Wir beobachten die Welt
Schlechte Nachrichten im Fernsehen
„Schlechte Nachrichten für Brasilianer, die fernsehen: Im Fernsehen gibt es immer mehr schlechte Nachrichten“, schrieb die Zeitung O Estado de S. Paulo. Sie berichtete, daß 15 Journalisten zehn Tage lang alle Nachrichten der verschiedenen Fernsehsender verfolgten. Davon stuften sie nur 18 Prozent als gute Nachrichten ein. Der Leiter des Instituts, das die Studie in Auftrag gab, soll gesagt haben: „Es war ein 95stündiges Trauerspiel.“ Die Wirtschafts- und Umweltnachrichten schnitten am schlechtesten ab. Unterhaltung und Sport gehörten zu den wenigen erfreulichen Beiträgen. Ein Psychoanalytiker warnte davor, daß ein solches Überangebot an Gewalt und Unglück in den Nachrichten das Verhalten der Menschen dahin gehend verändern könnte, daß sie gegenüber den Unglücksschlägen anderer abstumpfen.
„Analphabeten in Sachen Moral“
Pädagogen sind sich einig, daß sich in der heutigen Gesellschaft immer mehr Kinder als „Analphabeten in Sachen Moral“ entpuppen. „Leistung bringen, Karriere machen, vorwärtskommen, die anderen überbieten“ — das sind die moralischen Werte, die den Kindern vermittelt werden, meinte Burle Summers, Vorsitzender einer Vereinigung in Ontario, die sich für die Förderung von Moral und von Wertbegriffen einsetzt. „Anderen dienen, sie achten und sich um sie kümmern hält man nicht für wichtig“, sagte er.
Kirchenglocken gehen auf die Nerven
Für einige Leute im Westen Torontos „läuten die Kirchenglocken zu oft und zu laut“, schrieb die Zeitung The Toronto Star. Die Anwohner empfanden das Läuten als „Lärmbelästigung“ und hatten im Rathaus eine entsprechende Petition eingereicht. Die zuständige städtische Behörde empfahl den betroffenen Kirchen, die Glocken an Wochentagen nur zweimal täglich eine Minute lang und sonntags dreimal läuten zu lassen — aber nie vor 9 Uhr. Auch zu Hochzeiten, Beerdigungen oder Abendgottesdiensten während der Fastenzeit dürfen die Glocken läuten. Kirchenglocken sollen die Kirchgänger zu Messen und Gottesdiensten herbeirufen. Die Anwohner denken hingegen, Wecker könnten das genausogut, ohne dabei die ganze Nachbarschaft zu wecken und zu stören.
Plötzlicher Kindstod wegen Schlafstellung
Jedes Jahr sterben weltweit Tausende von Babys an SIDS (Sudden Infant Death Syndrome). Der Krippentod bleibt eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern in den ersten Lebensmonaten. Die Ursache für den Krippentod ist nach wie vor ungeklärt. Wie die Pariser Zeitung International Herald Tribune berichtete, haben sich jetzt jedoch Mediziner aus aller Welt in Australien getroffen, um dieses Problem zu erörtern. Sie raten Eltern: „Lassen Sie Kinder nie auf dem Bauch schlafen.“ Forschungen haben anscheinend ergeben, daß die Gefahr des plötzlichen Kindstods für Kinder, die auf dem Bauch liegen, dreimal höher ist als für Kinder, die auf dem Rücken oder auf der Seite liegen. Die Ärzte meinen, daß Tausende von Leben gerettet werden könnten, wenn die Eltern über die Gefahren unterrichtet würden.
Übliche Gotteslästerung
Ein australischer Geistlicher sprach sich entschieden gegen die Ausbreitung einer gotteslästerlichen Ausdrucksweise aus, die anscheinend immer mehr gebilligt wird. Aus Sorge über den Einfluß besonders auf junge Leute hat er zu einer Kampagne aufgerufen, die dazu beitragen soll, gotteslästerliche Redewendungen aus dem heutigen Sprachschatz zu streichen. Die Brisbaner Zeitung Courier-Mail zitiert den Geistlichen wie folgt: „Ausrufe wie ‚mein Gott!‘, ‚o Gott!‘, ‚ach du lieber Gott!‘, ‚herrje!‘ und ‚ojemine!‘ werden statt zum Lobpreis Gottes als Fluchwörter verwandt. Das zeigt sich in Romanen, auf der Bühne, auf der Kinoleinwand, im Fernsehen, im Radio und im Zeitungswesen. Solange wir diese Respektlosigkeit tolerieren, können wir von unseren jungen Leuten nicht erwarten, einen gesunden Respekt vor Gott und Christus zu haben.“ Außerdem sagte er, daß sich der Gebrauch von gotteslästerlichen Ausdrücken über die Jahre verstärkt habe und heute als annehmbare Form des Fluchens gelte.
