Rechtzeitige Aufklärung ist wichtig
KINDER haben das Recht auf eine einigermaßen ausführliche Erklärung darüber, was in ihrem Körper vorgeht und wie sie sich vor Menschen mit unmoralischen Absichten schützen können. Aber wann sollten Eltern damit beginnen? Früher, als viele denken.
Das Jugendalter fängt mit der Pubertät an, dem Alter, wo Anzeichen der Geschlechtsreife sichtbar werden. Ein Mädchen kann seine erste Menstruation mit 10 Jahren oder noch früher bekommen, vielleicht auch erst mit 16 oder noch später. Ein Junge kann seine erste Pollution (unwillkürlicher Samenerguß im Schlaf) bereits mit 11 oder 12 Jahren haben. Ist das Kind vor diesem Zeitpunkt — sagen wir, mit neun Jahren — darauf vorbereitet?a Weiß es dann auch schon, wie wichtig es ist, keusch zu bleiben?
Körperliche Veränderungen erklären
Ein Mädchen hat das Recht, über die von Gott festgelegten Veränderungen Bescheid zu wissen, die sich in ihrem Körper abspielen werden. Die Mutter kann über ihre eigene Periode sprechen und der Tochter zeigen, was für einen Schutz sie verwendet. Sie sollte ihr sagen, daß diese Veränderungen normale körperliche Vorgänge sind. Die Mutter kann mit einer bejahenden Einstellung erklären, daß sich der Körper ihrer Tochter auf die noch ferne Zeit einstellt, wo sie vielleicht heiratet und selbst Mutter wird. Sie kann ihrer Tochter sagen, daß im Mutterleib für ein Baby eine spezielle weiche Schleimhaut vorbereitet wird, die reich an Blutgefäßen ist. Wenn kein Kind gezeugt wird, wird die Schleimhaut abgestoßen und durch die Scheide ausgeschieden. Dieser Vorgang heißt Menstruation.
Ein Junge sollte im voraus über Pollutionen oder nächtliche Samenergüsse Bescheid wissen (5. Mose 23:10, 11). Er sollte verstehen, daß das Ausstoßen einer milchigen Flüssigkeit, das zuweilen im Traum geschieht, nichts weiter als die Art und Weise ist, wie der Körper angehäuftes Sperma los wird. Jungen und Mädchen müssen wissen, daß solche körperlichen Veränderungen ganz normal sind. Ihr Körper bereitet sich lediglich auf eine mögliche spätere Ehe und Elternschaft vor.b
Eltern sollten diese Angelegenheit ernst nehmen, weil es sich um Vorgänge handelt, die Gott in Gang gesetzt hat. Und Gott hat die Eltern dazu bestimmt, ihre Kinder darüber zu belehren.
Was ist sicherer Sex?
Während die Jahre verstreichen und die Kinder zu Teenagern werden, müssen die Eltern ihnen deutlich vor Augen führen, daß Geschlechtsbeziehungen zwischen Unverheirateten gefährlich sind, auch wenn andere sie vom Gegenteil überzeugen wollen. Sexuell übertragbare Krankheiten, zu denen Aids gehört, sind zu einer weltweiten Geißel geworden. Solche Krankheiten können Unfruchtbarkeit, Geburtsfehler, Krebs und sogar den Tod verursachen. Außerdem können sie von Leuten übertragen werden, die nicht einmal wissen, daß sie infiziert sind.
Jugendliche sollten sich darüber im klaren sein, daß keine Methode der Empfängnisverhütung absolut sicher vor einer Schwangerschaft oder einer Ansteckung schützt. Tatsächlich wird eine überraschend große Zahl junger Mädchen schwanger, obwohl sie verschiedene Formen der Empfängnisverhütung angewandt haben. Und wenn man Kondome auch als Schutz vor Aidsansteckung durch einen infizierten Sexualpartner anpreist, haben sie doch, wie das New England Journal of Medicine berichtete, bei der Verhütung einer Aidsinfizierung eine Versagerquote von immerhin 17 Prozent.
Ray Kerrison, Kolumnist für die New York Post, bestritt die Behauptung, daß Kondome das Risiko einer Aidsansteckung auf ein Mindestmaß beschränken. Er schrieb: „Ein beachtliches Mindestmaß! Wenn man eine Patrone in einen Revolver steckt, die Trommel dreht und russisches Roulett spielt, beträgt die Wahrscheinlichkeit, sich zu töten, eins zu sechs. Bei der Benutzung von Kondomen beträgt die Wahrscheinlichkeit, sich Aids zuzuziehen, fast eins zu fünf. Jetzt haben wir den richtigen Namen für den Kondomschwindel. Es ist sexuelles Roulett.“
Jugendliche sollten wissen, daß es für das Problem sexuell übertragbarer Krankheiten eine einfache Lösung gibt. Sie besteht darin, die göttliche Gabe der Fortpflanzung so zu akzeptieren, wie Gott sie vorgesehen hat. Sicherer Sex ist innerhalb der Ehe möglich, die im Idealfall ein lebenslanger Bund mit einem geliebten Menschen ist, der ebenfalls keinen anderen Sexualpartner gehabt hat.
Gottes Anweisungen ein Schutz
Die Bibel sagt: „Ein Mann ... soll fest zu seiner Frau halten.“ „Du sollst nicht ehebrechen.“ „Hurerei ... [soll] unter euch nicht einmal erwähnt werden.“ „Kein Hurer ... [hat] irgendein Erbe im Königreich des Christus und Gottes“ (1. Mose 2:24; Matthäus 5:27; Epheser 5:3, 5).
Diese Anweisungen sind nicht einengend. Sie zu befolgen führt zu einem glücklichen, festgefügten Familienleben. Das ungeborene Kind erhält das, worauf es ein Anrecht hat — beide Eltern, Mutter und Vater. Sie haben unterschiedliche Eigenschaften, und jeder kann zum Leben des Kindes etwas beitragen, was der andere ihm nicht geben kann.
Eltern müssen sowohl durch ihre Belehrung als auch durch ihr Vorbild biblische Grundsätze fest in Herz und Sinn des Kindes verankern. Sie müssen mit soliden, feuerbeständigen Materialien bauen. Die Bibel schreibt: „Eines jeden Werk [wird] offenbar werden, denn der Tag wird es zeigen, weil er durch Feuer geoffenbart werden wird; und das Feuer selbst wird erproben, von welcher Art das Werk eines jeden ist.“ Wenn Eltern solide bauen und ihr Werk bestehenbleibt, haben sie einen reichen Lohn (1. Korinther 3:13).
Doch es bleibt die wichtige Frage: Wie können Eltern diese Belehrung während der Teenagerjahre bis hin zum Erwachsensein vertiefen?
[Fußnoten]
a Dr. Leon Rosenberg von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore (Maryland, USA) sagte: „Wenn das Kind 9 Jahre alt ist, sollten die Eltern mit ihm bereits in aller Ruhe eine ausführliche Unterhaltung über Sexualität und Moral gehabt haben. Je mehr Informationen Kinder von ihren Eltern erhalten, desto besser.“
b Weitere Informationen sind in den Kapiteln „Wenn man ein Mann wird“ und „Wenn ein Mädchen erwachsen wird“ in dem Buch Mache deine Jugend zu einem Erfolg zu finden, das bei den Herausgebern dieser Zeitschrift erhältlich ist.
[Bild auf Seite 8]
Es ist wichtig, Kinder auf körperliche Veränderungen vorzubereiten