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  • Warum muss ich immer so früh zu Hause sein?

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Erwachet! 2008
g 10/08 S. 26-29

Junge Leute fragen sich:

Warum muss ich immer so früh zu Hause sein?

Du warst mit ein paar Freunden unterwegs und es ist spät geworden — zu spät. Was werden deine Eltern dazu sagen? Du zögerst, bevor du das Haus betrittst. „Vielleicht schlafen sie ja schon“, hoffst du. Von wegen. Langsam öffnest du die Tür, und da stehen sie auch schon. Sie schauen auf die Uhr und warten auf eine Erklärung.

KOMMT dir das bekannt vor? Hast du schon öfter mit deinen Eltern darüber diskutiert, wann du zu Hause sein sollst? „Unsere Gegend ist eigentlich ziemlich sicher“, sagt Debora (17).a „Aber wenn ich bis Mitternacht nicht zu Hause bin, kriegen meine Eltern die Panik.“

Warum ist dieses Thema oft ein Streitpunkt? Ist es verkehrt, sich mehr Freiheit zu wünschen? Wie kannst du damit klarkommen, wenn deine Eltern strikt auf einer bestimmten Uhrzeit bestehen?

Warum das nervt

Es ist nicht gerade schön, ständig auf die Uhr schauen zu müssen. Manchmal kann einem das den ganzen Abend verderben. „Es ist so furchtbar“, sagt Natasha (17). „Einmal wussten meine Eltern ganz genau, dass ich mir bei ein paar Freundinnen in der Nachbarschaft einen Film anschaue. Es war erst zwei Minuten über die Zeit, da haben sie schon angerufen und wollten wissen, warum ich noch nicht zu Hause bin.“

Stacy spricht ein anderes Problem an. „Ich sollte immer zu Hause sein, bevor meine Eltern schlafen gingen“, erzählt sie. „Wenn sie wegen mir länger aufbleiben mussten, waren sie immer mit den Nerven am Ende und schlecht gelaunt. Ich hab mich dann total schuldig gefühlt. Das war voll schrecklich. Ich konnte überhaupt nicht verstehen, warum sie nicht einfach ins Bett gegangen sind.“ Vielleicht geht es dir auch so und du kannst dich in Katie (18) hineinversetzen. Sie sagt: „Ich wünschte, meine Eltern würden lernen loszulassen, damit ich nicht das Gefühl habe, ich müsste um jedes bisschen Freiheit kämpfen.“

WAS ANDERE JUGENDLICHE SAGEN

„Ich finde es ganz in Ordnung, dass ich zu einer bestimmten Zeit zu Hause sein muss. Wenn ich nicht genug Schlaf bekomme, bin ich total gereizt“ (Gabe, 17).

„Die abgemachte Uhrzeit war schon öfter meine Rettung. Auf einer Party kamen plötzlich ein paar Jugendliche mit Alkohol an. Da hatten meine Freundin und ich eine willkommene Ausrede zu gehen“ (Katie, 18).

Kannst du dich mit diesen Jugendlichen identifizieren? Dann frag dich einmal:

Warum ist es mir so wichtig, abends wegzugehen?

  • Es gibt mir das Gefühl, mehr Freiheit zu haben.

  • Ich kann dann mal richtig abschalten.

  • Ich möchte mit meinen Freunden zusammen sein.

Das sind berechtigte Gründe. Es ist ganz normal, dass man sich als Jugendlicher nach mehr Unabhängigkeit sehnt. Und abschalten muss man auch hin und wieder. Außerdem regt die Bibel dazu an, sich gute Freunde zu suchen (Psalm 119:63; 2. Timotheus 2:22). Wie soll das gehen, wenn du nicht ab und zu rauskommst?

Was kannst du aber machen, falls du dich durch die Uhrzeit, die deine Eltern festgelegt haben, zu stark eingeschränkt fühlst?

Problem Nr. 1: Du fühlst dich wie ein kleines Kind behandelt.

„Ich kam mir vor wie ein kleines Kind, weil ich immer jemand bitten musste, mich früher nach Hause zu bringen“, sagt Andrea, die inzwischen 21 ist.

