Gottes Wort — der beste Schutz!
WAS würdest du tun, wenn jemand versuchen würde, dich auszurauben? Ihm unverzüglich deine Brieftasche überreichen oder dich wehren, um deinen Besitz zu schützen? Im heutigen Zeitalter der Gewalt glauben viele, Gewaltanwendung sei gerechtfertigt, um Besitz zu schützen. Das Tragen einer Waffe oder die Ausbildung in einer Kampfsportart wird als Schutz vor einem Angriff betrachtet. Erreicht man damit aber wirklich die besten Ergebnisse? Manch einer, der zur Waffe griff, hat dies später bereut. Im Gegensatz dazu sagte der weise König Salomo: „Sprich nicht: ‚Ich will Übles zurückzahlen!‘ Hoffe auf Jehova, und er wird dich retten“ (Sprüche 20:22).
Vor einiger Zeit wollte ein Mitarbeiter in der Weltzentrale der Zeugen Jehovas in Brooklyn (New York) einige Freunde in Brooklyn besuchen. Er erzählt: „Als ich vor dem Gebäude angekommen war, stürzte ein Mann in einer Soldatenjacke mit einem Messer in der Hand auf mich zu und forderte: ‚Dein Geld! Gib mir dein ganzes Geld!‘
Da er merkte, daß mich sein Angriff nicht aus der Fassung brachte, befahl er: ‚Geh in das Haus! Ich möchte nicht, daß jemand zuhört! Los, rein!‘ Drinnen verlangte er meine Brieftasche. Er fand nur 2 Dollar. Während er den Rest des Inhalts durchsortierte, erklärte ich ihm, daß ich ein Zeuge Jehovas sei.
Er tat so, als hätte er es nicht gehört, und bestand auf mehr Geld. Dann griff er mit seiner freien Hand in meine Hosentaschen, während er mit der anderen krampfhaft sein Messer festhielt, und entdeckte einen 20-Dollar-Schein, den ich eingesteckt hatte. In der Hoffnung, noch mehr zu finden, suchte er weiter und warf alles, was er nicht gebrauchen konnte, auf den Boden. ‚Wofür brauchst du das Geld?‘ fragte ich. ‚Für Drogen?‘ ‚Ja‘, antwortete er. Dann sagte ich: ‚Weißt du, daß du ein toter Mann wärst, wenn ich kein Zeuge Jehovas wäre? Ich bin in Karate ausgebildet. Du bist mehr als einmal sorglos mit dem Messer umgegangen.‘
Als ich die Bibel anführte, um meinen Standpunkt als Zeuge Jehovas klarzumachen, griff er in seine Jackentasche, zog ein kleines Buch heraus und reichte es mir mit den Worten: ‚Hier, ich hab’ eine Bibel!‘ Es war eine kleine Taschenbibel.
‚Die nützt dir auch nichts‘, sagte ich. ‚Du wendest ja noch nicht einmal das an, was hier steht.‘ Ich nahm seine Bibel und las ihm Matthäus 6:33 und Johannes 17:3 vor, wobei ich hervorhob, daß es nicht nur wichtig ist, Bibelkenntnis zu erlangen, sondern daß man das Gelernte auch im Leben anwenden muß.
Er gab zu, daß er zwei Monate zuvor aus dem Gefängnis entlassen worden war. Da er keine Arbeit hatte und Geld brauchte, hatte er wieder angefangen zu stehlen. Ich las ihm 1. Korinther 6:9, 10 vor und erklärte ihm, daß Diebe Gottes Königreich nicht ererben werden. Auch sagte ich: ‚Eines Tages begegnest du vielleicht einem, der so dumm ist und um sein Geld kämpft, und vielleicht bringst du ihn dann um, oder er bringt dich um, oder du wirst am Ende gefaßt und kommst wieder ins Gefängnis.‘ ‚Sag das nicht!‘ rief er erschrocken. Ich gab ihm zu bedenken, daß ‘diejenigen, die zum Schwert greifen, durch das Schwert umkommen werden’ (Matthäus 26:52).
Offensichtlich veranlaßten ihn die Schriftstellen zum Nachdenken, denn er entschuldigte sich. Er senkte den Kopf und bemerkte dabei, was er auf den Boden geworfen hatte, als er meine Taschen ausgeleert hatte. Beschämt hob er alles auf und gab es mir, behielt aber das Geld. Als er auf die Tür zuging, fragte er mich, ob ich für ihn beten würde. Ich erklärte: ‚Was du mir getan hast, war falsch, aber vor allem hast du gegen Jehova gesündigt. Das ist eine Sache zwischen dir und ihm.‘
Beim Weggehen bat er mich, ihm einen Gefallen zu tun. Er streckte mir die Hand entgegen, in der er das Messer hielt, und fragte: ‚Kannst du das für mich wegwerfen? Ich überfalle jetzt niemand mehr.‘ Ich nahm das Messer und gab ihm eine Erwachet!-Ausgabe.“ (Von Ricky Hanagami berichtet.)