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Erwachet! 2001
g01 8. 4. S. 8-10

Städte und ihre Zukunft

„EIN Blick auf unsere Städte ist ein Blick in unsere Zukunft.“ Das sagte Ismail Serageldin von der Weltbank. So gesehen, hat unsere bisherige Betrachtung deutlich gemacht, daß die Zukunft nicht gerade rosig aussieht.

Lobenswerterweise werden ernste Anstrengungen unternommen, die Lebensqualität in vielen Stadtgebieten zu verbessern. In New York wurde kürzlich der Times Square im Stadtteil Manhattan einer gründlichen Sanierung unterzogen. Zuvor war die Gegend als Rotlichtviertel und belebte Drogenszene berüchtigt und galt als gefährliches Pflaster. Jetzt haben dort neue Geschäfte und Theater Einzug gehalten, was Tausende von Besuchern anlockt. Ähnliches geschah in Neapel, einer laut National Geographic „prächtigen und kultivierten Stadt, die sich einst mit London und Paris messen konnte“, die jedoch im Zweiten Weltkrieg stark zerstört wurde. Neapel verfiel gleichsam zu einem Symbol für Verbrechen und Chaos. Dann aber wurde die Stadt als Tagungsort einer politischen Konferenz im Jahr 1994 erkoren und erlebte daraufhin praktisch eine Wiedergeburt: das Stadtzentrum wurde großflächig restauriert.

Sicherheit und Sauberkeit der Städte zu verbessern hat natürlich seinen Preis. Höhere Sicherheit erfordert häufig eine stärkere Polizeipräsenz. Entsprechende Maßnahmen können auch auf Kosten der Privatsphäre gehen. Bestimmte öffentliche Bereiche werden ständig mit Videokameras überwacht oder verstärkt von Zivilstreifen kontrolliert. Spaziert man durch einen Park und schlendert nichtsahnend an Brunnen, Skulpturen oder Blumenrabatten vorbei, hat man womöglich gerade eine Sicherheitskontrolle passiert.

Manche Verbesserung geht auch stark zu Lasten der Armen. Ein Beispiel dafür ist eine Entwicklung, die mit dem englischen Fachbegriff gentrification beschrieben wird: Familien mit höherem Einkommen halten vermehrt in ehemals armen Stadtvierteln Einzug. Dieser Entwicklung liegt ein Wandel in der Wirtschaftsstruktur zugrunde, eine „Verlagerung von der Fertigung zur Dienstleistung, weil bislang gefragte Fähigkeiten auf mittlerem Niveau infolge der Automatisierung überflüssig werden“ (Gentrification of the City, herausgegeben von Neil Smith und Peter Williams). Während immer weniger Fabrikarbeiter benötigt werden, steigt der Bedarf an Facharbeitern und Akademikern und damit auch die Nachfrage nach Mittelklassewohnraum. Statt in Vororte zu pendeln, ziehen es viele gutbezahlte Angehörige gehobener Berufe vor, Wohnraum in relativ heruntergekommenen Vierteln zu renovieren.

Durch eine derartige Entwicklung wird ein Wohnviertel logischerweise stark aufgewertet. Aber je besser die Wohnverhältnisse werden, desto höher steigen die Mieten. Oft können es sich die Armen irgendwann nicht mehr leisten, in dem Viertel wohnen zu bleiben, wo sie jahrelang gelebt und gearbeitet haben.

Stirbt die Stadt aus?

Die größten, durch neue Technologien ausgelösten Umwälzungen stehen den Städten möglicherweise erst noch bevor. So könnte es drastische Folgen haben, wenn immer mehr Menschen das Internet nutzen, um einzukaufen und Geschäfte zu erledigen. Schon jetzt haben sich manche Firmen dank der neuen Technologien leichter außerhalb der Städte ansiedeln können — und viele Arbeitskräfte sind ihnen gefolgt.

Sollte es sich durchsetzen, online zu arbeiten und einzukaufen, werden die Menschen wohl immer weniger bereit sein, sich in überfüllte Geschäftsviertel zu begeben. In dem Buch Cities in Civilization heißt es ahnungsvoll: „Es könnte durchaus so kommen, daß einigen Routinejobs, vor allem im Teilzeitbereich, ausschließlich zu Hause oder in örtlichen Filialen nachgegangen wird, . . . was das allgemeine Verkehrsaufkommen verringern würde.“ Der Architekt Moshe Safdie vermutet ebenfalls: „In diesem neuen Umfeld wird es womöglich Millionen auf der ganzen Welt verstreute Dörfer geben, so daß der Mensch räumlich die Annehmlichkeiten des dörflichen Lebens genießen kann und elektronisch die kulturelle Vielfalt der großen historischen Städte.“

Was wird die Zukunft bringen?

