Wir beobachten die Welt
Lebenserhaltendes Wasser
Gemäß der brasilianischen Zeitschrift Claudia stirbt ein Mensch ohne Wasser in etwa 48 Stunden. Wasser macht nach Schätzungen von Wissenschaftlern 70 bis 80 Prozent des Körpergewichts aus. Das meiste Wasser befindet sich in den Zellen. Ein kleinerer Anteil befindet sich in der interstitiellen Flüssigkeit, die den Raum zwischen den Zellen ausfüllt. Das Wasser transportiert Proteine, Hormone, Fette, Salze und Zucker. Daher können die normalen biochemischen Reaktionen nicht ohne Wasser ablaufen. Außerdem kann ein Wassermangel, wie die Zeitschrift schreibt, die Gelenke ernsthaft schädigen und zur Verdickung des Bluts führen mit einer übermäßigen Belastung des Herzens als Folge; die Nieren werden bei dem Versuch überanstrengt, die mit Giftstoffen vollbeladene Flüssigkeit wegzuschaffen, wodurch es zu Müdigkeit und Unwohlsein kommt. Ärzte empfehlen daher, täglich zwei bis drei Liter Wasser zu sich zu nehmen.
Detektivinnen
„Der nächste Sherlock Holmes ist vielleicht eine Frau“, schrieb die japanische Zeitung Asahi Evening News. In einer neuen Schule in Tokio werden 300 Studenten zu Detektiven geschult, und über zwei Drittel von ihnen sind Frauen, überwiegend im Alter zwischen Anfang Zwanzig und Anfang Vierzig. Die Tätigkeit als Detektivin interessiert sie aus unterschiedlichen Gründen. Eine 46jährige Hausfrau hat sich dem Bericht zufolge in die Schule einschreiben lassen, weil sie „die üblichen Kurse, in denen Frauen lernen, wie man Blumen arrangiert oder sich einen Kimono anzieht, nicht befriedigt“ hätten. Für andere ist der Unterricht allerdings mehr als nur ein Hobby. Über die Hälfte der Hausfrauen in der Schule haben ihrem Mann nichts davon gesagt. Einige von ihnen wollen sich die Kenntnisse aneignen, um ihren fremdgehenden Ehemann zu überwachen.
Bäume in Not
Eine Studie über den Baumbestand in 24 europäischen Ländern belegt, daß sich die Situation verschlimmert. Wie die Zeitung The European berichtet, ist bei jedem fünften Baum ein unnatürlicher Blattverlust zu beobachten. Außerhalb der EG gibt es die größten Schäden in Bulgarien, in der Tschechischen Republik, in der Slowakei und in Litauen. Innerhalb der EG haben Frankreich und Spanien die gesündesten Wälder, während die größten Schäden in Großbritannien zu finden sind. 1988 wiesen ein Viertel der Bäume in diesem Land Anzeichen einer Schädigung auf. 1991 hatten mehr als die Hälfte der Bäume mindestens 25 Prozent ihrer Blätter verloren. Im allgemeinen wird dem sauren Regen die Schuld gegeben, doch hat auch eine Reihe aufeinanderfolgender trockener Sommer die Not der Bäume noch vergrößert.
Salmonellen auf dem Vormarsch
„In Deutschland gibt es 60 000 bis 100 000 Salmonelleninfektionen pro Jahr, von denen mindestens 200 tödlich enden“, meldet die Zeitschrift kosmos. Diese Zahlen legte Professor Hans-Dieter Brede vom Chemotherapeutischen Forschungsinstitut Georg-Speyer-Haus in Frankfurt a. M. vor. Die Krankheit hat in den letzten Jahren hauptsächlich wegen mangelnder Hygiene in der Tierhaltung und -verarbeitung zugenommen. Ursache sind oft ungenügend gekochte Eier oder unzureichend erhitztes Geflügel. „Erst bei 70 Grad sterben Salmonellen ab“, wird in der Zeitschrift erklärt.