Ein Führerschein und Autoschlüssel

Dass du jetzt länger wegbleiben kannst als früher, ist eine Leistung — ähnlich wie der Führerschein

Strategie: Stell dir vor, du hättest gerade den Führerschein gemacht. Je nachdem, wo du lebst, kann es bis zu einem bestimmten Alter Einschränkungen für das Führen eines Fahrzeugs geben. Würdest du in diesem Fall ganz auf das Autofahren verzichten und argumentieren: „Wenn ich nicht fahren kann, wie ich will, lass ich’s halt bleiben“? Sicher nicht. Dein Führerschein ist immerhin der Beweis dafür, dass du etwas erreicht hast.

Ähnlich ist es mit der Uhrzeit, wann du zu Hause sein sollst. Musstest du, als du noch jünger warst, nicht viel früher heimkommen? Dann bist du jetzt schon ein ganzes Stück weiter, hast also etwas erreicht.

Warum das funktioniert: Es wird dir viel leichter fallen, dich an die abgemachte Uhrzeit zu halten, wenn du sie nicht so sehr als Einschränkung siehst, sondern eher als Chance, dir mehr Freiheit zu erarbeiten (Lukas 16:10).

Problem Nr. 2: Du verstehst nicht, warum du so früh zu Hause sein musst.

Nikki hatte eine Zeit lang Probleme, sich an die vereinbarte Uhrzeit zu halten. Sie sagt: „Manchmal hatte ich das Gefühl, meine Mutter würde einfach nur aus Prinzip Regeln aufstellen.“

Strategie: Nimm dir den Hinweis aus Sprüche 15:22 zu Herzen: „Pläne scheitern, wo es kein vertrauliches Gespräch gibt, aber bei der Menge der Ratgeber kommt etwas zustande.“ Rede in aller Ruhe mit deinen Eltern und versuch dabei herauszufinden, warum sie sich für diese Uhrzeit entschieden haben.b

TREFFT KLARE ABMACHUNGEN

Versuch doch einmal mit deinen Eltern zu reden. Vielleicht könnt ihr eine Abmachung treffen, wie sie hier beschrieben wird.

  • Am ․․․․․․․․ (Wochentag) komme ich um ․․․ nach Hause. Und am ․․․․․․․․ um ․․․ .

  • Wenn ich mich nicht an die abgemachte Zeit halte, muss ich mindestens ․․․ Wochen lang ․․․ Minuten früher zu Hause sein.

  • Wenn ich mich ․․․ Monate daran halte, legen wir eine neue Uhrzeit fest.

Warum das funktioniert: Wenn du dir den Standpunkt deiner Eltern angehört hast, kann es sein, dass du manches ganz anders siehst. „Mein Vater hat mir gesagt, dass Mama nicht einschlafen kann, bevor ich zu Hause bin“, erzählt Stephen. „Darüber hatte ich mir noch nie Gedanken gemacht.“

WENN DU LÄNGER WEGBLEIBEN WILLST

Eine Uhr
  • Sprich das Thema zur richtigen Zeit an (Prediger 3:1, 7).

  • Sei immer pünktlich und beweise so, dass man sich auf dich verlassen kann (Matthäus 5:37).

  • Bitte deine Eltern, dich mal probeweise länger wegbleiben zu lassen (Matthäus 25:23).

Es ist übrigens immer am besten, ruhig zu bleiben und nicht an die Decke zu gehen. Damit würdest du dir sonst nur ins eigene Fleisch schneiden. „Wenn ich meine Eltern anschreie, kann ich alles, was ich in nächster Zeit vorhabe, vergessen“, sagt Natasha.

Problem Nr. 3: Du hast das Gefühl, du kannst nichts selbst entscheiden.

Manchmal sagen die Eltern, ihre Regeln — also auch die abgemachte Uhrzeit — seien nur zu deinem Besten. Brandi (20) meint dazu: „Ich hab dann immer das Gefühl, dass ich kein Mitspracherecht hab und sie mich nichts selber entscheiden lassen wollen.“

Strategie: Versuch doch einmal, Jesu Aufforderung aus Matthäus 5:41 zu befolgen: „Wenn jemand mit Befugnis dich für eine Meile zum Dienst zwingt, so gehe mit ihm zwei Meilen.“ Ashley und ihr Bruder haben da eine gute Strategie: „Wir versuchen, immer eine Viertelstunde früher zu Hause zu sein.“ Kannst du dir auch so etwas vornehmen?

