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Erwachet! 1989
g89 8. 2. S. 12-14

Junge Leute fragen sich:

Wie kann ich Rassenvorurteilen begegnen?

Das Museum war nur ein paar Kilometer entfernt. Und da das Geld der beiden 11jährigen Jungen nur für die Eintrittskarten reichte, beschlossen sie, zu Fuß zu gehen.

Auf dem Weg dorthin mußten sie eine breite Straße überqueren, die in der Stadt die Grenze zwischen den Wohngebieten der Schwarzen und der Weißen bildete. Als sie sich über diese Trennlinie wagten und nichts geschah, waren sie erleichtert und freuten sich über die Sommersonne. Doch plötzlich tauchte wie aus dem Nichts eine große Gruppe weißer Jugendlicher auf. Die Meute jagte, Stöcke schwingend und rassische Schimpfwörter rufend, hinter ihnen her und schrie: „Faßt sie! Faßt sie!“

RASSENVORURTEILE. Die Nachrichten lassen erkennen, daß dies ein weltweites Problem ist. Klagen über Diskriminierung bei der Wohnungs- und Arbeitssuche oder bei medizinischen Behandlungen sind daher an der Tagesordnung.

Somit magst auch du früher oder später mit Rassenvorurteilen konfrontiert werden. Einige Jugendliche haben zum Beispiel in der Schule wegen Vorurteilen zu leiden — sie sind ständig rassischen Beschimpfungen ausgesetzt und werden von den Lehrern herablassend behandelt. „Mein Lehrer macht mich vor der Klasse lächerlich“, sagt ein jüdischer Jugendlicher. „Er kramt alte Vorurteile und Ansichten hervor. Manchmal nimmt er in der Klasse keine Notiz von mir.“ Pamela berichtet: „An unserer Schule grassieren Vorurteile, denn immer wenn eine schulische Veranstaltung stattfindet, sitzen die Schwarzen auf der einen und die Weißen auf der anderen Seite des Saales.“

Die 15jährige Trena, die aus einer gemischtrassischen Ehe stammt, befindet sich wegen Vorurteilen oft sozusagen in einer Klemme. Sie erzählt: „Wenn ich mit schwarzen Schülerinnen zusammen bin, denken die weißen, ich wolle nichts mit ihnen zu tun haben. Wenn ich mit den weißen Schülerinnen zusammen bin, denken die schwarzen, ich hielte mich für besser als sie.“

Wie sich von Vorurteilen Betroffene fühlen

Vielleicht hast auch du schon einmal erlebt, daß du auf der Arbeitssuche übergangen wurdest, daß dir die Aufnahme in eine Schule, die du besuchen wolltest, verwehrt wurde, daß du von Gleichaltrigen schikaniert oder in einem Geschäft oder Restaurant unhöflich behandelt wurdest. Wenn ja, dann weißt du, daß Vorurteile weh tun. Die 17jährige Lucy sagt: „Vorurteile machen mich richtig wütend.“ Da sie spanischer Herkunft ist, weiß sie sehr wohl, wie frustrierend Vorurteile sein können. „Obwohl ich meine Aufgaben erledige und in der Schule gute Noten bekomme, werde ich nie anerkannt. Wenn ein weißer Schüler gut ist, lobt ihn mein Lehrer. Aber wenn man nicht weiß ist, kann man sich noch so sehr anstrengen, nie ist er zufrieden.“

Andere junge Leute reagieren auf Vorurteile mit stiller Resignation. Eine Jugendliche mit schwarzer Hautfarbe erzählt: „In meiner Schule sind die meisten Weiße, und ich komme mit den Schülern einigermaßen zurecht. Sie geben mir Schimpfnamen, aber ich nehme es ihnen nicht übel, weil ich mich daran gewöhnt habe.“

Manche hingegen verlieren durch die beißenden Bemerkungen und die herablassende Haltung anderer ihre Selbstachtung. Ein junger Mann erklärt: „Meine Mutter und mein Vater gehören zwei verschiedenen Rassen an. Während ich heranwuchs, wurde ich von beiden Seiten geringschätzig behandelt. Dadurch habe ich großen geistigen und emotionellen Schaden erlitten. Ich kann mich erinnern, daß ich mich manchmal wegen meiner Hautfarbe schämte.“

