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  • Betrug im Namen der Religion
  • Erwachet! 1997
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Erwachet! 1997
g97 22. 9. S. 9-10

Betrug im Namen der Religion

WER über die bisher erwähnten Betrugsformen schockiert und bestürzt ist, steht damit nicht allein. Allerdings gibt es eine Form des Betrugs, die noch verwerflicher ist — im Namen der Religion. Am weitesten verbreitet ist der Betrug in Verbindung mit dem Glauben, daß die Seele nach dem Tod weiterlebt und die Lebenden den Toten von Nutzen sein können. Millionen aufrichtige Menschen sind glauben gemacht worden, daß sie ihren verstorbenen Angehörigen mit großen Geldsummen helfen oder sie besänftigen können.

In manchen Ländern hat sich für diesen uralten Schwindel nun ein neuer Verwendungszweck gefunden. In Japan sind kürzlich beispielsweise buddhistische Priester und Priesterinnen, die vorgaben, übersinnliche Kräfte zu besitzen, verhaftet worden, weil sie verdächtigt wurden, Gemeindemitglieder um Hunderte von Millionen Yen geprellt zu haben. Die Verhafteten hatten für Heilungen und Beratungen geworben. Zu ihren Kunden gehörten vier Hausfrauen, denen man gesagt hatte, sie würden von den Geistern ihrer verstorbenen Kinder verfolgt. „Von den Frauen wurde dann verlangt, für Gedenkgottesdienste insgesamt 10 Millionen Yen [80 000 US-Dollar] zu zahlen“, meldete die Zeitung Mainichi Daily News. Eine 64jährige Frau zahlte mehr als 6,65 Millionen Yen (ungefähr 53 000 Dollar). Die Frau hatte die Priester über den Gesundheitszustand ihres Kindes befragt. „Angeblich sagten sie der Frau, ihr würde Unglück widerfahren, wenn sie nicht einen speziellen Gottesdienst zum Gedenken an die Seelen ihrer Ahnen abhalten lassen würde, um so die Geister abzuwehren“, schrieb die Zeitung The Daily Yomiuri.

Eine genaue Erkenntnis der Bibel hätte diese gutgläubigen Menschen vor einem solchen Betrug bewahren können. Die Bibel zeigt ganz klar, daß die Seele nicht unsterblich ist (Hesekiel 18:4). Die Toten „sind sich nicht des geringsten bewußt“, heißt es in Prediger 9:5. Die Toten können den Lebenden also nicht schaden. Noch können die Lebenden den Toten nützen.

Die vielen Gesichter des religiösen Betrugs

Manche fallen wegen ihrer eigenen Habgier auf religiöse Betrügereien herein. In Australien hat ein Ehepaar, das vorgab, übernatürliche Kräfte zu haben sowie Geld segnen und vermehren zu können, von einem Mann 100 000 Dollar erhalten, der sein Geld auf diese Weise vermehren wollte. Er sollte das Geld in einen Kasten tun und ihnen diesen dann aushändigen, damit sie ihn „heiligen“ konnten. Das Pärchen ging mit dem Kasten in einen Nebenraum, um ihn zu segnen; er wartete währenddessen. Dann kamen sie wieder und gaben ihm den Kasten zurück, sagten ihm aber warnend, er solle ihn unter keinen Umständen vor dem Jahr 2000 öffnen. Und wenn er es doch täte? Dann, so wurde ihm gesagt, „wäre der Zauber gebrochen, und er würde erblinden, sein Haar würde ausfallen, er würde Krebs bekommen und an einem Schlaganfall sterben“. Zwei Wochen später wurde der Mann jedoch mißtrauisch und öffnete den Kasten. Da hatte er die Bescherung! Er war voller Papierschnitzel. Die Schuld daran gebe er sich selbst, schrieb die Zeitung in ihrem Bericht über den Vorfall; und seltsamerweise „bekomme er langsam eine Glatze“.

In Italien hat der Betrug auf religiösem Gebiet eine ungewöhnliche Wendung genommen: Einige Priester sind von Trickbetrügern getäuscht worden, die sich als überzeugte Katholiken ausgegeben haben. Die Betrüger nutzen die katholische Tradition aus, nach der für einen Verstorbenen ein Requiem gehalten werden kann. Wie tun sie das? Die katholische Zeitschrift Famiglia Cristiana erklärte, daß die Gauner im voraus für ein Dutzend Totenmessen mit einem ungedeckten Scheck zahlen, der allerdings auf eine viel höhere Summe ausgestellt ist. Sie bringen einen leichtgläubigen Priester dazu, ihnen den Restbetrag bar herauszugeben. Die Schwindler bekommen das Geld, und der Priester hält einen ungedeckten Scheck in der Hand.

In den Vereinigten Staaten werden ältere Menschen oft von den verschiedensten Sekten bedrängt, die nach neuen Anhängern suchen, um ihre Kassen mit Spendengeldern zu füllen. „Landesweit folgen die Sekten dem obersten Gebot der Hochstapelei: Immer dem Geld nach!“ schrieb die Zeitschrift Modern Maturity. „Als Gegenleistung versprechen sie von der Gesundheit über politische Veränderungen bis hin zum Himmelreich alles mögliche.“ Ein Sekten-Deprogrammierer wurde mit den Worten zitiert: „Ältere Menschen sind die Geldquelle schlechthin für Sekten.“

Der finanzielle Einsatz kann enorm hoch sein. „Ich kenne eine Reihe von Fällen, wo die Leute völlig verarmt sind“, sagte ein New Yorker Anwalt, der etliche Prozesse gegen Sekten geführt hat. „Das umfaßt die ganze Bandbreite, angefangen von Personen, die um 6stellige Spendenbeträge angegangen werden, bis hin zu völlig mittellosen Menschen, die nur das Geld von ihrer Sozialversicherung beisteuern können.“ Weiter meinte er: „Sowohl für die Betreffenden als auch für ihre Familienangehörigen ist es ein vernichtender Schlag.“

Daher Vorsicht! Betrüger sind am Werk. Betrügereien in Verbindung mit Reparaturen, Telemarketing oder auf religiösem Gebiet sind nur wenige Beispiele für ihre Machenschaften. Es ist unmöglich, alle ihre Methoden im einzelnen aufzuführen, denn sie denken sich stets neue Gaunerstreiche aus. Die Ausführungen dieser Artikel haben einem jedoch ohne Frage deutlich vor Augen geführt, daß man auf der Hut sein muß, und dadurch schützt man sich wahrscheinlich am besten. (Siehe den Kasten auf Seite 8: „Wie man es vermeidet, Opfer eines Betrugs zu werden“.) Die Warnung eines alten biblischen Spruchs kommt hierbei voll zum Tragen: „Ein Unerfahrener glaubt jedem Wort, aber der Kluge achtet auf seine Schritte“ (Sprüche 14:15).

[Bilder auf Seite 10]

Millionen Menschen glauben, daß sie ihren verstorbenen Angehörigen mit großen Geldsummen helfen oder sie besänftigen können

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