Besteht die Aussicht, ewig zu leben?
„IM MENSCHLICHEN Körper läuft etwas ab, was eine maximal mögliche Lebensspanne von 115 bis 120 Jahren vorgibt“, bemerkt Dr. James R. Smith, Professor für Zellbiologie. „Es gibt eine Grenze, aber wir haben keine Ahnung, wovon sie bestimmt wird.“ Wie der Biologe Dr. Roger Gosden sagt, verwundert es daher nicht, daß „Wissenschaftler noch einen Weg finden müssen, um die Ziellinie hinauszuschieben, und kaum jemand faßt dies überhaupt ins Auge“. Wird sich das ändern?
Sich der „wirklich wichtigen Frage“ stellen
Auch wenn es an Theorien nicht mangelt, die eine Aufhebung des Alterungsprozesses in Aussicht stellen, stimmen die meisten Experten mit der Auffassung von Dr. Gene D. Cohen überein, dem Präsidenten der amerikanischen Gesellschaft für Gerontologie, der sagt, daß „sich all die Wundermittel als Fehlanzeigen erwiesen haben“. Aus welchem Grund? Wie die Wissenschaftsjournalistin Nancy Shute im U.S.News & World Report schreibt, ist nämlich „noch niemandem ganz genau klar, was das Altern und seine unvermeidbare Konsequenz, den Tod, verursacht. Ein Heilmittel für ein Leiden anzuwenden, dessen Ursache unbekannt ist, kann bestenfalls aufs Geratewohl erfolgen.“ Auch Dr. Gosden weist darauf hin, daß das Altern ein Rätsel bleibt. Er sagt: „Es läuft in jedem von uns etwas ab, doch das grundlegende Wesen dieses Vorgangs bleibt ein Geheimnis.“ Wie er bemerkt, werde „der wirklich wichtigen Frage, warum das Altern überhaupt einsetzt“, wenig Aufmerksamkeit geschenkt.a
Offensichtlich sind dem Menschen nicht nur Grenzen gesetzt, wenn es darum geht, wie schnell er laufen, wie hoch er springen und wie tief er tauchen kann, sondern auch, wenn es darum geht, inwieweit sich etwas allein mit menschlichen Gedanken und Überlegungen erklären läßt. Die Antwort auf die wirklich wichtige Frage warum? ist außerhalb dieser Grenzen zu finden. Daher läßt sich die Antwort nur dann herausfinden, wenn man sich an eine Quelle wendet, die nicht durch die Grenzen bloßen menschlichen Wissens eingeschränkt ist. Genau das empfiehlt ein altes, weises Buch, die Bibel. Wenn sie über den Schöpfer spricht, den „Quell des Lebens“, gibt sie die Zusicherung: „Wenn ihr ihn sucht, wird er sich von euch finden lassen“ (Psalm 36:9; 2. Chronika 15:2). Was offenbart denn ein Erforschen der Bibel über den wahren Grund, warum der Mensch stirbt?
Die Grundursache für den Tod
Aus der Bibel geht hervor, daß Gott, als er die ersten Menschen erschuf, ‘ihnen die Ewigkeit ins Herz legte’ (Prediger 3:11, Schlachter). Doch der Schöpfer gab dem ersten Menschenpaar mehr mit auf den Weg als nur den Wunsch, ewig zu leben; er gab ihm auch die Möglichkeit dazu. Die beiden waren mit einem vollkommenen Körper und einem vollkommenen Geist ausgestattet, und sie lebten in einer friedvollen Umgebung. Der Vorsatz des Schöpfers war, daß die ersten Menschen für immer leben sollten und daß die Erde im Lauf der Zeit mit ihren vollkommenen Nachkommen gefüllt sein würde (1. Mose 1:28; 2:15).
Ein Leben ohne Ziellinie hing jedoch von einer Bedingung ab: vom Gehorsam gegenüber Gott. Wenn Adam Gott nicht gehorchte, würde er „bestimmt sterben“ (1. Mose 2:16, 17). Tragischerweise waren die ersten Menschen Gott ungehorsam (1. Mose 3:1-6). Dadurch wurden sie Sünder, da ‘Sünde Gesetzlosigkeit ist’ (1. Johannes 3:4). Infolgedessen hatten sie nicht mehr die Aussicht auf ewiges Leben, denn „der Lohn, den die Sünde zahlt, ist der Tod“ (Römer 6:23). Als Gott daher den ersten Menschen seinen Urteilsspruch verkündete, sagte er: „Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren“ (1. Mose 3:19).
Nachdem die ersten Menschen gesündigt hatten, wurden die vorhergesagten Auswirkungen der Sünde in ihre Gene eingeschrieben, und die Ziellinie kam ins Dasein. Als Konsequenz dessen wurden sie dem Prozeß des Alterns unterworfen, der zum Tod führt. Außerdem sahen sich die ersten Menschen, nachdem sie aus dem ursprünglichen Paradies, Eden genannt, vertrieben worden waren, einem weiteren Faktor gegenüber, der ihr Leben nachhaltig beeinträchtigte: einer hürdenähnlichen Umwelt außerhalb von Eden (1. Mose 3:16-19, 23, 24). Dieses Zusammenspiel von defekter Erbmasse und rauher Umwelt beeinträchtigte sowohl die ersten Menschen als auch ihre künftigen Nachkommen.
