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be Lerneinheit 33 S. 197-S. 201 Abs. 1

LERNEINHEIT 33

Sich taktvoll, aber entschieden äußern

Was solltest du tun?

Sei rücksichtsvoll sowohl bei dem, was du sagst, als auch bei der Entscheidung, wie und wann du es sagst, um anderen nicht unnötig zu nahe zu treten.

Warum wichtig?

Gehst du taktvoll vor, sind die Menschen eher geneigt, der guten Botschaft aufgeschlossen zuzuhören. Takt wird dir auch helfen, ein gutes Verhältnis zu Mitchristen zu bewahren.

TAKT ist die Fähigkeit, mit anderen Menschen umzugehen, ohne ihnen unnötig zu nahe zu treten. Zu wissen, wie und wann etwas zu sagen ist, fällt ebenfalls darunter. Damit ist keineswegs gemeint, das, was recht ist, abzuschwächen oder Tatsachen zu verdrehen. Takt darf nicht mit Menschenfurcht verwechselt werden (Spr. 29:25).

Die Frucht des Geistes liefert die beste Grundlage für taktvolles Vorgehen. Wer aus Liebe handelt, möchte andere nicht verärgern; er möchte ihnen helfen. Ist jemand freundlich und mild gesinnt, zeichnet sich all sein Tun durch Liebenswürdigkeit aus. Ein friedlicher Mensch sucht nach Möglichkeiten, gute Beziehungen zu anderen zu fördern. Eine langmütige Person bleibt ruhig, selbst wenn sich andere herausfordernd verhalten (Gal. 5:22, 23).

Ungeachtet dessen, wie man die Botschaft der Bibel darlegt, werden immer einige Leute Anstoß daran nehmen. Im 1. Jahrhundert war Jesus Christus für die meisten Juden wegen ihrer bösen Herzenseinstellung „ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses“ (1. Pet. 2:7, 8). Jesus sagte mit Bezug darauf, dass er das Königreich verkündigte: „Ich bin gekommen, um ein Feuer auf der Erde anzufachen“ (Luk. 12:49). Und die Botschaft vom Königreich Jehovas, die unter anderem besagt, dass die Menschen die Souveränität ihres Schöpfers anerkennen müssen, ist weiterhin das Dringlichste, womit sich die Menschheit auseinander setzen muss. Viele nehmen zwar Anstoß an der Botschaft, dass Gottes Königreich bald das gegenwärtige böse System der Dinge beseitigen wird, aber aus Gehorsam Gott gegenüber predigen wir weiter. Dabei denken wir allerdings immer an folgenden Rat der Bibel: „Wenn möglich, haltet, soweit es von euch abhängt, mit allen Menschen Frieden“ (Röm. 12:18).

Beim Zeugnisgeben taktvoll sein. Wir sprechen unter den verschiedensten Gegebenheiten mit anderen über unseren Glauben. Das tun wir zwar vor allem im Predigtdienst, aber wir nutzen auch passende Gelegenheiten, wenn wir mit Verwandten, Arbeitskollegen oder Mitschülern zusammen sind. Unter all diesen Umständen ist Takt erforderlich.

Anderen die Königreichsbotschaft so darzulegen, dass sie das Gefühl haben, ihnen werde eine Strafpredigt gehalten, wird wahrscheinlich nur Verärgerung hervorrufen. Wer nicht um Hilfe gebeten hat und sie wohl auch nicht für nötig hält, kann sich leicht gekränkt fühlen, wenn auch nur angedeutet wird, er müsse sich ändern. Wie vermeiden wir es, einen falschen Eindruck zu erwecken? Die erlernbare Kunst, freundliche Gespräche zu führen, kann dabei helfen.

Bemühe dich, das Gespräch mit einem Gedanken zu beginnen, der das Interesse deines Gegenübers weckt. Handelt es sich dabei um einen Angehörigen, Arbeitskollegen oder Mitschüler, weißt du vielleicht schon, was ihn interessiert. Solltest du die Person überhaupt nicht kennen, kannst du etwas anführen, was du in den Nachrichten gehört oder in der Zeitung gelesen hast. Dabei handelt es sich meistens um Themen, die viele Menschen beschäftigen. Sei aufmerksam, wenn du im Haus-zu-Haus-Dienst tätig bist. Symbole am oder im Haus, Spielzeug auf dem Grundstück, religiöse Gegenstände oder Aufkleber auf einem Auto, das in der Einfahrt steht, können dir ebenfalls Aufschluss darüber geben, was den Hausbewohner interessiert. Kommt er an die Tür, höre zu, wenn er spricht. Das, was er sagt, wird deine Schlussfolgerungen in Bezug auf seine Interessen oder seinen Standpunkt entweder bestätigen oder korrigieren. Es wird dir auch zusätzliche Hinweise liefern, worauf du beim Zeugnisgeben achten musst.

