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Erwachet! 1999
g99 8. 2. S. 10-11

Was sagt die Bibel?

Sollte man die Toten ehren?

„EIN TIEF EINGEWURZELTES GEFÜHL TREIBT DIE MEISTEN MENSCHEN DAZU AN, EINEN TOTEN MENSCHLICHEN KÖRPER MIT EINEM RESPEKT ZU BEHANDELN, DEN MAN EINEM TOTEN TIER NICHT ENTGEGENBRINGT“ (ENCYCLOPÆDIA BRITANNICA).

DIE meisten Menschen ehren ihre lieben verstorbenen Angehörigen auf die eine oder andere Weise. Die Verstorbenen werden durch einen Nachruf in der Zeitung geehrt, und es werden Lobreden auf sie gehalten. In manchen Ländern sind große Trauerfeierlichkeiten mit religiösen oder traditionellen Zeremonien üblich. Zeremonien für die Toten können Tage, Wochen oder Monate andauern. Schulen, Flughäfen, Straßen und Städte werden nach berühmten verstorbenen Persönlichkeiten benannt. Zum Gedenken an heldenhafte Persönlichkeiten werden Denkmäler errichtet und Feiertage eingeführt.

Gemäß dem Wort Gottes sind sich die Toten allerdings keinerlei Ehrenerweisungen bewußt (Hiob 14:10, 21; Psalm 49:17). Die Toten sind nur im Gedächtnis derer lebendig, die sich an sie erinnern. Die Bibel sagt: „Die Lebenden sind sich bewußt, daß sie sterben werden; was aber die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewußt“ (Prediger 9:5). Die Heilige Schrift spricht jedoch von einer Hoffnung auf eine Auferstehung, die in der Zukunft stattfinden wird (Johannes 5:28, 29; 11:25). Aber bis zu dieser Zeit existieren die Toten nicht. Sie werden buchstäblich zu Staub (1. Mose 3:19; Hiob 34:15).

Hat es in Anbetracht der unmißverständlichen Aussage der Bibel über den Zustand der Toten somit irgendeinen Sinn, die Toten zu ehren? Sollten Christen bei den traditionellen Bestattungszeremonien und Trauerfeierlichkeiten mitmachen?

Zeremonien, bei denen man von falschen Voraussetzungen ausgeht

Viele, ja vielleicht die meisten traditionellen Zeremonien in Verbindung mit den Toten sind tief verwurzelt in nichtbiblischen religiösen Lehren. Manche Riten sollen angeblich „die Verstorbenen vor dämonischen Angriffen schützen; mitunter besteht der Zweck der Riten darin, die Lebenden vor dem Zorn der Toten zu bewahren und davor, daß der Tod sie ereilt“, heißt es in der Encyclopædia Britannica. Jeder Brauch, bei dem man von der falschen Voraussetzung ausgeht, daß die Toten in einem unsichtbaren Bereich weiterleben, steht in krassem Widerspruch zu biblischen Wahrheiten (Prediger 9:10).

Viele Menschen verehren die Toten. Diese Art des Kultes schließt ein, daß sie ihren Ahnen Opfer und Gebete darbringen. Manche Personen, die sich an solchen Zeremonien beteiligen, betrachten ihre Handlungen nicht als Kulthandlungen, sondern sie halten sie für einen Ausdruck ihrer Ehrfurcht oder ihres tiefen Respekts vor den Verstorbenen. Dennoch ist diese Form der Verehrung von Ahnen in religiösem Gedankengut verankert und mit biblischen Lehren nicht vereinbar. Jesus Christus sagte: „Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen“ (Lukas 4:8).

Ausgeglichenheit

Den Verstorbenen Ehre und Respekt zu erweisen ist nicht immer mit religiösen Irrlehren verknüpft. In der Bibel wird beispielsweise berichtet, daß der treue König Hiskia nach seinem Tod geehrt wurde. Gottes Volk „begrub ihn am Aufgang zu den Grabstätten der Söhne Davids; und ganz Juda und die Bewohner von Jerusalem erwiesen ihm bei seinem Tod Ehre“ (2. Chronika 32:33). Ein anderes Beispiel ist Jesus. Wie die Bibel sagt, nahmen die Jünger „den Leib Jesu und banden ihn mit Binden samt den Gewürzen, so wie es bei den Juden Sitte ist, ein Begräbnis vorzubereiten“ (Johannes 19:40).

