ABANA
(Abạna).
Einer von zwei Flüssen in Damaskus, auf die der syrische Heeroberste Naaman verwies, als er über Elisas Anweisungen, er solle im Jordan baden, um von seinem Aussatz geheilt zu werden, spottete (2Kö 5:12).
Der Fluss wird allgemein mit dem Nahr Barada gleichgesetzt, der im Antilibanon nw. von Damaskus entspringt und, nachdem er das Gebirge im W von Damaskus durchquert hat, aus einer Schlucht hervortritt. Dann fließt er durch den n. Teil der Stadt, bevor er sich mehrfach verzweigt, ein großes Gebiet bewässert und sich schließlich ö. der Stadt in einem Sumpf verliert. Sein Wasser dient der künstlichen Bewässerung von Feldern und Obstgärten und verwandelt das Land in eine ausgedehnte grüne Oase. Man könnte sagen, Damaskus verdanke ihm sein Dasein. Er speiste lange Zeit die Zisternen, Brunnen und Bäder der Stadt. Klassische Schriftsteller nannten ihn „Goldfluss“ (Chrysorrhoas). Naaman hatte also offenbar mit gutem Grund eine hohe Meinung vom Abana.
In 2. Könige 5:12 wird in der Lutherbibel (1964) das Wort „Amana“ anstatt „Abana“ gebraucht. Auch in der Randbemerkung des massoretischen Textes sowie in der Peschitta ist diese Schreibweise zu finden. Viele Übersetzungen verweisen im Hohen Lied 4:8 auf „Amana“, und man meint damit den Antilibanon, wo der Fluss, der hier erwähnt wird, seine Quelle hat. Folglich könnte der Fluss auch nach diesem Gebirge benannt worden sein, weil er dort entspringt.