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Erwachet! 1993
g93 22. 7. S. 4-5

Kleine Leute — großer Streß

„Kinder haben kleine Sorgen, gewiß, doch klein ist auch das Kind“ (Percy Bysshe Shelley).

BETRACHTEN wir einmal den unten abgebildeten Zylinder. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als sei der Kopf länger, als die Krempe breit ist. In Wirklichkeit aber entspricht die Höhe der Breite. Maße schätzt man schnell falsch ein.

Ebenso schnell können Erwachsene das Ausmaß der Belastungen für ein Kind falsch beurteilen. „Kindliche Probleme sind so banal“, meinen einige. Solch ein Denken ist jedoch trügerisch. „Erwachsene sollten Probleme von Kindern nicht daran messen, wie groß sie sind“, heißt es warnend in dem Buch Childstress!, „sondern an dem Ausmaß des Kummers, den die Probleme verursachen.“

In vielen Fällen leidet ein Kind mehr, als Erwachsene annehmen. Das bestätigte das Ergebnis einer Studie, in der Eltern den emotionalen Zustand ihrer Kinder beurteilen sollten. Fast alle gaben an, ihre Kinder seien „sehr glücklich“. Als die Kinder hingegen getrennt von ihren Eltern befragt wurden, sagten die meisten, sie seien „unglücklich“ oder würden sich sogar „jämmerlich“ fühlen. Kinder haben Ängste, die Eltern absolut unterschätzen.

Im Rahmen einer anderen Studie, die von Dr. Kaoru Yamamoto durchgeführt wurde, mußten mehrere Kinder zwanzig Erlebnisse sieben Streßgraden auf einer Skala zuordnen. Dann sollten einige Erwachsene diese Erlebnisse ebenfalls den verschiedenen Streßgraden zuteilen, und zwar so, wie ihrer Meinung nach die Kinder das getan hatten. Bei 16 von 20 Erlebnissen lagen die Erwachsenen falsch. „Wir denken immer, wir würden unsere Kinder kennen, aber nur allzuoft sehen oder hören oder verstehen wir nicht, was sie bedrückt“, schlußfolgerte Dr. Yamamoto.

Eltern müssen lernen, das Leben von einem anderen Blickwinkel aus zu betrachten: mit den Augen eines Kindes. (Siehe Kasten.) Das ist vor allem in der heutigen Zeit wichtig. Die Bibel sagte voraus, daß es „in den letzten Tagen gefährliche Zeiten großer Belastungen geben wird ..., mit denen man schwer fertig werden wird und die schwer zu ertragen sein werden“ (2. Timotheus 3:1, The Amplified Bible). Kinder sind gegen diese Belastungen nicht immun; häufig sind sie sogar die Hauptleidtragenden. Einige Belastungen sind zwar „der Jugend eigen“, andere jedoch sind ziemlich ungewöhnlich und verdienen besondere Aufmerksamkeit (2. Timotheus 2:22).

[Kasten auf Seite 5]

Mit den Augen eines Kindes

Tod eines oder beider Elternteile = Schuldgefühle Ein Kind erinnert sich vielleicht daran, daß es auf Vater oder Mutter gelegentlich zornig war, und fühlt sich aufgrund dessen für den Tod desjenigen verantwortlich.

Scheidung = Gefühl des Verlassenseins Die kindliche Logik kommt zu folgendem Schluß: Wenn Vater und Mutter aufhören können, einander zu lieben, könnten sie auch aufhören, ihr Kind zu lieben.

Alkoholismus = Druck Die Autorin Claudia Black schreibt: „Der Alltag in einem alkoholsüchtigen Zuhause, der von Angst, Gefühlen des Verlassenseins, von Verleugnung, Instabilität und tatsächlicher oder möglicher Gewalt geprägt ist, ist wohl kaum eine zweckmäßige, förderliche Umgebung.“

Streitende Eltern = Angst Wie eine Studie mit 24 Schülern ergab, war Streit zwischen den Eltern für die Kinder dermaßen belastend, daß sie unter Brechanfällen, nervösem Gesichtszucken, Haarausfall und Gewichtsverlust oder -zunahme litten oder sogar Magengeschwüre bekamen.

Leistungsdruck = Frustration „Wo immer sich Kinder hinwenden, scheinen sie in einem von Erwachsenen vorgegebenen Wettlauf um ihr Leben rennen zu müssen“, schreibt Mary Susan Miller. Ein Kind steht unter dem Druck, in der Schule, zu Hause und sogar beim Spielen der Beste zu sein; das Kind gewinnt nie, aber der Wettlauf geht immer weiter.

Ein Neugeborenes = Gefühle des Verlusts Da sich das Kind nun die elterliche Aufmerksamkeit und Zuneigung mit jemandem teilen muß, hat es mitunter das Gefühl, einen Elternteil verloren zu haben, statt eine Schwester oder einen Bruder dazugewonnen zu haben.

Schule = Trennungsangst Es war für Amy eine Qual, jeden Morgen ihre Mutter verlassen zu müssen und zur Schule zu gehen.

Fehler = Demütigung Aufgrund ihres verschwommenen Selbstbilds „neigen Kinder dazu, Belanglosigkeiten einen zu hohen Stellenwert beizumessen“, erklärt Dr. Ann Epstein. Sie fand heraus, daß Demütigung eine der häufigsten Ursachen für Selbstmord unter Kindern ist.

Behinderung = Enttäuschung Ein körperlich oder geistig behindertes Kind muß wahrscheinlich nicht nur den Spott unbarmherziger Gleichaltriger ertragen, sondern auch ungeduldige Lehrer oder Angehörige, die enttäuscht sind, weil es eine Sache nicht schafft, durch die es sich einfach überfordert fühlt.

[Bild auf Seite 4]

Altmodischer Zylinder

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