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  • Eine Atombombe holte meinen Vater aus dem Gefängnis
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Erwachet! 1994
g94 8. 10. S. 11-15

Eine Atombombe holte meinen Vater aus dem Gefängnis

Am 6. August 1945 um 8.15 Uhr explodierte eine Atombombe über Hiroschima (Japan), zerstörte die Stadt und tötete Zehntausende Einwohner. Weil mein Vater sich geweigert hatte, den Kaiserkult mitzumachen und Japans Militarismus zu unterstützen, saß er zu jener Zeit im Gefängnis von Hiroschima ein.

MEIN Vater beschrieb oft, was sich an jenem denkwürdigen Morgen ereignete. „Gleißendes Licht blitzte an meiner Zellendecke auf“, sagte er. „Dann hörte ich schrecklich lautes Donnern, als ob alle Berge gleichzeitig zusammenstürzten. Im Nu war es in meiner Zelle stockdunkel. Ich steckte den Kopf unter meine Matratze, um mich vor etwas zu schützen, was mir wie ein dunkles Gas erschien.

Nach sieben, acht Minuten schaute ich unter der Matratze hervor und stellte fest, daß das ‚Gas‘ verschwunden war. Es war wieder hell. Vom Regal waren Gegenstände heruntergefallen, und eine dicke Staubschicht hatte sich über alles gelegt; es sah wirklich schlimm aus. Wegen der hohen Mauer rings um das Gefängnis hatte das Feuer nicht darauf übergegriffen.

Als ich aus dem rückwärtigen Fenster schaute, war ich wie vom Donner gerührt. Die Gefängniswerkstätten und die hölzernen Gebäude waren allesamt niedergewalzt. Dann sah ich durch das kleine Vorderfenster. Die Zellen des gegenüberliegenden Blocks waren vollständig zerstört. Die überlebenden Gefangenen schrien um Hilfe. Panische Angst herrschte — ein heilloses Durcheinander; ein Bild des Schreckens bot sich mir.“

Als Junge hörte ich meinem Vater gebannt zu, wenn er darüber sprach, daß ihn „eine Atombombe aus dem Gefängnis geholt“ hatte. Er erzählte die Geschichte ohne Schuldgefühle, denn er hatte zu Unrecht im Gefängnis gesessen. Bevor ich über die Anklagen gegen meinen Vater berichte und darüber, wie er während der jahrelangen Haft behandelt wurde, möchte ich erklären, wie es kam, daß sich meine Eltern Todaisha anschlossen, wie die Watch Tower Bible and Tract Society in Japan damals genannt wurde.

Suche nach dem Sinn

Mein Vater war ein ausgesprochener Bücherliebhaber und versuchte schon in jungen Jahren vorwärtszukommen. Er ging noch in die fünfte Klasse, als er von zu Hause in Ishinomori im Nordosten Japans ausriß. Obwohl das Geld gerade für die Hinfahrt reichte, bestieg er einen Zug nach Tokio, wo er unbedingt bei Shigenobu Okuma, der zweimal Ministerpräsident von Japan gewesen war, als Hausdiener arbeiten wollte. Doch als dieser schäbig gekleidete Junge vom Land im Haus von Herrn Okuma eintraf, wurde seine Bitte um Einstellung abgelehnt. Später erhielt mein Vater eine Stellung in einem Milchladen, wo er auch wohnte.

Schon als Teenager hörte sich mein Vater Vorträge von Politikern und Gelehrten an. In einem der Vorträge wurde erwähnt, daß die Bibel ein sehr wichtiges Buch sei. Deshalb besorgte sich mein Vater eine vollständige Bibel mit Querverweisen und einem Bibelatlas. Was er las, hinterließ bei ihm einen tiefen Eindruck und weckte in ihm den Wunsch, etwas zu tun, was allen Menschen zugute kommen würde.

