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  • Das Streben nach einer guten schulischen Erziehung
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Erwachet! 1995
g95 22. 12. S. 5-6

Das Streben nach einer guten schulischen Erziehung

EINE gute schulische Erziehung bereitet Kinder darauf vor, das Leben in der heutigen Gesellschaft zu meistern. Sie verleiht ihnen intellektuelle Fähigkeiten wie die Fähigkeiten, gut lesen, schreiben und rechnen zu können. Außerdem beeinflußt sie ihre Beziehung zu anderen und fördert gesunde Moralbegriffe.

In unseren kritischen Zeiten ist es jedoch äußerst schwierig, eine solche schulische Erziehung zu garantieren. Ein langjähriger Lehrer in Australien klagte: „Die Klassen bestehen aus gewaltbereiten Kindern, die eine anstößige Sprache sprechen; aus übermüdeten Kindern, die vor lauter Fernsehen zuwenig Schlaf bekommen; aus fehlernährten oder hungrigen Kindern; aus Kindern, die ohne Disziplin aufwachsen.“ Und jeder Lehrer weiß, daß es „ein Ding der Unmöglichkeit ist, aufsässige Kinder zu unterrichten“.

Albert Shanker, Präsident des Amerikanischen Lehrerverbandes, schilderte das Dilemma der Lehrer, als er sagte: „Sie müssen die Kinder über Drogen, Alkohol und Sex aufklären, ... die Selbstachtung der Schüler stärken, Bandenmitglieder entlarven ... und vieles andere tun. Alles, nur nicht unterrichten im eigentlichen Sinn. ... In Wirklichkeit verlangt man von ihnen, Sozialarbeiter, Mutter, Vater, Therapeut, Polizist, Ernährungswissenschaftler, öffentlicher Gesundheitshelfer und Medizinexperte zu sein.“

Warum wird das von Lehrern verlangt? Ein Überblick über die Zusammensetzung der Schulklassen in einer Großstadt im Nordosten der Vereinigten Staaten liefert die Erklärung. Die New York Times enthielt den Bericht eines Experten über eine Durchschnittsklasse mit 23 Schülern. Er schrieb, daß „wahrscheinlich 8 bis 15 Schüler in Armut leben, 3 von einer drogensüchtigen Mutter geboren wurden und 15 bei einem alleinerziehenden Elternteil leben“.

Die Familieneinrichtung ist also eindeutig in Auflösung begriffen. In den Vereinigten Staaten wird fast jedes dritte Kind unehelich geboren und jede zweite Ehe geschieden. In Dänemark, Frankreich, Großbritannien und Schweden liegt der Prozentsatz an unehelichen Kindern sogar noch höher. Was tut man, um die Krise, die durch diese Situation an den Schulen entstanden ist, zu überwinden?

Auf der Suche nach Lösungen

Mehrere Versuchs- oder Alternativschulen wurden gegründet. Sie sind in der Regel kleiner — ermöglichen daher eine bessere Aufsicht — und stellen oftmals eigene Lehrpläne auf, um besser auf die Kinder eingehen zu können. Seit 1993 sind in New York 48 solcher kleineren Schulen eröffnet worden; 50 weitere sind geplant. „Auslöser für das Experiment war die Gewalt [an den Schulen]“, hieß es in der New York Times. Bis 1992 hatte man in Rußland über 500 Alternativschulen eingeführt, an denen mehr als 333 000 Schüler unterrichtet wurden.

Andererseits konnte man im Toronto Star lesen: „Tausende schicken ihre Kinder in teure Privatschulen.“ Allein in der kanadischen Provinz Ontario besuchen fast 75 000 Kinder solche Schulen. Privatschulen findet man inzwischen auch in ganz Rußland, und gemäß der China Today sprießen sie in China aus der Erde „wie Bambusschößlinge nach einem Frühlingsregen“. In einem Handbuch über Privatschulen werden knapp 1 700 solcher Schulen in den Vereinigten Staaten kostenlos aufgeführt, die zum Teil ein Schulgeld von 20 000 Dollar im Jahr verlangen, manche noch mehr.

