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  • g87 8. 1. S. 23-27
  • Vierfarbendruck aus der Nähe betrachtet

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  • Vierfarbendruck aus der Nähe betrachtet
  • Erwachet! 1987
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Vierfarbendruck ist komplizierter
  • Der Produktionsablauf
  • Die Seitenmontagestation
  • Die Herstellung der Farbkorrekturabzüge
  • Das Endprodukt
  • Grenzen der farbrichtigen Wiedergabe
  • Es ist die Mühe wert
  • Wie man Farben für sich arbeiten läßt
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Erwachet! 1987
g87 8. 1. S. 23-27

Vierfarbendruck aus der Nähe betrachtet

Beginnend mit dieser Ausgabe erscheint die Zeitschrift „Erwachet!“ in deutscher und in einer Reihe anderer Sprachen im Vierfarbendruck wie ihre Begleitzeitschrift „Der Wachtturm“. Unter Vierfarbendruck versteht man ein Verfahren, bei dem die natürlichen Farben durch die Kombination von drei Grundfarben und Schwarz wiedergegeben werden. Wie werden aber Vierfarbendrucke erzeugt? Welche Technologie verwendet man heute? In dem folgenden Artikel wird ein Teil der Arbeitsvorgänge beschrieben, wie sie in der Zentrale der Watchtower Society in Brooklyn (New York) ablaufen.

DIE Bilder in Zeitschriften, Zeitungen und Büchern sind sozusagen eine optische Täuschung. Ein Beispiel dafür ist, wie Schwarzweißfotos oder Zeichnungen bei dem weitverbreiteten Offsetdruck wiedergegeben werden.

Beim Drucken in Schwarzweiß wird nur eine Druckfarbe verwendet: Schwarz. Betrachtet man ein gedrucktes Schwarzweißbild, so erkennt das Auge aber auch Abstufungen von Grau. Wie entstehen außer dem Schwarz die verschiedenen Grautöne? Durch die Verwendung von Rasterpunkten.

Durch Punkte? Ja, durch schwarze Punkte. Wenn man ein gedrucktes Bild durch ein Vergrößerungsglas betrachtet, sieht man, daß es sich aus zahlreichen Pünktchen zusammensetzt. Die Halbtöne einer Zeichnung oder einer Fotografie sind nicht mehr zu sehen. Bevor ein Bild gedruckt werden kann, muß es in Rasterpunkte zerlegt werden.

Wie kommen die Punkte zustande? Die Zeichnung oder die Fotografie wird zu diesem Zweck mit einem sogenannten Scanner in einen Raster genau definierter Punkte umgewandelt. Zum Scanner gehört ein Computer, der die Abstufungen elektronisch in unterschiedliche Rasterpunktgrößen umsetzt. Mit Hilfe eines Laserstrahls werden diese Rasterpunkte auf Filmmaterial übertragen. Die verschiedenen Grautonwerte erzielt man durch unterschiedlich große Punkte. Diese nehmen die Farbe an, die dann von den Druckplatten auf das Papier übertragen wird.

Je kleiner die Punkte sind, um so heller ist auf weißem Papier die Schattierung. Dunklere Tönungen entstehen durch größere Rasterpunkte. Mit Hilfe von Punkten werden also dem Auge das Schwarz und die Grauschattierungen der ursprünglichen Fotografie oder Zeichnung „vorgegaukelt“.

Vierfarbendruck ist komplizierter

Weit komplizierter als die Schwarzweißwiedergabe ist die Vierfarbenreproduktion. Außer Schwarz werden hierzu drei Grundfarben verwendet: 1. Cyan (grünstichiges Blau), 2. Magenta (blaustichiges Rot) und 3. Gelb. Die Rasterpunkte mit jeweils einer der vier Druckfarben werden in der Druckmaschine nacheinander auf dem Papier vereinigt und geben so das breite Spektrum von Farben wieder, die das Auge auf einem gedruckten Bild erkennt.

