Wir beobachten die Welt
Homosexuelle Geistliche
Seit Jahren gestattet die Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Hannover homosexuellen Geistlichen, ihr Amt auszuüben, solange sie keinen homosexuellen Partner haben. Doch gemäß der Veröffentlichung The Week in Germany hat die Entbindung eines aktiven Homosexuellen von seinen klerikalen Aufgaben vor über drei Jahren zu vielen Kontroversen geführt. Laut The Week haben die kirchlichen Behörden in Hannover unlängst einem Vorschlag zugestimmt, gemäß dem „Pfarrer und deren Gefährten, die ‚in gleichgeschlechtlicher Partnerschaft leben‘, in der Kirche beschäftigt werden können, auch als Pfarrer“.
Unfälle mit aidsverseuchtem Blut
Vor kurzem bat das japanische Ministerium für Gesundheit und Soziales die Krankenhäuser, Angaben über die Häufigkeit von Unfällen mit HIV-infiziertem Blut zu machen, in die Mitarbeiter im Krankenhaus verwickelt waren. Man interessierte sich dabei vor allem für die Unfälle während der letzten zehn Jahre. Wie in der Zeitung The Daily Yomiuri zu lesen war, berichteten 276 Krankenhäuser von „insgesamt 12 914 akzidentiellen Nadelstichverletzungen, durch die die Betroffenen in 2 997 Fällen versehentlich mit Blut in Berührung kamen“. In über 100 Fällen handelte es sich um HIV-infiziertes Blut. Bei allen Betroffenen, die sich auf das aidsverursachende HI-Virus testen ließen, war der Befund bisher negativ.
Krebs — eine tickende Zeitbombe
Wie eine Studie der Stiftung für Haut- und Krebserkrankungen in Australien erkennen ließ, ist Hautkrebs dort momentan die häufigste Form von Krebs. Schätzungsweise 1 000 Australier sterben jährlich an Hautkrebs. Laut der in Sydney (Australien) erscheinenden Zeitung The Daily Telegraph Mirror besagt die Studie, daß die „sorglose Einstellung, die viele Australier in der Vergangenheit zum Thema Sonnenschutz hatten, den Krebs zu einer tickenden Zeitbombe gemacht hat“. Am meisten betroffen sind Personen, die in den 60er, 70er und 80er Jahren als Teenager viel sonnengebadet haben.
Hilfe für an Schlaflosigkeit Leidende
Forscher an der medizinischen Fakultät der Harvarduniversität haben eine Liste von Vorschlägen für Personen zusammengestellt, die an schweren Einschlafstörungen leiden. Gemäß dem Informationsblatt Harvard Mental Health Letter konnte bei einer Gruppe von Patienten, die circa 80 Minuten zum Einschlafen brauchten, bedeutende Verbesserungen erzielt werden. Nachdem sie die Behandlung mehrere Wochen ausprobiert hatten, „brauchten sie durchschnittlich nur noch 19 Minuten zum Einschlafen (eine 75prozentige Verbesserung)“, heißt es in dem Blatt. Empfohlen werden folgende Methoden: Man sollte nicht mehr als sieben Stunden im Bett verbringen; man sollte nicht länger als eine Stunde über der durchschnittlichen Schlafzeit im Bett bleiben; man sollte an jedem Tag — auch an Wochenenden — zur selben Zeit aufstehen; man sollte nur ins Bett gehen, wenn man schläfrig ist; schläft man nach dem Zubettgehen nicht innerhalb von 20 Minuten ein, sollte man aufstehen und etwas Entspannendes tun, bis man wieder schläfrig wird.
Kometkette
Eine Gruppe von über 20 Kometteilen, die auf Teleskopaufnahmen wie eine Perlenkette aussieht, ist auf Kollisionskurs mit dem Planeten Jupiter, berichtet die Washington Post. Die Komettrümmer, von denen einige möglicherweise einen Durchmesser von 3 Kilometern haben, sind nach den Entdeckern benannt und unter der Bezeichnung Shoemaker-Levy 9 zusammengefaßt. Wissenschaftler sind der Ansicht, daß diese Kometkette entstand, als ein einzelner Komet beim Vorbeiflug am Jupiter von dessen Gravitationsfeld auseinandergerissen wurde. Die Kometteile werden Ende Juli 1994 im Verlauf von mehreren Tagen einschlagen — ein Anblick, der sich dem menschlichen Auge nicht oft bietet. Obwohl die Komettrümmer auf der erdabgewandten Seite des Planeten Jupiter einschlagen werden, werden die bei der Explosion entstehenden Lichtstrahlen möglicherweise die Monde des Jupiters erhellen und von der Erde aus mit Hilfe von Teleskopen sichtbar sein.
Gewaltakte gegen Frauen
Wie in der Zeitung The Globe and Mail zu lesen war, haben gemäß einer unlängst durchgeführten Studie 51 Prozent der kanadischen Frauen im Alter von 16 Jahren und darüber mindestens einmal in ihrem Leben mit Gewaltakten von Männern zu tun gehabt. Das sind mehr als 5 Millionen Frauen. Die kanadische Zeitung berichtete, daß nahezu die Hälfte aller befragten Frauen angab, die Übergriffe seien vom „Partner, vom Ehemann, von Freunden, Familienangehörigen oder von anderen ihnen bekannten Männern“ gekommen. Zehn Prozent der befragten Frauen wurden allein im letzten Jahr angegriffen, und ungefähr jede fünfte Frau wurde dabei sogar verletzt. Viele Frauen gaben an, von ihrem Ehemann oder Lebensgefährten geschubst, gepackt, gestoßen, geohrfeigt, getreten, gebissen oder geschlagen worden zu sein.
Tausende von Pflanzen ungenutzt
„Tausende von Pflanzenarten haben in der Vergangenheit dem Menschen zur Nahrung gedient; heute werden jedoch lediglich 150 dieser Pflanzenarten angebaut und nur drei liefern nahezu 60 Prozent der pflanzlichen Kalorien und Proteine“, erklärte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO. Internationale landwirtschaftliche Studien bestätigen das. Der Mensch hält sich an die ihm bekannten Grundnahrungsmittel — Reis, Mais und Weizen — und läßt Tausende von anderen nahrhaften Pflanzen in der Natur ungenutzt.
Wenig Einfluß auf das eigene Leben
Trotz der Demokratiebestrebungen in jüngster Vergangenheit haben 90 Prozent der Weltbevölkerung keinen Einfluß auf ihre Lebensumstände. Zu diesem Schluß kam man in dem vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) veröffentlichten Human Development Report 1993. William Draper, der ehemalige Verwalter des UNDP, sagte im Vorwort zu dem Bericht, daß das Leben der meisten Menschen nach wie vor bestimmt ist von dem anhaltenden „Kampf um den Zugriff auf die normalen Dinge des Lebens — Land, Wasser, Arbeit, Wohnung und grundlegende Sozialleistungen“. In dem Bericht heißt es, daß „ethnische Minderheiten, arme Menschen, Landbewohner, Frauen und Behinderte auf ihre Lebensumstände oft nur wenig Einfluß nehmen können“.
Videorosenkranz im Taschenformat
Ein katholischer Priester in Italien hat einen elektronischen Videorosenkranz mit Musik und sich bewegenden religiösen Bildern patentieren lassen. Laut Aussage der in Bologna erscheinenden Tageszeitung Il Resto del Carlino ist das batteriebetriebene Gerät „einfach und praktisch (es paßt ohne weiteres in die Jacken- oder Handtasche)“. Für diejenigen, die ihre Gebete während der Autofahrt sprechen möchten, verfügt das Gerät über einen „besonderen Stecker, der in den Zigarettenanzünder im Auto gesteckt werden kann“. Der Gläubige kann den Teil des Rosenkranzes, den er beten möchte, auswählen. Drückt er auf den Knopf für das Ave-Maria, kann er die verschiedenen Abschnitte des Gebets, dessen Worte auf dem Schirm erscheinen, Schritt für Schritt mitverfolgen. „Falls jemand müde wird, alle Gebete bis zum Schluß zu sprechen“, schreibt Il Resto del Carlino, kann er das Gerät abschalten und dank des elektronischen Speichers „beim Einschalten des Geräts wieder da weitermachen, wo er aufgehört hat“.