Ungeachtet der Technologie glauben viele Beobachter, dank bestimmter Dienstleistungen und Vorteile behielten die Städte auch in Zukunft ihre Anziehungskraft. Doch ganz gleich, was die Zukunft bringt — gegenwärtig sind die Städte in Schwierigkeiten! Und Lösungen für die enormen Probleme, dem stetig wachsenden Millionenheer armer Stadtbewohner ausreichend Wohnraum und hinreichende sanitäre Lebensbedingungen zu bieten, sind nirgendwo in Sicht. Genausowenig verfügt irgend jemand auch nur ansatzweise über ein Mittel, mit dem der Kriminalität, der fortschreitenden Umweltzerstörung oder der Verschmutzung der Städte beizukommen wäre.

Manch einer wendet vielleicht ein, die Regierungen müßten einfach nur mehr Geld in die Städte pumpen. Aber ist es realistisch, zu glauben, die Probleme der Städte ließen sich so einfach mit dem Scheckbuch lösen, vor allem wenn man bedenkt, was für Leistungen viele Regierungen im Umgang mit ihren Mitteln vorzuweisen haben? Schon vor Jahrzehnten hieß es in dem Buch Tod und Leben großer amerikanischer Städte: „Einer sinnigen Legende zufolge könnten wir, wenn wir nur genügend Geld hätten . . ., innerhalb von zehn Jahren unsere sämtlichen Slums vom Erdboden verschwinden lassen . . . Man sehe sich aber an, was wir mit den ersten paar Milliarden gebaut haben: Siedlungen für Minderbemittelte, die schlimmere Brutstätten für Verbrechertum, Vandalismus und allgemeine soziale Hoffnungslosigkeit geworden sind als jene Slums, die sie ersetzen sollten“. Das klingt nach wie vor zutreffend.

Aber was, wenn nicht Geld, ist die Lösung? Wir dürfen nicht vergessen, daß eine Stadt nicht lediglich aus Gebäuden und Straßen besteht, sondern vor allem aus Menschen. Im Endeffekt müssen sich also die Menschen ändern, wenn das Leben in der Stadt besser werden soll. „Die beste Ordnung der Städte liegt in der fürsorglichen Pflege des Menschen“, schrieb Lewis Mumford in seinem Werk Die Stadt — Geschichte und Ausblick. Will man Drogenmißbrauch, Prostitution, Verschmutzung, Umweltzerstörung, soziale Ungerechtigkeit, Vandalismus, Graffiti und dergleichen beseitigen, ist mehr erforderlich als eine verstärkte Polizeipräsenz oder ein neuer Anstrich. Man muß den Menschen helfen, ihr Denken und Verhalten grundlegend zu ändern.

Ein Wechsel in der Verwaltung

Solch umfassende Veränderungen herbeizuführen übersteigt eindeutig das Vermögen von Menschen. Deshalb werden alle Bemühungen, die Probleme der heutigen Städte zu lösen, letztlich scheitern — ungeachtet aller guten Absichten. Wer sich intensiv mit der Bibel beschäftigt, verliert dennoch nicht den Mut, denn er erkennt in den Schwierigkeiten der heutigen Städte nur einen weiteren Beweis dafür, daß der Mensch unfähig ist, unseren Planeten richtig zu verwalten. Durch das Chaos in den wuchernden Metropolen unserer Zeit wird die Aussage der Bibel gemäß Jeremia 10:23 bestätigt: „Ich weiß wohl, o Jehova, daß nicht beim Erdenmenschen sein Weg steht. Es steht nicht bei dem Mann, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten.“ Die Versuche des Menschen, sich selbst zu regieren, haben zu unermeßlichem Elend geführt — was in den Städten einfach nur stärker in Erscheinung tritt.

Stadtbewohner weltweit können sich daher mit der biblischen Verheißung trösten, die in Offenbarung 11:18 aufgezeichnet ist, nach der Gott ‘die verderben wird, die die Erde verderben’. Das ist überhaupt nicht negativ, sondern deutet eine hoffnungsvolle Zukunft für die Menschheit an. Uns wird zugesichert, daß Gott die Verwaltung unseres Planeten übernehmen wird durch eine Regierung, ein Königreich (Daniel 2:44). Dann werden nicht mehr Millionen Menschen in unvorstellbarer Armut leben müssen, gezwungen, auf angemessenen Wohnraum und sanitäre Grundversorgung zu verzichten, ihrer Würde beraubt oder ohne Hoffnung. Unter der Herrschaft der Regierung Gottes werden sich die Menschen materiellen Wohlstands, bester Gesundheit und hervorragender Wohnverhältnisse erfreuen (Jesaja 33:24; 65:21-23).

Diese neue Welt ist die einzige realistische Lösung für die Probleme der heutigen Städte.

[Bilder auf Seite 8, 9]

Es gibt ernste Anstrengungen, die Lebensqualität in vielen Stadtgebieten zu verbessern

Neapel

New York

Sydney

[Bildnachweis]

SuperStock

[Bild auf Seite 10]

Gottes neue Welt wird die Lösung für die Probleme der heutigen Stadtbewohner bringen

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