Aus der Originalzeichnung oder -fotografie müssen jedoch zuvor die drei Farben und das Schwarz getrennt herausgezogen werden. Das Ergebnis sind aufgerasterte Filme mit den helleren oder dunkleren Werten der jeweiligen Farbe. Wie entstehen aber aus diesen vier Farben all die anderen Farbtöne, die in Druckschriften zu sehen sind?

Nehmen wir beispielsweise ein Foto von einem grünen Rasen, das wir in unserer Zeitschrift abdrucken möchten. Beim Drucken durchläuft das Papier vier Druckwerke, wobei in jedem eine Farbe dazukommt. Die Punkte einer Druckplatte nehmen die Farbe Cyan an und hinterlassen ihr Druckbild auf dem Papier. Beim schnellen Durchlauf des Papiers durch die Druckpresse nehmen die Rasterpunkte der folgenden Druckplatte gelbe Farbe an und hinterlassen ihr Druckbild auf dem Papier, und zwar neben den cyanfarbigen Punkten. Das Licht, das von den Farben Cyan und Gelb und dem weißen Papier reflektiert wird, erscheint dem Auge als Grün. Alle anderen Regenbogenfarben entstehen dadurch, daß in den vier Druckwerken die Rasterpunkte der vier Farben auf das Papier übertragen werden.

Der Produktionsablauf

Bevor das fertige Produkt die Druckpresse verlassen kann, ist viel zu tun. Zunächst müssen von der zu druckenden Fotografie oder Grafik Farbauszüge (negativ oder positiv) angefertigt werden. Diese Farbauszüge dienen als Grundlage für die Herstellung der Druckplatten.

Eine farbige Seite einer Zeitschrift erfordert mindestens vier Filme: jeweils einen Film für die drei Grundfarben und einen für Schwarz. Diese Filme liefert der Laser-Scanner. Im Scanner wird das Foto abgetastet, und das Bild wird elektronisch gespeichert.

Der Scanner erinnert an eine 3 Meter lange Drehbank. Mit einem sehr hellen Lichtstrahl wird das farbige Bild, das auf einem rotierenden Zylinder befestigt ist, abgetastet. Beim Scannen wird das Licht reflektiert und optisch in drei Lichtstrahlen aufgespalten — einer für jede Grundfarbe. Jeder Strahl durchläuft danach ein Filter, das nur eine Grundfarbe durchläßt. Das Schwarz der schwarzen Flächen in der Originalvorlage ergibt sich aus der Kombination der Signale für die drei Grundfarben.

Der Scanner verwandelt mit Hilfe des Computers die Intensität jeder Farbe in elektrische Signale, setzt sie durch eine elektronische „Rasterung“ in die entsprechenden Punkte um und speichert diese anschließend elektronisch.

Wie geht man vor, wenn die Fotografie oder die Zeichnung zu groß ist oder nicht so biegsam, daß sie um den Zylinder des Scanners gelegt werden kann? In einem solchen Fall fertigt man ein Farbfoto oder ein Farbdia (35 mm oder größer) an und befestigt dieses auf dem Zylinder. Mit Hilfe des Scanners kann das Bild auch verkleinert oder vergrößert werden.

Die Seitenmontagestation

Die im Computer gespeicherten Informationen werden an einer Seitenmontagestation sichtbar gemacht. Sie besteht aus einer Tastatur und einem Bildschirm, der an einen großen Fernsehbildschirm erinnert. Nur wenige Befehle über die Tastatur genügen, um das Bild auf dem Schirm erscheinen zu lassen. Die erforderlichen Farbkorrekturen werden elektronisch vorgenommen. Bildausschnitte können entweder kontrastreicher gemacht oder auch gelöscht werden.

An der Station kann außerdem aus Ausschnitten verschiedener Bilder ein Bild zusammengestellt werden. So können zum Beispiel der Sonnenuntergang von einem Bild und ein Mann von einem zweiten Bild sowie ein Haus von einem dritten zu einem neuen Bild vereinigt werden, das einen Mann zeigt, der bei Sonnenuntergang vor einem Haus steht.