Schließlich kehrte er nach Haus zurück, und im April 1931 heiratete er im Alter von 24 Jahren die 17jährige Hagino. Kurz darauf erhielt mein Vater von einem Verwandten Literatur, die von Todaisha herausgegeben worden war. Beeindruckt von dem, was er las, schrieb mein Vater an Todaisha in Tokio. In Ishinomori besuchte ihn im Juni 1931 Matsue Ishii, eine Vollzeitdienerin aus Sendai.a Mein Vater nahm ihr einen Satz Bücher ab, darunter Die Harfe Gottes, Schöpfung und Regierung.

Einen Sinn im Leben gefunden

Schnell erkannte mein Vater, daß verschiedene Kirchenlehren falsch sind, wie zum Beispiel die Lehre, daß der Mensch eine unsterbliche Seele habe, daß die Bösen für immer im Höllenfeuer gequält würden und daß der Schöpfer ein dreieiniger Gott sei (Prediger 9:5, 10; Hesekiel 18:4; Johannes 14:28). Er begriff auch, daß diese Welt enden wird (1. Johannes 2:17). Weil er wissen wollte, was er tun sollte, setzte er sich mit dem Vertreter von Todaisha in Verbindung, der ihn im August 1931 besuchte, und ihre Gespräche führten dazu, daß sich mein Vater taufen ließ und den Entschluß faßte, sich als Vollzeitdiener für Jehova einzusetzen.

Nach langen Diskussionen gelangte auch meine Mutter zu der Überzeugung, daß das, was sie aus der Bibel lernte, die Wahrheit war. Sie gab sich Jehova hin und ließ sich im Oktober 1931 taufen. Als mein Vater seinen Grundbesitz zur Versteigerung anbot, dachten seine Angehörigen, er sei verrückt geworden.

Das Leben als Vollzeitdiener

Alles Geld, das mein Vater auf der Auktion erhalten hatte, gab er seiner Mutter und ging dann im November 1931 mit meiner Mutter nach Tokio. Obwohl sie keinerlei Instruktionen darüber erhalten hatten, wie sie mit anderen über die gute Botschaft vom Königreich sprechen sollten, begannen sie am Tag nach ihrer Ankunft mit dem Predigen (Matthäus 24:14).

Sie hatten kein leichtes Leben. Besonders für meine Mutter war es schwer; sie war damals erst 17 Jahre alt. Es gab keine Glaubensbrüder, keine Zusammenkünfte und keine Versammlungen — nur den Zeitplan, täglich von 9 bis 16 Uhr von Haus zu Haus biblische Literatur zu verbreiten.

Bis 1933 war Tokio ihre Predigtdienstzuteilung, dann schickte man sie nach Kobe. Dort wurde ich am 9. Februar 1934 geboren. Bis einen Monat vor meiner Geburt arbeitete meine Mutter eifrig im Dienst. Danach zogen meine Eltern zunächst nach Yamaguchi, dann nach Ube, später nach Kure und schließlich nach Hiroschima; an jedem Ort predigten sie ungefähr ein Jahr.

Meine Eltern werden verhaftet

Als Folge des verstärkten Militarismus in Japan wurden die Publikationen der Watch Tower Society verboten und die Zeugen von einer Spezialeinheit der Geheimpolizei strengstens überwacht. Am 21. Juni 1939 wurden in ganz Japan die Vollzeitdiener der Zeugen Jehovas festgenommen. Meine Eltern gehörten zu den Verhafteten. Mich übergab man der Fürsorge meiner Großmutter, die in Ishinomori lebte. Nach acht Monaten Haft wurde meine Mutter auf Bewährung freigelassen, und 1942 konnte ich schließlich zu ihr nach Sendai kommen.

In der Zwischenzeit wurden mein Vater und andere Zeugen auf der Polizeiwache in Hiroschima von der Geheimpolizei verhört. Da sich die Zeugen weigerten, den Kaiserkult mitzumachen und Japans Militarismus zu unterstützen, wurden sie heftig geschlagen. Der Vernehmungsbeamte konnte meinen Vater jedoch nicht davon abbringen, Jehova anzubeten.

