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  • Was beeinflußt unsere Einstellung?
  • Erwachet! 1997
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Erwachet! 1997
g97 8. 6. S. 4-7

Was beeinflußt unsere Einstellung?

VOR ungefähr 2 700 Jahren schrieb ein Bibelschreiber unter göttlicher Inspiration den nachdenklich stimmenden Spruch auf: „Dem Unvernünftigen ist das Verüben von Zügellosigkeit wie ein Spiel“ (Sprüche 10:23). Dieser Spruch hat sich vor allem seit der sexuellen Revolution bestätigt. Bevor die Angst vor Aids umging, besagte die herrschende Meinung, Geschlechtsverkehr sei ein „Massensport“ und der Sexualtrieb solle ungeachtet der Folgen ausgelebt werden. Hat sich diese Meinung geändert? Eigentlich nicht.

Die Sexbesessenheit bringt auch heute noch „Liebesrauschsüchtige“, „Serienpolygamisten“ und „Sexjäger“ hervor, die allesamt argumentieren, Moralvorstellungen seien eine persönliche Angelegenheit und die freie Liebe mit häufig wechselnden Sexualpartnern sei etwas ganz Natürliches. (Siehe Kasten „Sexuelle Lebensstile“, Seite 6.) Sie behaupten, durch wahllosen Geschlechtsverkehr nehme niemand Schaden, solange sich zwei erwachsene Menschen einig seien. 1964 nannte der an der Universität von Iowa tätige Soziologe Ira Reiss dies „sexuelle Freizügigkeit, gekoppelt mit gegenseitiger Zuneigung“.

Der anglikanische Bischof von Edinburgh (Schottland) ist offensichtlich derselben Ansicht, denn er erklärte, der Mensch sei dazu bestimmt, viele Geschlechtspartner zu haben. In einer Rede über Sexualität und Christentum sagte er: „Schließlich hat Gott uns einen Geschlechtstrieb gegeben, damit wir ausströmen und uns fortpflanzen. Er hat uns promiskuitive Gene gegeben. Meiner Ansicht nach ist es falsch, wenn die Kirche Menschen verurteilt, die ihrem angeborenen Drang nachgeben.“

Spiegeln diese Worte eine gesunde, ausgeglichene Ansicht wider? Was ist der Preis der freien Liebe? Bringt es Glück und Erfüllung, viele Liebesaffären zu haben?

Die weltweite Epidemie sexuell übertragbarer Krankheiten sowie die Millionen unehelichen Kinder, vor allem die, deren Mutter noch ein Teenager ist, bezeugen, daß eine solche Lebensanschauung versagt hat. Einem Bericht der Zeitschrift Newsweek zufolge ziehen sich allein in den Vereinigten Staaten jedes Jahr schätzungsweise 3 Millionen Jugendliche eine sexuell übertragbare Krankheit zu. Außerdem haben offenbar viele der Erwachsenen, die sich „einig“ sind, keine „natürliche Zuneigung“ oder kein Verantwortungsgefühl gegenüber einem ungeborenen Kind und entscheiden sich schnell für eine Abtreibung (2. Timotheus 3:3). Das ungeborene Kind, das brutal von seiner Mutter getrennt wird, bezahlt dafür mit dem Leben. Der Preis, den die junge Mutter zahlt, kann in schweren Depressionen und Schuldgefühlen bestehen, die sie möglicherweise ihr Leben lang verfolgen.

Wie Dr. Patrick Dixon errechnete, beliefen sich die durch die sexuelle Revolution entstandenen Gesundheitskosten Mitte der 90er Jahre allein in Großbritannien auf die horrende Summe von 20 Milliarden Dollar jährlich. Diese Zahl setzt sich, wie in seinem Buch The Rising Price of Love nachzulesen ist, folgendermaßen zusammen: Behandlungskosten für sexuell übertragbare Krankheiten einschließlich Aids, Scheidungskosten, Kosten, die der Gesellschaft durch alleinerziehende Eltern entstanden sind und Kosten für Familien- und Kindertherapeuten. Gemäß der kanadischen Tageszeitung The Globe and Mail kam Dr. Dixon zu dem Schluß: „Eine Revolution der sexuellen Beziehungen, die uns Freiheit versprach, hat viele zu Sklaven gemacht in einer Welt, die durch ein chaotisches Sexualleben, durch Tragödien, Einsamkeit, seelischen Schmerz, Gewalt und Mißbrauch kaputtgemacht worden ist.“

Aber warum hält die Sexbesessenheit, die Vorliebe für Liebesaffären und das Beharren auf freier Liebe ohne Verantwortungsbewußtsein an? Wodurch wird die zerstörerische Besessenheit gefördert, wenn doch in den letzten drei Jahrzehnten offenkundig schlechte Früchte geerntet wurden?

