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  • „Des Menschen nützlichster Baum“
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Erwachet! 1993
g93 22. 10. S. 26-27

„Des Menschen nützlichster Baum“

Von unserem Korrespondenten in Kenia

DIE meisten Menschen verbinden mit der Kokospalme die Vorstellung von Ruhe, Entspannung und Faulenzen. Doch für die Bewohner von Mombasa Island an der kenianischen Küste bedeutet sie viel mehr. Einige bezeichnen diesen freundlichen Riesen als „Baum des Lebens“. Den Küstenbewohnern bietet die Palme nicht nur Schönheit, sondern liefert auch viel von dem, was sie zum Leben brauchen.

Die Liste der Verwendungszwecke ist lang. Kein Wunder, daß die Palme auch „Baum des Überflusses“, „Milchflasche an der Haustür der Menschheit“ und „des Menschen nützlichster Baum“ genannt wird. In dem Buch The Coconut Palm—A Monograph heißt es: „Sie liefert vielleicht mehr Produkte für den menschlichen Gebrauch als jeder andere Baum.“

Aus Kokosnuß gemacht

Die Küstenbewohner Kenias bedienen sich der Kokospalme auf vielerlei sinnreiche Weise. Da ist zum Beispiel Kadii, eine Hausfrau. Ihr ganzes Leben hat sie in dieser tropischen Gegend zugebracht. „Hat die Kokosnuß immer eine wichtige Rolle bei euch zu Hause gespielt?“ fragen wir sie.

„Ich kann mich noch lebhaft daran erinnern, wie wir Kokosnüsse in der Küche benutzt haben, als ich ein kleines Mädchen war“, lautet ihre Antwort. „Da die Schale sehr hart und ziemlich haltbar ist, ließen sich daraus gut Becher, Eßlöffel und Soßenlöffel herstellen. Die größeren Schalen wurden für Suppenschüsseln und Schöpflöffel verwandt. Zu unserem Schulunterricht gehörte es, zu lernen, wie man sich solche Dinge für den Hausgebrauch ausdenkt und sie dann anfertigt.“

Kadiis Ehemann, Mbagah, ist ebenfalls an der Küste aufgewachsen und kann uns einiges erzählen über die Verwendung von Teilen der Kokospalme außerhalb des Hauses. „Als kleiner Junge sah ich den Baum als unentbehrlichen Teil des Lebens an“, erinnert er sich.

Über das harte und widerstandsfähige Holz sagt er: „Wir benutzen es als Baumaterial für Dachbalken, Stützen, Pfähle, Pfosten und verschiedenes anderes.“

Wie sieht es mit den Palmwedeln aus? „In den meisten Dörfern gibt es Frauen, die sich ihren Lebensunterhalt damit verdienen, die Blätter von Hand zu großen ‚Dachschindeln‘ zu flechten.“ Selbst wenn ein Haus voll der sengenden Tropensonne ausgesetzt ist, haben es die Bewohner darin angenehm kühl. Das Dach schützt sie nicht nur vor der Sonne, sondern läßt gleichzeitig einen kühlenden Luftzug ins Haus. Man kann sich nur schwer ein besseres Dachmaterial vorstellen. Geflochtene Palmwedel leisten auch als Wände, Zäune und Türen gute Dienste.

„Vergessen wir auch nicht die Kokosnußhülle“, sagt Mbagah mit stolzem Lächeln. „Man erhält sie, indem man die Kokosnuß auf eine im Boden steckende spitze Holz- oder Eisenstange drückt. Wir nehmen die Kokosnuß in beide Hände, drücken sie runter auf die Stange und drehen sie, so daß sich die Hülle von der eigentlichen Nuß löst.“ Die Hülle liefert goldfarbene Fasern, die für Fußbodenmatten, Läufer, Teppiche, Bürsten, Besen und sogar als Matratzenfüllstoff verwandt werden können.

„Köstlicher als Wein“

Die Kokosnuß ist auch ein wichtiger Bestandteil der Ernährung und wird in fast allen ihren Wachstumsphasen genossen. Die unreife Kokosnuß (in der Landessprache, Kisuaheli, dafu genannt) enthält ein reines, wohltuendes und nahrhaftes Getränk mit einem sehr angenehmen Geschmack. Ein Loch oben in die Nuß geschlagen, und schon ist das Getränk in seinem natürlichen Behälter serviert — genau das richtige für den tropischen Durst! Der berühmte Forschungsreisende Marco Polo soll über dieses Getränk gesagt haben: „Die Flüssigkeit ist klar wie Wasser, kühl sowie wohlschmeckender und köstlicher als Wein oder irgendeine andere Art Getränk.“

Oft äußern sich Touristen ähnlich, wenn sie zum ersten Mal dieses einheimische Getränk kosten. Und nach dem Austrinken kann man mit einem Bruchstück der Schale das gelatineartige Fruchtfleisch auslöffeln. Es ist zart, süß und erfrischend. Für den Besucher sind die Köstlichkeiten aus der unreifen Kokosnuß vielleicht etwas Neues, doch für die Küstenbewohner gehört die Flüssigkeit zu den Alltagsgetränken und wird besonders bei Wassermangel sehr geschätzt.

Kokosküche

Der wertvollste Teil der reifen Kokosnuß ist das Fruchtfleisch. Es kann so gegessen werden, wie es aus der Schale kommt, man kann es geraspelt in vielen Gerichten verwenden, oder man preßt die kostbare Milch aus.

Kadii erinnert sich: „Als kleines Mädchen war es meine Aufgabe, darauf zu achten, daß immer Kokosmilch zum Kochen da war.“ Kokosmilch wird traditionellerweise benutzt, um den Geschmack von Fisch, Hähnchen, Bohnen, Reis, Kartoffeln, Maniok und Brot zu verbessern. Auch für den Geschmack von Currygerichten tut Kokosmilch Wunder. Doch wir sind jetzt neugierig, wie Kadii die Milch gewann.

„Wir benutzten das mbuzi“, erklärt sie. mbuzi ist in Kisuaheli die landläufige Bezeichnung für einen kleinen Holzsitz, der etwa 15 Zentimeter hoch ist. Daran ist eine scharfe, gezackte Schneide angebracht, die speziell dazu da ist, Kokosnüsse von Hand auszukratzen. „Uns Kindern hat es Spaß gemacht, auf dem mbuzi zu sitzen. Wir nahmen eine halbierte Kokosnuß und kratzten das Innere mit der gezackten Schneide heraus, bis kein Fruchtfleisch mehr in der Schale war. Als nächstes wurde das geraspelte Kokosmark in ein trichterförmiges Sieb aus Palmenblättern gegeben. Dann preßten wir die köstliche Kokosmilch heraus.“

Die Kokosnuß ist eine echte Frucht, und sie paßt gut zu anderen tropischen Früchten. Läuft einem nicht schon das Wasser im Mund zusammen, wenn man sich einen frisch zubereiteten Obstsalat aus Papaya, Ananas, Mango, Banane, Orange und Passionsfrucht vorstellt, der von frisch geraspeltem Kokosmark oder sogar Kokoscreme gekrönt ist?

Ein altes Sprichwort lautet: „Wer eine Kokospalme pflanzt, der pflanzt ... Nahrung und Getränk, eine Wohnung für sich selbst und ein Erbe für seine Kinder.“ Der so viel Ruhe ausstrahlende Baum ist also alles andere als ein Faulenzer. Und während man noch darüber diskutieren kann, ob die Kokospalme wirklich des Menschen nützlichster Baum ist oder nicht, so ist er doch mit Sicherheit ein reicher Schatz an guten Dingen für dieses afrikanische Land.

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