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Erwachet! 1996
g96 22. 4. S. 23-24

Schätzen wir Religionsfreiheit?

Von unserem Korrespondenten in Estland

PÄRNU ist eine Hafenstadt und ein Ferienort in Estland, einem kleinen baltischen Land, das früher eine Republik der Sowjetunion war. Die Stadt hat über 50 000 Einwohner. Die Menschen haben nun die Freiheit, die Religion ihrer Wahl zu praktizieren — eine Freiheit, die sie bis vor wenigen Jahren nicht besaßen. Am 17. Juni 1995 schrieb die Lokalzeitung Pärnu Leht, in Pärnu gebe es elf Religionsgemeinschaften, über die sie in einer kommenden Artikelserie berichten wolle.

In dem ersten Artikel, der daraufhin erschien, hieß es: „Wir beginnen mit einer Gemeinde, deren Tätigkeit anscheinend jeden von uns schon berührt hat: Jehovas Zeugen, die jetzt in einem Versammlungsraum einer Brauerei zusammenkommen. ... 1931 nahmen die Bibelforscher den Namen Jehovas Zeugen an, und so nennen sie sich bis heute. Es gibt weltweit über 5 Millionen Zeugen Jehovas. Die Zentrale der Zeugen Jehovas in Estland befindet sich in Tallinn.“

Weiter konnte man in dem Artikel lesen: „Die Gemeinde der Verkündiger Jehovas wurde vor eineinhalb Jahren in Pärnu gegründet. Anfangs setzte sie sich aus 25 Personen zusammen, inzwischen sind es über 120 ...

Der erste Eindruck ist ziemlich positiv. Die Leute — zumeist junge Ehepaare — sind freundlich, adrett gekleidet und aufgeschlossen. Es ist erstaunlich, wie diszipliniert die Kinder sind, denn für ein kleines Kind ist es nicht leicht, eineinhalb Stunden still zu sitzen — aber die Kinder dort haben still gesessen.“

Dann erklärte die Zeitung, worin sich Jehovas Zeugen von anderen Religionsgemeinschaften unterscheiden: „Sie betonen das vor uns liegende Paradies. Bemerkenswert ist auch, daß sich die Gemeinde so gut in der Bibel auskennt und bei jeder passenden Gelegenheit daraus zitiert.“ Zum Schluß hieß es in dem Artikel: „Diese 120 Menschen, die Verkündiger Jehovas sind, haben ihre Entscheidung getroffen; und sie sind sicher, daß es die richtige Entscheidung war. Ihr Glaube und die Verkündigung ihres Glaubens bilden den Mittelpunkt ihres Lebens.“

Nicht jeder war von dem ersten Artikel der geplanten Artikelserie über die Religionsgemeinschaften in Pärnu begeistert. Am 8. Juli 1995 berichtete die Pärnu Leht: „Wir möchten eine Eingabe veröffentlichen, die wir von vier Kirchen in Verbindung mit der Einführung einer neuen Kolumne erhalten haben.“ Diese Eingabe oder dieser Brief an die Zeitung war von Vertretern der Orthodoxen Kirche in Estland, der Estnischen evangelisch-Lutherischen Kirche, der Estnischen Union Evangelikaler Christen und Baptisten und der Estnischen Methodistenkirche unterzeichnet worden.

Die Vertreter dieser vier Religionsgemeinschaften beschwerten sich über folgendes: „Es erscheint uns äußerst befremdend, daß Sie Ihre Serie mit einem Artikel über Jehovas Zeugen begonnen haben.“ Außerdem schrieben sie: „In Verbindung mit dieser Serie möchten wir Ihnen mitteilen, daß wir es als unmöglich betrachten, der Pärnu Leht ein Interview zu geben.“

Sie schlossen mit den Worten ab: „In einer Stadt, in der viele verwirrt sind infolge des penetranten Drucks verschiedener neuer Religionen und Sekten, die ‚Religiosität‘ propagieren, halten wir es für notwendig, daß Veröffentlichungen die hiesige religiöse Situation berücksichtigen und zwischen alteingesessenen Kirchen und Sekten sowie extremistischen Bewegungen unterscheiden können. Die Mitglieder des Estnischen Rates der Kirchen, in dem christliche Kirchen vertreten sind, die sich einer ökumenischen Zusammenarbeit erfreuen, sollten in dieser Hinsicht eine ausreichende Anleitung bieten.“

Im Anschluß an den Brief fügte der Journalist der Pärnu Leht jedoch den folgenden ernüchternden Gedanken hinzu: „Was wir für richtig halten, muß nicht unbedingt richtig sein. Und Gottes Standpunkt oder Ansicht über verschiedene religiöse Gemeinschaften muß nicht mit der Meinung dieser vier ehrbaren Kirchen übereinstimmen und umgekehrt. Keiner von uns ist unfehlbar, nicht einmal Kirchen mit jahrhundertealter Tradition.“

Wie denken wir über die veränderte Haltung gegenüber der Religion in den ehemaligen Sowjetrepubliken? Sicherlich wird Religionsfreiheit dort wie überall in der Welt von wahrheitssuchenden Menschen wirklich geschätzt.

[Karte auf Seite 23]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

FINNLAND

Helsinki

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ESTLAND

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Pärnu

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RUSSLAND

St. Petersburg

Moskau

WEISSRUSSLAND

Minsk

[Bilder auf Seite 24]

Die Versammlung der Zeugen Jehovas in Pärnu

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