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  • Was kann ich gegen Angreifer in der Schule tun?
  • Erwachet! 1989
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Erwachet! 1989
g89 8. 8. S. 14-16

Junge Leute fragen sich:

Was kann ich gegen Angreifer in der Schule tun?

RYAN ging früher in eine kleine Schule auf dem Land, wo Gewalt unbekannt war. Doch dann kam er in eine größere High-School, an der schlimme Zustände herrschten — und bald wurde er die Zielscheibe von Angreifern. Ryan erzählt: „Die 15minütige Busfahrt war für mich eine Qual, die Stunden zu dauern schien, da die Angreifer von Beschimpfungen zu Gewalt übergingen. Sie bogen eine Büroklammer zu einem Hakenkreuz, brachten es mit einem Feuerzeug zum Glühen, schlichen sich dann heran und verbrannten mir damit die Hand. Ich brach zusammen und heulte.“

Elisabeth ist seit einigen Jahren aus der Schule. Aber ihr steigen immer noch Tränen in die Augen, wenn sie an ihre Schulzeit zurückdenkt. „Ich sah anders aus als die übrigen Schüler“, erklärt sie, „weil meine Mutter einer anderen Rasse angehört. So wurde ich von der zweiten Klasse an bis zum Schulabschluß ständig gehänselt und zurückgewiesen. Einige schienen sich gegen mich verschworen zu haben. Sogar noch in den letzten Schuljahren vermied ich es, in der Schule zur Toilette zu gehen, weil ich befürchtete, bestimmte Mädchen würden ihre Drohung wahr machen, ihre Feindinnen mit dem Kopf in die Toilette zu stecken. Ich hielt mich für die erste Kandidatin.“

Schulterror gehört zum Alltag eines erschreckend hohen Prozentsatzes schulpflichtiger Jugendlicher, die von Angreifern regelmäßig mündliche und schriftliche Drohungen erhalten, in Umkleideräumen belästigt werden, dauernd dazu gezwungen werden, ihr Essensgeld abzugeben, und sogar zu sexuellen Beziehungen gedrängt werden.a Und falls du selbst zu den Leidtragenden gehörst, kann das für dich ein so großes Problem sein, daß du an nichts anderes mehr denkst. Zum Glück kann man etwas dagegen tun! Aber zuerst mußt du das Problem erkennen.

Wie wird jemand zum Angreifer?

Forscher stimmen allgemein darin überein, daß niemand als Angreifer zur Welt kommt. „Ein Angreifer in der Schule ist zu Hause ein Opfer“, behauptet der Psychologe Nathaniel Floyd. Es kann also sein, daß der Angreifer die Mißhandlung weitergibt, unter der er zu Hause leiden muß. (Vergleiche Prediger 7:7.)

Andere Experten führen das „Anschauen von zuviel Gewalt im Fernsehen“ sowie „zuwenig Liebe und zuviel Freiheit in der Kindheit“ als weitere Faktoren an. Selbst Jugendliche, die normalerweise nicht aggressiv sind, können durch den Wunsch, einer Gruppe anzugehören oder die Aufmerksamkeit von sich abzulenken, zu Angriffen verleitet werden.

Profil eines Opfers

Alles, was als andersartig gilt — eine Eigenart oder ein Schönheitsfehler —, oder lediglich neu an der Schule zu sein kann Angriffe heraufbeschwören. Doch ein bestimmtes Merkmal ist bei vielen Opfern vorzufinden. Elisabeth, die schon zuvor erwähnt wurde, weist darauf hin: „Ich weinte sehr leicht, so daß andere sofort merkten, daß ich verletzt war oder Angst hatte.“

In der Zeitschrift Parents wurden folgende Merkmale aufgeführt, die Opfern von Angriffen gemeinsam sind: „Ängstlichkeit, Schüchternheit, Vorsicht, Empfindlichkeit, geringe Selbstachtung“ und „die Neigung, bei einem Angriff zu weinen oder zu fliehen“ (Kursivschrift von uns). Wir wollen damit nicht die Opfer für ihre Leiden verantwortlich machen. Doch zu wissen, daß sich Angreifer durch Hilflosigkeit angezogen fühlen, kann dir helfen, mit ihnen umzugehen.

Selbstbewußt, nicht aggressiv

Laß dich nicht zum Zurückschlagen verleiten. ‘Böses mit Bösem zu vergelten’ ist nicht nur verkehrt, sondern man kann dadurch auch unverdienterweise in Schwierigkeiten geraten, und das Problem wird noch schlimmer (Römer 12:17). Aggressivität ist unvernünftig, aber ein selbstbewußtes Auftreten kann hilfreich sein. „Wenn man den Angreifer einfach auffordert aufzuhören“, wird in der Zeitschrift Parents empfohlen, „und ihm erklärt, daß man sein Verhalten nicht gut findet, und dann weggeht, ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich geringer, in Zukunft angegriffen zu werden.“ Ein Psychologe rät: „Tritt ihm mutig gegenüber, und gehe mit Würde weg.“

Eine andere Möglichkeit (zur rechten Zeit und am rechten Ort) besteht darin, zu versuchen, mit dem Angreifer ruhig zu sprechen. „Mit ihm sprechen?“ fragst du vielleicht. Ja, es kann sein, daß ein Mißverständnis entstanden ist, daß du unwissentlich etwas getan hast, was ihn verärgert hat. Zumindest erweckst du dadurch, daß du ruhig und mutig auf den Angreifer zugehst, nicht den Eindruck eines hilflosen Opfers. Dr. Kenneth Dodge erklärt: „Angreifer erwarten passives Hinnehmen und Tränen. Ein Kind, das nicht wie gewünscht reagiert, wird wahrscheinlich nicht erneut zur Zielscheibe.“ In den Sprüchen heißt es treffend: „Vor Menschen zu zittern ist das, was eine Schlinge legt“ (Sprüche 29:25).

