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  • Der Gepard — Der schnellste Läufer unter den Katzen
  • Erwachet! 1997
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Erwachet! 1997
g97 22. 9. S. 15-17

Der Gepard — Der schnellste Läufer unter den Katzen

VON UNSEREM KORRESPONDENTEN IN KENIA

DIE Hitze lastete schwer auf der ausgedörrten Savanne. Unsere Ferngläser waren auf eine Herde Thomsongazellen gerichtet, deren goldene Flankenstreifen im Licht der untergehenden Sonne leuchteten. Auf einem Termitenhügel, nicht weit weg von uns, hockte ein anderer Beobachter, der ebenfalls in Richtung der Gazellen blickte. Es war eine gefleckte Katze mit ihren Jungen. Ihre bernsteinfarbenen Augen studierten die Szenerie aufmerksam. Plötzlich spannten sich ihre Muskeln, sie erhob sich langsam und bewegte sich auf die Herde zu. Die Jungen schienen zu wissen, daß sie dableiben mußten, bis ihre Mutter zurückkommen würde.

Vorsichtig pirschte die Katze vorwärts und suchte dabei hinter Sträuchern und hohen Grasbüscheln Deckung. Sie bewegte sich geschmeidig und sicher. Als sie sich ihrer Beute bis auf 200 Meter genähert hatte, erstarrte sie plötzlich. Eine Gazelle hatte aufgeblickt und schaute in ihre Richtung; dann graste sie weiter. Die Katze setzte sich wieder in Bewegung. Sie schlich sich bis auf 50 Meter an die ahnungslosen Tiere heran; erst dann entschied sie sich loszusprinten. Wie eine zusammengedrückte Sprungfeder, die losgelassen wird, schoß die Katze hinein in die Abenddämmerung. Die Gazellen stoben in alle Richtungen auseinander, doch die Augen der Katze waren fest auf das von ihr ausgewählte Beutetier geheftet. Sie raste über das flache Land und kam der schnellfüßigen Gazelle immer näher.

Das verängstigte Tier lief im Zickzack, um seinen Verfolger abzuschütteln, aber die Ausweichmanöver konnten es mit der blitzschnellen Behendigkeit der Katze nicht aufnehmen. Als den Jäger von seiner Beute nur noch wenige Meter trennten, holte die Katze mit ihrer Vorderpfote aus, um ihr Opfer durch einen Schlag zu Fall zu bringen. Genau in diesem Moment stolperte sie jedoch ein klein wenig. Im Nu war die Gazelle außer Sichtweite.

Die Katze, völlig außer Atem, wurde langsamer, blieb stehen, setzte sich hin und schaute in die Richtung ihrer hungrigen Jungen. Erstaunt sah ich meine Frau an. Wir waren gerade Zeuge des kraftvollen Spurts eines erstaunlichen Tieres geworden — des Gepards.

Eine schnelle Katze

Der Gepard ist in der Tat so schnell wie der Wind. Es ist unglaublich, aber in nur 2 Sekunden kann er aus dem Stand eine Geschwindigkeit von ungefähr 65 Kilometern pro Stunde erreichen. Er schafft Höchstgeschwindigkeiten von 110 Kilometern pro Stunde. Der Gepard ist das schnellste Landtier. Zum Vergleich: Ein Rennpferd erreicht eine Geschwindigkeit von etwas über 70 Kilometern pro Stunde, ein Windhund etwa 65. Der Gepard hält seine erstaunliche Geschwindigkeit allerdings nur über kurze Strecken durch.

Der Gepard ist leicht gebaut, hat lange, schlanke Beine und einen elastischen, gebogenen Rücken. Der lange, gefleckte Schwanz sorgt für das nötige Gleichgewicht, wenn sich die Katze bei hohen Geschwindigkeiten in die Kurve legt. Hat das Tier seine Höchstgeschwindigkeit erreicht, können seine Sprünge über 6 Meter weit sein. Die einzigartigen Pfoten sind ihm eine Hilfe, hohe Geschwindigkeiten zu erreichen; sie ähneln mehr denen eines Hundes als denen einer Katze. Dank der Krallen hat der Gepard auf dem Boden besseren Halt.

Eine gefleckte Schönheit

Das Gesicht des Gepards ist unbestritten von einzigartiger Schönheit. Von den Augen ziehen sich zwei feine schwarze Streifen hinunter zu den Mundwinkeln, was der Katze einen traurigen, fast verzweifelten Gesichtsausdruck verleiht. Das kurze Fell, das kleine Flecken hat, ist oftmals rotbraun und an der Bauchseite eher weißlich. Das Fell der Jungen ist bei der Geburt wesentlich dunkler, und vom Nacken bis zum Schwanz tragen sie eine kräftige, lange, blaugraue Mähne.

