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  • Ein Computer mit Durchblick
  • Erwachet! 1990
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Erwachet! 1990
g90 22. 7. S. 25-27

Ein Computer mit Durchblick

Von unserem Korrespondenten in Neuseeland

DURCH ein längliches Fenster sehe ich eine seltsame Szene. Weißgekleidete Personen stehen um einen Tisch, auf dem ein Mann liegt. Er wird mit dem Kopf zuerst in ein Gerät geschoben, das wie ein riesiger Bleistiftspitzer aussieht. Ein Alptraum? Eine Szene aus einem Science-fiction-Film? Was spielt sich da ab?

Die Szene trägt sich im Ortskrankenhaus von Dunedin auf der Südinsel Neuseelands zu. Der gigantische Bleistiftspitzer ist in Wirklichkeit eine Art hochentwickeltes Röntgengerät, ein CAT-Scanner. Die drei Großbuchstaben stehen für computerisierte Axialtomographie. Und der Begriff „Tomographie“ leitet sich von griechischen Wörtern her, die „eine Scheibe schreiben“ bedeuten, und genau das tut der CAT-Scanner. Er röntgt die Person scheibchenweise und macht Aufzeichnungen über das, was er sieht.

Man könnte meinen, ausgefallene Röntgengeräte seien nur für Ärzte und Wissenschaftler interessant, aber die Leute hier waren so interessiert an einem CAT-Scanner, daß man Unterschriften für die Anschaffung eines solchen Geräts sammelte. Die beiden benachbarten Grafschaften Otago und Southland brachten dafür 1,2 Millionen US-Dollar zusammen, was einem Betrag von etwa vier Dollar für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind in der Gegend entspricht. Die hiesige Universität und ihre medizinische Fakultät hatten sehr dazu beigetragen, das Interesse der Öffentlichkeit an diesem Gerät zu wecken. Doch die CAT-Scanner nehmen überall in der Welt zu. Vielleicht gibt es auch einen in der Nähe deines Wohnorts.

Wie funktioniert er?

Wer schon einmal geröntgt wurde, wird sich erinnern, daß er an einer großen Platte stehen oder darauf liegen und stillhalten mußte. Dabei drangen unsichtbare Röntgenstrahlen durch den Körper und belichteten eine Fotoplatte, die sich hinter ihm befand. Wo Knochen im Weg waren, wurden die meisten Röntgenstrahlen aufgehalten. Je nach Dichte schwächten andere Gewebe und Organe die Röntgenstrahlen unterschiedlich stark ab. Das Ergebnis war ein Schattenbild vom Innern der Person, auf dem die Knochen weiß und verschiedene Gewebe und Organe in etwa acht Grauschattierungen dargestellt wurden.

Das herkömmliche Röntgenverfahren wäre ideal, wenn alle Knochen und Organe wie in einem Schaufenster ausgebreitet lägen, was natürlich nicht der Fall ist. Einige sind hinter anderen versteckt. Wie können Aufnahmen davon gemacht werden? Man kann sie nicht plazieren, wo man will, wie Schulkinder, die sich für ein Klassenbild aufgestellt haben. Daher muß sich der Fotograf selbst anders plazieren — die Röntgenaufnahmen müssen aus verschiedenen Winkeln gemacht werden.

Einem CAT-Scanner ist es durch die Bleistiftspitzerform möglich, vom Körper rundherum Röntgenaufnahmen zu machen. Erstaunliche 700 verschiedene Aufnahmen in über 250 Grauschattierungen werden von einer einzigen „Schicht“ der Person gemacht. Diese Bilder vermitteln ein wesentlich genaueres Bild vom Innern eines Menschen, als es je zuvor möglich war.

Warum der Computer?