Die kälteste Stelle im Universum
Die niedrigste Temperatur im ganzen Universum wurde unlängst mit 0,000 000 000 28 Grad Kelvin gemessen. Diese extrem tiefe Temperatur ist ein winziger Bruchteil von einem Grad über dem absoluten Nullpunkt. Wo wurde sie gemessen? Im nordischen Finnland, so zu lesen in der Zeitschrift New Scandinavian Technology. Die meisten Bewohner Finnlands waren sich dessen allerdings nicht bewußt, da diese tiefe Temperatur in dem Laboratorium für Tieftemperaturphysik der technischen Universität Helsinki künstlich erreicht wurde. Wissenschaftler sind bisher noch nicht in der Lage gewesen, den absoluten Nullpunkt zu erreichen, der in der Zeitschrift New Scandinavian Technology als „die Temperatur, bei der jede Wärmebewegung der Atome aufhört“, bezeichnet wird.
Blick durchs Fenster wertvoll
Gemäß einer Studie von Forschern an der Universität von Michigan (USA) bringen Angestellte, die ein Fenster am Arbeitsplatz haben, bessere Leistungen. Entgegen der allgemeinen Ansicht verleitet ein Fenster nicht unbedingt zum Tagträumen. Wie die Zeitschrift Business Week berichtet, ergab eine Umfrage unter 1 200 Personen, daß „Menschen, die während ihrer Arbeit durch ein Fenster Kontakt zur Außenwelt haben, mit mehr Begeisterung bei der Sache sind, nicht so frustriert sind, mehr Geduld haben, sich besser konzentrieren können und weniger krank werden“. Im Gegensatz dazu sind Personen, die in fensterlosen abgeteilten Räumen eines Großraumbüros arbeiten, wahrscheinlich „weniger einfallsreich, reizbarer“ und haben größere Konzentrationsschwierigkeiten.
Anspruchsvolles Spielzeug
„Lernspiele werden immer mehr zum Verkaufsschlager, weil Eltern es vorziehen, ihre Kinder auf den künftigen Konkurrenzkampf vorzubereiten, statt ihnen einfach den Spaß am Spiel zu lassen“, schreibt The Globe and Mail, eine kanadische Zeitung. Weiter heißt es in dem Bericht, einige Eltern würden ihre Kinder sogar davon abhalten, mit Spielzeug zu spielen, das „einfach nur Spaß macht. Statt dessen möchten sie, daß das Kind bei jedem Spiel soviel wie möglich lernt.“ Viele denken zwar, die Kinder könnten auf diese Weise intelligenter und geschickter werden, aber einige Experten sind anderer Meinung. Sie sind der Ansicht, daß die Kreativität der Kinder unterdrückt wird, wenn man sie der wertvollen Zeit beraubt, in der sie nach Lust und Laune spielen können, und daß sie „im Endeffekt weniger lernen“, schreibt die Zeitung.
Piraten auf dem Vormarsch
Die Internationale Schiffahrtsorganisation, eine Organisation der Vereinten Nationen, die ihren Sitz in London hat und das Piratentum und den bewaffneten Raubüberfall auf Schiffe bekämpft, berichtet, daß die Piraterie „in den vergangenen Jahren sowohl an Ausmaß als auch an Brutalität wesentlich zugenommen hat“. Obwohl die meisten der 400 gemeldeten Piratenüberfälle in der südostasiatischen Malakkastraße stattfanden, treiben sich die Piraten auch an der Westküste Afrikas und der nordöstlichen Küste Südamerikas herum. Die Zeitschrift UN Chronicle schreibt, daß die Piraterie „ein weltweites Problem zu werden droht“.