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Erwachet! 2015
g 5/15 S. 12-13
Al-Charismi-Denkmal

BLICK IN DIE VERGANGENHEIT

Al-Charismi

OB MAN auf der Waage steht oder einkaufen geht — man begegnet indisch-arabischen Zahlen. Warum „indisch-arabisch“? Alles deutet darauf hin, dass unser heutiges Zahlensystem mit den Ziffern 0 bis 9 in Indien entwickelt wurde. Gelehrte, die in arabischer Sprache schrieben, brachten es dann wohl im Mittelalter ins Abendland. In der Geschichte der Zahlen und Ziffern kommt man an Mohammed Ibn Musa al-Charismi nicht vorbei. Wie es scheint, erblickte er um 780 nach Christus im Gebiet des heutigen Usbekistan das Licht der Welt. Al-Charismi wurde als „strahlender Held der arabischen Mathematik“ bezeichnet. Wie hat er sich diesen Ruf verdient?

„HELD DER ARABISCHEN MATHEMATIK“

Al-Charismi stellte in seinen Schriften nicht nur vor, wie praktisch Dezimalzahlen sind, sondern er erklärte auch, wie bestimmte mathematische Probleme gelöst werden können. Diese Methode wurde durch sein Werk Kurzes Buch über das Rechnen der Ergänzung und Ausgleichung bekannt. Im arabischen Buchtitel kommt das Wort al-ǧabr vor, von dem die Bezeichnung Algebra abgeleitet wurde. Der Wissenschaftsautor Ehsan Masood bezeichnet Algebra als „das mit Abstand wichtigste mathematische Werkzeug, das je erfunden wurde; es kommt in jedem Gebiet der Wissenschaft zum Einsatz“.a

Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht? Römische Schreibweise: CLXXXVIII, arabische Schreibweise: 188

„Seit unzähligen Generationen wünschen sich die Schüler, er [al-Charismi] hätte die Finger davon gelassen“, witzelt ein Autor. Wie dem auch sei, al-Charismis erklärtes Ziel war es, mit seiner Methode Berechnungen im Handel, in Erbangelegenheiten, bei der Landvermessung usw. zu vereinfachen.

Mathematiker des Westens wie Galileo und Fibonacci hielten Jahrhunderte später große Stücke auf al-Charismi, weil er mathematische Gleichungen so verständlich erklärt hatte. Al-Charismis Abhandlungen waren außerdem bahnbrechend für weitere Studien auf dem Gebiet der Algebra, der Arithmetik und der Trigonometrie. Die Trigonometrie ermöglichte orientalischen Gelehrten, Winkel und Dreiecke zu berechnen und damit auch Berechnungen in der Astronomie voranzutreiben.b

Algebra = „das mit Abstand wichtigste mathematische Werkzeug, das je erfunden wurde“

Durch al-Charismis Arbeiten konnte das Rechnen mit Dezimalbrüchen weiterentwickelt werden und man fand neue Wege, um Flächen und Volumen zu berechnen. Mit solchen fortschrittlichen Methoden arbeiteten Architekten und Bauleute im Orient schon lange vor ihren Kollegen im Abendland. Erst zur Zeit der Kreuzfahrer kam dieses Wissen nach Europa, was auch gebildeten muslimischen Gefangenen und Einwanderern zu verdanken ist.

ARABISCHE MATHEMATIK IST ÜBERALL

Irgendwann wurden al-Charismis Werke ins Lateinische übersetzt. Es dürfte dann der italienische Mathematiker Fibonacci (ca. 1170–1250) — auch bekannt als Leonardo von Pisa — gewesen sein, der das indisch-arabische Zahlensystem im Westen bekannt machte. Er selbst hatte es auf seinen Reisen im Mittelmeerraum kennengelernt und daraufhin sein Buch der Rechenkunst verfasst.

Es dauerte Jahrhunderte, bis sich al-Charismis Lehren durchsetzten. Doch seine Methoden und die dazugehörigen Teilgebiete der Mathematik sind heute aus Wissenschaft und Technik und erst recht aus Industrie und Handel nicht mehr wegzudenken.

a In der Algebra von heute setzt man für Zahlen, die unbekannt sind, Buchstaben wie x oder y ein. Ein Beispiel: Die Gleichung x + 4 = 6 löst man, indem man auf beiden Seiten 4 abzieht. Damit ist x = 2.

b Schon griechische Astronomen beschäftigten sich mit der Berechnung von Dreiecken. Trigonometrie half islamischen Gelehrten, die Lage von Mekka zu bestimmen. Muslime beten in Richtung Mekka. Außerdem verlangt die muslimische Tradition, dass Verstorbene gen Mekka begraben werden und dass Metzger beim Schlachten in diese Richtung schauen.

KURZINFO

  • Vorläufer der heutigen Ziffern wurden in Indien schon im 3. Jahrhundert vor Christus verwendet

  • Später kamen indische Gelehrte mit ihrem mathematischen Wissen an den Hof des Kalifen al-Mansur in Bagdad

  • Al-Charismis Buch Über das Rechnen mit indischen Ziffern erläutert das Dezimalsystem; sein Werk war eine Weiterentwicklung von Methoden aus griechischen, hebräischen und indischen Abhandlungen und Dokumenten

Ein unschätzbares Vermächtnis

„Wenn es um Zahlen und Ziffern geht, wurde uns [von orientalischen Gelehrten des Mittelalters] unbestreitbar ein immenses Erbe hinterlassen“ (Science and Islam von Ehsan Masood)

„Die heute in der westlichen Welt gebräuchlichen Ziffern sind wohl auf die verschiedensten Quellen zurückzuführen. Doch soweit bekannt ist, wurden die meisten dieser Zahlenschreibweisen das erste Mal in Indien verwendet“ (Britannica Online Encyclopedia)

„15. Jh.: Allgemeine Verwendung und zunehmende Normung der ‚arabischen‘ Ziffern in Europa“ (Universalgeschichte der Zahlen von Georges Ifrah, Zeittafel, S. 554)

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