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  • Kieferorthopädie — Was gehört dazu?
  • Erwachet! 1998
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Erwachet! 1998
g98 8. 4. S. 25-27

Kieferorthopädie — Was gehört dazu?

DIE Zähne sind für uns äußerst wichtig. Wir brauchen sie zum Essen und zum Sprechen, und sie tragen entscheidend zu einem netten Lächeln oder Lachen bei.

Schiefe Zähne können das Kauen erschweren, Zahnfleischerkrankungen begünstigen und Sprachfehler verursachen. Man hat außerdem festgestellt, daß schiefe Zähne für manche ein soziales Handicap darstellen. Sie haben Schwierigkeiten, sich frei zu äußern, weil sie meinen, ihr Lächeln wirke wegen ihrer Zähne unschön.

Was kann man tun, wenn man keine geraden Zähne hat? Wer kann dem abhelfen? In welchem Alter sollte man etwas unternehmen? Wie sieht die Behandlung aus? Ist sie schmerzhaft? Ist sie unbedingt notwendig?

Ein Zweig der Zahnmedizin

Der Zweig der Zahnmedizin, der sich solcher Probleme annimmt, ist die Kieferorthopädie. Sie befaßt sich mit der Korrektur von Gebißanomalien.

Worin bestehen die Hauptaufgaben der Kieferorthopädie? Es sind die Diagnose und Verhütung von Zahnfehlstellungen und die Anfertigung von korrigierenden Apparaturen.

Schon in alter Zeit machten den Menschen zu eng stehende, unregelmäßige oder vorstehende Zähne zu schaffen, und Versuche, diesen Problemen abzuhelfen, datieren mindestens bis ins 8. Jahrhundert v. u. Z. zurück. Bei archäologischen Ausgrabungen hat sich gezeigt, daß schon die alten Griechen und Etrusker überraschend gut konstruierte Zahnspangen besaßen.

Heute behandeln in den meisten Teilen der Welt spezialisierte Zahnärzte, Kieferorthopäden genannt, die Probleme, die sich aus Zahnfehlstellungen ergeben. Sie müssen genau über das Wachstum und die Entwicklung der Zähne, des Kiefers, der dazugehörigen Muskeln und des umliegenden Gewebes Bescheid wissen.

Was die Kieferorthopädie erreicht

Kieferorthopädie wird definiert als „Fachrichtung der Zahnmedizin, die sich mit der Erforschung und Behandlung von Anomalien der Kieferentwicklung, der Kieferform, der Zahnstellung, der Lage der Kiefer zueinander sowie des Zusammenbisses der Zähne beschäftigt“. Eine Korrektur wird erreicht mit „festsitzenden Apparaturen und mechanisch wirkenden Hilfsmitteln“ oder „kaufunktionell durch einen Aktivator“. Eine technische, aber exakte Definition.

Bei der Kieferorthopädie wirken also Kräfte auf die Zähne oder die umliegenden Strukturen. Erreicht wird das durch genau angepaßte Vorrichtungen zur Korrektur der speziellen Probleme des Patienten, wobei Zähne und sogar Knochen in die richtige Lage gebracht werden.

In dem die Zähne umgebenden Knochengewebe befinden sich zwei Arten von Zellen: die Osteoklasten und die Osteoblasten. Durch die mechanische Wirkung einer Zahnspange werden die Osteoklasten dort aktiviert, wo Druck entsteht, so daß Knochengewebe abgebaut wird. An den Stellen, wo eine Zugwirkung ausgeübt wird, füllen die Osteoblasten die Lücke durch die Bildung von neuem Knochengewebe aus. Dadurch verändern die Zähne ihre Lage allmählich.

Ist es nicht unangenehm, monatelang einen Fremdkörper im Mund zu haben, der aus Draht, Kunststoff und vielleicht sogar aus Gummi besteht? Werden die Apparaturen angepaßt oder verstellt, kann das zunächst Unbehagen bereiten, aber nach einer Weile gewöhnt man sich daran. Theoretisch kann sich jeder an das Tragen einer Zahnspange gewöhnen.

Wann sollte die Behandlung beginnen?

Nicht alles, was bei Kindern nach einer Gebißanomalie aussieht, bleibt bis zum Erwachsenenalter. Einige Arten von Zahnfehlstellungen tendieren dazu, sich von selbst zu korrigieren. Während des Übergangs von den Milchzähnen zu den bleibenden Zähnen neigen die vorderen Zähne oft dazu, sehr eng zu stehen, weil sie größer sind als die Zähne, die sie ersetzen.

Werden jedoch im Bereich der vorderen Backenzähne Milchzähne durch bleibende ersetzt, verändert sich die relative Lage der Zähne. Durch Gebrauch und unter dem Einfluß des Muskelgewebes können sich die Zähne von selbst richten. Falls daher die bleibenden Zähne eines Kindes anfangs schief zu wachsen scheinen, brauchen sich die Eltern nicht gleich Sorgen zu machen. Ein Kieferorthopäde sollte in der Lage sein, festzustellen, ob etwas unternommen werden müßte.