Lass im Verlauf der Unterhaltung Gedanken aus der Bibel und aus biblischen Veröffentlichungen einfließen, die mit dem Thema zu tun haben. Reiße die Unterhaltung aber nicht an dich (Pred. 3:7). Ziehe den Hausbewohner ins Gespräch, wenn er dazu bereit ist. Interessiere dich für seine Ansichten und Meinungen. Diese können dir die nötigen Hinweise liefern, die für ein taktvolles Vorgehen nötig sind.

Bevor du etwas sagst, denke darüber nach, wie es sich für dein Gegenüber anhören wird. Sprüche 12:8 spricht lobend von einem ‘Mund der Verständigkeit’. Der hier verwendete hebräische Ausdruck hat mit der Vorstellung von Einsicht und Klugheit zu tun. Verständigkeit schließt demnach vorsichtige Zurückhaltung beim Reden ein, weil man etwas durchdenkt, um weise zu handeln. In Vers 18 desselben Kapitels der Sprüche wird davor gewarnt, ‘gedankenlos zu reden wie mit Schwertstichen’. Es ist durchaus möglich, an der biblischen Wahrheit festzuhalten, ohne Anstoß zu erregen.

Allein schon durch eine überlegte Wortwahl kann vermieden werden, unnötig Barrieren aufzurichten. Sollte der Begriff „Bibel“ bewirken, dass sich jemand verschließt, könntest du einen Ausdruck verwenden wie zum Beispiel „heilige Schriften“ oder „ein Buch, das inzwischen in mehr als 2 000 Sprachen veröffentlicht worden ist“. Möchtest du dich auf die Bibel beziehen, frage die Person, wie sie darüber denkt, und berücksichtige ihre Aussage im weiteren Verlauf des Gesprächs.

Taktvoll zu sein schließt häufig ein, den richtigen Zeitpunkt für eine Äußerung abzuwarten (Spr. 25:11). Du gehst wahrscheinlich nicht mit allem einig, was dein Gesprächspartner äußert, aber es besteht kein Grund, dass du dich wegen jeder unbiblischen Ansicht auf eine Diskussion einlässt. Versuche nicht, deinem Gegenüber alles auf einmal zu erklären. Jesus räumte gegenüber seinen Jüngern ein: „Ich habe euch noch vieles zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen“ (Joh. 16:12).

Wenn möglich, lobe diejenigen aufrichtig, mit denen du sprichst. Selbst jemand, der kaum mit dir einig geht, könntest du zumindest dafür loben, dass er einen bestimmten Standpunkt vertritt. Der Apostel Paulus tat dies, als er sich auf dem Areopag in Athen mit Philosophen unterhielt. Diese „ließen sich auf einen Wortwechsel mit ihm ein“. Wie konnte Paulus sein Ziel erreichen, ohne Anstoß zu erregen? Ihm waren zuvor die vielen Altäre aufgefallen, die die Athener für ihre Götter aufgestellt hatten. Statt sie wegen ihrer Götzenanbetung zu verurteilen, lobte Paulus sie taktvoll für ihre ausgeprägte Religiosität. Er sagte: „Ich sehe, dass ihr in allen Dingen mehr als andere der Furcht vor Gottheiten hingegeben zu sein scheint.“ Durch dieses Vorgehen war es ihm möglich, seine Botschaft über den wahren Gott darzulegen. Daraufhin wurden einige gläubig (Apg. 17:18, 22, 34).

Reagiere nicht übertrieben, wenn jemand Einwände erhebt. Bleibe ruhig. Betrachte sie als Gelegenheit, etwas mehr Einblick in die Denkweise des Betreffenden zu erhalten. Bedanke dich dafür, dass er seine Ansichten geäußert hat. Wie reagierst du, falls jemand unvermittelt erklärt: „Ich habe meine Religion“? Frage taktvoll: „Waren Sie schon immer ein religiöser Mensch?“ Fahre fort, nachdem er geantwortet hat: „Können Sie sich vorstellen, dass die Menschheit jemals in einer einzigen Religion vereint sein wird?“ Das kann den Weg ebnen, das Gespräch fortzusetzen.

Eine vernünftige Selbsteinschätzung kann uns helfen, taktvoll zu sein. Wir zweifeln nicht an der Richtigkeit der Wege Jehovas und an der Wahrhaftigkeit seines Wortes. Deshalb sprechen wir mit Überzeugung von diesen Dingen. Trotzdem haben wir keinen Grund, selbstgerecht zu sein (Pred. 7:15, 16). Wir sind dankbar, die Wahrheit zu kennen und den Segen Jehovas zu verspüren, aber uns ist klar, dass wir nicht zufolge eigener Gerechtigkeit in seiner Gunst stehen, sondern nur aufgrund seiner unverdienten Güte und wegen unseres Glaubens an Christus (Eph. 2:8, 9). Uns ist bewusst, dass wir ‘immer wieder prüfen müssen, ob wir im Glauben sind, uns immer wieder bewähren müssen’ (2. Kor. 13:5). Sowohl der Rat der Bibel als auch Gottes Erfordernisse, auf die wir die Menschen hinweisen, gelten für uns genauso, und wir richten uns demütig danach aus. Es steht uns nicht zu, unsere Mitmenschen zu richten. Jehova „hat das gesamte Gericht dem Sohn übergeben“, und vor seinem Richterstuhl müssen wir uns für unser Tun verantworten (Joh. 5:22; 2. Kor. 5:10).

