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  • Namibia — weit, einsam und einladend
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Erwachet! 1987
g87 8. 9. S. 16-18

Namibia — weit, einsam und einladend

Von unserem Korrespondenten in Südwestafrika

„EIN Löwe! Es ist ein Löwe im Lager!“

Auf den Schrei hin schaue ich durch das Fenster unseres Wohnwagens und sehe, wie Arbeiter in alle Richtungen hetzen. Aufgeregt rufe ich meine Familie, und vorsichtig — sehr vorsichtig — schleichen wir ins Freie. Da ist er! Ein großer Löwe mit schwarzer Mähne trottet am Sicherheitszaun entlang — aber auf der falschen Seite! Bald kommen Ranger herbei und treiben ihn an eine Stelle, wo sie ein Loch in den Zaun geschnitten haben. Der Löwe macht sich davon und fühlt sich wahrscheinlich genauso erleichtert wie wir.

Wir befinden uns in einem Lager in Namutoni im Etoscha-Nationalpark, einem großen Wildtierpark in Namibia. Doch nicht der Wunsch, uns an Naturschönheiten zu weiden, hat uns veranlaßt, diesen zuweilen unbehaglichen Ort aufzusuchen. Uns haben die Menschen angezogen.

Namibia ist zwar mehr als dreimal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland, ist aber sehr dünn besiedelt — etwas mehr als ein Einwohner pro Quadratkilometer. Das Land ist mit bewohnten Fleckchen gesprenkelt. Als Zeugen Jehovas hatten wir den brennenden Wunsch, die isoliert lebenden Bewohner mit der „guten Botschaft vom Königreich“ zu erreichen (Matthäus 24:14). Jahrelang hatten wir als Familie den Hindus und Moslems in Natal (Südafrika) gepredigt. Jetzt befanden wir uns fast 2 000 Kilometer entfernt von dort auf der anderen Seite des Kontinents. Als unsere jüngste Tochter ihre Schulausbildung beendet hatte, ergriffen wir die Gelegenheit, in einem Land zu dienen, wo in bezug auf das Predigtwerk Hilfe not tat.

So kamen wir in dieses weite, einsame Land. Bald merkten wir, daß Namibia seinen eigenen Reiz hat. Hier in der Etoschapfanne zum Beispiel ist eine erstaunliche Vielfalt an Wildtieren zu beobachten: Rudel von 12 oder mehr Löwen, Flamingos in Scharen von Hunderttausenden, Herden von 50 bis 100 Weißschwanzgnus und unzählige Zebras, Springböcke und Impalas. An einer Wasserstelle sehen wir drei Elefanten„familien“ — Mütter mit ihren Jungen —, insgesamt 51 Tiere!

Hoch über einer Akazie schaut der anmutige lange Hals einer Giraffe hervor. Dort hinten jagt ein Gepard über die Ebene und verfolgt seine Beute. Ein riesiger Kudubock mit seinen stattlichen gedrehten Hörnern späht mit großen, klaren Augen aus einem Dickicht hervor. Ein spitzhörniger Passan oder Oryx steht da wie eine Statue. Hier ist auch die prächtige Elenantilope zu Hause, die größte Antilopenart der Erde. Welch ein Gegensatz eine solche Antilope zu dem Dik-Dik in ihrer Nähe ist, das mit seinen 30 Zentimetern Höhe wie ein Spielzeug wirkt! Die Etoschapfanne beherbergt auch die anmutigen, aber seltenen schwarzgesichtigen Impalas.

Naturschätze

Der Name Namibia leitet sich von der Wüste Namib her, die sich über 1 300 Kilometer an der Westküste Afrikas erstreckt. Sandgefüllte Gerippe, einst stattliche Firmenhäuser, stehen in Geisterstädten als Überreste eines kurzlebigen Diamantrausches. Gebleichte Knochen und gestrandete Schiffe säumen die zerklüftete Küste. Sanddünen — die höchsten der Welt — verschieben sich zu immer neuen Mustern. Der Traum eines jeden Fotografen!

