Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g98 8. 5. S. 12-13
  • Werden die Regenwälder unserer Erde überleben?

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Werden die Regenwälder unserer Erde überleben?
  • Erwachet! 1998
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • „Eine neue internationale Zusammenarbeit“
  • Der Nutzen der Regenwälder
    Erwachet! 1998
  • Der Raubbau an den Regenwäldern
    Erwachet! 1998
  • Warum die Regenwälder retten?
    Erwachet! 1990
  • Haben die Wälder eine Zukunft?
    Erwachet! 1990
Hier mehr
Erwachet! 1998
g98 8. 5. S. 12-13

Werden die Regenwälder unserer Erde überleben?

ANFANG des Jahrhunderts starb die in Nordamerika beheimatete Wandertaube aus. Möglicherweise gab es keinen Vogel, der so zahlreich vorkam. Ornithologen schätzen, daß es vor zweihundert Jahren fünf bis zehn Milliarden Wandertauben gab.

Doch innerhalb von hundert Jahren verschwand ein anscheinend unerschöpflicher Vorrat an preisgünstigem Vogelfleisch infolge einer Entwicklung, die man als den „drastischsten [Arten-]Rückgang aller Zeiten“ bezeichnet hat. Auf einem Denkmal für die Wandertaube im Wyalusing State Park in Wisconsin (USA) heißt es: „Diese Vogelart starb aus wegen der Habsucht und der Rücksichtslosigkeit des Menschen.“

Das Geschick der Wandertaube führt uns vor Augen, daß sogar überaus fruchtbare Geschöpfe auf der Erde den Übergriffen des Menschen ausgeliefert sind. Habsucht und Rücksichtslosigkeit sind nach wie vor an der Tagesordnung. Und heute ist nicht nur eine einzige Art gefährdet, sondern ein ganzes Ökosystem. Mit den Regenwäldern verschwinden alle ihre Bewohner — ungefähr die Hälfte der Arten auf unserem Planeten. Wissenschaftler sagen, ein solcher Schlag wäre „die größte biologische Katastrophe, die der Mensch je [verursacht habe]“.

Natürlich hat man heute ein besseres Verständnis der Umwelt als vor hundert Jahren. Aber diese Erkenntnisse haben nicht ausgereicht, um der anhaltenden Zerstörungswelle Einhalt zu gebieten. „Wir zerstören etwas sehr Kostbares“, klagte der Botaniker Manuel Fidalgo, „und uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Ich befürchte, daß in wenigen Jahren nur noch die Wälder intakt sein werden, die an für Holzfäller unzugänglichen Berghängen wachsen.“

Naturschützer sind besorgt, weil sich die Regenerierung von Regenwäldern so schwierig gestaltet. In dem Buch The Emerald Realm: Earth’s Precious Rain Forests wird ganz offen eingeräumt, daß die Wiederaufforstung ein „langsamer, kostspieliger Vorgang, ... der letzte Ausweg als Reaktion auf die Zerstörung der Regenwälder“ ist. Bestenfalls würde man wahrscheinlich nur einige wenige tropische Baumarten neu pflanzen können, und die Schößlinge müßten ständig betreut werden, damit sie nicht von Unkraut überwuchert würden.

Ob ein Wald jemals seine vorherige Schönheit wiedererlangen würde, hinge davon ab, wie nahe der aufgeforstete Wald bei einem unberührten Regenwald läge. Nur wenn das aufgeforstete Gebiet in unmittelbarer Nähe läge, würden sich dort eventuell wieder die Zehntausende von Arten ansiedeln, die einen echten Regenwald ausmachen. Und selbst dann würde es Jahrhunderte dauern. Manche Gegenden, die vor tausend Jahren nach dem Zusammenbruch der Mayakultur verlassen wurden, haben sich bis heute noch nicht ganz erholt.

„Eine neue internationale Zusammenarbeit“

Ein Wissenschaftler an der Smithsonian Institution in Washington (D. C.) schlug vor, 10 Prozent der bestehenden Regenwälder unter Naturschutz zu stellen und für die Nachwelt zu erhalten, um so viele Arten wie möglich zu bewahren. Gegenwärtig sind 8 Prozent geschützt, aber viele Reservate oder Nationalparks sind nur dem Namen nach Schutzgebiete, weil weder Personal noch finanzielle Mittel da sind, um sie zu schützen. Es ist also eindeutig noch mehr erforderlich.