Die Bibel nennt viele weitere Fälle, in denen nach dem Tod eines Menschen in Verbindung mit dem Leib und dem Begräbnis bestimmte Verfahrensweisen eingehalten wurden. Diese Praktiken hatten nichts mit Ahnenverehrung zu tun, und sie wurzelten nicht in dem irrigen Glauben, daß die Toten nach wie vor Einfluß auf die Angelegenheiten der Lebenden haben. Vielmehr waren sie ein Ausdruck des tiefen Respekts der Trauernden vor denjenigen, die sie geliebt hatten. Gegen einen solchen Respekt hat die Bibel nichts einzuwenden, denn er beruht auf natürlichen menschlichen Empfindungen, wenngleich die Bibel übertriebene oder hysterische Trauerkundgebungen bei Beerdigungen nicht gutheißt. Aber sie erwartet von Christen nicht, stoisch oder teilnahmslos zu sein, wenn sie mit dem Tod eines geliebten Menschen konfrontiert werden.

Bei dem Begräbnis eines geliebten Menschen erweisen Zeugen Jehovas dem Verstorbenen daher angemessenen Respekt und Ehre (Prediger 7:2). Was Blumen, die Trauerzeremonie oder örtliche Gepflogenheiten angeht, treffen Christen sorgfältig überdachte, persönliche Entscheidungen, um Praktiken zu vermeiden, die sich mit biblischen Lehren nicht vereinbaren lassen. Dabei benötigen sie ein gutes Urteilsvermögen und Ausgeglichenheit. In der Encyclopædia of Religion and Ethics wird erklärt, daß „sich die Bedeutsamkeit und der Stellenwert eines Ritus von Zeit zu Zeit ändert, so daß die Bedeutung, die ihm in späteren Zeiten zukommt, von der ursprünglichen ziemlich abweichen kann und die allgemeine Erklärung über den Grund des Ritus nichts über seinen Ursprung verrät“.a

Ist es verkehrt, eine Lobrede zu halten?

Der Grundsatz, ausgeglichen zu sein, gilt auch für Lobreden auf Verstorbene. Zeugen Jehovas bemühen sich, bei Beerdigungen die Hinterbliebenen zu trösten (2. Korinther 1:3-5). Bei den formellen Trauerfeierlichkeiten kommen vielleicht ein oder zwei Redner zu Wort. Aber es wäre unpassend, diesen Anlaß zu einer langen Lobrede auf den Verstorbenen zu nutzen. Vielmehr bietet eine Beerdigung die Gelegenheit, Gottes wunderbare Eigenschaften zu preisen, darunter seine Güte, die sich zum Beispiel darin zeigt, daß er uns die Auferstehungshoffnung schenkt.

Das bedeutet allerdings nicht, daß es falsch wäre, in einer Begräbnisansprache noch einmal an die guten Eigenschaften des Verstorbenen zu erinnern. (Vergleiche 2. Samuel 1:17-27.) Wenn der oder die Verstorbene Gott bis in den Tod treu geblieben ist, ist er oder sie ein ausgezeichnetes Vorbild für andere (Hebräer 6:12). Es ist gut, darüber nachzudenken, daß ein Diener Gottes seine Lauterkeit bewahrt hat. Erwähnt man diese positiven Gedanken in der Begräbnisansprache, schenkt das den Hinterbliebenen Trost und hält das Gedächtnis an den Verstorbenen in Ehren.

Wahre Christen verehren die Toten nicht. Sie meiden volkstümliche Riten, die im Widerspruch zu biblischen Wahrheiten stehen. Andererseits vertreten Gottes Diener nicht die extreme Ansicht, alle Bestattungsbräuche seien sinnlos und unnötig, weil die Toten lediglich zu Staub werden. Sie trauern um die Verstorbenen und behalten sie im Gedächtnis. Aber ihr Schmerz und ihre Trauer werden gelindert durch die biblischen Wahrheiten, die zeigen, daß die Toten nicht leiden und daß es eine Hoffnung auf eine Auferstehung gibt.

[Fußnote]

a Der Wachtturm vom 15. Oktober 1991 enthält auf Seite 31 folgende Richtlinie: „Ein wahrer Christ sollte sich fragen: ‚Würden andere, wenn ich einen bestimmten Brauch pflege, auf den Gedanken kommen, daß ich unbiblische Glaubensansichten oder Bräuche angenommen habe?‘ Ort und Zeit könnten auf die Antwort Einfluß haben. Ein Brauch (oder ein Muster) könnte vor Jahrtausenden in der falschen Religion eine Rolle gespielt haben oder in einem fernen Land heute noch von Bedeutung sein. Frage dich indes, ohne zeitraubende Nachforschungen anzustellen: ‚Wie betrachtet man die Sache da, wo ich wohne?‘ (Vergleiche 1. Korinther 10:25-29.)“

[Bild auf Seite 10]

Der Trauerzug zu Ehren des schwedischen Königs Gustav II., der 1632 starb

[Bildnachweis]

Aus dem Buch Bildersaal deutscher Geschichte

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