Warum das funktioniert: Es ist viel schöner, etwas zu tun, weil man es möchte — und nicht weil man es muss. Wenn du dir vornimmst, ein bisschen früher zu Hause zu sein, bestimmst du selber über deine Zeit. Wie Philemon 14 zeigt, ist es besser, wenn du „aus deinem eigenen freien Willen“ etwas Gutes tust und nicht „aus Zwang“.

Kommst du immer rechtzeitig nach Hause, gewinnst du das Vertrauen deiner Eltern. Es kann sein, dass sie dann großzügiger werden. Wade (18) sagt dazu: „Wenn dir deine Eltern vertrauen, werden sie dir mehr Freiheit lassen.“

Siehst du noch ein anderes Problem?

Fällt dir dazu eine Strategie ein?

Warum könnte das funktionieren?

Eines Tages wirst du sicher von zu Hause ausziehen und mehr Freiheit haben. Bis dahin brauchst du noch ein bisschen Geduld. „Du hast zwar nicht alle Freiheiten, die du dir wünschst“, sagt Tiffany (20), „aber wenn du lernst, mit deinen Einschränkungen zurechtzukommen, wirst du trotzdem eine schöne Jugend haben.“

Weitere Artikel aus der Reihe „Junge Leute fragen sich“ findest du unter www.watchtower.org/ypx

a Die Namen in diesem Artikel wurden geändert.

b Anregungen findest du in dem Artikel „Junge Leute fragen sich: Warum die vielen Regeln?“ im Erwachet! vom Dezember 2006.

ETWAS ZUM NACHDENKEN

  • Wieso beweist die abgemachte Uhrzeit, dass deinen Eltern etwas an dir liegt?

  • Angenommen, du bist ein paarmal zu spät gekommen. Wie kannst du das wiedergutmachen?

FÜR ELTERN

Es ist schon 30 Minuten über die Zeit. Knarrend öffnet sich die Tür einen Spaltbreit. „Er glaubt, wir schlafen schon“, denkt ihr. Dabei seid ihr hellwach. Seit einer halben Stunde habt ihr schon die Tür im Auge. Jetzt kommt euer Sohn herein und steht euch gegenüber. Wie werdet ihr reagieren?

Es gibt mehrere Möglichkeiten. Man kann die Sache auf die leichte Schulter nehmen und denken: „So sind Jungs eben“, oder ins andere Extrem verfallen und sagen: „Für die nächste Zeit hast du Hausarrest.“ Statt impulsiv zu reagieren, sollte man aber zuerst einmal nachfragen, ob es nicht einen triftigen Grund für die Verspätung gibt. Falls nicht, kann man die Situation nutzen, um dem Jugendlichen mehr Verantwortungsbewusstsein beizubringen. Wie?

Vorschlag: Man kann ihm sagen, dass man am nächsten Tag gern in Ruhe mit ihm über die Sache sprechen möchte. Manche Eltern suchen sich dann einen günstigen Zeitpunkt aus und gehen so vor: Hat sich der Jugendliche nicht an die Abmachung gehalten, sagen sie ihm, dass er das nächste Mal eine halbe Stunde eher zu Hause sein muss. Kommt er über einen gewissen Zeitraum pünktlich nach Hause und erarbeitet sich dadurch Vertrauen, lassen sie ihm mehr Freiheiten und erlauben ihm vielleicht sogar, länger wegzubleiben. Kinder sollten auf jeden Fall genau wissen, wann sie zu Hause sein müssen und womit sie zu rechnen haben, falls sie sich nicht an die Abmachung halten. Für die Eltern heißt es dann, konsequent zu sein.

Achtung: Die Bibel sagt: „Lasst eure Vernünftigkeit allen Menschen bekannt werden“ (Philipper 4:5). Bevor man sich festlegt, könnte man als Familie über eine akzeptable Uhrzeit diskutieren und den Kindern die Möglichkeit geben, Vorschläge zu machen und Argumente zu bringen. Je mehr Verantwortungsbewusstsein sie zeigen, umso eher wird man wahrscheinlich auf ihre Wünsche eingehen.

Wer gelernt hat, pünktlich zu sein, hat es im Leben oft leichter. Die vereinbarte Uhrzeit ist für die Kinder also nicht nur ein Schutz. Man bringt ihnen dadurch auch etwas bei, was ihnen ein Leben lang von Vorteil ist (Sprüche 22:6).

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