Betrug in der Wissenschaft macht Schlagzeilen
Das Bild der Wissenschaftler, die sich unverbrüchlich der Wahrheit verschrieben haben, hat Risse bekommen, wie die nebenstehenden Schlagzeilen zeigen.
„Ethos der Wissenschaft“
„Im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten streitet man sich um Betrug, Fehlverhalten und Interessenkonflikte in der Wissenschaft“ (Science, 7. Juli 1989).
„Mogeln die Wissenschaftler?“
„Nach der ersten Untersuchung des [Kongreß-]Komitees scheint die Vermutung zur Gewißheit zu werden, daß man nur die Spitze eines bedeutsamen, unglückbringenden und gefährlichen Eisberges sieht“ (NOVA-Programm, ausgestrahlt von PBS [Public Broadcasting Service] am 25. Oktober 1988).
„Zwei Studien gehen der Frage nach: Warum schummeln Wissenschaftler?“
„Die Frage war harmlos genug: Wie verhalten sich Wissenschaftler, wenn keiner zusieht? Die provozierende Antwort, die in diesem Monat ein Aufsatz in der britischen Zeitschrift Nature gab: ,Nicht gerade gut‘“ (Newsweek, 2. Februar 1987).
„Eine Nation von Lügnern? Wissenschaftler fälschen Untersuchungen“
„In einer Studie, die im vergangenen Monat veröffentlicht wurde, werden 47 Wissenschaftler der medizinischen Fakultäten der Harvard- und der Emory-Universität irreführender Aufsätze bezichtigt“ (U.S.News & World Report, 23. Februar 1987).
„NIH betrachtet Veröffentlichung als Plagiat“
„Ausschuß sagt, Forscher habe Ergebnisse aus einem Artikel, der ihm zur Beurteilung vorlag, für die eigene Arbeit verwendet ... NIH [Nationale Gesundheitsinstitute der Vereinigten Staaten] empfehlen Ausschlußverfahren“ (Science, 14. Juli 1989).
„‚Freizügigkeit‘ züchtet Betrug im Labor“
„Biomediziner in Amerika sind in ihrem Streben nach Geld und weil sie viel veröffentlichen wollen, bei ihrer Forschung nachlässig und manchmal betrügerisch“ (New Scientist, 25. Februar 1989).
„Forscher sprengen die Grenzen zum Betrug“
„Wissenschaftsbetrug und Nachlässigkeit könnten unter Forschern weit verbreitet sein, heißt es warnend in einer Studie in der Nature-Ausgabe von letzter Woche“ (New Scientist, 22. Januar 1987).
„Des Plagiats beschuldigter Forscher tritt zurück“
„Ein Biochemiker, der beschuldigt wird, für sein Buch über Ernährung und Krebs aus einem Bericht der US-Wissenschaftsakademie abgeschrieben zu haben, ist von seinem Posten an der Cleveland-Krankenhaus-Stiftung zurückgetreten“ (Science, 4. September 1987).
„Die Pille: Professor fälscht Sicherheitstests“
„Sein Betrug setzt ein Fragezeichen hinter die Sicherheitstests von Pillen, die in Großbritannien von 2 Millionen und weltweit von 10 Millionen Frauen genommen werden“ (The Sunday Times, 28. September 1986).
„Hochgestellter Pharmazeut mußte seinen Abschied nehmen“
„Er nahm letzte Woche seinen Abschied, nachdem ein unabhängiger Untersuchungsausschuß ihn des wissenschaftlichen Betrugs für schuldig befunden hatte“ (New Scientist, 12. November 1988).
„NIMH deckt ‚schweres Vergehen‘ auf“
„Gemäß dem vorläufigen Untersuchungsbericht, den das US-Institut für geistige Gesundheit [NIMH] in Auftrag gegeben hatte, handelte es sich um einen überraschend lange andauernden, schamlosen und vorsätzlichen Wissenschaftsbetrug“ (Science, 27. März 1987).
„Forschungsbetrug vergiftet Eliteuniversitäten“
„Ein berühmter Bostoner Psychiater legte sein Amt als Chef einer der Harvarduniversität angegliederten psychiatrischen Klinik nieder, nachdem er des Plagiats beschuldigt worden war“ (New Scientist, 10. Dezember 1988).
„Fossilien ‚am falschen Platz‘“
„Ein bedeutender australischer Wissenschaftler hat die Arbeit zweier Jahrzehnte auf dem Gebiet der Geologie im Himalaja untersucht und ist der Meinung, es könne sich um den größten paläontologischen Betrug aller Zeiten handeln“ (Science, 21. April 1989).
„Jetzt kommen die Zeitschriften unter Beschuß“
„[Er sprach] insbesondere darüber, was für ein jämmerliches Bild viele [wissenschaftliche] Zeitschriften in Verbindung mit wissenschaftlichem Betrug abgegeben haben. ... Die gleiche Botschaft, die schon zuvor an andere Glieder der Wissenschaftsgemeinde erging, richtet sich jetzt auch an die Adresse der Zeitschriften: Macht reinen Tisch, wenn ihr nicht wollt, daß sich der Gesetzgeber einmischt“ (The AAAS Observer, 7. Juli 1989).