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Erwachet! 1993
g93 22. 11. S. 24-27

Jehovas Zeugen und Ärzte arbeiten zusammen

JEHOVAS Zeugen erkannten 1945, daß es unbiblisch ist, Blut zu übertragen. Sowohl das mosaische Gesetz als auch die Christlichen Griechischen Schriften enthalten Gebote, die die Verwendung von Blut einschränken. In Apostelgeschichte 15:28, 29 heißt es: „Der heilige Geist und wir selbst haben es für gut befunden, euch keine weitere Bürde aufzuerlegen als folgende notwendigen Dinge: euch von Dingen zu enthalten, die Götzen geopfert wurden, sowie von Blut und von Erwürgtem und von Hurerei. Wenn ihr euch vor diesen Dingen sorgfältig bewahrt, wird es euch gutgehen. Bleibt gesund!“ (Siehe 3. Mose 17:10-12.) Die Tatsache, daß die Zeugen Bluttransfusionen ablehnen, hat oft zu Kontroversen mit Ärzten geführt.

Krankenhaus-Verbindungskomitees

Um die Zeugen zu unterstützen, wann immer es um die Ablehnung von Blut geht, und um Mißverständnisse auf seiten von Ärzten und Krankenhäusern zu bereinigen sowie den Geist der Zusammenarbeit zwischen medizinischen Institutionen und Patienten, die Zeugen sind, zu fördern, hat die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas Krankenhaus-Verbindungskomitees eingesetzt. Sie bestehen aus reifen Zeugen, die darin geschult sind, verständnisvoll mit Ärzten und dem Krankenhauspersonal umzugehen; solche Komitees haben Kontroversen entschärft und zu einem Geist der Zusammenarbeit beigetragen. Die Zahl der Komitees ist von einer Handvoll im Jahre 1979 auf gegenwärtig 850 in 65 Ländern angestiegen. Das bedeutet, daß ihre wertvollen Dienste heute etwa 3,5 Millionen Zeugen Jehovas zur Verfügung stehen.

Über 4 500 Älteste der Versammlungen der Zeugen Jehovas sind dafür geschult worden, mit Ärzten zu sprechen und ihnen direkt aus medizinischer Fachliteratur Informationen darüber zu liefern, was alles unternommen werden kann, ohne Blut zu übertragen. In besonderen Notsituationen werden passende Artikel, die Ärzten helfen sollen, Zeugen ohne Blut zu behandeln, direkt an das Krankenhaus gefaxt. Oder die Komitees unternehmen Schritte, damit andere zur Zusammenarbeit bereite Ärzte zu Rate gezogen und Strategien für eine Behandlung oder eine Operation ohne Blut entwickelt werden können.

Zum Beispiel haben Mitglieder von Krankenhaus-Verbindungskomitees in zahllosen Fällen, in denen der Blutverlust zu einer ernsten Anämie geführt hatte, den Ärzten Artikel aus medizinischen Veröffentlichungen weitervermittelt, die zeigen, daß mit Hilfe von gentechnisch hergestelltem Erythropoetin (EPO) die Zahl der roten Blutkörperchen wirksam erhöht werden kann — etwas, wozu nach Ansicht einiger Ärzte eine Bluttransfusion nötig gewesen wäre. Dieses künstlich hergestellte Hormon wirkt wie das natürliche Erythropoetin, das in den Nieren vorkommt; es veranlaßt das Knochenmark, neue, unverbrauchte rote Blutkörperchen in den Blutkreislauf zu senden.

Einige Ärzte waren der Meinung, EPO wirke nicht schnell genug, um den Mangel ausgleichen zu können, doch in einer Reihe von Fällen, bei denen es um Zeugen Jehovas ging, wurde deutlich, wie schnell sich mit EPO gute Ergebnisse erzielen lassen. In einem Fall betrug die Zahl der neugebildeten roten Blutkörperchen, am Tag nachdem der Patient EPO bekommen hatte, bereits das Vierfache des Normalwertes. Am nächsten Tag stabilisierte sich der Zustand des Patienten, und am vierten Tag begann die Zahl der vollentwickelten roten Blutkörperchen zuzunehmen. Nur wenige Tage später hatte sich die Zunahme stark beschleunigt. Der Patient überlebte. So nützte die Tätigkeit der Krankenhaus-Verbindungskomitees sowohl den Ärzten als auch dem Patienten.