Nach über zweijähriger Haft wurde mein Vater vor Gericht gestellt. Während der Verhandlung fragte der Richter: „Miura, was denken Sie über Seine Majestät, den Kaiser?“

„Seine Majestät, der Kaiser, ist auch ein Nachkomme Adams, und er ist ein sterblicher, unvollkommener Mensch“, antwortete mein Vater. Diese Äußerung überraschte den Gerichtsstenographen so sehr, daß er sie nicht mitschrieb. Man muß bedenken, daß damals die meisten Japaner glaubten, der Kaiser sei ein Gott. Mein Vater wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, und der Richter sagte ihm, daß er den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen würde, es sei denn, er gebe seinen Glauben auf.

Bald darauf, im Dezember 1941, griff Japan durch den Überfall auf Pearl Harbor (Hawaii) die Vereinigten Staaten an. Im Gefängnis wurde das Essen knapp, und in den Wintermonaten verbrachte mein Vater viele kalte Nächte schlaflos, weil er nicht genug zum Anziehen hatte. Zwar war er von jeglicher geistiger Gemeinschaft abgeschnitten, aber er hatte Zugang zu der Bibel in der Gefängnisbibliothek, und weil er sie immer und immer wieder las, blieb er geistig stark.

Als die Bombe fiel

Früh am Morgen des 6. August 1945 wollte ein Gefangener mit meinem Vater Bücher tauschen. Das war verboten, weil aber der Gefangene sein Buch bereits über den Korridor in die Zelle meines Vaters hatte schlittern lassen, ließ mein Vater sein Buch in die Zelle des Gefangenen schlittern. Statt sich an jenem Morgen also wie gewöhnlich an seinen starren Tagesablauf zu halten, las mein Vater, als die Bombe fiel. Normalerweise wäre er zu diesem Zeitpunkt gerade in der Toilette seiner Zelle gewesen. Nach der Explosion sah er, daß der Toilettenbereich durch herabgestürzte Trümmer zerstört worden war.

Man brachte meinen Vater dann in das nahe gelegene Gefängnis in Iwakuni. Als Japan sich kurz darauf den alliierten Streitkräften ergab, wurde er aus dem Gefängnis entlassen, mitten in das Nachkriegschaos. Im Dezember 1945 kehrte er nach Ishinomori, seinem Zuhause, zurück. Seine Gesundheit war zerrüttet. Er war erst 38, sah aber aus wie ein alter Mann. Ich konnte zuerst gar nicht glauben, daß er mein Vater war.

Sein Glaube noch immer stark

Japan war in einem chaotischen Zustand, und wir wußten nicht, wohin die Handvoll treuer Zeugen zerstreut worden war. Auch war keinerlei Literatur der Zeugen Jehovas verfügbar. Dennoch lehrte mich mein Vater direkt aus der Bibel die Wahrheit über Jehovas Königreich, die neue Welt und den herannahenden Krieg von Harmagedon (Psalm 37:9-11, 29; Jesaja 9:6, 7; 11:6-9; 65:17, 21-24; Daniel 2:44; Matthäus 6:9, 10).

Als mir später auf der Oberschule die Evolutionstheorie beigebracht wurde und ich an der Existenz Gottes zu zweifeln begann, versuchte mein Vater, mich von der Existenz Gottes zu überzeugen. Ich war unschlüssig, ob ich glauben sollte oder nicht; schließlich sagte er: „Die meisten Menschen der Welt haben den Krieg unterstützt und sich des Blutvergießens schuldig gemacht. Ich für meinen Teil habe mich an die Wahrheit der Bibel gehalten und niemals den Militarismus, den Kaiserkult oder den Krieg unterstützt. Denke sorgfältig nach, welches der wahre Lebensweg ist, auf dem du gehen solltest.“

Ich kannte das, was mein Vater lehrte und wonach er sein Leben ausrichtete, und als ich es mit dem verglich, was ich in der Schule lernte, konnte ich erkennen, daß die Evolutionstheorie mit einer vernünftigen Denkweise nicht in Übereinstimmung zu bringen war. Keiner der Evolutionisten hatte sein Leben für seine Überzeugungen eingesetzt, aber mein Vater war bereit, für seine Überzeugung zu sterben.

