Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g91 8. 9. S. 15-17
  • „Sie sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren!“ Oder doch?

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • „Sie sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren!“ Oder doch?
  • Erwachet! 1991
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Alte Autos sammeln
  • Stimmt das?
  • Modernste Technik?
  • „Sie sehen alle gleich aus“
  • Autos — gestern und heute
    Erwachet! 2003
  • Tips für den Kauf eines Gebrauchtwagens
    Erwachet! 1996
  • Öl — Gibt es Alternativen?
    Erwachet! 1989
  • Bist du alt genug zum Autofahren?
    Erwachet! 1979
Hier mehr
Erwachet! 1991
g91 8. 9. S. 15-17

„Sie sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren!“ Oder doch?

„Der Bordcomputer spinnt“, seufzt der Besitzer eines schicken neuen Autos, als er von der Händlerwerkstatt zurückkommt. „Autos sind längst nicht mehr das, was sie einmal waren!“ Seine Frau nickt zustimmend und fügt hinzu: „Ich kann unser Auto kaum von den anderen unterscheiden. Sie sehen alle gleich aus.“

ALS Restaurator und Sammler alter Autos höre ich oft derartige Beschwerden von Besitzern neuer Autos. So mancher hängt an einem Modell, das er früher besaß, obwohl sein jetziges Auto gewöhnlich viel zuverlässiger und sicherer ist und sich einfacher handhaben läßt. Könnte es vielleicht sein, daß das „gute alte Schnauferl“ nur in der Erinnerung so gut war?

Alte Autos sammeln

Ich mag alte Autos und restauriere und pflege sie gerne, weil ich sie als Kunstobjekte betrachte und als Zeugnisse des Geschmacks und der Technologie der Zeit, aus der sie stammen, und der Länder, in denen sie gebaut wurden.

Sind viele Sammler auf ein bestimmtes Modell versessen, von dem es nur noch wenige Exemplare gibt, kann der Wert eines Automobils ins unermeßliche steigen. Am 19. November 1987 wurde beispielsweise bei einer Auktion in London ein seltenes Bugatti Royal Sportcoupé, Baujahr 1931, für 9 900 000 Dollar versteigert.

Meistens aber starren Freunde und Nachbarn den Sammler entgeistert an, wenn er seine jüngste Errungenschaft nach Hause schleppt. Sie fragen sich, ob er das verrostete, von Insekten verseuchte Wrack nicht lieber dort gelassen hätte, wo er es aufgetrieben hat. Der Sammler sieht das Automobil jedoch schon vor sich, wie es wieder in seinem früheren Glanz erstrahlt. So lächelt er nur und denkt sich: „Autos sind heute wirklich nicht mehr das, was sie einmal waren.“

Stimmt das?

Ja, es stimmt. Autos sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Einerseits können wir froh darüber sein, andererseits ist es bedauernswert. Schauen wir uns ein paar Modelle an. Ein alter Rolls-Royce war zum Beispiel seinerzeit als „das beste Auto der Welt“ und als „das sicherste schnelle Auto der Welt“ angepriesen worden. Er konnte in etwa 24 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen, und seine Höchstgeschwindigkeit betrug ca. 130 km/h. Für ein Auto, das mehr als zwei Tonnen auf die Waage brachte, war das gar nicht schlecht. Aber wie brachte man es zum Stehen? Der Hersteller pries zu Recht einen besonders konstruierten Servomechanismus, der mit dem Schaltgetriebe verbunden war, wodurch das Auto über eine „außerordentlich erhöhte Bremskraft“ verfügte. Zwar ist ein restauriertes Exemplar dieses Rolls immer noch voll funktionstüchtig, aber für die heutigen Verkehrsverhältnisse wäre es nicht mehr tauglich.

Obwohl jener Rolls-Royce seinem Konstrukteur alle Ehre machte, mangelte es doch damals an dem heutigen Wissen und der Erfahrung aus mittlerweile 60 Jahren fortschreitender Automobilentwicklung. So fehlten hydraulische Bremsen mit Bremskraftverstärker und Antiblockiersystem genauso wie Sicherheitsgurte, Bremslichter, Blinker, Prallplatte, Kopfstützen und viele weitere Neuerungen, die die Fahreigenschaften verbessern und die Sicherheit erhöhen — Dinge, die für uns heute selbstverständlich sind oder die wir als modernste Technik betrachten.

Modernste Technik?

Handelt es sich bei der technischen Ausrüstung moderner Automobile gänzlich um Neuentwicklungen? Nein. Vielerlei technisches Autozubehör wurde bereits vor Jahren entwickelt. Dieser Packard, Baujahr 1936, war schon mit folgender Ausstattung zu haben: eine automatische Zentralschmierung, durch die das Fahrwerk laufend abgeschmiert wurde; eine Vorrichtung, mit der der Fahrer die Stoßdämpfer entsprechend den Straßenverhältnissen regulieren konnte; ein Ölkühlersystem, bei dem das Motoröl einem speziellen Kühlgehäuse zugeführt wurde, in dem ein Kühlmittel zirkulierte, wodurch die Öltemperatur konstant gehalten wurde.

Bei den Modellen der 60er Jahre wie dem Ford Mustang, Baujahr 1966, gab es so viele verschiedene Ausstattungsmöglichkeiten wie nie zuvor. In großen Stückzahlen produzierte Autos konnte man zu einem relativ günstigen Preis erhalten und hatte dabei die Qual der Wahl: Es gab unterschiedliche Motorgrößen, zahlreiche Farben und eine scheinbar endlose Liste von Extras für den Fahr- und Insassenkomfort. Vielfach war derselbe Wagentyp als Limousine, Kabriolett und Coupé erhältlich. Auch wenn von einem bestimmten Modell Hunderttausende hergestellt wurden, konnte man sein Auto ganz nach Wunsch ausstatten lassen.

„Sie sehen alle gleich aus“

Heutige Autos sehen sich aus verschiedenen Gründen tatsächlich ähnlich. Mehr denn je, so scheint es, wird die Gestaltung von Technologie und Wirtschaftlichkeit bestimmt. Windkanaltests, bei denen man den cw-Wert ermittelt, beeinflussen maßgeblich das Karosseriedesign. Bei geringerem Luftwiderstand sinkt der Benzinverbrauch, und das Fahrzeug hat eine bessere Straßenlage.

Wie das Auto letzten Endes aussieht, hängt daher zum größten Teil von physikalischen Gesetzen ab, die mit Luft- und Reibungswiderstand, Massenträgheit und dem Verhältnis zwischen Gewicht und Größe zu tun haben. Dazu kommen noch bestimmte Sicherheitsvorkehrungen und diverse Insassenbedürfnisse — und am Ende hat man eine Vielzahl von Autos mit ähnlichen Konturen. Doch kann sich natürlich der Modegeschmack der Öffentlichkeit ändern, und dann müßten die Hersteller entsprechend reagieren.

Es hat also Vor- und Nachteile, daß sie „nicht mehr das sind, was sie einmal waren“. (Eingesandt.)

[Bilder auf Seite 16, 17]

Rolls-Royce P1 Faux Cabriolet, Baujahr 1929

[Bildnachweis]

Rolls Royce Heritage Trust

Packard Modell 1401, Baujahr 1936

Mustang GT Coupé, Baujahr 1966

[Bildnachweis auf Seite 15]

Rolls Royce Heritage Trust

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen