Wir beobachten die Welt
Tödliche Friedensmissionen
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, sind bei Friedensmissionen der Vereinten Nationen bisher mehr als 1 000 Personen ums Leben gekommen. In der Zahl sind diejenigen nicht enthalten, die bei UN-Kampfaufträgen wie zum Beispiel im Golfkrieg gefallen sind. Von diesen 1 000 Todesopfern entfallen 200 allein auf das Jahr 1993. Weshalb so viele? In der Zeitung wurde erklärt, daß die Vereinten Nationen in jüngster Zeit mit einer anderen Art von Krieg zu tun haben. Während sie in der Vergangenheit in zwischenstaatlichen Konflikten vermittelten und deren Beilegung überwachten, ist die Organisation nun verwickelt in „Bürgerkriege, in denen die Staatsgewalt zerfällt und auch die Konfliktparteien selbst versagen, das Personal der UN ... zu schützen“.
Geisteskrankheiten unter Kindern
Der Zeitung The Sunday Times zufolge leiden an den Schulen Großbritanniens über 1 000 Kinder unter 10 Jahren und etwa 1 200 der 10- bis 14jährigen an Psychosen, schweren Depressionen oder Eßstörungen und sind deswegen in Behandlung. Auch die Selbstmordrate ist im Ansteigen begriffen; schon 6jährige drohen damit, sich das Leben zu nehmen. Einige Psychologen meinen, einer der Gründe sei der Mangel an sinnvollen Gesprächen zwischen Kindern und Eltern. Viele Kinder würden in einem vom Fernsehen beherrschten Zuhause leben. Deshalb seien die Kinder nicht in der Lage, sich auszusprechen und den Eltern ihre Sorgen und Nöte mitzuteilen. Wie ein Experte bemerkte, kann mangelnde Kommunikation zwischen Eltern und Kindern dazu führen, daß „Sorgen anwachsen, und das Resultat ist ein unglückliches Kind“.
Ampeln überfahren
In Argentinien kam es 1994 gemäß der in Buenos Aires erscheinenden Zeitung Clarin zu 7 700 schweren Autounfällen. Bei diesen Unfällen wurden 13 505 Menschen schwer verletzt, und 9 120 starben. Eine staatliche Behörde, die mit einer Studie beauftragt worden war, fand heraus, daß 90 Prozent aller Autounfälle darauf zurückzuführen sind, daß Autofahrer oder Fußgänger gegen die Verkehrsgesetze verstoßen. Die häufigsten Unfälle in Städten sind seitliche Kollisionen infolge des Überfahrens von roten Ampeln. Regierungsvertreter Eduardo Bertotti sagte, in manchen Ländern sei es undenkbar, eine rote Ampel zu mißachten, doch in Argentinien „geschieht dies nicht nur häufig, sondern es gibt auch etliche, die sich damit brüsten“.
Teenagergewalt
Seit drei Jahren ist in den Vereinigten Staaten die Zahl der gemeldeten schweren Straftaten rückläufig. Allerdings begehen immer mehr Teenager Verbrechen, vor allem Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren. Laut Voraussagen einiger Experten werden die Gewaltverbrechen mit der wachsenden Zahl der Teenager eskalieren. Nach Aussage von James Alan Fox vom College für Strafrechtspflege an der Universität Northeastern in Boston „wird die Zahl der jungen Menschen in den Vereinigten Staaten in den kommenden Jahren stark ansteigen, so daß es bis zum Jahr 2005 23 Prozent mehr Teenager geben wird“, berichtet die New York Times. Fox sagt warnend: „Wenn wir jetzt nicht handeln, solange unsere Kinder noch klein und formbar sind, ist es gut möglich, daß bis zum Jahr 2005 durch Teenagergewalt ein Blutbad angerichtet wird.“
Taufe Toter rückgängig gemacht
Unlängst waren jüdische Überlebende des Holocaust schockiert, als sie erfuhren, daß einige ihrer Verwandten lange nach ihrem Tod von der Mormonenkirche getauft worden waren. Die New York Times berichtete über den Brauch, „wonach Tote von den Mormonen getauft werden, indem lebende Kirchenmitglieder als deren Stellvertreter dienen“. Die Mormonen hatten die Namen von rund 380 000 Juden in Erfahrung gebracht, die in Konzentrationslagern umgekommen waren oder auf andere Weise Opfer des Holocaust geworden waren. Diese wurden über einen bestimmten Zeitraum im Verlauf von Zeremonien getauft, bei denen Kirchenmitglieder stellvertretend im Wasser untergetaucht wurden, während die Namen der Verstorbenen verlesen wurden. Einige jüdische Organisationen haben gegen dieses Vorgehen protestiert. Daraufhin erklärte sich die Kirchenführung bereit, die Namen jüdischer Holocaustopfer, für die solche Zeremonien abgehalten worden waren, von ihrer Liste getaufter Mormonen zu streichen.
Streß in Hongkong
Eine aktuelle Umfrage, bei der 5 000 Personen in 16 verschiedenen Ländern interviewt wurden, ergab, daß Hongkong als die streßgeplagteste Stadt der Welt einzustufen ist, meldet die Zeitung The Medical Post. Häufig ist der Streß arbeitsbedingt. Der Forscher Dr. David Warburton von der englischen Universität Reading sagt, daß „rund 70 % der Männer und 64 % der Frauen in Hongkong über Streß am Arbeitsplatz klagten, verglichen mit 54 % weltweit“. Etwa 41 % der Befragten aus Hongkong empfanden ihre Arbeit als langweilig — gegenüber 14 % in anderen Ländern. Das Blatt führt weiter aus: „In Hongkong gab jeder Fünfte an (weltweit nicht einmal jeder Zehnte), die Abneigung gegen den Chef sei der Hauptgrund für Streß im Beruf.“
Elektrische Geräte unter Verdacht
Gemäß dem FDA Consumer, einer Zeitschrift der amerikanischen Nahrungs- und Arzneimittelbehörde, kann es vorkommen, daß medizinische Apparate nicht richtig funktionieren, wenn sie elektromagnetischen Störungen, beispielsweise durch ein in der Nähe befindliches Mobiltelefon, ausgesetzt sind. „Eine Anzahl europäischer Krankenhäuser haben Mobiltelefone bereits in ihren Gebäuden verboten, und die FDA hat Krankenhäusern in den Vereinigten Staaten nahegelegt, ebenso vorzugehen, wo dies gerechtfertigt ist“, schreibt die Zeitschrift. Zahlreiche Unfälle, bei denen lebensrettende medizinische Apparate wie Schrittmacher und Atmungsmonitoren nicht richtig funktioniert haben, lassen Verdacht auf elektromagnetische Störungen aufkommen. FDA Consumer mahnt: „Patienten und Ärzte, die routinemäßig empfindliche medizinische Apparate benutzen, sollten sich dieses Problems bewußt sein und daran denken, Mobiltelefone von ihren Geräten fernzuhalten.“ Elektromagnetische Störungen können auch durch drahtlose Verbindungen zwischen Computern, durch Signale im Mikrowellenbereich, Funktürme, Piepser und andere elektrische Geräte verursacht werden. Man forscht derzeit nach Möglichkeiten, die Gefahr auf ein Minimum zu begrenzen.
Der Mythos vom fehlenden Bindeglied
Evolutionisten suchen seit langem nach einem fossilen Beweisstück zur Bestätigung der Theorie, daß der Mensch vom Affen abstammen würde. Wie die in Paris erscheinende Zeitung Le Monde jedoch berichtet, „ist die Theorie über den Ursprung des Menschen erschüttert worden“ durch die Entdeckung von 90 zusammengehörigen Knochen, die nach Ansicht von Paläontologen die Überreste eines erwachsenen Urmenschen bilden. Das Problem ist nur, so die Paläontologen, daß die neuen Fossilien in keine der Theorien hineinpassen, mit denen man eine Verbindung zwischen Menschen und Affen aufzuzeigen versucht. Durch die Fossilien werden mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Einige Forscher sind zu dem Schluß gekommen, das fehlende Bindeglied zwischen Menschen und Affen sei womöglich „nichts weiter als ein Mythos“, schreibt Le Monde.
Zugriff von Kindern auf Computerpornos
Australische Schulen, die sich an Internet, das globale Datennetz, anschließen lassen, begeben sich gleichzeitig auf ein moralisches Minenfeld. Der Zeitung The Sydney Morning Herald zufolge haben sie damit Zugriff auf „jugendgefährdende Fotos von nackten Kindern, Sexorgien, Videoclips von On-line-Bordellen, eine Art ‚Freiheitsurkunde‘ für Leute, die Verkehr mit Tieren haben wollen, und Informationen, wie man sich einer Masturbations-‚Gesprächsrunde‘ anschließen kann“. In dem Artikel hieß es weiter: „Paßwörter und Altersnachweise wurden nicht verlangt — nur ein gewöhnlicher telefonischer Anschluß.“ Nach Aussagen von Experten ist es unmöglich, das Netz zu zensieren, „denn es wurde ... vom US-Verteidigungsministerium so aufgebaut, daß es einen Atomkrieg überstehen kann“. Die Daten sind nicht ordentlich an einer Stelle untergebracht, sondern in Tausenden von Datenbanken auf der ganzen Welt. Unlängst zählte ein schwedischer Forscher in einer Woche 5 651 Mitteilungen über Kinderpornographie bei nur vier Diskussionsgruppen.
Beunruhigte Priester
„Fünfzig Prozent der Priester, die zu mir kommen, um sich wegen psychischer Störungen behandeln zu lassen, haben Probleme sexueller Natur“, sagt Valerio Albisetti, einer der bekanntesten katholischen Psychologen, gemäß der Zeitung La Repubblica. Vor allem sexuelles Verlangen und das Bedürfnis, eine Familie zu gründen, quält diese Männer, deren Verpflichtung zum Zölibat Johannes Paul II. erst unlängst wieder betonte. Albisetti empfiehlt, Männer erst im reiferen Alter zur Annahme des Priesteramtes zu ermuntern und das Mindestalter für die Aufnahme in ein Seminar höher anzusetzen. Er meint, es sei „für die geistige Gesundheit und das psychische Gleichgewicht eines künftigen Priesters sehr schädlich“, seine Jugend innerhalb von Strukturen zu verleben, „die durch das Fehlen des weiblichen Elements gekennzeichnet sind“. Neben Problemen, die mit Sexualität zu tun haben, gibt Albisetti an, daß „Kirchenmänner oft an Depressionen, zwanghaft-manischen Störungen und Bulimie leiden“.