Wir beobachten die Welt
Tabaksüchtige
Der höchste beamtete Arzt der Vereinigten Staaten, Dr. C. Everett Koop, erklärte im Mai, Nikotin mache ebenso süchtig wie Heroin oder Kokain. „Eine eingehende Untersuchung der Daten macht deutlich, daß Zigaretten und andere Tabakwaren suchterzeugend sind“, schrieb er in dem Vorwort zu seinem jährlichen Bericht über die Auswirkungen des Rauchens auf die Gesundheit. „Umfassende Forschungen haben gezeigt, daß das Nikotin der Suchtstoff im Tabak ist.“ In dem 618seitigen Bericht werden 171 verschiedene Studien angeführt, und man kommt zu dem Schluß, daß der Tabakgenuß nicht nur eine schädliche Gewohnheit ist, sondern vielmehr eine schwere Form der Abhängigkeit. Diese Forschungen tragen zur Klärung der Frage bei, warum ein Produkt, das, wie man sagt, allein in den Vereinigten Staaten jährlich 320 000 Todesfälle verursacht, weiterhin genossen wird.
Gedächtnisstörend
Um festzustellen, wie sich Geräusche auf die Merkfähigkeit auswirken, testeten Forscher französische Studenten in bezug auf ihre Fähigkeit, sich neunstellige Zahlen einzuprägen, während sie verschiedenen Geräuschen ausgesetzt wurden. Der Test ergab, daß Geräusche wie von einer Untergrundbahn wenig oder kaum Einfluß auf die Merkfähigkeit hatten. Im Gegensatz dazu sind „Gespräche ... im Hintergrund selbst dann störend, wenn sie in einer Fremdsprache geführt werden“, bemerkt die Zeitschrift Hippocrates. Der Wissenschaftler Alan Baddeley von der Universität Cambridge (England) führt als Grund an, daß das Kurzzeitgedächtnis mit der gesprochenen Sprache verbunden ist, so daß es erforderlich ist, neue Telefonnummern oder neue Zahlenschloßkombinationen laut zu wiederholen. Wie es in dem Bericht hieß, „stört der Klang einer anderen menschlichen Stimme den Vorgang“, ungeachtet, ob es sich um Sprache oder um Gesang handelt.
Unfallzeit
Die in Britisch-Kolumbien (Kanada) erscheinende Zeitung The Province berichtet, daß man „zwischen 2 und 7 Uhr und zwischen 14 und 17 Uhr“ am meisten zu Unfällen neigt. Gemäß dem Artikel vertritt ein Gremium von Wissenschaftlern die Ansicht, daß „Gehirnprozesse in den frühen Morgenstunden ein vermehrtes Schlafbedürfnis und eine verminderte Funktionsfähigkeit bewirken. Eine zweite, weniger ausgeprägte Phase der Gefährdung tritt in den Nachmittagsstunden auf.“ Die Katastrophe im Atomkraftwerk auf Three Mile Island (Pennsylvanien) wird als Beispiel für das Versagen des menschlichen Urteilsvermögens während dieser „Phasen der Gefährdung“ angeführt. Die Forscher erkannten „eine bemerkenswerte Verbindung zwischen den beiden täglichen Phasen erhöhten Schlafbedürfnisses und Fehlern in der medizinischen Behandlung, Kraftfahrzeugunfällen sowie menschlichem Versagen bei technologischen Katastrophen“, schreibt The Province.
„Keine einfache Lösung“
Nach einem Bericht der Kirche von Rom bezeichnen 50 Prozent der Bewohner Roms ihr Verhältnis zur katholischen Kirche als „distanziert“. Es heißt, daß in den vergangenen 20 Jahren die Zahl der regelmäßigen Messebesucher von 41 Prozent auf 25 Prozent gesunken ist. In einigen Vorstädten Roms machen praktizierende Katholiken nur 5 Prozent der Einwohnerzahl aus. Die Zahl der Priester bereitet der Kirche nicht weniger Sorge. Auf 10 000 Einwohner kommt ein Priester. „Für dieses Problem gibt es keine einfache Lösung“, schreibt die mailändische Tageszeitung Il Corriere della Sera.
Stirbt die Seele?
Bischof Krister Stendahl aus Stockholm hat Kirchgänger in Schweden mit seinen Ansichten über die Unsterblichkeit der Seele schockiert, die er in seinem neuen Buch Meningar (Meinungen) darlegt. Bischof Stendahl sagt, der traditionelle Glaube an die Unsterblichkeit der Seele gehe seinem Ende zu. Der Abgeordnete Filip Fridolfsson behauptet, daß der Standpunkt des Bischofs „das Fundament des christlichen Glaubens in Frage zieht“. Aber der Bischof erklärt: „Man findet kaum beweiskräftige Stützen für die Unsterblichkeit der Seele in der Bibel“ — die ja das wahre Fundament des christlichen Glaubens ist. Der biblische Standpunkt ist klar. Die Seele stirbt, und die Hoffnung auf ewiges Leben für die Menschheit beruht auf der Auferstehung. Dies geht aus Bibeltexten wie Hesekiel 18:4 und Apostelgeschichte 24:15 hervor.