Manche Eltern haben sich dazu entschlossen, ihr Kind selbst zu unterrichten. Allein in den Vereinigten Staaten ist die Zahl der Kinder, die zu Hause unterrichtet werden, schätzungsweise von rund 15 000 im Jahr 1970 auf 1 Million im Jahr 1995 gestiegen.

Unterschiedliche Ergebnisse

Nicht alle Schulsysteme weltweit erzielen vergleichbare Ergebnisse. Im Juli 1993 erklärte Shanker gegenüber einer Gruppe amerikanischer Pädagogen: „Andere Länder erzielen mit ihrem Schulsystem wesentlich bessere Ergebnisse als wir.“ Um das zu veranschaulichen, berichtete er von einem Treffen mit einem Ehepaar aus Rußland, das in die Vereinigten Staaten gezogen war. Er erzählte: „Sie sagten, was ihr Kind jetzt in der achten Klasse lerne, habe es in Rußland bereits in der dritten Klasse gelernt, und das, obwohl es in einer hervorragenden Privatschule untergebracht sei.“

Die ehemalige Sowjetunion hatte ein Schulsystem entwickelt, durch das fast alle Bürger lesen und schreiben lernten. Im Vergleich dazu sind laut Schätzungen des US-Erziehungsministeriums 27 Millionen Amerikaner nicht in der Lage, ein Straßenschild zu entziffern oder die Zahl auf einem Linienbus zu lesen. Und die australische Canberra Times meldete, daß „bis zu 25 Prozent der Grundschüler zur Sekundarschule überwechselten, ohne lesen und schreiben zu können“.

Bis zu einem gewissen Grad stecken die Schulen heute fast überall in der Krise. In dem 1994 veröffentlichten Buch Education and Society in the New Russia heißt es: „72,6 Prozent der befragten sowjetischen Lehrer sagten übereinstimmend, daß sich das Schulsystem in einer schweren Krise befinde.“ Wie Tanja, eine erfahrene Lehrerin in Moskau, erklärte, ist der Umstand, daß „selbst Eltern und Schüler auf Bildung keinen Wert mehr legen“, ein Hauptfaktor für die Krise. Sie erwähnte beispielsweise, daß „ein Lehrer halb soviel verdient wie ein Busfahrer — oder sogar noch weniger“.

Eine gute schulische Erziehung ist wichtig

Je komplexer die menschliche Gesellschaft wird, desto bedeutsamer ist eine gute schulische Erziehung. Vielerorts ist eine umfassendere Schulbildung erforderlich, damit ein junger Erwachsener eine Arbeit findet, mit der er sich und seine zukünftige Familie ernähren kann. Wer sich daher grundlegende schulische Kenntnisse angeeignet hat, wird weit bessere Berufschancen haben. Arbeitgeber interessiert vor allem, wie gut der Bewerber die Arbeit ausführen kann.

Der Leiter eines Arbeitsvermittlungsbüros stellte bei vielen Schulabgängern folgendes fest: „Man hat ihnen nicht gezeigt, was es heißt zu arbeiten.“ Er erklärte weiter: „Immer wieder höre ich von Arbeitgebern, es sei ein echtes Problem, daß junge Leute nicht besonders gut lesen oder schreiben können. Sie könnten nicht einmal einen Bewerbungsbogen ausfüllen.“

Sicherlich wünschen Eltern für ihre Kinder eine gute schulische Erziehung, und Kinder sollten sich das klugerweise auch wünschen. Dabei gilt es jedoch, einige entscheidende Faktoren zu berücksichtigen. Um welche Faktoren handelt es sich, und wie kann man sie berücksichtigen?

[Herausgestellter Text auf Seite 6]

In Rußland verdient ein Lehrer „halb soviel ... wie ein Busfahrer“

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