Vergiftung durch Pestizide
Gemäß der Zeitschrift New African ziehen sich in den Entwicklungsländern jedes Jahr 25 Millionen Menschen durch Pestizide eine Vergiftung zu; 20 000 sterben sogar daran. Chemiefabriken verfrachten gefährliche Pestizide in arme Länder, wo Bauern die damit verbundenen Gefahren nicht kennen und Regierungen die Einfuhren nur unzureichend kontrollieren können. Die Zeitschrift berichtet, daß ein Schweizer Chemiekonzern unlängst zugab, 450 000 Liter eines DDT-haltigen Insektizids an Tansania verkauft zu haben. DDT ist eine äußerst gefährliche Chemikalie, deren Verwendung in 45 Ländern stark eingeschränkt bzw. verboten ist. In Ghana wird DDT manchmal zum Fischen benutzt. Die Chemikalie wird in Flüsse geleert, tötet die Fische und macht sie so zu einer leichten Beute für die Fischer. Der vergiftete Fisch wird dann bei afrikanischen Mahlzeiten serviert.
Gefährliche Bräune
Die Zahl der Hautkrebsfälle ist laut dem Toronto Star unter den Kanadiern „in den vergangenen acht Jahren um 235 Prozent gestiegen“. Nach den neuesten Statistiken wird einer von sieben Kanadiern im Laufe seines Lebens Hautkrebs bekommen. Was ist die hauptsächliche Ursache dafür? Das Sonnenbad — so die kanadische Vereinigung der Dermatologen. Der Dermatologe Dr. Gary Sibbald behauptet, daß bereits „ein einziger starker Sonnenbrand das Risiko, Hautkrebs zu bekommen, verdoppelt“. Er sagt weiter: „Sonnenbräune ist ungesund. Sie schädigt die Haut.“ Gemäß der Zeitung The Globe and Mail kann sie „Falten, Runzeln, Hautflecken, Schäden und Hautkrebs“ hervorrufen. Zur Vorbeugung wird ein guter Sonnenschutz, entsprechende Kleidung und das Meiden der Sonne zwischen 10 und 15 Uhr empfohlen.
Homosexuelle Theologen
An der theologischen Fakultät der Universität Helsinki (Finnland) vertritt eine Organisation homosexuelle Studenten. Etwa 20 Studenten unterstützen diese Gruppe, die sich „Homosexuelle Theologen“ nennt, wie es in Kotimaa, einem der größten Kirchenblätter, heißt. Ein Vertreter der „Homosexuellen Theologen“ erklärte, daß es in Finnland unter den Theologen und Kirchenmännern ebenso viele Homosexuelle gibt wie unter der übrigen Bevölkerung. Die genaue Zahl ist unbekannt, aber man schätzt, daß es ca. 4 bis 10 Prozent sind. Die Theologiestudenten protestieren dagegen, daß die Kirche in Finnland Personen, die offen zugeben, homosexuell zu sein, nicht zum Priester weiht.
Haushaltshilfe
Normalerweise ist es in Japan nicht üblich, daß Männer bei der Hausarbeit zur Hand gehen, doch die Zeiten ändern sich. Vor kurzem ergab eine Umfrage in Tokio, daß — trotz der allgemeinen Ansicht, Kochen, Kinder erziehen und Abwaschen sei Sache der Frauen — nahezu 60 Prozent der Männer fanden, sie sollten bei der Hausarbeit helfen. Etwa 70 Prozent behaupteten, öfter zu putzen, einzukaufen und den Müll wegzubringen. Junge Ehemänner sind am ehesten bereit zu helfen; 60 Prozent meinten, „Männer sollten bei der Hausarbeit so viel helfen, wie sie können“, und 29 Prozent sagten, ihnen würde „es nichts ausmachen zu helfen“. „Die Hilfsbereitschaft hält bei den jungen Ehemännern aber nicht lange an“, schrieb die Mainichi Daily News und fügte hinzu: „Die Zahl der Ehemänner, die behauptet hatten, soviel wie möglich im Haushalt helfen zu wollen, sank auf 47 Prozent, sowie das erste Kind in die Schule kam.“ Gleichzeitig stieg die Zahl der Ehemänner, die von der Mithilfe im Haushalt nichts hielten, um 13 Prozent.
Fernsehen und Cholesterin
Kinder, die zuviel Zeit vor dem Fernseher verbringen, schaden nicht nur ihrem Sinn, sondern auch ihren Arterien. Eine Studie mit 1 000 Jugendlichen unter 20 Jahren ergab, daß Kinder, die zwei bis vier Stunden täglich fernsehen, zu einem höheren Cholesterinspiegel neigen als solche, die weniger fernsehen. In dem Gesundheitsmagazin Prevention erklärt Dr. Kurt V. Gold von der Universität von California-Irvine, daß „ein hoher Cholesterinspiegel in diesem zarten Alter frühzeitig Herzerkrankungen verursachen kann“. Dr. Gold sagt: „Beim Fernsehen kommen viele Risikofaktoren zusammen. Man sitzt unter Umständen den ganzen Tag herum, stopft zuviel Schundnahrung in sich hinein und hat zuwenig Bewegung.“
Ledige Mütter
Gemäß einem Bericht war in Costa Rica ein Drittel der Frauen, die 1990 ein Baby bekamen, ledig. Fast 16 Prozent waren unter 19 Jahre alt. Insgesamt kamen in Costa Rica in jenem Jahr 81 939 Babys zur Welt. Unter ihren Müttern befanden sich 30 119 ledige und 50 411 verheiratete Frauen. Die übrigen Babys gehörten Witwen, Geschiedenen oder Frauen, die von ihrem Mann getrennt lebten. Die Zeitung La Nación von San José meldete, daß die Mütter von 360 Babys nicht einmal 15 Jahre zählten; 12 578 Mütter waren zwischen 15 und 19 Jahre alt.