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Erwachet! 1991
g91 8. 5. S. 7-9

Lotterien — Wer gewinnt? Wer verliert?

DAS Hauptargument zugunsten staatlicher Lotterien sind die vielen Millionen, die in die Kassen des Staates fließen und die sonst wahrscheinlich nur durch Steuererhöhungen hereinzubekommen wären. „Und wie einfach das ist!“ sagen die Befürworter. Es ist wie eine Steuer, die niemand verpflichtet ist zu zahlen. Sie ist freiwillig. Ja, die Leute drängen sich danach; sie stehen dafür Schlange!

Doch was spricht gegen Lotterien?

Zum Beispiel ist die Lotteriewerbung selten informativ und oft direkt irreführend. Es wird die Vorstellung vermittelt, man habe schon so gut wie gewonnen. Typisch dafür ist die Anzeige einer kanadischen Lotterie, in der es heißt: „Wir machen es leicht zu ... GEWINNEN!!“

Wie leicht ist es aber zu gewinnen? Alie spielt in einer deutschen Lotterie. Die Werbung schwärmt: „Ihre Gewinnchancen sind unglaublich.“ Doch Alie klagt: „Seit zehn Jahren spiele ich in der Lotterie, und ich habe noch nie auch nur das Geringste gewonnen. Und ich kenne keinen, der je etwas gewonnen hätte.“

Auf jeden Hauptgewinner kommen Millionen wie Alie — Verlierer, die Woche für Woche, Jahr für Jahr ihr Geld in die Annahmestelle tragen und nie etwas herausbekommen. Unter den 97 Millionen Lotteriespielern in den Vereinigten Staaten machen diejenigen, die mehr als eine Million Dollar gewinnen, gerade 0,000008 Prozent aus.

Die Wahrscheinlichkeit, einen Hauptgewinn zu landen, liegt nicht lediglich bei eins zu einer Million (was ungefähr der Wahrscheinlichkeit entspricht, vom Blitz getroffen zu werden), sondern bei eins zu mehreren Millionen. Die Chancen, sechs Richtige im Zahlenlotto zu haben, stehen etwa eins zu 14 Millionen.

Kein Wunder daher, daß die Lotterien beschuldigt werden, Kunden, die nicht viel überlegen und die gegenüber der Winzigkeit ihrer Gewinnchancen blind sind, zum Spielen zu drängen. Dr. Valerie Lorenz, Leiterin des Amerikanischen Instituts für pathologisches Glücksspiel, sagte geradeheraus: „Lotterien? Das ist der größte Wettbetrug, den es gibt. Die Chancen stehen so unglaublich schlecht.“

Und was ist, wenn man nun wirklich Millionen gewinnt? In vielen Ländern bekommt man gar nicht die gesamte Summe. Wer in den Vereinigten Staaten eine Million gewinnt, erhält, nachdem sich das Finanzamt bedient hat, 20 Jahre lang jeweils 35 000 Dollar. Das sind insgesamt 700 000 Dollar, deren Wert über die 20 Jahre hinweg noch durch die Inflation geschmälert wird.

Auswirkungen auf die Armen

Ein anderer Kritikpunkt ist, daß die besten Kunden arme Leute sind, solche, die es sich am wenigsten leisten können. Lotterieveranstalter erklären, dies träfe nicht zu, und verweisen auf Untersuchungen, die gezeigt hätten, daß sich Lotterien in der Mittelschicht einer noch größeren Beliebtheit erfreuten. Außerdem sei das Lotteriespiel ja freiwillig, schließlich werde niemand dazu gezwungen. Ungeachtet dessen schürt die Werbung bewußt das Verlangen der Spieler, und viele dieser Spieler sind arm. Ein Angestellter eines Geschäfts in Florida sagte: „Wir haben hier eine Stammkundschaft, die jede Woche kommt. Einige kaufen jeden Tag 10 Tippscheine, andere 100 in der Woche. Sie haben kein Geld für Nahrungsmittel, aber sie spielen ‚Lotto‘.“

In manchen Entwicklungsländern ist die Situation noch schlimmer. Kürzlich unterzog die indonesische Regierung ihr Porkas-Fußballtoto einer genauen Prüfung, nachdem die Medien berichtet hatten, ganze Dörfer seien „Porkas-verrückt“ geworden. Das Nachrichtenmagazin Asiaweek schrieb dazu: „Die [indonesischen] Zeitungen sind voller Schreckensgeschichten: Männer schlagen ihre Frauen oder Kinder; Kinder bestehlen ihre Eltern oder geben das Schulgeld aus, für das ihre Eltern schwer gearbeitet haben — und alles wegen Porkas.“

Im Zuge der weltweiten Ausbreitung der Lotterien werden immer mehr Menschen an das Glücksspiel herangeführt. Einige — und nicht nur Arme — werden zwanghafte Spieler: Lotteriesüchtige. Arnie Wexler leitet die Spielerberatungsstelle in New Jersey (Vereinigte Staaten). Er meint: „Die Gesetzgeber sind der Meinung, sie hätten einen schmerzlosen, einfachen Weg gefunden, Geld hereinzubekommen, wo sie doch in Wirklichkeit eine Menge Familien, eine Menge Geschäfte, eine Menge menschliche Existenzen und eine Menge Menschenleben zerstören.“

Eine Frage der Werte

Ein weiterer Anlaß zur Sorge ist, daß sich durch staatliche Lotterien die Einstellung zum Glücksspiel geändert hat. Vom Staat veranstaltete Lotterien haben eine Gewinnchance von eins zu einigen tausend, aber sie schütten nur etwa 50 Prozent des Einsatzes wieder als Gewinne aus. Bevor der Staat ins Geschäft einstieg, galt das Spielen als „unmoralisch“, als illegaler Gimpelfang, als Laster. Heute wird dasselbe Unterhaltung, Spaß, öffentliche Verpflichtung genannt.