Im März 1951, über fünf Jahre nach Kriegsende, rief mein Vater plötzlich beim Lesen der Zeitung Asahi: „Sie sind gekommen, sie sind gekommen!“ Er zeigte mir die Zeitung. Darin war ein Artikel über fünf Missionare der Zeugen Jehovas, die gerade in Osaka angekommen waren. Mein Vater führte einen wahren Freudentanz auf und erkundigte sich bei der Zeitung, wo er erfuhr, daß Jehovas Zeugen in Tokio ein Zweigbüro eingerichtet hatten. Er erhielt die Adresse, besuchte das Zweigbüro und stellte so den Kontakt zu Jehovas Organisation wieder her.

Treu bis zum Ende

Unsere Familie zog 1952 nach Sendai um. Im selben Jahr zogen Donald und Mabel Haslett, Missionare der Watch Tower Society, ebenfalls dorthin und mieteten ein Haus, um das Wachtturm-Studium abzuhalten. Bei der ersten Zusammenkunft waren nur vier Personen anwesend: die Hasletts, mein Vater und ich. Später gesellten sich den Hasletts weitere Missionare in Sendai zu, nämlich Shinichi und Masako Tohara, Adeline Nako und Lillian Samson.

Durch den Umgang mit diesen Missionaren lernte unsere Familie immer mehr über Gottes Wort und seine Organisation. Meine Mutter, deren Glaube durch das, was sich während des Krieges abgespielt hatte, erschüttert worden war, ging bald mit uns zu den Zusammenkünften und beteiligte sich am Predigtdienst. Ich wurde motiviert, mich Jehova Gott hinzugeben, um ihm zu dienen, und ließ mich am 18. April 1953 taufen.

Nach dem Krieg arbeitete mein Vater als Vertreter für eine Versicherungsgesellschaft. Trotz der Nachwirkungen seiner Haft, zu denen eine Nierenkrankheit und Bluthochdruck gehörten, hatte er den starken Wunsch, den Vollzeitdienst als Pionier wiederaufzunehmen. Das tat er auch ungefähr zu derselben Zeit, als ich mich taufen ließ. Zwar erlaubte ihm seine schlechte Gesundheit nicht sehr lange, Pionier zu sein, aber sein Eifer für den Predigtdienst veranlaßte mich, die Universität, die ich besuchte, zu verlassen und den Vollzeitdienst als Laufbahn einzuschlagen.

Isamu Sugiura, ein großartiger junger Mann aus Nagoya, wurde zu meinem Pionierpartner ernannt. Am 1. Mai 1955 nahmen wir unseren Dienst als Sonderpioniere in Beppu auf der Insel Kyushu auf. Damals gab es auf der ganzen Insel nur eine Handvoll Zeugen. Heute, über 39 Jahre später, gibt es dort 15 geistig blühende Kreise mit über 18 000 Zeugen. Und in ganz Japan sind jetzt fast 200 000 Zeugen tätig.

Im Frühjahr 1956 erhielten Isamu und ich die Einladung, die Wachtturm-Bibelschule Gilead in den Vereinigten Staaten zu besuchen. Wir waren überglücklich. Als jedoch in Vorbereitung auf die Reise mein Gesundheitszustand überprüft wurde, stellten die Ärzte fest, daß ich Tuberkulose hatte. Tief enttäuscht kehrte ich nach Sendai, meinem Zuhause, zurück.

Damals hatte sich der Gesundheitszustand meines Vaters verschlechtert, und er blieb zu Haus im Bett. Unser gemietetes Haus bestand aus nur einem nicht einmal 10 Quadratmeter großen, mit Tatami ausgelegten Raum. Mein Vater und ich lagen nebeneinander. Da er nicht arbeiten konnte, mußte meine Mutter für unsere finanziellen Bedürfnisse sorgen, was ziemlich hart war.

Im Januar 1957 kam Frederick W. Franz, der damalige Vizepräsident der Watch Tower Society, nach Japan, und es wurde ein besonderer Kongreß vorbereitet, der in Kioto stattfinden sollte. Mein Vater drängte meine Mutter, daran teilzunehmen. Sie ließ uns in unserem kranken Zustand nur ungern allein, doch sie gehorchte und fuhr zum Kongreß.

