil das Weinen guttun kann.
Dr. Frey behauptet, daß nur Menschen emotionale Tränen vergießen und daß sich solche Tränen in ihrer chemischen Zusammensetzung von Tränen unterscheiden, die durch Reizstoffe, wie die der Zwiebel, hervorgerufen werden. In einem Bericht, der in der Zeitschrift Psychology Today erschien, erklärt Dr. Frey, daß „emotionale Tränen eine größere Konzentration an Protein aufweisen als durch Reizstoffe ausgelöste Tränen“.
Eines scheint sicher: Das Weinen trägt dazu bei, durch Leid und Kummer verursachten emotionalen Streß zu mindern. Die Bibel enthält zahlreiche Beispiele von Männern und Frauen — darunter auch Jesus Christus —, die Tränen vergossen (Lukas 19:41; Johannes 11:33-35). Um mit emotionalem Streß, wie zum Beispiel Kummer, fertig zu werden, ist folgender Rat wahrscheinlich hilfreich: Halte Tränen nicht zurück!