Vorurteilen begegnen

Verständlicherweise können Rassenvorurteile zornige Gefühle aufkommen lassen, d. h. den Wunsch, es dem anderen heimzuzahlen oder sich aufzulehnen. „Allein Bedrückung kann bewirken, daß ein Weiser unsinnig handelt“, heißt es in Prediger 7:7. Gewalttätige revolutionäre Bewegungen mögen zwar auf Ungerechtigkeiten aufmerksam machen — und in einigen Fällen sogar eine gewisse Erleichterung bewirken —, doch die Geschichte zeigt, daß der Nutzen solcher Bewegungen höchstens vorübergehender Natur ist. Außerdem ist in Sprüche 10:12 zu lesen: „Haß ist das, was Streitigkeiten erregt.“ Haß mit Haß zu erwidern macht eine schlimme Situation zwangsläufig noch schlimmer.

Die Bibel sagt: „Was krumm gemacht ist, kann nicht geradegemacht werden“ (Prediger 1:15). Die Menschenherrschaft ist hoffnungslos verdreht (Jeremia 10:23). Auch die umfassendste Regierungsreform kann nicht die grundlegenden Ursachen für Vorurteile ausmerzen: Selbstsucht, Habgier und den Wunsch nach Selbsterhöhung. (Vergleiche Jakobus 3:13-16; 4:1-3.) In den Sprüchen heißt es: „Selbst wenn du den Törichten mit einem Stößel in einem Mörser fein zerstoßen solltest, ... wird seine Torheit nicht von ihm weichen“ (Sprüche 27:22). Dadurch, daß man sich gegen das Establishment erhebt, kann man also kaum etwas ändern.

Wie sollte ein Jugendlicher daher reagieren, wenn er mit Vorurteilen konfrontiert wird? Es folgen einige Anregungen:

Nicht übertrieben reagieren. Jemand, der durch frühere Erlebnisse empfindlich geworden ist, wird verständlicherweise bei allem hellhörig, was nach Vorurteilen aussieht. Doch die Bibel mahnt: „Sei nicht eilig in deinem Geist, gekränkt zu werden, denn sich gekränkt zu fühlen ruht im Busen der Unvernünftigen“ (Prediger 7:9). Denke also nicht gleich negativ von anderen. Vielleicht ging es gar nicht um Rassenfragen.

Das Wesen des Vorurteils verstehen. In Sprüche 19:11 wird gesagt: „Eines Menschen Einsicht verlangsamt sicherlich seinen Zorn.“ Versuche zu verstehen, daß einige zur Intoleranz erzogen wurden. (Siehe den Artikel „Wie kann ich Rassenvorurteile überwinden?“ in der Erwachet!-Ausgabe vom 8. November 1988.) Es kann auch eine Hilfe sein, sich mit einem verständnisvollen Erwachsenen, vielleicht mit den Eltern, auszusprechen.

Vergiß außerdem folgendes nicht: „Die ganze Welt liegt in der Macht dessen, der böse ist“, und Satan hat „den Sinn der Ungläubigen verblendet“, so daß die Menschheit entzweit ist (1. Johannes 5:19; 2. Korinther 4:4). In dem Bewußtsein, daß der Sinn der Menschen verblendet ist, kannst du sogar Mitgefühl für diejenigen empfinden, die in völliger Unwissenheit handeln.