Als Ärzte in Australien zu dem Schluß kamen, daß sie das Leben eines Zeugen, der an einer seltenen tropischen Krankheit litt, ohne Behandlung mit Blut nicht retten könnten, baten sie das zuständige Krankenhaus-Verbindungskomitee, ihnen auf jede mögliche Weise zu helfen, Aufschluß über Behandlungsmethoden ohne Blut zu finden. Das australische Zweigbüro der Zeugen Jehovas wurde von dem Notfall unterrichtet. Man setzte sich mit der Abteilung Hospital Information Services (Krankenhausinformationsdienst) in der Weltzentrale der Zeugen Jehovas in Brooklyn (New York) in Verbindung. Hier forschte man in einer medizinischen Datenbank nach. Zweckdienliche Artikel wurden nach Australien gefaxt. Von dem Zeitpunkt an, als ein Mitglied des Krankenhaus-Verbindungskomitees in Australien das Arztbüro verließ, vergingen nur 11 Stunden, bis der Betreffende mit den benötigten Artikeln zurückkehrte. Mit Hilfe dieser Artikel konnte der Patient erfolgreich behandelt und seine Gesundheit wiederhergestellt werden. Medizinische Unterlagen sind sogar von New York bis Nepal gefaxt worden.

Solide Nachforschungen und Hilfeleistungen

Die von Jehovas Zeugen betriebene Erforschung der medizinischen Literatur ist solide und auf dem neusten Stand. Eine staatlich geprüfte Krankenschwester, Mitglied der Pflegedienstleitung im chirurgischen Bereich eines Krankenhauses in Oregon (USA), schrieb in einem Artikel einer medizinischen Publikation für OP-Pflegepersonal: „Jehovas Zeugen ... [sind] uns weit voraus. Was Alternativen zu Blut und Blutprodukten betrifft, kennen sie sich am besten aus und versorgen uns oft mit Fachliteratur, ehe wir überhaupt etwas davon gehört haben“ (OR Manager, Januar 1993, Seite 12).

Einige sehr bekannte Ärzte und medizinische Zentren, die ohne Verwendung von homologem Blut behandeln können, haben sich bereit erklärt, auf Wunsch Auskunft über ihre Methoden und Verfahrensweisen zu geben. Ihr Entgegenkommen hat dazu beigetragen, daß durch die erfolgreiche Behandlung von Leukämiefällen und durch verschiedene chirurgische Eingriffe Leben gerettet wurde. Die medizinische Beratung erfolgte oft auf dem Wege von Auslandstelefongesprächen.

In welchem Ausmaß Jehovas Zeugen Personen helfen, die infolge einer medizinischen Notsituation einer Glaubensprüfung gegenüberstehen, zeigen auch die Vorkehrungen zur Überführung von Patienten in ein anderes Krankenhaus, in einen anderen Landesteil oder sogar in ein anderes Land. Hier einige Beispiele: Eine Patientin wurde von Suriname nach Puerto Rico geflogen, ein Patient von Samoa nach Hawaii und ein krankes Baby von Österreich nach Florida (USA).

Mehr Ärzte zur Zusammenarbeit bereit

Außerdem hat sich die Situation für Jehovas Zeugen insofern gebessert, als die Zahl der Ärzte, die bereit sind, in bezug auf die Blutfrage mit ihnen zusammenzuarbeiten, von etwa 5 000 vor fünf Jahren auf gegenwärtig über 30 000 in 65 Ländern gestiegen ist. Mit dieser stattlichen Zahl tüchtiger Ärzte ist es in verschiedenen Ländern zu einer weiteren günstigen Entwicklung gekommen — die Einrichtung von über 30 Zentren, in denen ohne Blut behandelt und operiert wird.