Ausgebrannte Arbeitnehmer
„Schlechte Aufsicht ist ein Hauptgrund für eine niedrige Produktivität und dafür, daß sich Arbeitnehmer ausgebrannt fühlen“, so die Zeitung The Toronto Star. Ein schlechter Vorgesetzter „kann einem den Tag verderben und sogar das ganze Leben durcheinanderbringen. ... Eine schlechte Aufsicht ist viel wahrscheinlicher die Ursache für eine schwache Arbeitsleistung als persönliche Probleme, wie zum Beispiel der Tod eines lieben Angehörigen oder eine brüchige Ehe“, schreibt die Zeitung. Solch schlechte Aufsicht kommt der Firma in Form von „häufigen Unfällen, Abwesenheit und streßbedingten Erkrankungen“ teuer zu stehen. Andererseits ist ein guter Vorgesetzter gesprächsbereit und motivierend und kann „eine kreativere und produktivere Arbeitsatmosphäre“ schaffen. Fachleute raten Vorgesetzten, klare Ziele zu setzen und die notwendigen Arbeitsmittel zur Verfügung zu stellen. Sie sollten ansprechbar sein, gut zuhören, niemanden bevorzugen und nicht davor zurückschrecken, von ihren Untergebenen zu lernen.
Mißhandlungsmuster
In den Vereinigten Staaten geht über die Hälfte der körperlichen Angriffe auf ältere Frauen auf das Konto ihres Ehemannes. 1991 wurden laut der Zeitschrift New Choices for Retirement Living „mehr als 700 000 Frauen über 50 von ihrem Ehemann geschlagen“. Eine bedeutende Anzahl von Ehemännern in den 50ern, 60ern und sogar 70ern schlagen ihre Frau im Durchschnitt drei- bis viermal im Jahr. „Es ist zu einem Teil des Ehelebens geworden“, sagte Richard Gelles, Leiter eines Forschungsprogramms der Universität Rhode Island über Gewalt in der Familie. Eine Frau berichtete: „Was ich noch viel verheerender fand, waren die psychischen und verbalen Mißhandlungen. Sie waren stets gegenwärtig.“
Gefährlicher Ohrringtausch
„Mit Blut in Berührung gekommene Ohrringe sind für viele Organismen einschließlich Hepatitis-B-Viren und HIV potentielle Übertragungswege“, erklärten Philip D. Walson und Michael T. Brady, Ärzte an der Universität und der Kinderklinik des Staates Ohio. In einem gemeinsamen Brief, der in der amerikanischen Ärztezeitschrift Pediatrics veröffentlicht wurde, brachten sie ihre Besorgnis über die offenbar weitverbreitete Praxis der gemeinsamen Benutzung unsteriler Ohrringe zum Ausdruck. Jugendliche und junge Erwachsene, die Ohrringe austauschen, sind sich vielleicht der gesundheitlichen Risiken für Personen bewußt, die sexuell aktiv sind oder Injektionsnadeln gemeinschaftlich benutzen — aber nicht der Risiken jener Praxis. Den beiden Ärzten zufolge besteht dabei die Möglichkeit einer „Übertragung von im Blut befindlichen Krankheitserregern“. Sie empfehlen Ärzten, „von dieser Praxis abzuraten“.
Kanadier und Schlaflosigkeit
Gemäß einer vom Statistischen Amt in Kanada kürzlich durchgeführten Studie über Trends in der Gesellschaft litt jeder vierte erwachsene Kanadier 1991 an Schlaflosigkeit. Die Hauptursache war Streß. Die Torontoer Zeitung The Globe and Mail berichtete, daß 44 Prozent wegen „schmerzhafter Gesundheitsprobleme“ an Schlaflosigkeit litten. Von den befragten Frauen konnten 28 Prozent schlecht schlafen. Bei den Männern, die auf die Befragung antworteten, lag der Anteil bei 19 Prozent. Alleinstehende Mütter sowie Arme, Ältere, Schichtarbeiter und Arbeitssuchende wiesen eine besonders hohe Schlaflosigkeitsrate auf. Dr. Jeffrey Lipsitz vom Schlafstörungszentrum für den Großraum Toronto, in dessen Klinik jährlich tausend neue Patienten aufgenommen werden, bemerkte, die Leute würden anfangen, an Schlaflosigkeit zu leiden, sobald sie sich große Sorgen wegen der Arbeit oder wegen des Geldes machten.
