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Erwachet! 1995
g95 8. 12. S. 26-27

Hula — der hawaiische Tanz

VON UNSEREM KORRESPONDENTEN IN HAWAII

WENN von Hawaii die Rede ist, denken viele unwillkürlich an die Hula. Dieser Tanz wird zwar einzig und allein mit Hawaii in Verbindung gebracht, doch seine Ursprünge sind im Südpazifik zu finden.

Die Hawaiianer kannten in alter Zeit keine geschriebene Sprache und erzählten daher in Gesängen von ihrer Geschichte und ihrem Brauchtum. Zu diesen Gesängen tanzte man die Hula mit Bewegungen der Hüften, der Hände und der Füße und entsprechender Mimik.

Es läßt sich nicht belegen, was vor 1778, dem Jahr der Ankunft Kapitän Cooks und seiner Männer, mit der Hula alles verbunden war. Was heute darüber bekannt ist, stützt sich größtenteils auf Bräuche und Gesänge des späten 19. Jahrhunderts.

Die ersten Hula-Tänze waren möglicherweise religiöse Riten. Man ist jedoch nicht der Auffassung, daß alle Hulas Kulthandlungen waren.

Der Einfluß von Missionaren

Die Hula wurde im 18. und 19. Jahrhundert Forschern und Seeleuten vorgeführt, die an den Inseln haltmachten. Möglicherweise wünschten sich diese zahlenden Kunden eine freizügige Hula.

Als 1820 Missionare eintrafen, hatten sie allen Grund, die Hula zu verurteilen. Nachdem sie sich die Zustimmung der Häuptlinge eingeholt hatten, verdammten sie die Hula als heidnisch und vulgär und als Teufelswerk. Doch schon 1819 hatte die Regentin Kaahumanu, Witwe König Kamehamehas I., alte religiöse Bräuche abgeändert. Götterstatuen wurden niedergerissen und komplizierte Riten ausgemerzt. Auch gingen unzählige Tänze und Gesänge unwiederbringlich verloren.

Kaahumanu wurde 1825 in die Kirche aufgenommen. 1830 erließ sie ein Edikt, das öffentliche Hula-Vorführungen verbot. Nach ihrem Tod im Jahr 1832 setzten sich einige Häuptlinge über das Edikt hinweg. Unter dem jungen König Kamehameha III., der mitsamt seinen Vertrauten moralische Zwänge offen verhöhnte, wurde die Hula für ein paar Jahre wieder populär. 1835 gestand der König jedoch ein, daß seine Handlungsweise verkehrt gewesen sei, und das Königreich geriet wieder unter die Macht der Kalvinisten.

Wiederbelebung der Hula

Während der Regentschaft König Kalakauas (1874 bis 1891) lebte die Hula erneut auf und wurde bei öffentlichen Aufführungen wieder voll akzeptiert. Zu seiner Krönung im Jahr 1883 wurden nach monatelangem fieberhaftem Training viele Gesänge und Hulas öffentlich dargeboten, von denen einige speziell für diesen Anlaß komponiert und einstudiert worden waren. Bis zu seinem Tod im Jahr 1891 wurden die Schrittfolgen und Körperbewegungen der Hula immer wieder verändert, und man führte die Begleitung mit Instrumenten wie der Ukulele, der Gitarre und der Geige ein.

Nachdem die Monarchie 1893 geendet hatte, erlebte die Hula wiederum einen Niedergang. Doch bis Mitte des 20. Jahrhunderts hatte der Tanz erneut großen Aufschwung erhalten. Es wurden zahlreiche Neuerungen eingeführt, damit er bei einem gemischteren Publikum Anklang fand. Da viele Hawaiisch nicht verstanden, gebrauchte man englische Wörter. Bei der modernen Hula wird größerer Nachdruck auf den eigentlichen Tanz gelegt — die Bewegungen der Hände und der Füße, das Schwingen der Hüften und die Mimik.

Mit den zunehmenden Besucherzahlen auf den Inseln wurde die Hula immer populärer. Urlauber vom Festland brachten die Tänze mit nach Hause, worauf sie in Hollywoodfilmen von Tänzern aufgeführt wurden, die nicht einmal Hawaiianer waren. 1935 spielte sogar Mickymaus Hawaiigitarre, und Minnie tanzte dazu Hula.

Die Hula heute

Mit der „hawaiischen Renaissance“ der 70er Jahre wurde das Wissen einiger weniger Sänger, Tänzer und professioneller Lehrer zur Grundlage der Wiederbelebung älterer Hula-Formen. Heute gibt es sowohl Hula-Lehrer, die ihren Schülern die alten Tänze beibringen, als auch solche, die neue Formen kreieren. In jedem Fall sind extravagante und spektakuläre Vorstellungen das Ergebnis ihrer Bemühungen.

Die geistige Verwandtschaft mit den vielen hawaiischen Göttern ist auch in der heutigen Zeit zu einem gewissen Grad spürbar. Jedes Jahr vor Beginn des Merrie-Monarch-Festivals in Hilo (Hawaii) pilgern Hula-Schulen zum Lavasee der Göttin Pele oder zu anderen Stätten, wo kurz zuvor Lava ausgetreten ist. Sie singen und tanzen und opfern Blumen, Beeren und Gin, wobei sie die Göttin um den Segen für den Wettbewerb bitten. An drei Abenden treten Gruppen aus aller Welt in einem Wettbewerb gegeneinander an, der als die „Hula-Olympiade“ gilt.

Die Hula ist ein wesentlicher Bestandteil der kulturellen Wiedergeburt in Hawaii. Dazu gehören die melancholischen Tänze, mit denen Gesänge zu Ehren von Göttern und Göttinnen begleitet werden, aber auch die einfachen Darstellungen des Alltagslebens auf den Inseln ohne jede religiöse Bedeutung.

Christen sollten sehr wählerisch sein, wenn es darum geht, die Hula zu tanzen oder anzusehen. Sie müssen sichergehen, daß sie nicht unwissentlich einem Gott oder einer Göttin huldigen. Auch bei den Gesängen ist Vorsicht geboten, ob man nun zuhört oder selbst singt. Oft werden dabei Wörter mit verborgener oder doppelter Bedeutung gebraucht. Wenn man auf all das achtet, kann man als Betrachter oder Teilnehmer die Hula als angenehme Unterhaltung genießen.

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