Bibel ausverkauft
Die „gesamtaustralische Bibel“, die kürzlich im Rahmen des 200jährigen Bestehens Australiens herausgegeben wurde, fand erstaunlich guten Zuspruch. Eine Woche nach der Freigabe war diese „australisierte“ Bibel, die Good News Bible, in manchen Städten ausverkauft. Die erste Auflage betrug allerdings nur 40 000 Exemplare. Wie die Zeitung Canberra Times schreibt, sagte der Generalsekretär der Bibelgesellschaft Australiens: „Es ist traurig, daß die überwiegende Mehrheit unserer australischen Mitbürger biblische Analphabeten sind. Das zeigt sich auf vielen Gebieten und stellt eine große Herausforderung dar.“ Wer ist für die mangelnde Bibelkenntnis der 16 Millionen Einwohner Australiens verantwortlich? Gewiß ist die Geistlichkeit mitverantwortlich dafür, daß die Menschen nicht in der biblischen Wahrheit unterwiesen worden sind.
Nährboden für Psychopathen?
„Amerika könnte sich zu einem Nährboden für Psychopathen entwickeln“, meldet die kanadische Zeitung The Province. Gemäß dem Artikel weist der amerikanische Psychologe Ken Magid, stellvertretender Leiter des Verhaltensforschungsprogramms am Saint Joseph Hospital in Denver (Colorado), auf ein ernstes Problem bei Kindern hin, die in den ersten 16 Lebensmonaten, „in denen das Vertrauen zu anderen erlernt wird“, nicht die richtige Bindung an ihre Mutter entwickelt haben. Er sagt, das Nichtzustandekommen einer solchen Bindung sei auf „irgend etwas zurückzuführen, was die Verbindung zwischen Mutter und Kind unterbricht“. Dr. Magid behauptet: „Innerhalb von zwei Generationen könnten die Gewaltverbrechen in Nordamerika um die Hälfte gesenkt werden“, wenn die Regierung den Müttern helfen würde, zumindest das erste Jahr bei ihrem Kind zu bleiben.
Kaffeekonsum
Die Ärztezeitschrift British Medical Journal berichtet, daß übermäßiger Konsum von Kaffee oder anderen stark koffeinhaltigen Produkten das Herzanfallrisiko erhöhe, weil der Cholesteringehalt des Blutes gesteigert werde. Mäßige Mengen Koffein sind zwar anregend und können die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit fördern, aber in größeren Mengen wirkt Koffein wie Adrenalin, das den Kreislauf belastet, indem es die Herztätigkeit anregt und die Blutgefäße erweitert. Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Angst können sich einstellen, wenn man täglich mehr als drei Tassen Kaffee trinkt. Aufgekochter Kaffee kann fünfmal soviel Koffein enthalten wie anders zubereiteter Kaffee.
Der längste unterseeische Tunnel
Der Seikantunnel, der längste unterseeische Tunnel der Welt, ist im März eröffnet worden. Er verbindet Hokkaido und Hondo, zwei der Hauptinseln Japans. Der Tunnel, der ausschließlich dem Eisenbahnverkehr dient, ist 53,9 Kilometer lang, wovon 23,3 Kilometer in 100 Meter Tiefe unterhalb der Tsugarustraße verlaufen. Die schnellsten Züge brauchen etwa 30 Minuten, um den Tunnel zu passieren. Wie hoch waren die Kosten? Die Fertigstellung kostete 34 Menschenleben und 1,1 Billionen Yen (8,8 Milliarden US-Dollar). Doch in den 24 Jahren, die vergangen sind, seit der Tunnelbau begonnen wurde, ist ein Großteil des Personenverkehrs mit der Eisenbahn durch den Luftverkehr ersetzt worden.
Tierfriedhöfe
Immer mehr Japaner lassen ihre verstorbenen Haustiere auf Tierfriedhöfen beerdigen. Sie zahlen von 10 000 Yen (78 US-Dollar) bis 1 300 000 Yen (10 000 US-Dollar) je nach Art der Bestattung und des Grabsteins. Zusätzliche Kosten entstehen durch die Grabpflege und den jährlichen Besuch eines Priesters, der „für die Tierseele um Frieden betet“. Nicht selten wird verstorbenen Hunden, Katzen, Goldfischen und anderen Tieren am Grab gehuldigt. Von einem Friedhof heißt es, an den Wochenenden würden dort über 300 Besucher Weihrauch opfern. Man ist der Ansicht, daß für viele dieser Tiere nach ihrem Tod mehr Zeit und Geld aufgebracht wird als zuvor für ihre Anschaffung und Haltung.