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Erwachet! 1986
g86 22. 10. S. 3-4

Die Notwendigkeit des Geldes

„GELD ist eine Wurzel alles Übels.“ Kommen einem diese Worte nicht irgendwie bekannt vor? In Wirklichkeit sind sie eine Abwandlung des Spruchs: „Geldgier ist eine Wurzel alles Übels.“a

Das selbstsüchtige Streben nach Reichtum zieht offenkundig viel Übles nach sich. Es ist das Motiv für die meisten Verbrechen. Wie erginge es uns aber, wenn es das Geld nicht gäbe?

Natürlich gab es Zeiten, wo man ohne Geld auskam. Und selbst nachdem man es eingeführt hatte, wurde es nur in begrenztem Rahmen und nur hin und wieder gebraucht. Früher waren die bäuerlichen Haushalte weitgehend unabhängig und deckten den Eigenbedarf. Was man nicht selbst erzeugte, verschaffte man sich durch Eintausch eigener Produkte. Doch man stieß auch auf manche Schwierigkeit, und zwar vor allem derjenige, der sich auf den Handel mit einer Ware spezialisiert oder sich als Knecht verdingt hatte.

In einem Gleichnis Jesu ist von Arbeitern die Rede, die ein Hausherr für seinen Weingarten eingestellt hatte (Matthäus 20:1-16). Die Männer erhielten als Lohn einen zuvor vereinbarten Geldbetrag. Das deutet darauf hin, daß zu jener Zeit Geld allgemein im Umlauf war. Aber angenommen, man hätte damals gelebt, wäre einer dieser Arbeiter gewesen und mit einer bestimmten Menge Weintrauben entlohnt worden.

Nichts gegen Weintrauben, aber wer möchte schon tagaus, tagein nur von Weintrauben leben? Bei den täglichen Mahlzeiten wünscht man sich etwas Solideres und Abwechslungsreicheres, zum Beispiel Fleisch und Gemüse. Auch Kleidung, Heizmaterial sowie andere Güter und Dienstleistungen sind nötig. Man müßte also jemanden finden, der so etwas anbietet.

Was aber, wenn der Betreffende auf Weintrauben keinen Wert legt? Dann gälte es, jemand anders zu finden, der die Weintrauben gegen etwas eintauschte, was man wiederum zum Tausch gegen die benötigten Waren verwenden könnte. Überhaupt könnte der gesamte Handel zeitraubender sein, als die Weintrauben zu verdienen.

Problematisch ist es auch, die Tauschobjekte zu bewerten. Wieviel Pfund Weintrauben soll ein Hähnchen kosten, wieviel ein Paar Schuhe? Jede Tauschware müßte im Vergleich zu einer anderen einen entsprechenden Wert erhalten. „Wenn das Angebot 1 000 verschiedene Waren oder Dienstleistungen umfaßte, wären zur Festlegung des relativen Marktwertes statt 1 000 Preisangaben in Dollar 499 500 ‚Wechselkurse‘ erforderlich“, heißt es in dem Buch Money, Banking, and the United States Economy (Geld, Bankwesen und die Wirtschaft der Vereinigten Staaten).

Man müßte nicht nur viel im Kopf behalten, sondern auch je nach Marktlage die Liste ständig revidieren und korrigieren. Was aber, wenn eine Tauschware, zum Beispiel ein Rind, mehr wert ist als die Axt, die man kaufen möchte? Wer soll das Rind bekommen, wenn man bei mehreren Personen verschiedene Waren einkaufen möchte, die insgesamt soviel wert sind wie das Rind? Wie umständlich es doch wäre, unter solchen Bedingungen irgendein Geschäft abzuwickeln! Mit Sicherheit müßte für den Tausch von Waren und für Dienstleistungen ein gemeinsamer Nenner gefunden werden. Geld wäre erforderlich.

Geld erfüllt also die folgenden Grundfunktionen:

● Geld ist ein Tauschmittel, das den Zugang zu Waren und Dienstleistungen erleichtert.

● Geld dient als Maßstab — als Rechnungseinheit —, mit dem alle Waren und Dienstleistungen verglichen werden können und der jeweilige Wert festgestellt werden kann.

● Geld ermöglicht die Aufbewahrung von Werten, ist also ein Mittel, das es gestattet, sein Einkommen für den späteren Gebrauch zurückzulegen und zu sparen.

Die Einführung des Geldes ebnete den Weg für die Entstehung riesiger Industrien mit einer unüberschaubaren Vielfalt an Konsumgütern. Durch das Geld öffnet sich uns die Tür zu den neusten und besten Waren und zu Dienstleistungen. Geld ist sozusagen der Lebensnerv des Wirtschaftswachstums, der Faktor, von dem die Handelswirtschaft abhängig ist. Es erlaubt eine weitreichende Spezialisierung.

„Doch der an sich nützliche und umworbene Diener ‚Geld‘ benimmt sich gelegentlich daneben“, schreibt John A. Cochran in dem Buch Money, Banking, and the Economy. „Geld erweist sich entweder als ein wahrer Segen oder als ein böser Fluch.“ Das trifft vor allem auf die verzweigte Wirtschaft von heute zu, in der über Nacht Vermögen verdient werden oder verlorengehen, ein Geschäft blühen oder scheitern kann und Regierungen Gedeihen haben oder gestürzt werden. Im Zentrum vieler Vorkommnisse stehen die riesigen Gelddepots — die Banken. In jüngerer Zeit ist es zu Bankenschließungen nie gekannten Ausmaßes gekommen. Ist das ein Alarmzeichen?

[Fußnote]

a Der Spruch, der zwischen 61 und 64 u. Z. von dem Apostel Paulus in Mazedonien niedergeschrieben wurde, ist in der Bibel in 1. Timotheus, Kapitel 6, Vers 10 (Luther) zu finden.

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