Nicht „Böses mit Bösem“ vergelten. Rassischen Beschimpfungen oder geschmacklosen rassischen „Späßen“ ausgesetzt zu sein kann die Gefühle erregen. Die 16jährige Tara erinnert sich: „Ich ging in eine Schule, in der die Weißen überwogen. Die Schüler flüsterten sich alle möglichen rassischen Verleumdungen zu — aber immerhin laut genug, so daß ich es hören konnte.“ Die Versuchung zurückzuschlagen ist groß. Aber denke daran, daß diejenigen, die verletzende Bemerkungen machen, oft möchten, daß du wütend wirst und es ihnen heimzahlst, damit sie eine Entschuldigung haben, dir körperlichen Schaden zuzufügen oder dich weiterhin mit Worten anzugreifen. In Sprüche 14:17 heißt es treffend: „Wer schnell ist zum Zorn, wird Torheit begehen.“

Versuche, gelassen zu bleiben. Behalte die Worte eines weisen Ratgebers aus alter Zeit im Sinn: „Hör auch nicht auf all die Worte, die man so sagt“ (Prediger 7:21, Einheitsübersetzung). „Wenn ich wirklich auf ihre Bemerkungen gehört hätte“, erzählt Tara, „hätten sie mich zur Raserei gebracht. Aber ich habe es mir nicht zu Herzen genommen.“ Unterdrücke daher den Drang, „Böses mit Bösem“ zu vergelten (Römer 12:17). „Antworte irgendeinem Unvernünftigen nicht gemäß seiner Torheit, damit nicht auch du ihm gleich werdest“, rät die Bibel (Sprüche 26:4). Jemandem ‘die andere Wange zuzuwenden’, indem du über eine Beleidigung hinwegsiehst, ist nicht feige, sondern auf lange Sicht das Vernünftigste, was du tun kannst (Matthäus 5:39). Mit der Zeit wird den Quälgeistern ihr kindisches Spiel vielleicht zu langweilig. Und „wo es kein Holz gibt, geht das Feuer aus“ (Sprüche 26:20).

Wissen, wann man sprechen sollte. Man muß nicht jede Ungerechtigkeit wortlos hinnehmen. Es gibt „eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden“ (Prediger 3:7). Und es mag vernünftig sein, Schritte zu unternehmen, um sich zu schützen. Tara unterrichtete ihre Eltern über die Beleidigungen, die sie einstecken mußte. Nach einiger Zeit konnte sie auf eine andere Schule überwechseln. Es kann auch sein, daß dich jemand ständig mit taktlosen Witzeleien ärgert, die auf die Rasse anspielen. Womöglich ist sich der Betreffende nicht bewußt, wie unerwünscht seine Kommentare sind. Sich freundlich und ruhig mit ihm auszusprechen kann ihn zur Vernunft bringen.

Nicht die Selbstachtung verlieren. Wenn andere geringe Achtung vor dir haben, dann vergiß nie, daß Gott ‘sogar die Haare deines Hauptes gezählt hat’ und daß du in seinen Augen wertvoll bist (Matthäus 10:30). Gründe deine Selbstachtung nicht auf die Meinung gottloser Jugendlicher, sondern auf eine feste Freundschaft mit Gott. (Vergleiche 1. Korinther 1:31.) Deine rassischen Merkmale, die die Zielscheibe des Gespötts von Gleichaltrigen sein mögen, sind ein Ausdruck der ungeheuren Kreativität des Gottes, der „aus e i n e m Menschen jede Nation der Menschen gemacht“ hat (Apostelgeschichte 17:26).

Natürlich kann nur Jehova Gott eine Gesellschaft hervorbringen, die sozusagen farbenblind ist. Und das wird er auch bald durch sein himmlisches Königreich tun (Daniel 2:44). Wende bis dahin, so gut du kannst, biblische Grundsätze an, und versuche, mit der Situation fertig zu werden. Erfreue dich in den Versammlungen der Zeugen Jehovas der Gemeinschaft mit Menschen, die sich anstrengen, Rassenvorurteile loszuwerden. Zögere nicht, deinen himmlischen Vater um Hilfe anzuflehen, wenn eine Situation für dich schwer zu ertragen ist. Lucy sagt: „Ich muß sehr, sehr viel beten, um Vorurteilen begegnen zu können. Aber wenn ich Schwierigkeiten durchmachen muß, spreche ich ein Gebet, und ich weiß, daß Jehova mit mir ist.“

[Bild auf Seite 14]

Manche Jugendliche haben das Gefühl, daß sie in der Schule wegen Rassenvorurteilen übergangen werden

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