Wir beobachten die Welt
Weltweiter Drogenmißbrauch
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) greifen weltweit nicht weniger als 48 Millionen Menschen zu Rauschmitteln. Davon sind 1,7 Millionen opiumabhängig, 30 Millionen rauchen Haschisch, und 700 000 nehmen Heroin. Die Zahl derer, die dem Kokain, der suchterzeugendsten Droge, die erhältlich ist, verfallen sind, wird auf mehrere Millionen geschätzt. Laut offiziellen Angaben der WHO stellen die Zahlen nur die Spitze des Eisbergs dar, weil aus vielen Ländern nur unvollständige Informationen zur Verfügung stehen.
Aids als Waffe?
In den Vereinigten Staaten kommt es neuerdings zu immer mehr Strafverfahren, die mit Aids in Zusammenhang stehen. Bei den Staatsanwaltschaften häufen sich die Fälle von „Widerstand gegen die Staatsgewalt, bei denen Personen, die verdächtigt werden, Träger dieser Krankheit zu sein, Polizeibeamte angespien oder gebissen haben“, meldet das National Law Journal. In drei separaten Fällen rechtfertigten die Staatsanwälte eine derartige Anklageerhebung mit der Ansteckungsgefahr, die von der Krankheit ausgeht. Nach ihrer Ansicht „kann Aids durch Speichel übertragen werden, wenn dieser in offene Wunden, in die Augen oder in die Blutbahn gelangt“. Ein Staatsanwalt bemerkte: „Wir wollen nicht mit aller Gewalt einen Anklagegrund finden. Wenn aber jemand eine Krankheit wie eine Waffe verwendet, werden wir dem nicht tatenlos zusehen.“
Nahostkrise unter Mäusen
Entlang der israelisch-syrischen Waffenstillstandslinie herrscht ein Bevölkerungsproblem. Nicht unter den Menschen — die Gegend ist nur dünn besiedelt —, sondern unter den Feldmäusen. Ungefähr 250 Millionen Mäuse fristen dort ihr Dasein. Massenweise entschließen sie sich zum Selbstmord. Sie springen in Bäche oder stürzen sich die Felsabhänge der Golanhöhen hinunter. Wissenschaftler, die das beobachtet haben, meinen, die Nagetiere würden ihr Bevölkerungsproblem durch ein solches Verhalten instinktiv lösen.
Neue Insel nach Vulkanausbruch
Am Montag, dem 20. Januar 1986, wurde 1 200 km südlich von Tokio eine Insel geboren. Durch unterseeische Eruptionen eines Vulkans entstand eine halbmondförmige Insel. Am darauffolgenden Freitag war die Insel in Ost-West-Richtung schon auf eine Länge von ungefähr 700 Meter „gewachsen“; ihre größte Breite betrug 200 Meter. Und sie „wuchs“ immer noch weiter. Das erfuhr Erwachet! von der japanischen Schiffahrtspolizei. Die neu entstandene Insel kann aber wieder verschwinden. „Bereits 1907/1908 und 1914 tauchten zufolge vulkanischer Tätigkeit in der gleichen Gegend neue Inseln auf, die aber bald darauf wieder verschwanden“, hieß es in der Zeitung Mainichi Daily News.
Spitzentechnologie-Schmuggel
Habgier ist der wirksamste Katalysator für „den Schmuggel von Produkten US-amerikanischer Spitzentechnologie“. Das berichtet die New York Times. Ein Teil davon wird für Kernwaffentests benötigt. Ausländische Regierungen brauchen nach Meinung von Richard Roberts (US-Zollbehörde) nicht einmal ihren Geheimdienst zu bemühen, um hochwertige US-Technologie illegal zu erwerben. Die Länder lassen einfach bekanntwerden, daß sie ein bestimmtes Produkt wünschen und Höchstpreise bieten. „Und sie bekommen es“, sagte er. „Dafür sorgt schon die Habgier.“ Wer betätigt sich als Schmuggler? „Hauptsächlich Geschäftsleute, die sich die Chance nicht entgehen lassen wollen, eine Menge Geld zu verdienen“, erklärte ein stellvertretender US-Staatsanwalt und fügte hinzu, daß es sich dabei um „vornehme Leute handelt, die regelmäßig zur Kirche gehen“.
Uralter Baum
Europas ältester Baum steht in dem bulgarischen Dorf Granit in der Nähe der Stadt Stara Sagora. Es handelt sich um eine 1 640 Jahre alte, 23 Meter hohe Eiche mit einem Umfang von 7,5 Metern. Das meldet die bulgarische Nachrichtenagentur. Dieser uralte Baum hätte demnach ungefähr 10 Jahre nach dem Tod Konstantins zu wachsen begonnen, des römischen Kaisers, der Heidentum und Christentum miteinander vermischte. Er starb 337 u. Z. Gegen die doppelt so alten Mammutbäume Kaliforniens ist die alte Eiche allerdings noch eine junge Maid.
„Mutter Natur“ überlistet
Die sieben bis zehn Tage, die die Bienen zur Herstellung von Wachs benötigen, können jetzt eingespart werden. Das behauptet der Erfinder eines Produktes mit der Bezeichnung Permacomb. Neun Jahre arbeitete man an der Entwicklung von Waben aus hochdichtem Polyäthylen, und in der gesamten Zeit verließ kein Bienenvolk den Bau. Ein anderer Vorteil liegt darin, daß der Honig mit einer Hochgeschwindigkeitszentrifuge in etwa einer Minute aus den Waben herausgeschleudert werden kann. Mit herkömmlichen Methoden dauert das ungefähr eine halbe Stunde. Die künstlichen Waben schmelzen nicht und sind unzerbrechlich, auch sind sie unempfindlich gegen die Maden der Wachsmotte. Daher erübrigen sich Pestizide gegen die Wachsmotte, und somit ist der Honig reiner. Gegebenenfalls können die Waben sterilisiert werden. Der kalifornische Erfinder meint, die Imkerei ließe sich jetzt besser automatisieren.
Tödliche Kombination
Professor Peter Sleight, Kardiologe in Oxford (England), macht darauf aufmerksam, daß sich das Risiko, einen Herzanfall zu erleiden, bei Frauen, die rauchen und auch empfängnisverhütende Mittel nehmen, mindestens verzehnfacht. In der in Sydney (Australien) erscheinenden Zeitung Sun schreibt Professor Sleight, daß immer mehr junge Frauen rauchen. Das Ergebnis: Herzanfälle sind beinahe an der Tagesordnung. Schuld daran ist nach seiner Meinung das Rauchen, besonders bei Frauen, die die Pille nehmen.