Münzenesser
Jedes Jahr müssen Zehntausende von kleinen Kindern eine teure Röntgenuntersuchung in der Notaufnahme eines Krankenhauses über sich ergehen lassen, weil sie Münzen verschluckt haben. Meistens wandern die Münzen problemlos durch den Körper, aber manchmal bleibt eine Münze in der Speiseröhre hängen, was zu inneren Blutungen, Infektionen und bei perforierter Speiseröhre sogar zum Tod führen kann. Nun hat man einen einfachen und absolut sicheren Taschenmetalldetektor entwickelt (ähnlich den Geräten, die teilweise auf Flughäfen verwandt werden), mit dem der Kinderarzt das Geldstück lokalisieren kann. Dr. Simon Ros, ein leitender Mitarbeiter der pädiatrischen Notfallmedizin in Illinois und einer der Mitentwickler des Geräts, erklärte, daß man sich dadurch möglicherweise den Gang zur Krankenhausnotaufnahme sparen könnte, „wo die Untersuchung mehr als 300 Dollar kosten kann“. Diese Technik wird, wie das Journal of Pediatrics and Pediatric Emergency Care schreibt, wegen ihrer Leistungsfähigkeit und der niedrigen Kosten wohl bald eine weite Verbreitung finden.
Junge Menschen in Bedrängnis
Der Anstieg der Selbstmordzahl in Hongkong hat die Behörden, wie die Zeitung The Toronto Star schreibt, „geschockt, verwirrt und verängstigt“. Kinder im Alter zwischen 8 und 15 Jahren springen von Gebäuden in den Tod. Was bringt diese jungen Menschen derartig in Bedrängnis? Teilweise wird dem Schulsystem die Schuld gegeben. Thomas Mulvey, Leiter der Hongkonger Gesellschaft für das Wohl der Familie, erklärte dazu: „In Hongkong sind die Schulen als Gefahr für die geistige Gesundheit von Kindern bezeichnet worden, als Einrichtung, die unvernünftige Forderungen an die Schüler stellt und auf deren Bedürfnisse nicht eingeht.“ Außerdem würden die Eltern „dem schulischen Erfolg einen hohen Wert beimessen“ und sich „wenig Gedanken um die Gefühle ihrer Kinder“ machen. Die Kinder „fühlen sich emotionell isoliert, einsam und vernachlässigt“. Behördenvertreter sind gemäß der Zeitung zu der Überzeugung gelangt, daß „viele Probleme im Zuhause wurzeln“.
Abtreibungen in Kolumbien
In Kolumbien haben etwa anderthalb Millionen Frauen bereits mindestens eine Abtreibung vornehmen lassen. Das sind fast 20 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter in diesem Land. Viele Frauen sterben an den dabei auftretenden Komplikationen. Wie die kolumbianische Zeitschrift Semana berichtet, „sind am Mutter-Kind-Institut von Bogotá Abtreibungen die häufigste Ursache der Müttersterblichkeit“. Schätzungen zufolge werden in Kolumbien jedes Jahr etwa 400 000 Abtreibungen vorgenommen. Das sind im Durchschnitt 45 Abtreibungen stündlich.
Schädliche Unterhaltung
„Hollywood sollte sich schämen wegen des unendlichen Stroms von Filmen, die nur so vor Flüchen, Nacktszenen, Sex, Gewalt und Morden strotzen.“ Dieser Satz war in einer ganzseitigen Anzeige zu finden, die kürzlich in der Zeitung USA Today erschienen ist. Gemäß der Anzeige hat ein größerer Fernsehsender erlaubt, „in einer bei jungen Zuschauern beliebten Sendung Sketche über Masturbation, Leichenbestatter, die sich an Leichen vergehen“, und über andere anstößige Themen zu zeigen. Durch das Fernsehen habe „der Durchschnittsjugendliche mit 16 Jahren bereits mehr als 200 000 Gewalttaten und 33 000 Morde gesehen“.