Kieferorthopäden sind sich nicht einig, in welchem Alter junge Patienten behandelt werden sollten. Die einen plädieren für einen sehr frühen Zeitpunkt (im Alter von 4 bis 6 Jahren). Andere sagen, man solle erst gegen Ende des Wachstums der Zähne beginnen, während der Pubertät (im Alter von 12 bis 15 Jahren). Wieder andere befürworten ein Alter, das irgendwo dazwischenliegt.

Nicht nur für Kinder

Die Kieferorthopädie ist jedoch nicht nur etwas für Kinder. Schiefe Zähne verursachen zahlreiche Probleme, auch im Erwachsenenalter. Für eine Verschönerung des Lächelns gibt es keine Altersgrenze, vorausgesetzt, die Zähne und der Zahnhalteapparat sind gesund.

Was für Probleme verursachen Zahnfehlstellungen? Es gibt mindestens drei Problembereiche: 1. kosmetische Probleme; 2. funktionale Probleme, darunter Schwierigkeiten beim Bewegen des Kiefers (Schmerzen und mangelnde Muskelkoordination), Beschwerden beim Kauen und Probleme beim Hervorbringen und Aussprechen von Wörtern; 3. erhöhte Verletzungsgefahr bei vorstehenden Zähnen und größeres Risiko von Parodontalerkrankungen (Zahnfleischerkrankungen) und Karies sowie Schädigungen und Abnutzung von Zähnen als Folge von Bißanomalien.

Zudem bringen einige Experten Bißanomalien mit Wirbelsäulenproblemen (besonders im Nackenbereich) und Störungen der Muskelfunktion in anderen Bereichen des Körpers in Verbindung. Aber wie sieht nun die Therapie aus? Und wie lange dauert sie?

Dauer und Methoden der Behandlung

Wer der Meinung ist, er selbst oder sein Kind müßte sich in kieferorthopädische Behandlung begeben, sollte sich einen vertrauenswürdigen Arzt aussuchen. Wie lange die Behandlung dauert, hängt von der Schwere des Problems und den angewandten Techniken ab, aber sie wird sich höchstwahrscheinlich über mehrere Monate, vielleicht Jahre hinziehen.

Einfach gesagt, kann man die kieferorthopädischen Geräte in zwei Gruppen einteilen: herausnehmbare und festsitzende Apparaturen. Im Unterschied zu den herausnehmbaren Geräten werden die festsitzenden buchstäblich an den Zähnen festzementiert und bewirken komplexere Zahnbewegungen.

Die Forschung hat auf dem Gebiet der Ästhetik große Fortschritte gemacht, so daß es heute viele natürlich aussehende Apparaturen gibt. Manche sind unauffällig, weil sie dieselbe Farbe haben wie die Zähne, andere nimmt man nicht wahr, weil sie innen angebracht sind in der sogenannten lingualen Position, also an die Zunge angrenzend. Bei diesen Techniken spricht man von unsichtbarer Kieferorthopädie.

In den schwierigsten Fällen, wenn der Kieferorthopäde nicht imstande ist, das gewünschte Ergebnis mit einer Zahnspange zu erreichen, wird er vielleicht einen Chirurgen hinzuziehen, der auf Probleme im Mund- und Gesichtsbereich spezialisiert ist. Er kann einen Eingriff vornehmen, bei dem die Kieferknochen buchstäblich verschoben werden.

Kieferorthopäden können heute viele Zahn- und Kieferprobleme beheben, und das auch bei Personen, die endlich befreit lachen möchten, ohne wegen ihrer Zähne gehemmt zu sein. Natürlich ist es eine persönliche Entscheidung, ob sich jemand einer kieferorthopädischen Behandlung unterzieht oder nicht.

Gegenwärtig müssen wir mit körperlichen Mängeln rechnen, die sich zum Teil durch korrigierende Maßnahmen beheben lassen. Doch wir können uns auf eine Zeit in einer neuen Welt freuen, in der Gott alle Auswirkungen der Unvollkommenheit, einschließlich Gebißanomalien, vollständig und dauerhaft beheben wird. In diesem neuen System werden sich alle vollkommener Gesundheit erfreuen und jedem, dem sie begegnen, ein herzliches, freundliches Lächeln schenken können.

Die Bibel sagt darüber: „Die ganze Erde ist zur Ruhe gekommen, ist frei geworden von Ruhestörung. Die Menschen sind fröhlich geworden mit Jubelrufen“ (Jesaja 14:7). Diese Fröhlichkeit wird sich bestimmt auf Gesichtern mit einem wunderschönen Lächeln widerspiegeln!

[Bilder auf Seite 25]

Zahnspangen, die (1) die Backenzähne nach hinten verschieben und (2) das Wachstum des Kiefers stimulieren sollen

[Bild auf Seite 26]

Zahnspange, mit der ein Schlußbiß erreicht werden soll

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