Dem Albatros auf der Spur
Seit jeher sind Seefahrer vom Wanderalbatros fasziniert, wenn er ihr Schiff auf dem Meer begleitet. Seine Flügel, die eine Spannweite von etwa drei Metern haben, ermöglichen ihm einen anmutigen, anscheinend mühelosen Segelflug. Lange, durch Schwimmhäute verbundene Zehen geben dem Vogel beim Stehen Halt und dienen beim Fliegen der Steuerung, da sie dann über den kurzen Schwanz hinausragen und wie ein Ruder wirken.
Der Albatros, der nicht selten fast neun Kilo wiegt, hat eine beeindruckende Starttechnik. „Der Start eines Albatros gleicht aerodynamisch gesehen dem eines Wasserflugzeugs. Mit ausgestrecktem Hals und ausgebreiteten Flügeln paddelt er, so schnell er kann, mit seinen schwimmhautbewehrten Füßen gegen den Wind. Bald hebt sich die Brust aus dem Wasser, und nur noch die Füße treten die Wasseroberfläche. In dem Moment, wo der Albatros abhebt, nimmt er wieder seine aerodynamische Haltung ein — den Hals zurückgezogen und das ‚Fahrgestell hochgeklappt‘“ (The New Larousse Encyclopedia of Animal Life).
Dieser Meister der Turbulenzen und starken Winde zwischen dem 40. und dem 60. südlichen Breitengrad nistet auf einsamen Inseln. Von da aus unternimmt er auf Nahrungssuche ausgedehnte Flüge. Doch wie weit führen ihn seine Wanderungen?
Sechs männliche Wanderalbatrosse, die im südwestlichen Indischen Ozean nisteten, wurden mit winzigen Sendern versehen, so daß sie mittels Satellit verfolgt werden konnten. Erstaunt stellten die Wissenschaftler fest, daß die Albatrosse zwischen 3 620 und 15 090 Kilometer mit einer Geschwindigkeit von annähernd 80 Stundenkilometern flogen. In nur 33 Tagen bewältigten diese Seevögel ungefähr 16 000 Kilometer — etwa siebenmal mehr als zuvor für möglich gehalten.
Die herausragenden Flugkünste des Albatros geben sicherlich Anlaß, seinen Schöpfer zu preisen (Psalm 148:10, 13).