Wir beobachten die Welt
Heiterkeit ist gesundheitsförderlich
„Humor läßt uns toleranter sein, hilft, über Frustrationen hinwegzukommen, und trägt zu einer guten körperlichen und seelischen Verfassung bei“, erklärte Professorin Sueli Damergian von der Universität São Paulo. Einem Bericht der brasilianischen Zeitung O Estado de S. Paulo zufolge kann gesunder Humor ebenso erlernt werden wie Lesen und Schreiben. Das setzt natürlich voraus, daß ein mürrischer Mensch seine Denkweise ändert. Die Psychologieprofessorin Raquel Rodrigues Kerbauy sagte: „Jemand, der meint, er könne nur dann lächeln, wenn die Welt in Ordnung ist, wird immer schlecht gelaunt sein. Schließlich gibt es überall Ungerechtigkeit.“ Weiter hieß es in dem Bericht, gutgelaunte Menschen würden sich über soziale Kontakte freuen, selbst dann, wenn sie vielbeschäftigt seien. Sie schätzten so kleine Dinge wie „ein Schwätzchen, ein Bonbon oder fünf Minuten gute Musik“. Professorin Damergian gab jedoch zu bedenken: „Gesunder Humor darf nicht mit Albernheit oder Geschmacklosigkeit verwechselt werden.“
Vögel durch Vogelfreunde gefährdet?
Vogelfreunde, die in ihrem Garten Vögel füttern, schaden diesen damit womöglich mehr, als sie ihnen Gutes tun. Das meldete die Londoner Sunday Times. Vogelfutter, das mit Salmonellen, Parasiten und einem unbekannten Mikroorganismus verseucht war, kostete in Großbritannien kürzlich Zehntausenden beliebten Vögeln das Leben. James Kirkwood, leitender Tierarzt des Londoner Zoos, befürchtet die Ausrottung gewisser Vogelarten in einigen Gegenden. Die hartnäckigen Bakterien und Parasiten überleben viele Tage im Vogelkot, der sich in Futterhäuschen oder auf der Erde befindet. Schimmelige Nüsse seien besonders gefährlich, sagte Professor Chris Perrins von der Universität Oxford. „Die Regierung verbietet den Verkauf von schimmeligen Nüssen an Menschen, erlaubt sie aber in Vogelfutter“, so Perrins. „Die Nüsse kosten viele Vögel das Leben.“
Gemütliches Heim für Flöhe
Früher machte kaltes Winterwetter Flöhen den Garaus. Wie die britische Zeitschrift New Scientist berichtete, haben sich die Zeiten jedoch geändert. „In den letzten zehn Jahren gab es ein immer größeres Vorkommen von Katzenflöhen“, sagte John Maunder vom medizinisch-entomologischen Zentrum der Universität Cambridge. Heutige Wohnungen würden den Katzenflöhen, die auch im Fell von Hunden leben, als behagliches Versteck dienen. In der Vergangenheit hatte kaltes Wetter einen Rückgang der relativen Luftfeuchtigkeit zur Folge, was für Flohlarven tödlich war. „Heute werden viele Wohnungen dermaßen schlecht belüftet, daß die relative Luftfeuchtigkeit hoch bleibt und selbst lange Kälteperioden den Flöhen nichts anhaben können“, bemerkte Maunder.
Wie mit Schikanen in der Schule fertig werden?
Nach den jüngsten Meldungen über Schikanen an japanischen Schulen startete das Erziehungsministerium von Japan eine Umfrage unter 9 420 Kindern und ihren Eltern sowie ihren Lehrern. Heraus kam, daß 70 Prozent der Eltern von Schülern an Grund- und Sekundarschulen, die Opfer von Schikanen sind, von dem Problem ihrer Kinder entweder nichts wußten oder ihre Klagen nicht ernst nahmen. Viele Kinder erzählen den Lehrern aus Angst vor Vergeltung nichts von den Schikanen. Die Umfrage zeigte hingegen, daß etwa 40 Prozent der Schüler nicht mehr schikaniert werden und nur 2 Prozent unter Racheakten zu leiden haben, wenn ein Lehrer das Problem ernst nimmt und es anpackt. Professor Yoji Morita von der Universität Osaka bemerkte: „Ich bin mehr denn je davon überzeugt, daß Schikanen in den Griff zu bekommen sind, wenn die Opfer den Lehrern davon berichten und diese das Problem richtig angehen.“
Was Kindern Spaß macht und was nicht
Was macht Kindern am wenigsten Spaß? Die Antwort der meisten Sechs- bis Elfjährigen, die an einer Studie von Professor Gustavo Pietropolli Charmet von der Universität Mailand (Italien) teilnahmen, lautete: „Zu Hause bleiben und fernsehen“ oder: „Zu Hause mit Mutti Hausaufgaben machen.“ Wie die Zeitung La Repubblica schrieb, sind „Termine“ für die Kinder am unangenehmsten, zum Beispiel vom Tanzunterricht zum Englischunterricht und von da zum Klavierunterricht zu hetzen. „Allein sein“ mochten die Kinder in der Regel auch nicht. 49 Prozent der Jungen wünschen sich, daß Eltern „die Kinder draußen spielen lassen“, während sich die Mädchen Eltern wünschen, „denen es Spaß macht, mit ihren Kindern zu spielen“. Sinngemäß sagten die Mädchen: „Wenn Mutti mit mir spielt, spielt sie mir eigentlich etwas vor. Ich merke nämlich, wenn es ihr keinen Spaß macht, und dann macht es mir auch keinen Spaß.“
Kardinal hieß Tätigkeit der Zeugen Jehovas gut
