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Erwachet! 1995
g95 22. 3. S. 16-18

Krokodile aus der Nähe betrachtet

VON UNSEREM KORRESPONDENTEN IN KENIA

EIN amerikanischer Tourist fotografierte voller Begeisterung Nilpferde am Fluß Mara, als er auf einigen Steinen ausrutschte und ins Wasser fiel. Das erregte die Aufmerksamkeit eines schuppigen Ungetüms — eines Krokodils, das gerade ein Sonnenbad nahm. Gewöhnlich ernährt sich dieses Reptil von Fischen, doch der Anblick eines solchen Leckerbissens war zu verführerisch. Rasch glitt das Tier ins Wasser, um die Sache näher zu untersuchen. Zum Glück sah auch der Tourist das Krokodil und machte sich so schnell davon, daß man hätte denken können, er gehe auf dem Wasser!

Wer die Flüsse, Seen und Sümpfe Afrikas besucht, bekommt des öfteren Krokodile zu Gesicht, aber der erwähnte entsetzte Tourist war dem Tier wohl doch zu nahe gekommen. Kenia ist die Heimat des Nilkrokodils. In Suaheli, der Sprache der Einheimischen, kennt man es einfach unter dem Namen mamba. Krokodile sind Reptilien; sie können bis zu 7 Meter lang werden und bewegen sich sowohl an Land wie auch im Wasser recht gewandt. Auf Grund ihres seitlich zusammengedrückten Ruderschwanzes sind sie im Wasser ziemlich schnell. Beim Schwimmen erreichen sie eine Geschwindigkeit von bis zu 40 Kilometern in der Stunde. Und es ist nichts Ungewöhnliches für Krokodile, zwei, ja sogar drei Stunden unter Wasser zu bleiben. An Land kommen sie durch kurze, ruckartige Bewegungen voran.

Es überrascht daher nicht, daß die Bibel offensichtlich auf das Krokodil — Leviathan genannt — als auf ein Beispiel der furchteinflößenden Schöpfung Gottes hinweist. In Hiob 41:8, 10 heißt es: „Leg deine Hand an ihn [den Leviathan]. Gedenke des Kampfes. Tu es nicht wieder. Keiner ist so kühn, daß er ihn aufstören sollte.“ Das sind weise, warnende Worte! In dem Buch The Fascination of Reptiles von Maurice Richardson wird von Krokodilen berichtet, die sogar Boote mit Außenbordmotor angegriffen haben. Treffend heißt es in Hiob 41:25: „Zufolge seiner Erhebung erschrecken die Starken; durch Bestürzung werden sie verwirrt.“

Warum fliehen Menschen angsterfüllt beim Anblick dieses beschuppten wildlebenden Tieres? Der Vers 14 des erwähnten Kapitels nennt einen Grund: „Wer hat die Türen seines Gesichts geöffnet? Seine Zähne rundum sind schreckenerregend.“ Im Ober- und im Unterkiefer des Krokodils stehen jeweils bis zu 24 Zähne unterschiedlicher Größe, die sich im Verlauf seines Lebens immer wieder erneuern. Interessant ist, daß der vierte Unterkieferzahn auf beiden Seiten in eine nach außen offene Furche im Oberkiefer greift und dadurch auch bei geschlossenem Maul sichtbar ist. Dadurch kann man das Krokodil von seinem Cousin, dem Alligator, unterscheiden. Was aber, wenn jemand bei einer kleinen Zahnuntersuchung zu vorwitzig ist? Dann bekommt er wahrscheinlich Gelegenheit, sich alle Zähne des Krokodils von innen anzusehen!

Es ist daher verständlich, wenn man Krokodile lieber von einem sicheren Aussichtspunkt aus betrachtet, und davon gibt es in Kenia genug — zum Beispiel in Mamba Village bei Mombasa, wo Krokodile gezüchtet werden.

Aber vielleicht fragst du dich, warum man sich überhaupt mit der Aufzucht von Krokodilen befaßt. Ein Grund besteht darin, sie vor der Ausrottung zu bewahren. Von den freilebenden Krokodilen überleben 99 Prozent das erste Lebensjahr nicht. Allem Anschein nach trägt der Appetit von Waranen, Marabus und sogar von manchen Menschen auf Krokodileier und Jungtiere dazu bei. Auf Krokodilfarmen hingegen, wo für die Tiere gut gesorgt wird, beträgt die Sterblichkeitsrate weniger als 10 Prozent. Junge Krokodile auf einer Farm erreichen innerhalb eines Jahres eine Größe von 1,5 Metern — zweifellos groß genug, um mit den meisten Gefahren fertig zu werden. Bei freilebenden Tieren vergehen möglicherweise drei Jahre, bis sie dieselbe Größe erreicht haben.

Bei der Aufzucht von Krokodilen spielt auch der kommerzielle Aspekt eine Rolle. Auf dem internationalen Markt kann man Schuhe, Gürtel, Handtaschen und andere Modeartikel erwerben, die aus der weichen Haut von Krokodilbäuchen gefertigt sind. Von Mamba Village aus werden jährlich etwa 2 000 Häute in Länder wie Italien und Frankreich exportiert, wo sie gegerbt werden. Was geschieht mit dem Rest des Tieres? In Kenia gilt Krokodilfleisch als eine exotische Delikatesse für Touristen.

Von Oktober bis April ist Brutzeit. Freilebende Krokodilweibchen legen zwischen 20 und 80 Eier. In Gefangenschaft hingegen legt ein Weibchen in derselben Zeit bis zu 36 Eier in Nestgruben, die um einige Teiche verteilt sind. Die Eier werden eingesammelt und zum Ausbrüten in Brutapparate gelegt. Das Ausbrüten kann bis zu drei Monate dauern.

In Mamba Village ist es möglich, diese faszinierenden Geschöpfe gut zu beobachten, und zwar gefahrlos. Das etwa 8 Hektar große Gelände war ein Steinbruch, der in eine Krokodilfarm, einen botanischen Garten, ein Meerwasseraquarium und in einen Vergnügungspark umgestaltet wurde. Hier leben mehr als 10 000 dieser Reptilien. Natürlich wird man nicht alle zu sehen bekommen. Doch an den beiden Brutplätzen lassen sich über 100 ausgewachsene Tiere bewundern, und an anderen Stellen tummeln sich Hunderte von Jungkrokodilen, die sich in den verschiedensten Wachstumsstadien befinden.

Zur Fütterungszeit führen die Krokodile ein regelrechtes Spektakel auf. Einige schnellen sogar aus dem Wasser, um das Fleisch zu ergattern. Hier kann man auch das berüchtigte Krokodil Big Daddy beobachten, das die Bewohner am Fluß Tana in Schrecken versetzte und mindestens fünf Menschen tötete, bevor es eingefangen wurde und auf die Farm kam. Wen der unmittelbare Anblick von Krokodilen nervös macht, der könnte sich dort in aller Ruhe einen Videofilm ansehen.

Krokodile aus der Nähe zu betrachten kann entweder faszinierend oder schreckenerregend sein. Jedenfalls versteht man besser, warum die Bibel in Hiob 41:34 folgendes über das Krokodil sagt: „Er [der Leviathan] ist König über alle majestätischen wilden Tiere.“

[Bild auf Seite 17]

Rechts: Mamba Village

[Bild auf Seite 17]

Ganz rechts: Ein aus dem Wasser schnellendes Krokodil schnappt nach Fleisch

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