Nachdem man gewisse Änderungen vorgenommen hat, besteht die Möglichkeit, die elektronischen Bilddaten vom Computer in andere Geräte zu übertragen, wo sie als Korrekturabzüge oder als Filme ausgegeben werden.

Die Herstellung der Farbkorrekturabzüge

Das Gerät, mit dem die Farbkorrekturabzüge hergestellt werden, arbeitet mit drei Lichtstrahlen — rot, grün und blau. Für diese Korrekturabzüge wird handelsübliches Fotopapier verwendet.

Der Probeabzug wird von mehreren Mitarbeitern begutachtet. Einige meinen vielleicht, der Himmel auf dem Bild sei nicht blau genug — er sei zu grün. „Nimm etwas Gelb heraus“, schlagen andere vor. „Doch die Bananen im Obstkorb müssen so gelb bleiben, wie sie sind“, wirft jemand anders ein. Daher müssen einige Korrekturen vorgenommen werden, bei denen zwar etwas Gelb aus dem Himmel, aber nicht aus den Bananen herausgenommen wird. Um dies auszuführen, kehren wir zur Seitenmontagestation zurück, wo die entsprechenden Änderungen vorgenommen werden.

Zu diesem Zeitpunkt steht das Bild im Computer so zur Verfügung, wie es gedruckt werden wird. Wenn es für gut befunden wird, erhält der Computer den Befehl, die Seiten für die Filmausgabe vorzubereiten.

Das Endprodukt

Der Filmrecorder ist mit einem Laser bestückt. Der Laserstrahl wird entsprechend den Bilddaten gesteuert und erzeugt auf einem Filmnegativ die Rasterpunkte. Für jede Farbe wird jeweils ein Film belichtet. Ein Film trägt die Rasterpunkte für den Rotanteil (Magenta) der Originalvorlage, ein zweiter die für den Blauanteil (Cyan), ein dritter die für das Gelb und ein vierter die für das Schwarz. Diese Filme haben dieselbe Größe wie später das Bild in der Zeitschrift.

Die Schlußmontage von Text und Bildern erfolgt am Leuchttisch. Zu diesem Zweck werden die aufgerasterten Filmnegative zur Druckformmontage gegeben. Dabei wird nochmals die Qualität des Films überprüft. Anschließend erfolgt die Montage der Textnegative auf einer separaten Polyesterfolie. Die Mitarbeiter, die diese Arbeiten verrichten, nehmen Lupen zu Hilfe, um sicherzustellen, daß die Filme der einzelnen Farben paßgenau aufeinanderliegen, da das gedruckte Bild verschwommen erscheint, wenn es ungenau montiert ist.

Jetzt sind Bilder und Text an dem vorgesehenen Platz, das heißt, die Zeitschrift ist komplett montiert. Dann wird ein weiterer Korrekturabzug aller Teile der Zeitschrift gemacht, und wenn dieser druckreif ist, geht er an die Abteilung Plattenkopie unserer Druckereien in Brooklyn und Wallkill.

Kopien davon werden in alle Welt an die Druckereien der Zweige gesandt, die vierfarbig drucken. In diesen Druckereien werden die Filme schließlich verwendet, um die Offsetdruckplatten herzustellen.

Zur Herstellung der Druckplatten werden Text und Bilder von der Druckformmontage auf die Platte kopiert. Dazu benutzt man intensives ultraviolettes Licht. Die Platten bestehen aus einer Aluminiumlegierung und sind chemisch beschichtet. Welche Dicke haben die Platten, die um die Druckzylinder gelegt werden? Das hängt von der Art der Druckpresse ab. In der Druckerei in Brooklyn sind sie nur 0,2 Millimeter dick. Die Druckmaschinen in unserer Druckerei auf der Wachtturm-Farm im Staat New York sind größer; deshalb sind die Platten für diese Pressen stärker.