Unlängst verstarb in Belgien im Alter von 91 Jahren Kardinal Suenens, ein Befürworter der katholischen ökumenischen und charismatischen Bewegung. Die belgische Zeitung Het Belang van Limburg schreibt, der Kardinal habe in seinem Leben zwar viel erreicht, aber er habe nicht seinen Lebenstraum verwirklichen können. Wie Kardinal Danneels, sein Nachfolger, erklärte, habe Suenens „sich stets gewünscht, daß die Christen aktiver würden. Er ... fragte sich, ob wir nicht von Tür zu Tür gehen sollten, so wie Jehovas Zeugen es tun. Und er kam zu dem Schluß, daß dies gar keine schlechte Methode sei. Man hörte ihn oft sagen: ‚Man ist nur dann ein echter Christ, wenn man einen anderen zum Christen gemacht hat.‘“
Das Meer sauberhalten
Selbst an einem niederschlagsfreien Tag fließen in Los Angeles (Kalifornien) Abermillionen Liter verschmutztes Wasser, das von den Straßen Schutt und Abfall fortspült, in die Küstengewässer vor der Stadt. An einem regenreichen Tag können es sogar Milliarden Liter sein. Die städtischen Behörden haben jetzt eine Kampagne gesponsert, durch die die Einwohner darüber informiert werden, daß alles, was sich auf der Straße befindet — Weggeworfenes, Waschwasser und Kehricht —, durch die Abwässer direkt ins Meer gelangt. Dazu gehören auch Motorenöl und andere für Fahrzeuge verwendete Flüssigkeiten, Gartenabfälle, Müll und Haustierexkremente. Damit das ökologische Gleichgewicht der vor Los Angeles befindlichen Santa Monica Bay nicht zerstört wird, sind die Einwohner aufgefordert, Abfall niemals auf der Straße abzuladen, Bürgersteige zu fegen, statt sie abzuspritzen, Tierexkremente zu beseitigen, undichte Stellen an Autos zu reparieren und Motorenöl zu recyceln. Im Wall Street Journal konnte man lesen, daß Personen, die in der Nähe eines Abwasserrohres im Meer schwimmen, ein 50mal so hohes Risiko eingehen, Fieber oder Ohrenschmerzen zu bekommen, sich übergeben zu müssen oder an Atemwegsinfektionen zu erkranken als diejenigen, die einen Abstand von mindestens 350 Metern halten.
U-Boote mit Fell
Die schwedische Marine versucht, durch ein System von Unterwassermikrofonen Geräusche von Blasen aufzuspüren, die durch rotierende U-Boot-Schrauben entstehen. Das schrieb die Zeitschrift New Scientist. Eine von der Regierung eingesetzte Kommission untersuchte 6 000 Fälle „ungeklärter Unterwasseraktivität“, von denen man durch das Mikrofonsystem sowie durch Beobachtungen Außenstehender erfahren hatte, doch in nur 6 Fällen ließ sich mit Bestimmtheit sagen, daß die Geräusche von U-Booten stammten. Ein Großteil der Alarme sei möglicherweise durch „das heftige Paddeln kleiner Beine“ ausgelöst worden, so der New Scientist. Anscheinend erzeugen Nerze und Otter beim Schwimmen ähnliche Geräusche wie U-Boot-Schrauben; das brachte die Horcher der Marine durcheinander.
Kinder, die Kinder mißbrauchen
Wie die in Johannesburg erscheinende Zeitung Saturday Star meldete, werden in Südafrika Tausende von Kindern von anderen Kindern sexuell mißbraucht. Evanthe Schurink vom Forschungsrat für Humanwissenschaften führt den Mißbrauch zum Teil darauf zurück, daß die jungen Täter selbst brutal behandelt werden. Marilyn Donaldson, Kinderberaterin am Zentrum für Gewaltforschung und an der Klinik für Aussöhnungstraumata, pflichtete dem bei und sagte: „In so vielen ... Familien sind diese Kinder einer erschreckenden Gewalt ausgesetzt, und oftmals gehören die Opfer dieser Kinder zur Großfamilie.“ Außerdem führten in vielen Fällen Langeweile und die elterliche Vernachlässigung zu sexuellem Mißbrauch. „Wenn die Eltern arbeiten, kümmert sich zu Hause niemand um die Kinder, und diese sind den Mißhandlern dann ausgeliefert“, erklärte die Beraterin. Sie wies noch auf eine weitere Gefahr hin: In das Zentrum würden immer mehr Sechs- bis Zehnjährige kommen, die mit Aids infiziert seien, das sie sich durch sexuelle Kontakte zugezogen hätten.
Alkohol während der Schwangerschaft
„Neueste Forschungen bestätigen, daß zwischen dem Alkoholkonsum einer Schwangeren und einem erhöhten Risiko für das Kind, in jungen Jahren an Leukämie zu erkranken, ein Zusammenhang besteht“, wußte die kanadische Zeitung The Medical Post zu berichten. An der Studie nahmen 302 leukämiekranke Kinder teil, die 18 Monate oder jünger waren, als die Krankheit bei ihnen diagnostiziert wurde, sowie eine Kontrollgruppe von 558 Säuglingen. Im Fall der Kinder, deren Mutter im zweiten oder dritten Drittel der Schwangerschaft Alkohol getrunken hatte, war das Risiko, an akuter myeloischer Leukämie zu erkranken, fast zehnmal so groß wie im Fall der Kinder, deren Mutter auf Alkohol verzichtet hatte. Die neuesten Ergebnisse sollen mit denen anderer Studien übereinstimmen, bei denen der Zusammenhang zwischen dem Alkoholkonsum werdender Mütter und dem Risiko ihres Kindes, an Leukämie zu erkranken, untersucht wurde.