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  • Teil 1c: An den Wurzeln der Geldsorgen
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Erwachet! 1992
g92 8. 1. S. 6-8

Die Welt der Wirtschaft — Ihr Aufstieg und Fall

Teil 1c: An den Wurzeln der Geldsorgen

GEWISSE religiöse und politische Elemente der menschlichen Gesellschaft lassen sich bis in die Tage Nimrods zurückverfolgen, der vor Tausenden von Jahren Babylon gründete. Das trifft, wenn auch vielleicht weniger bekannt, ebenfalls auf gewisse Elemente des Wirtschaftslebens zu (1. Mose 10:8-12).

Der Schöpfer des Menschen, der Eine, der mit Recht Maßstäbe festlegt und bestimmt, was gut und was schlecht ist, hätte leicht ein gerechtes Wirtschaftssystem erdenken können, das die Bedürfnisse der großen Menschheitsfamilie, die ihm vorschwebte, befriedigt hätte. Doch nachdem das erste Menschenpaar die göttlichen Richtlinien verworfen hatte und aus dem Paradies vertrieben worden war, waren die Menschen auf sich allein gestellt (1. Mose 3:1-24). Unabhängig von göttlicher Anleitung entwickelten sie in der Folge ihre eigene Religion und ihre eigene Art der Regierung. Und sobald es offensichtlich wurde, daß irgendein System der Haushaltung notwendig war, um die materiellen Bedürfnisse der wachsenden Menschheitsfamilie zu befriedigen, machte man sich daran, etwas zu entwickeln, was wir heute ein Wirtschaftssystem nennen. Und auch das tat man ohne göttliche Anleitung.

Zur Zeit Nimrods (um 2270 v. u. Z.) war die Grundlage für ein solches System augenscheinlich im großen und ganzen gelegt. Wie der Collins Atlas of World History erklärt, „entwickelten sich vom dritten Jahrtausend an in Mesopotamien [Babylon] mächtige Korporationen von Geschäftsleuten. Sie lagerten Waren, spekulierten, gebrauchten verschiedene Arten von Gütern als Währung und benutzten Metallbarren, insbesondere Silberbarren, die festgelegte Gewichte und Größen hatten und manchmal eine Echtheitsprägung trugen.“ Gemäß einem anderen Nachschlagewerk verfügten die Einwohner von Schinar — das ist der ursprüngliche Name des späteren Babyloniens — über ein „überraschend komplexes Kredit- und Depositensystem, und es wurden auch Kreditbriefe ausgegeben“.

Eine Praxis, die anscheinend speziell in Mesopotamien geübt wurde, war die Verwendung von Kapital als Ware, für deren Benutzung man Zinsen verlangte. Damit wurde das Geld ein Mittel wirtschaftlichen Drucks. Aufzeichnungen, die man in babylonischen Ruinen gefunden hat, zeugen von Geschäften, bei denen aus der mißlichen Lage einiger Bewohner Geld geschlagen wurde. Schon damals bereicherte man sich gern und eifrig auf Kosten anderer. Kein Wunder, daß von den Kaufleuten Babylons und Ninives mit Haß und Verachtung gesprochen wurde.

In der Bibel werden wirtschaftliche Aktivitäten zur Zeit Nimrods nicht direkt erwähnt, aber Begriffe wie „kaufen“, „verkaufen“, „Handel treiben“, die im ersten Buch der Bibel zu finden sind, lassen erkennen, daß man zumindest ein paar Jahrhunderte später Geschäfte tätigte. (Siehe 1. Mose 25:31; 34:10, 21; 39:1; 41:56, 57.)

Es stimmt auch, daß über einen längeren Zeitraum die Keilschrifttexte nichts über das Wirtschaftsleben in der babylonischen Gesellschaft zu erzählen wissen. Das ist zugegebenermaßen schwierig zu erklären, doch das Buch Ancient Mesopotamia kommt zu dem Schluß: „Man kann nicht davon ausgehen, daß es in diesem Jahrtausend keine Handelsbeziehungen gab, da in der vorangegangenen Periode der Handel bekanntermaßen blühte.“ In dem Buch wird dann die Vermutung geäußert, daß in jener Zeit der Handel zum größten Teil in aramäischen Händen lag und daß Papyrus und Leder als Schreibmaterial benutzt wurden.

Sowohl Mesopotamien als auch Ägypten waren für ihren Karawanenhandel bekannt. Später ersetzten die Phönizier den Landhandel zum größten Teil durch den Handel auf dem Meer. Die Hafenstädte Karthago, Tyrus und Sidon wurden berühmte Handelszentren. Bis etwa zum 8. Jahrhundert v. u. Z. lief der Handel als Tausch von Ware gegen Ware ab. Dann begannen die Griechen, geprägtes Geld als Währung zu benutzen. Und dem Collins Atlas of World History zufolge „waren die Jahrhunderte [nach dem Jahr 500 v. u. Z.] in solch einem Maße von der Entwicklung des Handels, des Geldes, des Bankwesens und des Transports gekennzeichnet, daß sie von mehreren Historikern mit dem Zeitalter des Kapitalismus verglichen worden sind, was zwar übertrieben, aber doch verständlich ist“.