Ein Urteil und eine Verheißung
Da diese unheilvollen Veränderungen im Leben der ersten Menschen eintraten, bevor sie Kinder hatten, konnten sie nur Nachkommen hervorbringen, die so waren wie sie selbst — unvollkommen, sündig und dem Alterungsprozeß unterworfen. In der Bibel heißt es: „Der Tod [hat sich] zu allen Menschen verbreitet ..., weil sie alle gesündigt hatten“ (Römer 5:12; vergleiche Psalm 51:5). „Wir tragen unseren Totenschein, eingeschrieben in unsere Zellstruktur, schon mit uns“, heißt es in dem Buch Der Mensch und sein Körper — ein perfektes System.
Das bedeutet allerdings nicht, daß überhaupt keine Hoffnung auf ein Leben ohne Ziellinie besteht, auf ein Leben ohne Altern und Tod. Zum einen ist es vernünftig, zu glauben, daß der allweise Schöpfer des menschlichen Lebens und anderer Lebensformen in all ihrer ehrfurchtgebietenden Vielfalt jegliche genetischen Defekte wieder in Ordnung bringen und dafür sorgen kann, daß die für ein ewiges Leben erforderliche Energie vorhanden ist. Zum anderen ist das genau das, was der Schöpfer zu tun verheißen hat. Nachdem er das Todesurteil über die ersten Menschen gesprochen hatte, zeigte er bei verschiedenen Gelegenheiten, daß sich sein Vorsatz nicht geändert hatte — Menschen sollen für immer auf der Erde leben. Beispielsweise versichert er: „Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, und sie werden immerdar darauf wohnen“ (Psalm 37:29). Was muß man tun, um die Erfüllung dieser Verheißung zu erleben?
Wie man sein Leben verlängert — für immer
Nachdem der Wissenschaftsautor Ronald Kotulak über 300 Medizinforscher interviewt hatte, bemerkte er interessanterweise: „Seit langem schon weiß die Wissenschaft, daß Einkommen, Beruf und Bildungsniveau die wichtigsten Faktoren sind, anhand derer sich Voraussagen über Gesundheit und Lebenserwartung treffen lassen. ... Mit der Zeit scheint sich allerdings wirklich die Bildung als entscheidendes Kriterium bei der Prognose für Langlebigkeit ... herauszuschälen.“ Er erläuterte: „Genau wie die physische Nahrung, die wir zu uns nehmen, unserem Immunsystem die Kraft verleiht, lebensbedrohende infektiöse Erreger abzuwehren, so gewährt uns die Bildung Schutz vor allen möglichen widrigen Umständen“. Eine Forscherin erklärte: „Mit zunehmendem Wissensstand lernt man, wie man sich durchs Leben manövriert ... und wie man potentielle Hindernisse überwinden kann.“ In gewisser Weise ist Bildung daher, wie der Autor Kotulak es ausdrückte, „das Geheimnis, das hinter einem gesünderen und längeren Leben steckt“.
Der erste Schritt zu künftigem ewigem Leben ist ebenfalls das Erlangen von Bildung, und zwar von biblischer Bildung. Jesus Christus sagte: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus“ (Johannes 17:3). Erkenntnis in sich aufzunehmen über Jehova Gott, den Schöpfer, über Jesus Christus und über die von Gott beschaffte Lösegeldvorkehrung ist die einzige Art der Bildung, die einen Menschen darauf vorbereitet, den Weg zu betreten, der zu ewigem Leben führt (Matthäus 20:28; Johannes 3:16).
Jehovas Zeugen führen ein biblisches Bildungsprogramm durch, das Ihnen zu dieser lebengebenden Erkenntnis verhelfen kann. In einem Königreichssaal können Sie mehr über dieses hervorragende kostenlose Programm erfahren. Oder Sie können auch einfach um einen persönlichen Besuch bitten, zu einer Zeit, die Ihnen paßt. Wie Sie feststellen werden, liefert die Bibel fundierte Beweise dafür, daß die Zeit nahe ist, in der das Leben nicht mehr durch Hürden behindert und durch eine Ziellinie begrenzt sein wird. Es stimmt, der Tod hat seine Herrschaft jahrtausendelang ausgeübt, aber bald wird er für immer besiegt sein. Welch eine begeisternde Aussicht für Jung und Alt gleichermaßen!
[Fußnote]
a Gerontologen haben zahlreiche Theorien entwickelt (einer Zählung zufolge über 300!), mit denen sie zu erklären suchen, wie das Altern vor sich geht. Doch diese Theorien erklären nicht, warum es überhaupt dazu kommt.
[Bilder auf Seite 13]
Der erste Schritt zu ewigem Leben ist biblische Bildung