Die Eltern unterrichten

Was aber, wenn die Angriffe nicht aufhören? Erzieher und Forscher sind sich einig, daß die Eltern darüber Bescheid wissen sollten. Vielleicht meinst du, deine Eltern würden dich nicht verstehen. Und der Angreifer hat dir womöglich noch Schlimmeres angedroht, falls du ihn verrätst. Aber deine Eltern haben ein Recht, zu erfahren, was dir in der Schule widerfährt.

Das muß nicht bedeuten, daß deine Eltern direkt mit dem Angreifer reden sollen. Doch sie können dir Mut zusprechen, dein erschüttertes Selbstbewußtsein stärken und dich darin unterstützen, nach göttlichen Grundsätzen zu leben. Sie können dir auch praktischen Rat geben. Vielleicht raten sie dir, mit einem Lehrer über die Angriffe zu reden. Der Schullehrer Gerald Hoff empfiehlt: „Geh zuerst zum Vertrauenslehrer, besonders wenn du die Unterstützung deiner Eltern hast, aber wenn möglich, ohne daß es andere Schüler erfahren. Der Vertrauenslehrer ist darin geschult, freundlich mit Angreifern zu reden, doch wenn die Situation schlimmer wird, ist es seine Pflicht, den Rektor zu benachrichtigen.“

Mitunter beschließen Eltern, selbst mit den Lehrern zu sprechen. Verständlicherweise wird es dir unangenehm sein, daß sie einschreiten. Ryan, der eingangs erwähnt wurde, berichtet: „Ich bat meine Eltern eindringlich, sich nicht einzumischen, weil ich mit Bandenangriffen rechnete, und außerdem hoffte ich jeden Tag, die Situation würde sich verbessern.“ Doch nach dem Vorfall mit den Verbrennungen bestand sein Vater darauf, die Schulbehörde zu unterrichten. Die Folge? Man traf vernünftige Maßnahmen. „Ohne mich unnötig in die Sache hineinzuziehen“, erzählt Ryan, „wurde eine strenge Sitzordnung eingeführt, und die Angreifer wurden genau beobachtet.“

Wenn das auch nicht hilft, müssen deine Eltern entscheiden, ob gegen die Angreifer strengere Maßnahmen ergriffen werden sollten.

Schutzmaßnahmen

Am besten ist es allerdings, von vornherein Belästigungen zu vermeiden. Wie? Wenn man während und außerhalb der Schulstunden kontaktfreudig ist, erweckt man nicht den Eindruck eines Einzelgängers, von dem sich Angreifer angezogen fühlen. Freundlichkeit gegenüber Lehrern und Busfahrern und ein netter Gruß werden wahrscheinlich dazu beitragen, daß sie dir mehr Aufmerksamkeit schenken und damit ein gewisses Maß an Schutz geben. Du solltest auch zu bestimmten Zeiten Orte meiden, wo leicht Probleme auftreten (Sprüche 22:3).

Arbeite daran, dich entspannter und ausgeglichener zu geben. Dann wirst du nicht so leicht zur Zielscheibe von Angreifern. Die Bibel sagt: „Gott hat uns nicht einen Geist der Feigheit gegeben, sondern den der Kraft und der Liebe und des gesunden Sinnes“ (2. Timotheus 1:7). Deine Zuversicht wird stärker, wenn du über folgendes nachdenkst: „Wenn ... jemand Gott liebt, so ist dieser von ihm erkannt“ (1. Korinther 8:3). Das Bewußtsein, daß Gott dein Problem kennt und wirklich an dir interessiert ist, kann dir helfen, damit fertig zu werden.

Ryan sagt: „In der ganzen Zeit betete ich sehr viel, und deshalb habe ich jetzt ein engeres Verhältnis zu Jehova. Ich kann mich besser beherrschen. Vor allem aber habe ich mehr Glauben an Jehova und daran, daß er ‘nicht zuläßt, daß wir über unser Vermögen versucht werden’“ (1. Korinther 10:13). Gott kann auch dir helfen, mit deinen Problemen fertig zu werden — selbst wenn es etwas so Schlimmes ist wie gemeine Angriffe.

[Fußnote]

a Bei einer Studie gaben 25 Prozent der Schüler aus den unteren Klassen von US-High-Schools „Angreifer und Zerstörungswut“ als ihr Hauptproblem an. In Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland haben sich Erzieher ebenfalls besorgt darüber geäußert, daß die Zahl und die Schwere der Angriffe zunimmt.

[Bild auf Seite 15]

Angreifer suchen sich gern kleinere und schwächere Gegner aus

[Bild auf Seite 16]

Wenn die Situation zu schwierig für dich ist, dann vertraue dich deinen Eltern an

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