Ja, schon seit den Anfängen der Wirtschaftssysteme basieren diese auf Geld. Seine Verwendung ist zwar von Gott erlaubt, aber nur, wenn es in der richtigen Art und Weise geschieht (Prediger 7:12; Lukas 16:1-9). Ein ungezügeltes Streben nach Geld hat Menschen dazu gebracht, das Recht zu beugen, Freunde zu verraten, die Wahrheit zu fälschen und sogar Morde zu begehen. Beachten wir jedoch, daß nicht das Geld an sich daran schuld ist, sondern die Habgier der Menschen, die ihm nachjagen. Auf jeden Fall ist das Sprichwort „Geld regiert die Welt“ wohl kaum übertrieben. Und das tut es bereits seit Tausenden von Jahren in seinen verschiedensten Formen. (Siehe Kasten auf Seite 7.)

So wurden schon in der vorchristlichen Zeit die Grundlagen für vieles im Bereich der Wirtschaft gelegt, was uns heute gut vertraut ist. Doch trotz ihrer langen Geschichte ist es der Welt der Wirtschaft bisher nicht gelungen, ein absolut sicheres System zu entwickeln, das die Menschen ihrer Sorgen entheben würde. Aber wir brauchen die Hoffnung nicht aufzugeben; ein Ende der Geldsorgen ist in Sicht. In unseren nächsten fünf Ausgaben werden weitere Erklärungen dazu folgen.

[Herausgestellter Text auf Seite 8]

Ein ungezügeltes Streben nach Geld hat Menschen dazu gebracht, das Recht zu beugen, Freunde zu verraten, die Wahrheit zu fälschen und Morde zu begehen

[Kasten/Bild auf Seite 7]

Vom Salz zum Plastik

Salz:

Römische Soldaten erhielten Salzrationen, aber diese Rationen wurden später durch Geld oder salarium ersetzt. Im alten Rom wurde Vieh (pecu) als Tauschmittel benutzt. Von diesen lateinischen Wörtern kommen die Begriffe „Salär“ und „pekuniär“.

Metalle:

Im alten Mesopotamien (18. bis 16. Jahrhundert v. u. Z.) wurde für geschäftliche Transaktionen normalerweise Silber verwandt. Im alten Ägypten bediente man sich des Kupfers, des Silbers und des Goldes. Während der chinesischen Dynastie Ming (1368 bis 1644 u. Z.) blieb, so Hans Bielenstein, Professor für chinesische Geschichte, „Kupfer der Standard für kleinere [Geld-]Werte, wohingegen bei den höheren immer mehr das Silber in Gebrauch kam“.

Münzen:

Scheiben mit Standardgewicht und -wert aus einer als Elektrum bekannten Silber-Gold-Legierung, die im 7. Jahrhundert v. u. Z. von den Lydiern in Anatolien angefertigt wurden, waren wahrscheinlich die ersten echten Münzen. Etwa ein Jahrhundert später wurde in Griechenland das Prägen von Münzen entwickelt.

Papier:

Die erste Papierwährung der Welt tauchte im Jahr 1024 in China auf, als ein noch nie dagewesenes Wirtschaftswachstum zu einer Münzknappheit führte. Dazu erklärt Professor Bielenstein: „Versuche mit sogenanntem fliegendem Geld wurden schon 811 in der Tang-Periode gemacht. Die Regierung hatte damals Geldanweisungen ausgegeben, die für Geschäfte benutzt werden und schließlich in Münzen umgetauscht werden konnten.“ Beginnend mit England im Jahr 1821, nahmen viele Staaten die Goldwährung an, was bedeutete, daß ihre Bürger zu jeder Zeit das Papiergeld in Gold umtauschen konnten, das die betreffende Regierung in Reserve hielt. Seitdem man sich jedoch von der Golddeckung der Währung gelöst hat, weist der Staat dem Geld einfach einen bestimmten Wert zu, ohne eine materielle Deckung dafür zu haben.

Schecks:

Schecks — von englischen Banken im 17. Jahrhundert entwickelt — sind schriftliche Anweisungen an eine Bank, Geld auszuzahlen; von dieser sowohl sicheren wie auch bequemen Art des Zahlungsverkehrs wird gern und oft Gebrauch gemacht.

Plastik:

Kreditkarten, von einigen Plastikgeld genannt, wurden in den Vereinigten Staaten in den 1920er Jahren eingeführt und stießen bald weltweit auf lebhaftes Interesse. Der Bequemlichkeit und anderen Vorteilen steht jedoch die Gefahr gegenüber, zu Spontankäufen verführt zu werden oder über seine Verhältnisse zu leben.

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