Infolgedessen hört man heute zumindest in Nordamerika kaum noch von Versuchen, einem Erwachsenen eine Bluttransfusion aufzuzwingen, und in vielen anderen Ländern ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten. Probleme entstehen zur Zeit am häufigsten in Verbindung mit Neugeborenen, vor allem mit Frühgeburten. Zu früh Geborene haben zunächst zahlreiche gesundheitliche Schwierigkeiten, die damit zusammenhängen, daß Organe wie die Lunge und die Nieren nicht voll entwickelt sind und nicht normal arbeiten. Ärzte sind jedoch dabei, herauszufinden, wie sie diese Mängel ohne Bluttransfusionen behandeln können. Zum Beispiel kann ein künstlich hergestellter Surfactant-Faktor verwendet werden, um dem Atemnotsyndrom entgegenzuwirken. Die Behandlung von Frühgeborenenanämie mit EPO wird in immer weiteren Kreisen akzeptiert.

Hilfen für Mediziner, Richter und Sozialarbeiter

Um es Kinderärzten und Neonatologen zu erleichtern, Kinder von Zeugen Jehovas ohne Blutübertragungen zu behandeln, hat Hospital Information Services 55 Artikel aus der medizinischen Fachliteratur zusammen mit einem dreiteiligen Sachregister zu einem Buch vereint, in dem dargelegt wird, wie gegen eine ganze Reihe gesundheitlicher Probleme bei Neugeborenen ohne Blut vorgegangen werden kann.

Speziell für Richter, Sozialarbeiter, Kinderkrankenhäuser, Neonatologen und Kinderärzte haben Jehovas Zeugen den 260seitigen Band Family Care and Medical Management for Jehovah’s Witnesses (Schutz der Familie und medizinische Behandlung für Zeugen Jehovas)a mit Informationen über Behandlungsmöglichkeiten ohne Blut zusammengestellt. Dieses Handbuch besteht aus losen Blättern und kann daher immer wieder auf den neusten Stand gebracht werden. Da manchmal unzutreffende Ansichten über das Familienleben von Jehovas Zeugen vertreten werden, wird in dem Buch unter anderem betont, daß die Eltern ihre Kinder wirklich lieben und daß die Kinder in einer wohltuenden und fürsorglichen Atmosphäre aufwachsen, die das Ergebnis eines von biblischen Lehren geprägten Lebensstils ist.

Welche Aufnahme findet diese Veröffentlichung? Der stellvertretende Leiter eines Kinderkrankenhauses in Pennsylvanien (USA) sagte, nachdem er das Buch geprüft hatte, er erwarte von seinen Mitarbeitern, daß sie sich eingehend mit dem Inhalt befassen und das Gelesene anwenden. Er fügte hinzu: „Wenn ich das Buch zurückerhalte und es nicht abgenutzt und voller Eselsohren ist, werde ich mich nach dem Grund erkundigen.“ Schon mehrere Richter haben Verfügungen dahin gehend geändert, daß sie nun von Ärzten verlangen, alle Möglichkeiten einer Behandlung ohne Blut auszuschöpfen, ehe sie Blut verwenden. Kinder sind ohne Blut behandelt worden und sind gesund nach Hause gekommen.

Bezeichnend war die Reaktion eines Richters für Jugendangelegenheiten in Ohio (USA). Er war von dem Buch Family Care so beeindruckt, daß er sieben weitere Exemplare für seine Kollegen bestellte. In zweifacher Hinsicht formuliert er seine Verfügungen jetzt anders, so daß außer den Interessen der Ärzte auch die Rechte der Eltern gebührend berücksichtigt werden: 1. Die Ärzte müssen zuerst alle alternativen Behandlungsmöglichkeiten ausschöpfen, ehe sie Blut übertragen. 2. Die Ärzte müssen ihm versichern, daß das Blut, das sie verwenden wollen, untersucht wurde und frei von Aids und von Hepatitis ist. Bisher hat er drei Verfügungen mit dem veränderten Wortlaut erlassen, und in jedem der drei Fälle wurde ein Kind erfolgreich ohne Bluttransfusion behandelt.