Im Familienkreis und unter Mitchristen. Wir sollten allerdings nicht nur im Predigtdienst taktvoll sein. Da Takt ein Ausdruck der Frucht des Geistes Gottes ist, sollten wir ihn auch zu Hause im Umgang mit Familienangehörigen beweisen. Die Liebe wird uns veranlassen, auf die Gefühle anderer Rücksicht zu nehmen. Königin Esthers Mann war kein Anbeter Jehovas, aber sie begegnete ihm mit Achtung und außerordentlichem Unterscheidungsvermögen, als sie ihm Angelegenheiten darlegte, die Jehovas Diener betrafen (Esth., Kap. 3 bis 8). Der taktvolle Umgang mit Familienangehörigen, die keine Zeugen sind, erfordert in manchen Fällen womöglich, den Weg der Wahrheit durch unseren Lebenswandel zu empfehlen statt durch eine Darlegung unserer Glaubensansichten (1. Pet. 3:1, 2).

Auch die Tatsache, dass wir die Glieder der Versammlung im Allgemeinen gut kennen, gibt uns keinen Freibrief, barsch oder unfreundlich zu ihnen zu sein. Wir dürfen nicht schlussfolgern, sie würden schon damit fertig werden, weil sie ja reife Christen sind. Ebenso wenig sollten wir uns mit der Aussage rechtfertigen: „So bin ich eben.“ Seien wir entschlossen, uns zu ändern, falls wir feststellen sollten, dass sich andere an unserer Ausdrucksweise stoßen. Unsere „inbrünstige Liebe zueinander“ sollte uns schließlich veranlassen, „das Gute [zu] wirken, besonders . . . gegenüber denen, die uns im Glauben verwandt sind“ (1. Pet. 4:8, 15; Gal. 6:10).

Vor einer Zuhörerschaft. Wer von der Bühne spricht, muss ebenfalls taktvoll sein. Eine Zuhörerschaft besteht aus Menschen, deren Herkunft und Lebenssituation ganz unterschiedlich sein kann. Sie befinden sich in verschiedenen Phasen der Glaubensentwicklung. Die einen sind vielleicht zum ersten Mal im Königreichssaal. Andere machen womöglich eine besonders schwierige Zeit durch, wovon der Redner nichts ahnt. Wie kannst du als Redner vermeiden, den Zuhörern zu nahe zu treten?

Sei darauf bedacht, ‘von niemandem nachteilig zu reden, sondern vernünftig zu sein, indem du allen Menschen gegenüber alle Milde an den Tag legst’, wie der Apostel Paulus Titus riet (Tit. 3:2). Verwende keine Begriffe, die Menschen einer anderen Rasse, Sprache oder Nationalität herabsetzen, wie in der heutigen Welt üblich (Offb. 7:9, 10). Besprich offen die Forderungen Jehovas und zeige, wie weise es ist, sie zu erfüllen; hüte dich jedoch vor abfälligen Bemerkungen über diejenigen, die noch nicht ganz auf den Wegen Jehovas gehen. Ermuntere stattdessen alle, den Willen Gottes wahrzunehmen und das zu tun, was ihm gefällt. Mildere Worte des Rates durch herzliches, aufrichtiges Lob. Zeige durch deine Redeweise und durch den Ton deiner Stimme die brüderliche Zuneigung, die wir alle zueinander haben sollten (1. Thes. 4:1-12; 1. Pet. 3:8).

PRAKTISCHE HINWEISE

  • Unterhalte dich mit anderen, statt ihnen eine Predigt zu halten.

  • Denke sorgfältig darüber nach, wie sich das, was du sagen möchtest, für andere anhört.

  • Überlege dir, bevor du sprichst, ob es der richtige Zeitpunkt ist, etwas Bestimmtes zu behandeln.

  • Wenn möglich, lobe aufrichtig.

  • Reagiere nicht übertrieben, wenn Einwände erhoben werden.

  • Vermeide einen selbstgerechten Geist; richte andere nicht.

ÜBUNG: Lies aufmerksam folgende Bibelberichte: 2. Samuel 12:1-9; Apostelgeschichte 4:18-20. Achte jeweils auf 1. Beweise für Takt und 2. Aussagen, die von entschiedenem Eintreten für die gerechten Wege Jehovas zeugen.

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