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Erwachet! 1995
g95 22. 8. S. 4-6

Warum sie mutig die Stimme erhoben

RÜCKBLICKEND läßt sich sagen, daß der Zusammenstoß zwischen Jehovas Zeugen und dem Nationalsozialismus absolut unausweichlich war. Wieso? Weil sich die harten Forderungen, die der Nationalsozialismus stellte, mit drei biblisch begründeten Grundlehren der Zeugen Jehovas nicht vereinbaren ließen. Diese waren: 1. Jehova Gott ist der höchste Souverän. 2. Wahre Christen verhalten sich in politischen Angelegenheiten neutral. 3. Wer Gott bis in den Tod treu bleibt, wird von ihm auferweckt.

Diese drei biblisch begründeten Glaubensansichten veranlaßten Jehovas Zeugen, gegen die unchristlichen Forderungen des NS-Staates unerschütterlich Stellung zu beziehen. Sie erhoben daher mutig ihre Stimme und stellten den Nationalsozialismus als das Übel bloß, das er war.

Jehovas Zeugen erhoben nicht den Arm zum Hitlergruß. Sie weigerten sich deshalb, weil sie ihre Rettung Gott zuschrieben und sich ihm allein hingegeben hatten. Die Bibel sagt über Jehova folgendes: ‘Du allein bist der Höchste über die ganze Erde’ (Psalm 83:18).

Im Grunde wurde durch die Worte „Heil Hitler!“ zu verstehen gegeben, daß Hitler für Rettung sorgen könne. Jehovas Zeugen konnten nicht Gott die Treue halten und gleichzeitig einem Menschen Heil oder Rettung zuschreiben. Ihr Leben gehörte Gott, und ihm bewahrten sie Treue und Loyalität.

Auf Grund von eindeutigen Beispielen wußten Jehovas Zeugen, daß sie die unzulässigen Forderungen Hitlers nicht erfüllen konnten. Als zum Beispiel im ersten Jahrhundert den Aposteln Jesu geboten wurde, mit dem Verkündigen der guten Botschaft über den Christus aufzuhören, weigerten sie sich, dem nachzukommen. Sie sagten: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.“ Wie die Bibel berichtet, wurden sie für ihre entschlossene Haltung auf Anordnung von Vertretern der Obrigkeit ausgepeitscht, und man befahl ihnen, „nicht mehr aufgrund des Namens Jesu zu reden“. Die Apostel aber weigerten sich, diesem gegen Gott gerichteten Befehl zu gehorchen. Sie ‘fuhren ununterbrochen fort, zu lehren und die gute Botschaft zu verkündigen’ (Apostelgeschichte 5:29, 40-42).

Viele der ersten Christen verloren ihr Leben, weil sie Gott mehr gehorchten als Menschen. Unzählige kamen in den römischen Arenen um, weil sie nicht bereit waren, Cäsar das Heil zuzuschreiben und ihm einen Akt der Anbetung darzubringen. Für sie war es eine Ehre und ein Sieg, Gott treu zu bleiben, auch wenn das bedeutete zu sterben, vergleichbar mit einem tapferen Soldaten, der bereit war, für sein Vaterland zu sterben.

Da Jehovas Zeugen nur für eine einzige Regierung eintreten — Gottes Königreich —, halten einige sie für staatsgefährdend. Damit tun sie ihnen jedoch großes Unrecht. In Nachahmung der Apostel Jesu sind Jehovas Zeugen „kein Teil der Welt“ (Johannes 17:16). Sie verhalten sich in politischen Angelegenheiten neutral. Sie beachten die Gesetze menschlicher Regierungen, weil sie Gott gegenüber loyal sein möchten. Sie sind wirklich beispielhaft, was die Unterordnung unter die „obrigkeitlichen Gewalten“ angeht (Römer 13:1). Noch nie haben sie eine Rebellion gegen irgendeine menschliche Regierung befürwortet.

Es gibt jedoch eine Linie, die unter keinen Umständen überschritten werden kann. Diese Linie zieht eine Grenze zwischen der Schuldigkeit der Zeugen gegenüber Menschen und ihrer Schuldigkeit gegenüber Gott. Sie geben dem Cäsar (das heißt den Regierungen), was ihm gebührt, doch Gott, was Gott gebührt (Matthäus 22:21). Verlangt irgend jemand von ihnen das, was Gott gebührt, wird er keinen Erfolg haben.

Was aber, wenn einem Zeugen Jehovas mit dem Tod gedroht wird? Nun, Jehovas Zeugen haben unerschütterliches Vertrauen in die Fähigkeit Gottes, sie wieder zum Leben zu erwecken (Apostelgeschichte 24:15). Somit sind sie wie drei junge Hebräer eingestellt, die im alten Babylon lebten. Als ihnen mit dem Tod in einem brennenden Feuerofen gedroht wurde, sagten sie zu König Nebukadnezar: „Wenn es sein soll, so kann uns unser Gott, dem wir dienen, befreien. ... dir, o König, [werde] kund, daß wir deinen Göttern nicht dienen, und das Bild aus Gold, das du aufgerichtet hast, werden wir nicht anbeten“ (Daniel 3:17, 18).

Als sich daher Hitler als selbsternannter Gott über alle anderen erhob, war, wie bereits erwähnt, eine ideologische Auseinandersetzung unausweichlich. Das Dritte Reich stand mit gezücktem Schwert einer kleinen Schar Zeugen Jehovas gegenüber, die dem wahren und allmächtigen Gott, Jehova, Loyalität geschworen hatten. Der Ausgang stand jedoch schon vor Beginn der Auseinandersetzung fest.

[Kasten auf Seite 5]

Treu bis in den Tod

WOLFGANG KUSSEROW wurde hingerichtet, weil er Gott die Treue bewahrte und sich weigerte, den Nationalsozialismus zu unterstützen. Kurz vor seiner Enthauptung am 28. März 1942 schrieb er an seine Eltern und Geschwister: „Nun werde ich als Euer dritter Sohn und Bruder morgen früh von Euch gehen müssen. So seid nicht traurig, es wird einmal die Zeit kommen, wo wir wieder alle zusammensein werden.  ... Wie groß wird die Freude sein, wenn wir uns alle wiedersehen.  ... So sind wir nun alle auseinandergerissen, jeder steht seinen Mann, ja das wird uns alles belohnt werden.“

Kurz vor seiner Hinrichtung am 8. Januar 1941 schrieb Johannes Harms in einem Abschiedsbrief an seinen Vater: „Schon jetzt ist das Todesurteil gegen mich ausgesprochen, ich liege Tag und Nacht in Fesseln — die Druckstellen [auf dem Papier] stammen von den Handschellen ... Mein lieber Vater, im Geiste rufe ich dir zu, bleibe auch Du treu, wie ich mich bemühe, treu zu sein, dann werden wir uns wiedersehen. Ich werde auch Deiner bis zuletzt gedenken.“

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