So schön die vielen Röntgenaufnahmen auch sind, es ist gar nicht so leicht, damit etwas anzufangen. Man stelle sich einen stark beschäftigten Chirurgen vor, der nach einem harten Arbeitstag mit 700 Röntgenaufnahmen vom Magen eines Patienten nach Hause geht und sie über Nacht durchsehen soll, um am nächsten Morgen die Operation durchzuführen. Es versteht sich von selbst, daß das nicht zumutbar ist. Aber wie macht er sich die Aufnahmen zunutze?

Diesen komplizierten Vorgang kann man vielleicht so vergleichen: Wenn man mit einer Taschenlampe durch ein Glas leuchtet, das ein Erfrischungsgetränk und mehrere Eiswürfel enthält, dringt das Licht durch das Glas und das Eis und würde auf einem Schirm hinter dem Glas ein Muster entstehen lassen. Angenommen, man dreht die Taschenlampe und den Schirm um das Glas, während man das sich verändernde Licht-und-Schatten-Muster betrachtet. Könnte man aufgrund dessen die genaue Form jedes Eiswürfels angeben?

Das wird einem unmöglich erscheinen, doch der Computer hat den nötigen „Durchblick“. Die Informationen der Röntgenstrahlen werden von elektronischen Sensoren statt von Fotoplatten aufgenommen. Durch einen sorgfältigen Vergleich der Röntgenstrahlen, die aus dem Körper herauskommen, mit denen, die eindringen, stellt der Computer fest, wie es im Innern des Körpers aussieht. Der Computer zeigt nicht nur Formen auf, sondern kann sogar Unterschiede zwischen normalem und dickem Blut angeben oder zwischen Hirngewebe und Hirnflüssigkeit. Er kann geringfügige Unterschiede in der Gewebsdichte ausmachen, die bei herkömmlichen Röntgenverfahren übersehen würden.

Worin liegt der Nutzen?

Die zusätzlichen Einzelheiten, die der CAT-Scanner liefert, machen ihn für Ärzte wertvoll. Er kann einen kleinen weichen Gewebstumor finden, der sich bei einer gewöhnlichen Röntgenaufnahme nicht zeigen würde — und dadurch Menschenleben retten. Der Scanner wird auch bei Patienten eingesetzt, die sich lieber elektronisch „in Scheiben schneiden“ lassen, als buchstäblich unters Messer zu gehen. Er kann viele riskante Operationen zu diagnostischen Zwecken und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten und Komplikationen vermeiden. Wer eine solche Operation also umgehen will, kann seinen Arzt fragen, ob statt dessen ein CAT-Scanner benutzt werden könnte.

Selbst wenn eine Operation unvermeidlich ist, kann der Scanner helfen. Ein Professor, der die radiologische Abteilung einer medizinischen Fakultät leitet, wies darauf hin, daß der CAT-Scanner gezieltere Operationen ermöglicht, da er dem Chirurgen genaue Informationen darüber gibt, was er im Innern des Körpers vorfinden wird. „Der Scanner serviert es ihm auf dem Tablett“, sagte er, was ein großer Vorteil für Arzt und Patient ist.

CAT-Scanner haben jedoch ihre Grenzen. Sie entdecken zwar viele Krankheiten, und das oft in einem heilbaren Stadium, doch sie können nicht heilen. Obwohl sie eine Reihe sehr unangenehmer und mitunter gefährlicher Diagnoseverfahren ersetzen, sind sie nicht immer ein Ersatz für Operationen. Man sollte seinen Arzt auch nicht bei jedem Kopfschmerz um eine Untersuchung mit dem CAT-Scanner bitten. Es ist zu bedenken, daß Röntgenstrahlen immer ein geringes, aber merkliches Gesundheitsrisiko in sich bergen und daher nicht ohne triftige medizinische Gründe eingesetzt werden sollten. Wenn der Arzt andererseits eine Untersuchung mit dem CAT-Scanner empfiehlt, sollte man froh sein, daß einem diese erstaunliche Technik zur Verfügung steht.

[Bild auf Seite 26]

Untersuchung mit dem CAT-Scanner

[Bildnachweis]

Camerique/H. Armstrong Roberts

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