Ein wichtiger Unterschied zwischen illegalen Glücksspielen und staatlichen Lotterien ist natürlich, daß bei den letzteren die Gewinne nicht in die Taschen von Kriminellen fließen, sondern daß damit staatliche Projekte und Sozialleistungen unterstützt werden. Dessenungeachtet sind viele darüber besorgt, welchen Einfluß die Lotterien auf den Moralkodex der Gesellschaft haben, für die sie ja angeblich von Nutzen sind.

Lotterien nähren die Hoffnung und den Wunsch, ohne Anstrengungen reich zu werden. Paul Dworin, Herausgeber der Zeitschrift Gaming and Wagering Business, erklärte: „In der Vergangenheit hat der Staat gesagt: ‚Arbeite hart, und es wird dir gutgehen.‘ Heute heißt es: ‚Kaufe ein Los, und du wirst Millionär.‘ Das ist eine merkwürdige Botschaft, die der Staat da verbreitet.“ Und George Will schrieb in dem Magazin Newsweek: „Je mehr die Leute an das Glück, den Zufall und das Schicksal glauben, desto weniger bedeuten ihnen Tugenden wie Fleiß, Sparsamkeit, Geduld, Strebsamkeit und Gewissenhaftigkeit.“

Des weiteren lautet ein zentraler Grundsatz der menschlichen Gesellschaft: Einzelne sollten nicht versuchen, aus der Glücklosigkeit anderer Profit zu schlagen. Die Veranstalter von Lotterien fördern jedoch die Vorstellung, es sei richtig für den einzelnen, auf Kosten der Verlierer Gewinne einzustreichen und Freude zu haben. So zu denken ist selbstsüchtig. Außerdem verletzt es das biblische Gebot: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Matthäus 22:39).

Trotz der vielen kritischen Stimmen erleben die Lotterien in der ganzen Welt ein gewaltiges Wachstum. Ein Besucher Westafrikas beobachtete einmal Hunderte von Leuten, die sich um eine Annahmestelle der staatlichen Lotterie drängten. „Warum vergeuden all diese Leute ihr Geld in der Lotterie, zumal sie doch arm sind?“ fragte er einen Einheimischen.

„Mein Freund, sie spielen in der Lotterie, weil es ihnen Hoffnung gibt“, antwortete der Einheimische. „Für viele ist es die einzige Hoffnung, die sie in ihrem Leben haben.“

Aber bietet ein Lotteriegewinn wirklich eine Hoffnung? Er ist vielmehr eine Illusion, eine Fata Morgana, ein höchst unrealistischer Traum. Sicherlich verschwendet ein gewissenhafter Christ weder Zeit noch Mittel für das vergebliche Streben nach Reichtum durch das Glücksspiel. Wieviel besser ist es, den Rat des Apostels Paulus zu befolgen, der schrieb, daß weise Personen „ihre Hoffnung nicht auf unsicheren Reichtum ... setzen, sondern auf Gott, der uns alle Dinge reichlich darbietet zum Genuß“ (1. Timotheus 6:17).

[Herausgestellter Text auf Seite 8]

„Die Gesetzgeber sind der Meinung, sie hätten einen schmerzlosen, einfachen Weg gefunden, Geld hereinzubekommen, wo sie doch in Wirklichkeit eine Menge Familien, eine Menge Geschäfte, eine Menge menschliche Existenzen und eine Menge Menschenleben zerstören“

[Kasten auf Seite 9]

Die besten Tips für Spieler

„Es gibt kein kälteres Lächeln als das eines Buchmachers, der einen Gewinner begrüßt. ... Den Buchmacher muß man mit der Lupe suchen, der einen guten Kunden vom Wetten abhält, weil dieser zuviel verliert. ... Man darf auch nicht vergessen, daß erfolgreiche Wetter genauso selten sind wie verarmte Buchmacher“ (Graham Rock, Times [London]).

„Der garantierte Jackpot von 45 Millionen Dollar bei der heutigen Ziehung ist der größte in der Geschichte des Staates New York. Doch die Wahrscheinlichkeit, ihn mit einem Dollar zu gewinnen, ist eins zu 12 913 582“ (The New York Times).

„Ein Tor und sein Geld sind bald geschieden“ (seit dem 16. Jahrhundert bekanntes Sprichwort; aus Familiar Quotations von John Bartlett).

„Spieler, freue dich nicht; was immer du heute gewinnst, das verlierst du morgen“ (spanisches Sprichwort).

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