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Erwachet! 1990
g90 22. 6. S. 10-11

Den Tapir kennenlernen

Von unserem Korrespondenten in Brasilien

DIE wenigsten haben den Tapir bisher kennengelernt, da dieses liebenswerte Tier nur an abgelegenen Orten in Mittel- und Südamerika und in Südasien vorkommt. Der Tapir hat etwa die Größe eines Esels, mutet aber mit seinen kurzen Beinen eher wie ein Schwein an. Die Jungen sehen nach der Beschreibung eines Zoologen wie „gestreifte Wassermelonen mit Beinen“ aus.

Der Tapir erreicht eine Körperlänge von 180 bis 240 Zentimetern und eine Körperhöhe von 80 bis 100 Zentimetern; er wiegt 230 bis 290 Kilogramm. Er hat einen massigen Körper, einen dicken Hals und einen kurzen Schwanz. Der Tapir hat kleine Augen und sieht schlecht. Die verlängerte Oberlippe bildet einen kurzen beweglichen Rüssel, der bei der Nahrungsaufnahme nützlich ist. „Von allen großen Säugetieren der Welt“, heißt es in der International Wildlife Encyclopedia, „ist er wahrscheinlich das wehrloseste.“

Normalerweise hält sich das scheue Tier im Dickicht auf und geht so seinen Feinden wie dem Jaguar und dem Tiger aus dem Weg. Wenn es von einem Jaguar angefallen wird, flüchtet es gewöhnlich sofort in das Gestrüpp des Dschungels. Der Jaguar wird durch das dichte Unterholz abgeschüttelt. Der Tapir verletzt sich im allgemeinen nicht ernstlich, da er eine dicke Haut hat, die rasch heilt.

Tapire leben immer in der Nähe eines Flusses oder eines Sees und verbringen viel Zeit mit Schwimmen und Planschen; auch suhlen sie sich gern im Schlamm. Das ist bei der Hitze eine Erfrischung und schützt vor den lästigen Insekten in den Tropen. Trotz des schweren Körpers können sie, wenn nötig, schnell rennen. Ihr kräftiger, gedrungener Körperbau mit dem kurzen Hals ist für ihre Umgebung ideal und ermöglicht es ihnen, leicht in das dichte Gestrüpp einzudringen.

Drei Tapirarten — der Mittelamerikanische Tapir, der Flachlandtapir und der Bergtapir — kommen in Süd- und Mittelamerika vor, während der Schabrackentapir in Südostasien beheimatet ist. In Europa, China und in den Vereinigten Staaten gefundene Fossilien weisen darauf hin, daß Tapire einst in der ganzen Welt vorkamen.

Tapire sind im allgemeinen ungesellige Tiere. Sie leben allein oder als Paar, und man sieht außer im Zoo kaum einmal mehr als drei von ihnen zusammen. Selbst dort beachten sie einander kaum. Sie sind Vegetarier und ernähren sich ausschließlich von Pflanzen — in Bodennähe wachsende und Wasserpflanzen. Sie mögen gern Salz und legen große Entfernungen zurück, um eine Salzlecke zu erreichen. Die vorwiegend nachtaktiven Tiere können 30 Jahre alt werden.

Tapire scheinen zu jeder Jahreszeit gebären zu können, und nach einer Tragezeit von ungefähr 13 Monaten kommt jeweils ein Junges zur Welt. Die Tapirjungen haben ein rötlichbraunes Fell, das gelbe und weiße Tupfen und Längsstreifen aufweist, die in dem gedämpften Licht des Tropenwaldes hervorragend zur Tarnung dienen. Dieses Muster verschwindet meist vor Ende des ersten Lebensjahres; danach ist der Schabrackentapir schwarz mit einem weißen Sattel um die Flanken, wohingegen die südamerikanischen Tapire dunkelgrau oder braun sind.

Existenz gefährdet

Der Tapir wird vom Menschen wegen seines Fleisches gejagt, und zwar oft nachts, wenn er am aktivsten ist. Mitunter streut man Salz aus, um das Tier anzulocken. Nachdem der Tapir das Salz aufgeleckt hat, macht er sich zur nächsten Wasserstelle auf. Die Jäger blenden ihn kurz, damit sie ihn leichter erlegen können.

Das Fleisch, das nicht sehr viel Fett enthält, wird häufig über offenem Feuer gebraten und soll schmackhaft sein. Auch die feste, zähe Haut ist wertvoll; sie wird für die Herstellung von Peitschen, Lassos und Zügeln verwendet. Zeitweise hielten brasilianische Indianer den Tapir als Haustier.

Da der Mensch den Tapir zu Nahrungszwecken und aus Vergnügen jagt und den Wald, in dem er lebt, abholzt, ist er in vielen Gebieten, in denen er einst in großer Zahl vorkam, selten geworden. Daher werden der Bergtapir, der Mittelamerikanische Tapir und der Schabrackentapir unter den gefährdeten Arten aufgeführt.

Man wird zwar kaum das Glück haben, einen Tapir in freier Wildbahn zu sehen, aber warum nicht die Gelegenheit wahrnehmen und ihn beim nächsten Zoobesuch beobachten?

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