Bei einem Akademikertreffen in der Pariser Universität im vergangenen Jahr hielt Dr. Charles H. Baron, Professor an der juristischen Fakultät des Bostoner College, einen Vortrag mit dem Thema „Blut, Sünde und Tod — Jehovas Zeugen und Bestrebungen zugunsten der Rechte von Patienten in Amerika“. Das Manuskript für den Vortrag enthielt den folgenden Absatz über die Tätigkeit der Krankenhaus-Verbindungskomitees der Zeugen:

„Sie haben die medizinische Fachwelt Amerikas veranlaßt, einige oft vertretene Ansichten im Licht weiterer Erkenntnisse neu zu überdenken. Davon hat die gesamte amerikanische Gesellschaft profitiert. Dank der Tätigkeit der Krankenhaus-Verbindungskomitees der Zeugen ist es heute weniger wahrscheinlich, daß Zeugen Jehovas oder Patienten allgemein unnötig Blut übertragen bekommen. Im Zuge zahlreicher Bestrebungen zugunsten der Rechte von Patienten hat die von den Zeugen geleistete Arbeit bewirkt, daß Patienten im großen und ganzen über zahlreiche Einzelheiten ihrer Behandlung freier entscheiden können. Außerdem wurde der Sache der Freiheit im allgemeinen und der Religionsfreiheit im besonderen dadurch gedient, daß die Zeugen standhaft bleiben, wenn versucht wird, sie zu einer Handlung zu zwingen, die ihren religiösen Grundsätzen widerspricht.“

Durch die Tätigkeit der Krankenhaus-Verbindungskomitees wird die gute Botschaft von Gottes Königreich zwar nicht direkt gepredigt, doch wird zweifellos wirkungsvoll auf Einwände gegen ein Merkmal unserer Anbetung eingegangen, das von der leitenden Körperschaft des ersten Jahrhunderts als eines der „notwendigen Dinge“ unseres heiligen Dienstes bezeichnet wurde (Apostelgeschichte 15:28, 29). Interessanterweise hatte unser mutiges, aber würdevolles Bemühen um Kommunikation bei einigen Ärzten zur Folge, daß sie günstig auf die Königreichsbotschaft reagierten. Mehrere Mitglieder von Krankenhaus-Verbindungskomitees haben mit Ärzten, die sie bei ihrer Komiteetätigkeit kennenlernten, Bibelstudien begonnen, und zwei dieser Ärzte sind vor kurzem getauft worden.

Somit hilft die Einrichtung der Krankenhaus-Verbindungskomitees Jehovas Zeugen, dem vollkommenen Gebot Jehovas, sich des Blutes zu enthalten, zu gehorchen und die Lauterkeit zu bewahren, ohne auf notwendige ärztliche Behandlung verzichten zu müssen (Psalm 19:7). Ja, es sind fortlaufend gute Erfolge darin erzielt worden, die einst bestehende Kluft zu überwinden. Ärzte und Krankenhäuser sind jetzt besser darüber informiert, wie sie jemand mit verfügbaren Mitteln ohne Blut behandeln können. Auf diese Weise wird das erreicht, was sowohl der Patient als auch Angehörige, Mitgläubige und das behandelnde Personal herbeiwünschen, nämlich die Genesung des Patienten. (Eingesandt von Hospital Information Services in der Weltzentrale der Watch Tower Society.)

[Fußnote]

a Nur in Englisch.

[Bild auf Seite 25]

Ein Verbindungskomitee spricht mit einem Arzt

[Bild auf Seite 26]

„Family Care“ (Schutz der Familie)

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