Ein verzerrtes Bild der Sexualität durch Pornographie

Von der Pornographie heißt es, sie fördere unter anderem die Sexbesessenheit. Ein Mann, der nach eigener Aussage sexsüchtig ist, schrieb in der Zeitung The Toronto Star: „Vor fünf Jahren habe ich mit dem Rauchen aufgehört und vor zwei Jahren mit dem Trinken, aber noch nie ist mir etwas so schwer gefallen, wie mit meiner Sucht nach Sex und Pornographie zu brechen.“

Er sei außerdem davon überzeugt, daß Jugendliche, die ständig Pornographie konsumieren, eine verdrehte Einstellung zum Sexualverhalten entwickeln. Sie lebten sexuelle Phantasien aus und würden reale Beziehungen als kompliziert und schwierig empfinden. Das führe zu Isolation und zu anderen Problemen, wobei eines der größten darin bestehe, eine dauerhafte Beziehung aufzubauen.

Die Unterhaltungswelt mißbraucht die Sexualität

Viele Angehörige der Unterhaltungsbranche, ob verheiratet oder nicht, praktizieren einen promiskuitiven Lebensstil, für den häufig wechselnde Sexualpartner charakteristisch sind, und sie tragen das auch noch zur Schau. Die harte und entwürdigende Darstellung intimer Beziehungen auf dem Bildschirm ist der ideale Nährboden für Sexbesessenheit und vermittelt der heutigen Generation ein verzerrtes Bild von der menschlichen Sexualität. Die Unterhaltungsmedien stellen häufig außereheliche Geschlechtsbeziehungen zu Unrecht mit zärtlicher, intimster Vertrautheit auf die gleiche Stufe. Die Fans von Unterhaltungskünstlern scheinen nicht zwischen Lust und Liebe unterscheiden zu können, zwischen einem Liebesabenteuer und einer dauerhaften Bindung, zwischen Phantasie und Wirklichkeit.

Auch die Welt der Werbung mißbraucht die Sexualität nur allzuhäufig als verkaufsförderndes Mittel. Wie ein Sexualtherapeut sagte, ist Sex zu einer „reinen Handelsware geworden, die auf ein bestimmtes Produkt aufmerksam machen soll“. Werbefachleute mißbrauchen die Sexualität und bringen Sex-Appeal mit der Welt der Schönen und Reichen in Verbindung; das sei jedoch eine weitere „Verzerrung der Sexualität“, die das 20. Jahrhundert mit sich gebracht habe, so die Zeitschrift Family Relations.

Gewandelte Rollenbilder verändern Einstellungen

Ein gewandeltes soziales Umfeld und die Einführung der Antibabypille in den 60er Jahren haben das sexuelle Verhalten von Millionen Frauen verändert. Die Pille vermittelte Frauen das Gefühl sexueller Gleichberechtigung, eine noch nie dagewesene sexuelle Freiheit oder Unabhängigkeit. Nun konnten sie sich wie die Männer auf Affären einlassen, ohne Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft haben zu müssen. Sowohl Männer als auch Frauen kosteten ihre sexuelle „Befreiung“ aus und führten dadurch beinahe den Untergang der natürlichen Rollenverteilung innerhalb der Familie und der Geschlechtsrollen herbei.

Ein Bibelschreiber des ersten Jahrhunderts schrieb über solche Menschen: „Sie haben Augen voll Ehebruchs und sind unfähig, von Sünde abzulassen ... Sie haben ein Herz, das in Habsucht geübt ist. ... Da sie den geraden Pfad verlassen haben, sind sie irregeführt worden“ (2. Petrus 2:14, 15).

Die Sexualerziehung in den Schulen

Eine amerikanische Studie mit rund 10 000 Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren ergab, daß die Kenntnisse, die ihnen im Sexualkundeunterricht vermittelt wurden, sowie das Wissen, das die Mädchen nach eigenen Angaben über Verhütungsmittel besaßen, keinen Einfluß auf die Rate der Teenagerschwangerschaften hatten. Einige öffentliche Schulen reagieren auf die vielen Schwangerschaften mit der kostenlosen Ausgabe von Kondomen, obgleich dieses Vorgehen sehr umstritten ist.