Die Platten werden in der Druckpresse in der richtigen Farbreihenfolge eingespannt, und jetzt kann die Zeitschrift gedruckt werden. Wenn sich die Zylinder der einzelnen Druckwerke drehen, erhält jede Platte eine Farbe aus einem gesonderten Farbkasten. Die Farbe wird von der Metallplatte auf einen mit Gummituch bespannten Zylinder übertragen, der wiederum die Farbe auf das Papier überträgt. Wenn alle vier Farben auf dem Papier übereinandergedruckt sind, haben wir einen fast naturgetreuen Farbdruck.

Das ist aber noch nicht alles. Wenn vier verschiedene Farben aufeinandergedruckt werden, entsteht eine klebrige Schicht, die schnell getrocknet werden muß. Deshalb durchläuft das Papier im hinteren Abschnitt der Druckpresse einen Heißlufttrockner. Durch die hohe Temperatur trocknet die Farbe schnell. Das erhitzte Papier läuft danach über wassergekühlte Walzen, so daß es abkühlt und die Druckfarbe hart wird.

Grenzen der farbrichtigen Wiedergabe

Wie genau werden bei diesem Verfahren die Farben der ursprünglichen Fotografie oder Zeichnung wiedergegeben? Keine Maschine kann genau das wiedergeben, was das menschliche Auge sieht. Es kann 5 bis 10 Millionen Farbschattierungen unterscheiden. Mit einer Offsetpresse können aber nur 500 bis 1 000 Schattierungen erzielt werden. Daher ist es nicht möglich, das leuchtendste Weiß und die dunkelsten Farbelemente der Originalvorlage wiederzugeben.

Ein anderer wichtiger Faktor ist die verwendete Papierart. Die erreichbare Leuchtkraft der Farben ist zum einen von der Qualität und Beschaffenheit des Papiers abhängig und zum anderen davon, wie gut die Farbe auf die entsprechende Papierart aufgebracht wurde. Für die Zeitschriften Erwachet! und Der Wachtturm wurde aus Kostengründen die Papierqualität nach oben hin begrenzt, da diese Zeitschriften so kostengünstig wie möglich sein sollen, damit sie weltweit von Millionen Menschen erworben werden können, auch von Personen mit wenig finanziellen Mitteln.

Den Lesern kommt außerdem zugute, daß durch unser Werk keine Gewinne angestrebt werden. Die Herstellungskosten können unter anderem dadurch niedrig gehalten werden, daß weltweit in den Druckereien der Zweige der Watch Tower Society Tausende von Freiwilligen als Vollzeitdiener tätig sind; ihnen wird lediglich Kost, Unterkunft und eine geringe monatliche Zuwendung gewährt.

Es ist die Mühe wert

Im allgemeinen ist sich der Leser einer bunt illustrierten Zeitschrift nicht bewußt, was für eine gewaltige Arbeit und was für ein technischer Aufwand damit verbunden ist, das Material zu verfassen, zu drucken und es ihm ins Haus zu bringen. Übrigens ist die Druckvorbereitung für die Zeitschriften Erwachet! und Der Wachtturm für eine Sprache, in der nur wenige tausend Exemplare gedruckt werden, genauso aufwendig wie für die Zeitschriften in englischer Sprache, von denen Millionen gedruckt werden.

Aber die Mühe lohnt sich. Die Farbe macht die Druckschriften interessanter und anziehender und regt zum Lesen an. Offenbar sind Farben für uns ansprechender als Schwarzweiß, da der Schöpfer uns so geschaffen hat, daß wir farbig sehen. Aus diesem Grund ist es zu begrüßen, daß Erwachet! jetzt regulär im Vierfarbendruck erscheint. Und während wir durch Erfahrung unsere Drucktechniken verfeinern, werden wir die Qualität der Zeitschriften weiter verbessern, damit sie noch nützlicher sind und noch mehr Freude bereiten.

[Bilder auf Seite 24]

Der Operator bereitet den Scanner für die Farbauszüge vor

Unten rechts: Stark vergrößerter Bildausschnitt

[Bild auf Seite 25]

Der Operator an der Seitenmontagestation

[Bild auf Seite 26]

Vergleich der Farbkorrekturabzüge mit dem Original

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