Bald darauf verschlechterte sich der Zustand meines Vaters von Tag zu Tag. Während wir so nebeneinanderlagen, fing ich an, mir Sorgen zu machen, und ich fragte ihn, wie wir uns wohl durchbringen würden. Darauf antwortete er: „Wir haben Jehova Gott gedient, ja sogar unser Leben riskiert, und er ist der allmächtige Gott. Warum machst du dir Sorgen? Jehova wird ganz sicher für das, was wir brauchen, sorgen.“ Dann ermahnte er mich überaus liebevoll: „Stärke deinen Glauben.“

Am 24. März 1957 starb mein Vater ganz ruhig. Nach dem Begräbnis suchte ich die Versicherungsgesellschaft, für die er gearbeitet hatte, auf, um dort alles zu regeln. Als ich ging, händigte mir der Filialleiter eine Papiertüte aus und sagte: „Das gehört Ihrem Vater.“

Zu Hause angekommen, stellte ich fest, daß eine ziemlich große Summe Geld darin war. Später fragte ich den Filialleiter danach, und er erklärte, daß das Geld von einer Versicherung stamme, für die jeden Monat vom Gehalt meines Vaters ohne sein Wissen ein Beitrag abgezogen worden war. So bewahrheiteten sich die Worte meines Vaters: „Jehova wird ganz sicher für das, was wir brauchen, sorgen.“ Dadurch wurde mein Glaube an Jehovas schützende Fürsorge außerordentlich gestärkt.

Jahrzehnte ununterbrochener Dienst

Das Geld aus der Versicherung ermöglichte mir, zu Hause zu bleiben und die Krankheit auszuheilen. Ein Jahr später, 1958, wurden meine Mutter und ich zu Sonderpionieren ernannt. Danach diente ich als reisender Aufseher in Japan, und dann, 1961, hatte ich das Vorrecht, an dem zehnmonatigen Kurs der Gileadschule in der Weltzentrale der Zeugen Jehovas in Brooklyn (New York) teilzunehmen.

Zurück in Japan, diente ich wieder den Versammlungen als reisender Aufseher. 1963 heiratete ich Yasuko Haba, die im Zweigbüro der Zeugen Jehovas in Tokio tätig war. Sie begleitete mich im Reisedienst bis 1965, als wir eingeladen wurden, im Zweigbüro in Tokio zu dienen. Seither haben wir gemeinsam unseren Dienst verrichtet — zuerst in Tokio, wo das Zweigbüro seinen Sitz hatte, dann in Numazu und jetzt in Ebina.

Meine Mutter blieb bis 1965 Sonderpionierin. Danach war sie weiterhin aktiv und half vielen Personen, die biblische Wahrheit anzunehmen. Trotz ihrer 79 Jahre ist sie noch immer verhältnismäßig gesund. Sie wohnt in der Nähe und kann dieselbe Versammlung nahe dem Zweigbüro in Ebina besuchen wie wir, worüber wir uns freuen.

Wir sind Jehova Gott wirklich dankbar, daß mein Vater die Explosion der über Hiroschima gezündeten Atombombe überlebt hat. Er hat seinen Glauben bewahrt, und es ist mein Wunsch, ihn in der neuen Welt willkommen zu heißen und ihm zu erzählen, wie wir aus Harmagedon, dem Krieg, den er so gern miterleben wollte, gerettet wurden (Offenbarung 16:14, 16; 21:3, 4). (Von Tsutomu Miura erzählt.)

[Fußnote]

a Die Lebensbeschreibung von Matsue Ishii erschien im Wachtturm vom 1. Mai 1988, Seite 21—25.

[Bild auf Seite 11]

Katsuo und Hagino Miura mit ihrem Sohn Tsutomu

[Bild auf Seite 15]

Tsutomu Miura bei seiner Arbeit im japanischen Zweigbüro

[Bildnachweis auf Seite 13]

Hiroshima Peace and Culture Foundation, aus früherem Filmmaterial des United States Armed Forces Institute of Pathology

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