Der Gepard gibt einen zirpenden oder zwitschernden Laut von sich wie ein Vogel. Der Laut ist bis zu 2 Kilometer weit zu hören und dient der Verständigung mit den Jungen oder anderen ausgewachsenen Geparden.

Im Gegensatz zum Löwen und zum Leoparden hat der Gepard ein friedfertiges und sanftes Wesen. Wenn er sich so richtig wohl fühlt, schnurrt er und erinnert dabei an eine riesige Hauskatze. Er gewöhnt sich schnell an die Gegenwart von Menschen und ist sogar schon gezähmt worden. Natürlich ist der Gepard keine Hauskatze. Ein ausgewachsenes Exemplar wiegt mindestens 45 Kilogramm, und seine scharfen Zähne und die Krallen machen ihn zu einem gefährlichen Tier, dem mit Vorsicht zu begegnen ist.

Die Fähigkeit zu jagen ist dem Gepard nicht angeboren, vielmehr ist eine intensive Schulung durch das Muttertier nötig. Wird ein Gepardjunges in Menschenobhut groß, fehlt ihm das Können, sich an die Beute heranzupirschen und sie zu stellen. Wenn eine Gepardmutter und ihre Jungen zusammen fressen, geht das ganz friedlich ab, ohne das bei Löwen übliche Gekabbel. Man weiß, daß Geparde in trockenen Gegenden gern saftige Melonen verspeisen.

Touristen in afrikanischen Wildreservaten staunen darüber, wie zutraulich die friedlichen Katzen sein können. Nicht selten sucht ein ausgewachsener Gepard im Schatten eines Busses Schutz vor der Sonne, oder er springt auf die Motorhaube und starrt die überraschten und oftmals erschrockenen Insassen durch die Windschutzscheibe an.

In der Obhut der Gepardmutter

Eine Gepardin bringt pro Wurf bis zu 6 winzige Junge zur Welt. Sie beschützt sie mutig und hält sie gut versteckt, und in den ersten Monaten trägt sie sie häufig von einem Ort zum anderen. Doch trotz der Bemühungen der Gepardmütter, ihre Kleinen zu beschützen, scheint nur etwa ein Drittel der Jungen zu überleben.

Eine Gepardmutter hat es nicht leicht, auf ihre Jungen aufzupassen. Es sind kleine Energiebündel, die total verspielt sind. Die Jungen pirschen sich oftmals an den Schwanz ihrer ruhenden Mutter heran, und wenn diese ihn in typischer Katzenmanier auf und ab bewegt, stürzen sie sich darauf. Während sie sich gegenseitig jagen, miteinander raufen und sich spielerisch beißen, vergessen sie häufig, daß stets Gefahr von Feinden droht.

Der Jäger wird gejagt

Der Gepard hat in freier Wildbahn etliche Feinde, dazu zählen Löwen, Leoparden und Hyänen. Sein schlimmster Feind jedoch ist der Mensch. Das hübsch gefleckte Fell wird als Kleidung, als Vorleger oder als Trophäe sehr geschätzt. Das schnellfüßige Geschöpf wird gefangen und für die Jagd abgerichtet. Da es sich in Gefangenschaft nicht vermehrt, wird es bis in die letzten Winkel seiner Habitate verfolgt. Der Verlust seines natürlichen Lebensraumes ist eine weitere Gefahr für das Tier; in Ostafrika kommt der Gepard mittlerweile fast nur noch in Wildreservaten vor.

Im Jahre 1900 gab es schätzungsweise 100 000 Geparde in 44 Ländern. Heute gibt es vielleicht noch 12 000 Exemplare, die in 26 Ländern leben, größtenteils in Afrika. Obwohl Bemühungen zur Erhaltung der wunderschön gefleckten Katze im Gang sind, nimmt der Gepardbestand ab.

Einige sind der Ansicht, daß der Gepard nicht vor seiner Ausrottung geschützt werden kann. Es ist jedoch ein Trost, zu wissen, daß der Mensch seiner von Gott übertragenen Verantwortung, für „jedes lebende Geschöpf, das sich auf der Erde regt“, zu sorgen, es zu schützen und es ‘sich zu unterwerfen’, bald in vollkommenem Maß nachkommen wird (1. Mose 1:28). Erst dann wird die sichere Gewähr dafür gegeben sein, daß so wunderschöne Katzen wie der Gepard die Bewohner der Erde in alle Zukunft erfreuen.

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