Namibia ist voller Naturschätze. Unter dem Küstensand gibt es immer noch große Diamantvorkommen. Im Landesinnern befindet sich auf einer Farm mit Namen Hoba der größte dem Menschen bekannte Meteorstein — über 50 Tonnen Eisen und Nickel. In Tsumeb sind in einer Mine 184 verschiedene Mineralien gefunden worden, von denen einige nirgendwo sonst auf der Erde vorkommen.

Im Süden endet eine steinige Ebene abrupt in dem imposanten Canyon des Großen Fischflusses, der an Größe nur vom Grand Canyon (USA) übertroffen wird. Zu beiden Seiten des Canyons ragen riesige rosafarbene Felsen empor. Es handelt sich um zutage liegenden Rosenquarz; eine Bergspitze besteht ganz und gar aus diesem schönen Kristall. Südlich des Canyons gibt es weitere Schätze, aber diese Gegend ist unerträglich heiß und trocken. „Buschmänner und Schürfer“, heißt es in der Publikation Illustrated Guide to Southern Africa, „sind die einzigen, die sich von den unwirtlichen Verhältnissen nicht abschrecken ließen und sich in dieses Gebiet begeben haben.“

Namibia besitzt Schätze verschiedenster Art, wozu die „schwarzen Diamanten“ gehören, ein Beiname für die Karakulschafe. Auch der Atlantik liefert viele Kostbarkeiten. Silbrig glänzende Sardinen und Sardellen werden gefangen und zum Fischereihafen in Walfischbai gebracht. In Lüderitz verarbeitet man Langusten, und jährlich werden große Mengen davon in alle Welt exportiert. Entlang der Küste befinden sich „Inseln“ (hölzerne Plattformen), auf denen sich Seevögel niederlassen und wo wertvoller Guano (als Dünger verwendeter Vogelmist) gesammelt wird.

Es gibt noch viele weitere Naturwunder und -schätze. In die Höhe ragende Gesteinsformationen, wunderschöne Mineralien wie Diamant, Amethyst, Aquamarin, Turmalin, Jaspis und Tigerauge sowie Uran- und Kupfererze machen Namibia zu einer Schatzkammer.

Geistige Schätze

Seit wir als Familie hier in Namibia dienen, ist es uns nicht in den Sinn gekommen, nach Erzen oder nach Edelsteinen zu schürfen oder zu graben. Doch in den Menschen hier haben wir einen wahren Schatz gefunden. Wir wohnen in Tsumeb und gehören zu einer kleinen Versammlung der Zeugen Jehovas, in der neun verschiedene Nationalitäten vertreten sind. Unter uns werden acht Sprachen gesprochen. Welch eine Freude es ist, mit dieser Gruppe gemeinsam zu dienen!

Natürlich bringt das Predigtwerk in einem solchen Land Probleme mit sich. Wenn wir von Haus zu Haus — oder von Hütte zu Hütte — gehen, müssen wir normalerweise biblische Literatur in verschiedenen Sprachen mitnehmen: Englisch, Afrikaans, Kwanyama, Nama, Ndonga, Deutsch, Herero, Portugiesisch und Kwangali. Das ist eine schwere Last, besonders wenn die Temperatur bei ungefähr 40 °C liegt. Und dann wird bestimmt jemand fragen: „Haben Sie nicht etwas in Chimbundu?“

Doch all das ist halb so schlimm. Namibia ist politisch zersplittert, und wie überall in der Welt machen sich die Menschen hier Gedanken über die Zukunft. Ihnen die Hoffnung erweckende und tröstliche Botschaft der Bibel überbringen zu dürfen erfüllt uns mit tiefer Zufriedenheit. Dadurch fühlen wir uns in diesem weiten, einsamen und doch einladenden Land zu Hause.

[Bild auf Seite 17]

Diese Pflanzen, die allein in Namibia wachsen, können bis zu 2 000 Jahre alt werden

Welwitschia mirabilis

[Bild auf Seite 18]

Robben tummeln sich an der Atlantikküste Namibias

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