Leserbriefe
Den Tod eines Kindes verwinden
Nachdem ich die Artikelserie „Den Tod eines Kindes verwinden“ [8. August 1987] gelesen habe, drängt es mich, für diese sachgerechten und wirklichkeitsnahen Artikel ein Lob auszusprechen. Meine Frau und ich konnten das Gesagte ausnahmslos auf uns beziehen, da kürzlich unser Sohn im Alter von fünfeinhalb Jahren an einem Herzanfall gestorben ist. Wir haben die Schuldgefühle, den Zorn und alles andere verspürt, was in der Artikelserie aufgezählt wurde. Auch haben wir die „Äußerungen, die nicht unbedingt Trost spenden“, gehört und noch mehr. Wir sehnen uns sehr nach der neuen Welt. Nur wenn wir unseren kleinen Jungen wieder in die Arme schließen können, wird der Schmerz endgültig verschwunden sein. Noch einmal vielen Dank für die liebevollen und verständnisvollen Artikel, von denen wir mit Bestimmtheit glauben, daß sie nicht nur auf uns zutreffen, sondern auch auf viele andere, und daß sie ihnen ebenfalls eine Hilfe sein werden.
K. I., England
Mir fehlen die Worte, um meine Wertschätzung für die Artikelserie auszudrücken, in der behandelt wurde, wie man den Tod eines Kindes verwinden kann. Unser Sohn hat im letzten August Selbstmord begangen. Der Aufschluß in den Artikeln bewirkte, daß ich mich nicht als Außenseiter fühlte. Ich hätte nicht gedacht, daß so viele andere ebenso empfinden wie ich. Doch so sehr ich den Aufschluß in den verschiedenen Phasen benötigte, die man durchläuft, nachdem man ein Kind verloren hat, so wenig konnte ich verstehen, warum Selbstmord, wie auf Seite 15 erwähnt, mit dem normalen Tod in Verbindung gebracht wird. Mir ist bewußt, daß der Tod nie normal ist, aber Selbstmord ist weit tragischer, weil die Hoffnung auf eine Auferstehung nicht immer gegeben ist. Ich weiß nicht, ob ich meinen Sohn jemals wiedersehen werde.
J. D., Vereinigte Staaten
Der Selbstmord des Jungen namens George wurde in dem Artikel nicht erwähnt, um anzuzeigen, daß der Tod durch Selbstmord dem normalen Tod gleichzusetzen ist, sondern um zu zeigen, wie sein Vater sogar dieses tragische Ereignis durch den Trost aus bestimmten Bibeltexten verwinden konnte. Selbstmord ist tatsächlich sehr schwerwiegend und tragisch, doch in jedem Fall haben wir die Zusicherung, daß Jehova und sein Sohn Jesus Christus das Rechte tun werden. Jehova kennt alle Begleitumstände sowie den Grad der Verantwortlichkeit und weiß, ob Reue möglich ist. Wir können völlig darauf vertrauen, daß er in Übereinstimmung mit seinem Willen so barmherzig wie irgend möglich sein wird (Red.).
Einem Mitmenschen das Leben nehmen
Der Grund meines Schreibens ist, daß in dem Artikel „Weltfrieden — Wie und wann?“ [8. Juni 1987] über Jehovas Zeugen gesagt wird: „Sie sind jetzt friedsam und werden niemals einem ihrer Mitmenschen das Leben nehmen.“ Bedeutet dies, daß wir als Zeugen Jehovas keine tödliche Gewalt anwenden dürfen, um uns selbst oder unsere Familie zu schützen?
H. N., Vereinigte Staaten
Der Ausdruck „einem Mitmenschen das Leben nehmen“ schließt eine bewußte Anstrengung ein, den anderen zu töten. Ein wahrer Christ würde dies nicht tun. Falls er angegriffen wird und seinem Angreifer, der entschlossen ist, ihn zu verletzen oder zu töten, nicht entkommen kann, könnte er versuchen, die Schläge abzuwehren oder sich und andere durch Schläge zu schützen, indem er vielleicht das benutzt, was er gerade zur Verfügung hat. Seine Handlungen wären aber nur abwehrend. Er würde nicht versuchen, seinen Angreifer zu töten oder ihn zu bestrafen, sondern nur den Angriff zunichte machen wollen. Sollte der Angreifer einen tödlichen Schlag abbekommen, geschähe dies versehentlich, nicht absichtlich (Red.).