Eine 17jährige Schülerin wurde von der Zeitung Calgary Herald interviewt. Sie sagte: „Es ist nun mal eine Tatsache, daß die meisten Jugendlichen in der High-School Sex machen ..., sogar manche Zwölfjährige.“

Was versteht man unter Liebe und Bindung?

Liebe, Vertrauen und das kostbare Gefühl der Zusammengehörigkeit ergeben sich weder automatisch aus einer plötzlichen geschlechtlichen Anziehung noch aus dem Befriedigen sexueller Regungen. Durch Geschlechtsverkehr allein entsteht keine echte Liebe. Liebe und Vertrautheit entstehen im Herzen von zwei umeinander besorgten Menschen, deren Wunsch es ist, eine dauerhafte Beziehung aufzubauen.

Die Folgen kurzer Liebesbeziehungen sind letzten Endes Verunsicherung und Einsamkeit und vielleicht eine sexuell übertragbare Krankheit wie Aids. Die Befürworter der freien Liebe könnte man mit den Worten aus 2. Petrus 2:19 treffend beschreiben: „Während sie ihnen Freiheit verheißen, führen sie selbst ein Dasein als Sklaven des Verderbens. Denn wer immer von einem anderen überwunden wird, ist diesem versklavt.“

Im Juni 1995 brachte die von der anglikanischen Kirche eingesetzte Kommission für soziale Verantwortung einen Bericht mit dem Titel „Grund zum Feiern“ heraus. In krassem Gegensatz zu dem in der Bibel enthaltenen Rat forderte die Kommission die Kirche gemäß der Zeitung The Toronto Star auf, „den Ausdruck ‚in Sünde leben‘ fallenzulassen und ihre verurteilende Haltung gegenüber denjenigen aufzugeben, die ohne Trauschein zusammenleben“. In dem Bericht wird die Empfehlung gegeben: „Die Gemeinden sollten diejenigen, die in einer eheähnlichen Gemeinschaft leben, willkommen heißen, ihnen zuhören und von ihnen lernen, ... so daß ein jeder Gottes Gegenwart in seinem Leben feststellen kann.“

Als was hätte Jesus diese religiösen Führer bezeichnet? Zweifellos als „blinde Leiter“. Und wie steht es mit denen, die solchen Leitern folgen? Jesus kam zu dem Schluß: „Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen.“ Täuschen wir uns nicht, Jesus sagte ganz deutlich, daß „Ehebrüche“ und „Hurereien“ zu den Dingen gehören, die „einen Menschen verunreinigen“ (Matthäus 15:14, 18-20).

Da die Sexualität auf verschiedenerlei Weise mißbraucht und verzerrt dargestellt wird, erhebt sich die Frage, wie Personen, vor allem Jugendliche, von Sexbesessenheit loskommen können. Was ist der Schlüssel zu einer glücklichen, dauerhaften Beziehung? Der nächste Artikel zeigt, was Eltern tun können, um ihre Kinder in dieser Hinsicht auf die Zukunft vorzubereiten.

[Herausgestellter Text auf Seite 5]

Allein in den Vereinigten Staaten ziehen sich jedes Jahr schätzungsweise 3 Millionen Jugendliche eine sexuell übertragbare Krankheit zu

[Kasten auf Seite 6]

Sexuelle Lebensstile

Liebesrauschsüchtige: Personen, die wie besessen davon sind, sich zu verlieben, und die sich, sobald der Rausch abklingt, in die nächste Affäre stürzen. Den Ausdruck prägte Dr. Michael Liebowitz vom New Yorker Institut für Psychiatrie.

Serienpolygamisten: Diesen Namen geben Soziologen Personen, in deren Leben dasselbe Muster wiederholt abläuft: Sie verlieben sich, heiraten, lassen sich scheiden und beginnen wieder von vorn.

Sexjäger: Das sind nach Aussage von Luther Baker, einem Professor für Familiensoziologie und ausgewiesenen Sexualtherapeuten, Personen, die ihre sexuelle Leistungsfähigkeit dadurch unter Beweis stellen wollen, daß sie ihre Sexualpartner häufig wechseln. Der Begriff wird jetzt auch für Kinderschänder gebraucht.

[Bild auf Seite 7]

Pornographie ist ein Suchtmittel und führt zu einem verzerrten Bild der Sexualität

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