Peter Raven, der sich für die Erhaltung des Regenwalds einsetzt, erklärte: „Die Bemühungen, den Regenwald zu retten, erfordern eine neue internationale Zusammenarbeit und das Bewußtsein, daß Menschen überall für das Schicksal der Erde mitverantwortlich sind. Wir müssen Wege finden, die Armut und den Hunger in der ganzen Welt zu lindern. Die Länder werden zu neuen Übereinkommen finden müssen.“

Seine Ratschläge klingen für viele Menschen logisch. Die Rettung des Regenwalds erfordert eine globale Lösung — ebenso wie viele andere Probleme der Menschheit. Die Schwierigkeit liegt darin, daß die Länder zu neuen „Übereinkommen“ finden müssen, bevor eine weltweite Katastrophe eintritt und der Schaden irreparabel ist. Wie Peter Raven andeutete, ist die Vernichtung der Regenwälder eng verwoben mit anderen hartnäckigen Problemen in den Entwicklungsländern, wie zum Beispiel Armut und Hunger.

Bis jetzt haben internationale Bemühungen, solche Probleme in Angriff zu nehmen, nur begrenzt Erfolg gehabt. Manche Leute fragen sich: „Werden die Länder um des Gemeinwohls willen eines Tages ihre engstirnigen und gegensätzlichen nationalen Interessen zurückstellen, oder bleibt die erstrebte ‚neue internationale Zusammenarbeit‘ nur ein Traum?“

Die Geschichte der Menschheit läßt nicht gerade Optimismus aufkommen. Dabei wird allerdings ein Faktor oftmals übersehen: wie der Schöpfer des Regenwalds denkt. „Wir sollten im Sinn behalten, daß wir einen Teil der Schöpfung vernichten“, meinte Harvardprofessor Edward O. Wilson, „wodurch wir alle künftigen Generationen dessen berauben, was uns selbst vermacht wurde.“

Wird der Schöpfer der Erde zulassen, daß die Menschen sein Werk völlig zerstören? Das wäre undenkbar.a Statt dessen sagt die Bibel voraus, daß Gott ‘die verderben wird, die die Erde verderben’ (Offenbarung 11:18). Wie wird Gott das bewerkstelligen? Er hat verheißen, ein Königreich — eine überstaatliche himmlische Regierung — einzusetzen, das alle Probleme auf der Erde lösen und „nie zugrunde gerichtet werden wird“ (Daniel 2:44).

Gottes Königreich wird nicht nur dem Raubbau des Menschen an der Erde ein Ende machen, sondern auch die Wiederherstellung der natürlichen Schönheit der Erde überwachen. Die ganze Erde wird schließlich ein weltweiter Park werden, so wie unser Schöpfer es anfangs vorgesehen hatte (1. Mose 1:28; 2:15; Lukas 23:42, 43). Alle Menschen werden „von Jehova Belehrte“ sein, und sie werden lernen, seine gesamte Schöpfung, den Regenwald eingeschlossen, zu lieben und zu schätzen (Jesaja 54:13).

Der Psalmist beschrieb diese herrliche Zeit mit den Worten: „Mögen ... alle Bäume des Waldes in Jubel ausbrechen vor Jehova. Denn er ist gekommen; denn er ist gekommen, die Erde zu richten. Er wird das ertragfähige Land richten mit Gerechtigkeit und die Völker mit seiner Treue“ (Psalm 96:12, 13).

Glücklicherweise hängt die Zukunft des Regenwalds weder von dem guten Willen des Menschen ab, noch wird sie von seiner Habgier bestimmt. Die Bibel gibt uns Grund, darauf zu vertrauen, daß der Schöpfer persönlich eingreifen wird, um unsere tropischen Wälder zu retten. In der von Gott verheißenen neuen Welt werden künftige Generationen die Regenwälder in ihrer vollen Pracht erleben (Offenbarung 21:1-4).

[Fußnote]

a Interessanterweise sprechen Naturschützer, die sich zum Ziel gesetzt haben, so viele gefährdete Arten wie möglich zu retten, von ihrer Ethik als vom „Noah-Prinzip“, denn Noah wurde angewiesen, in die Arche ‘lebende Geschöpfe einer jeden Art Fleisch’ aufzunehmen (1. Mose 6:19). „Was schon seit eh und je in der Natur besteht, hat auch das unveräußerliche Recht fortzubestehen“, erklärte der Biologe David Ehrenfeld in bezug auf die Arten.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen