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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1950
w50 1. 3. S. 75-80

Bezirksversammlungen 1949 in den Vereinigten Staaten

JEHOVA ist ein Gott der Liebe, und seine Zeugen predigen und üben wahre Nächstenliebe. Die Liebe des Schöpfers für gehorsame Menschen zeigt sich nicht nur darin, dass er Vorsorge getroffen hat für eine irdische Heimat, die den leiblichen Bedürfnissen des Menschen entspricht, sondern auch darin, dass er in seiner Güte das Notwendige liefert für die noch lebenswichtigeren geistigen Bedürfnisse der menschlichen Familie. Dieses vermittelt er den Menschen durch sein Wort, die Bibel, und auch durch eine sichtbare Organisation auf Erden, die durch seinen Geist geleitet wird. Durch die Verbreitung von Bibeln und biblischen Hilfsmitteln wird die notwendige geistige Nahrung allen Menschen zugänglich gemacht, die sanftmütig und demütig sind und erkennen, dass diese alte Welt mit ihren Plänen keine wahre Hoffnung bietet. Doch ist für mehr gesorgt als nur für eine Verbreitung der gedruckten Wahrheit: Versammlungen zum Gruppenstudium sind eine wichtige Erweiterung dieses Dienstes. Zu den Versammlungen mögen nur zwei oder drei in einer Privatwohnung in Seinem Namen zusammenkommen; oder es mögen Dutzende sein in einer kleinen Gemeinde oder Hunderte in lokalen Königreichssälen oder Tausende in grossen Hallen oder Stadions, wodurch die aus verschiedenen Staaten Herbeigekommenen bedient werden. Und zu diesen Versammlungen werden nicht nur alle Menschen guten Willens willkommen geheissen, die anwesend sein möchten, sondern diese Versammlungen reichen hinaus in Privatwohnungen und auf öffentliche Strassen, um ihren Segen allen Menschen zu vermitteln.

All dies wurde durch die Bezirksversammlungen der Zeugen Jehovas demonstriert, die im letzten Jahr in den Vereinigten Staaten abgehalten wurden. Das Land ist in sieben Bezirke eingeteilt, und in jedem dieser Bezirke wurden zwei Versammlungen abgehalten, um die betreffenden Gegenden zu bedienen, was im Jahre 1949 insgesamt vierzehn Bezirksversammlungen in den Vereinigten Staaten ergab. Das Programm war für alle Versammlungen dasselbe; doch da die verschiedenen Redner nur mit Redeplänen versehen wurden, waren die Einzelheiten des Stoffes der gleichen Ansprache bei jedem Redner wieder verschieden. Die allgemeine Belehrung aber, die den Anwesenden an diesen Bezirksversammlungen zuteil wurde, wird mit der Zeit im Wachtturm erscheinen und so braucht in diesem Artikel kein Raum dafür beansprucht zu werden. In diesem Artikel wird versucht, einige Glanzlichter von jeder dieser Bezirksversammlungen zu erwähnen, Punkte, welche die betreffende Versammlung von den andern unterschieden.

FT. WORTH, JACKSONVILLE

Dramatische Ereignisse gruppierten sich um die Versammlungsstätte der ersten dieser Bezirksversammlungen, die vom 27.-30. Mai in Fort Worth, Texas, stattfand. Zwei Wochen vor der Versammlung verheerte ein gewaltiger Brand das La Grave Field, wo die Hauptversammlung stattfinden sollte. Die Platzreihen wurden in eine Masse ineinandergeflochtenen Stahls verwandelt, der durch die grosse Hitze verbogen, ja an gewissen Stellen sozusagen geschmolzen war. Zerstreut über den Boden lagen Haufen verkohlter Trümmer. Wenn jemand weiss, dass dieser Sportplatz als einer der modernsten der kleineren Ballsportplätze im Lande galt, und dass damit zusammen kostspielige Lautsprecheranlagen und eine neuinstallierte Television-Radioapparatur zerstört wurden, kann man verstehen, weshalb gemeldet wurde, die Katastrophe stelle einen Verlust von einer Million Dollar dar. Durch Gottes Fürsorge aber war es den Zeugen möglich, trotz der kurzen Zeit, die noch verblieb, das La Grave Field mit dem Northside Coliseum als Versammlungsstätte für den Anlass zu vertauschen.

Dem Feuer war es nicht gelungen, die Versammlung zu verunmöglichen, und nun versuchte das Wasser seine Kraft. Drei Tage nach dem Brande fiel in zwölf Stunden 25 cm Regen und verwandelte den sonst lenksamen Trinity-Fluss in eine unbändige, tobende Wassermasse, die eine Höhe von fast neun Metern erreichte. Sie flutete in das vom Brande verheerte Stadion und erreichte bis auf wenige Fuss das Coliseum. Sie schnitt der Stadt die Wasserversorgung ab, und diese war erst einige Tage vor dem Kongressdatum wieder intakt und wurde am Donnerstagnachmittag, also erst einen Tag vor Beginn der Versammlung wieder als zuverlässig erklärt. Doch weder Feuer noch Wasser konnten die Versammlung verhindern, und die Samstagabend-Besucherzahl von 3109 Zeugen schwoll am Sonntag für den öffentlichen Vortrag „Es ist später als du denkst!“ auf 4345 Zuhörer an. Da viele nur Spanisch verstanden, war eine Vorkehrung getroffen worden, dass sie einige Vorträge in ihrer eigenen Sprache hören konnten. Zur Symbolisierung ihrer Weihung, Gottes Willen zu tun, wurden 87 untergetaucht.

Am gleichen Wochenende wurde die erste von zwei Bezirksversammlungen für farbige Geschwister in Jacksonville, Florida, abgehalten. Diese Versammlung war der Inbegriff der Wertschätzung und Begeisterung. Während die Redner Gewürztes vorbrachten, ging ein Gemurmel der Zustimmung durch die Zuhörerreihen gleich dem Rauschen des Windes durch Föhrenwald. Der Beifall wiederholte sich öfters. Redner von wenig weltlicher Bildung boten durch Jehovas Gnade vorzüglichen Stoff dar. Diese Brüder bekundeten ein aussergewöhnlich gutes Verständnis der menschlichen Natur und wandten die Bibeltexte sehr geschickt an, um Entschuldigungen wegzufegen oder ermutigende Winke zur Überwindung von Schwierigkeiten zu geben, denen man im Felddienst begegnet. Die wenigen weissen Brüder, die bei der Veranstaltung mithalfen, drückten ihr Lob aus über die Art und Weise, wie die farbigen Geschwister die ihnen zugewiesene Arbeit taten. Wenn die Versammlung auch für Farbige veranstaltet war, gab es doch unter den Zeugen keine Farbenlinie. Eitles Geschwätz über unwichtige Verschiedenheiten in der Hautfarbe überlassen wahre Christen streitsüchtigen Weltmenschen.

Es wurden 28 untergetaucht, und 1163 waren am öffentlichen Vortrag zugegen. Ein interessanter Fall mit einem lokalen Geschäftsmann sei noch erwähnt, der einen durch Dampf geheizten Anrichtetisch und noch anderes zur Einrichtung für das Buffet lieferte. Als man ihn zuerst fragte, wollte er wissen, ob die Einrichtung für einen andern Kongress gewünscht werde, der zur gleichen Zeit in Jacksonville tagte. Als es sich klärte, dass das Gesuch sich auf die Wachtturm-Versammlung bezog, hellte sich seine Miene auf. Bestimmt könnten sie dies haben. Und der Preis? „Ja, wenn es für jenen anderen Kongress gewesen wäre, hätte ich ihnen entsprechend verlangt, aber für den Wachtturm können Sie es gratis haben.“

LITTLE ROCK, NEW ORLEANS

Am 3.-5. Juni wechselte die Versammlungsszene nach Little Rock, Arkansas, hinüber. Die Einwohner von Little Rock waren gastfreundlich und öffneten ihre Wohnungen, um die besuchenden Zeugen aufzunehmen. Ebenso hilfreich waren die Geschäftsleute. Doch nicht nur diese, sondern auch die Beamten der Stadt reichten die Hand zum nötigen Beistand. Welch eine Änderung, wenn man an die rasenden Pöbelrotten denkt, welche dieselbe Gruppe von Christen in dieser Stadt sieben Jahre früher verfolgt, denselben Saal verweigert und darauf versucht hatten, das Abhalten der Versammlung einige Kilometer ausserhalb der Stadt zu verhindern. Ein Beamter bezog sich darauf, als er sagte: „Sie brauchen nie wieder eine solche Aktion zu fürchten, wie Ihre Leute ihr hier im Jahre 1942 begegneten.“

Ausgezeichnet war bei dieser Versammlung der Taxidienst. Auf einem vier Blocks vom Saal entfernten Grundstück befanden sich in zwei grossen Zelten die Küche, das Buffet und die Erfrischungsstände. Um die Transportfrage für solche zu lösen, die schlecht auf den Beinen waren, besorgten zwölf Autos einen Gratis-Taxidienst zwischen dem Saal und dem Buffet. Niemand wurde schlecht ernährt, sei es leiblich oder geistig. Wie in vielen der andern Bezirksversammlungen brachten die Zeugen ihre Gastgeber mit zum öffentlichen Vortrag. Eine solche Frau, die nie zuvor Vorträge angehört hatte, war entzückt, und als der Redner im letzten Vortrag den achttägigen internationalen Kongress erwähnte, der 1950 in der Stadt New York stattfinden soll, erklärte diese Dame, sie werde auch diesen besuchen. Eine stattliche Zahl Fremder stellte sich an der Sonntagsversammlung ein, indem 3003 erschienen, im Vergleich zu den 2151 Zeugen, die am Samstagabend anwesend waren. Es wurden 37 getauft.

Während sich die Zeugen in Little Rock, das sich gebessert hatte, ihrer Versammlung erfreuten, hielten farbige Geschwister in New Orleans, Louisiana, dort die ihrige ab. Es mag weder so grosse Volksmengen noch ein solches Trompetengeschmetter gegeben haben wie am religiösen, zügellosen „mardi gras“, aber die Veranstaltung wurde unter den farbigen Bewohnern gut angekündigt und übertraf den „mardi gras“ bei weitem, indem sie den Anwesenden grosse Segnungen brachte. Schon in der ersten Versammlung wurde offenbar, dass das Lokal des San Jacinto Club nicht hinreichend wäre, um die für den öffentlichen Vortrag erwartete Menge zu fassen. Bemühungen, einen weiteren Saal zu bekommen, waren jedoch fruchtlos. So machten sich denn die Zeugen daran, das Beste aus dem, (vielleicht sollte man sagen: in dem) was sie hatten, zu machen! Da man die Stühle näher zusammenrückte, wurden die Gänge dazwischen enger, und — kaum kann man es sich vorstellen! — für die Sonntagsansprache wurden 1553 Personen untergebracht! Eine Menge versammelte sich vor dem Gebäude und lauschte aufmerksam dem Lautsprecher draussen, und vor allen Fenstern, die auf die äusseren Trottoirs gingen, erschienen hereinschauende Köpfe, und Nachbarn sassen auf ihren Treppenstufen und hörten dem Vortrag zu.

Auf einen jeden, der den Verlauf der Versammlung beobachtete, machte die Art und Weise Eindruck, wie Jehovas Geist sich bei den Geschwistern kundgab, von denen manche zuvor nur wenig Erfahrung in der Arbeit gehabt hatten, die ihnen an der Versammlung zugeteilt wurde. Doch an der Organisation mangelte es nicht. Von den Vorkongress-Tagen an bis zum Ende der letzten Versammlung am 5. Juni gingen die Arbeiten glatt vonstatten. Die anwesenden Zeugen schätzten die Tatsache, dass, obwohl sie durch die Gesetze des Südens zur Durchführung getrennter Versammlungen gezwungen wurden, Jehovas Hand doch keineswegs zu kurz war; vielmehr trat ihre Macht über seinem Volke noch herrlicher hervor, denn sie liess die Gaben, welche die teilnehmenden Geschwister besassen, noch offenkundiger werden. Als sie wieder nach ihren zerstreuten Wohnstätten abreisten, erscholl der frohe Ruf „Auf Wiedersehen in New York 1950!“ von vielen Lippen. Und wenn Jehovas Zeugen in jener nördlichen Stadt zum internationalen Kongress zusammenkommen und Tausende und aber Tausende aus vielen Nationen und von vielen verschiedenen Farben und verschiedenen Zungen anwesend sein werden, wird keine Trennung christlicher Geschwister nötig sein. Welch herrlicher Ausblick!

BIRMINGHAM, SACRAMENTO, RALEIGH

Zwei Bezirksversammlungen an weit auseinanderliegenden Punkten füllten die Tage vom 10.-12. Juni aus. Die eine davon wurde in Birmingham, Alabama, abgehalten, die andere in Sacramento, Kalifornien. Beide benutzten als Versammlungsstätten die geräumigen Messeanlagen dieser Staaten, wobei die Gastfreundschaft des westlichen Sacramento es mit der traditionellen südlichen Gastfreundschaft Birminghams aufnahm. Anlässlich der südlichen Versammlung versinnbildlichten 57 neue Evangeliumsdiener ihre Weihung durch die Untertauchung im Wasser. Und etwa 1200 Menschen guten Willens besuchten den öffentlichen Vortrag, so dass die Gesamtbesucherzahl für diese Veranstaltung auf 3900 anstieg. Im Westen wurden 309 getauft, und die Zahl der 7406 Besucher vom Samstag stieg für den öffentlichen Vortrag am Sonntag auf die erfreuliche Höhe von 10 615 an. Berichte nach der Versammlung zeigen, dass als Ergebnis davon viele Heimbibelstudien in Gang gekommen sind. In Sacramento begaben sich einige Pionier-Zeugen aus dem Felde der Evangeliumspredigt in die buchstäblichen Felder der Landwirtschaft, um das Buffet mit Nahrung für die Kongressbesucher zu versorgen, wie der folgende Bericht dies zeigt:

„Durch die Vorkongressarbeit wurde viel getan, um die Lebensmittelrechnungen herabzusetzen, indem eine Schar Pioniere sich täglich mit Obst- und Beerenpflücken beschäftigte. Gegen sechshundert Kilogramm Kirschen wurden in einer Farm gepflückt, und ein Bruder, der Pflanzenzüchter ist, schenkte seine ganze zweite Erdbeerenernte, was genug ergab, um der ganzen Versammlung eine volle Mahlzeit zu verabreichen. Dieselben Pioniere blieben zusammen mit Gruppenverkündigern der Gruppe Sacramento bis nach 21 Uhr da und rüsteten diese auserlesenen Früchte und brachten sie für den grossen Anlass in Tiefkühlung. Einmal arbeiteten die Pioniere die ganze Nacht, indem sie Kopfsalat schnitten und einpackten (Kopfsalat muss nach Mitternacht geschnitten werden), und dieser kam dann auf 50 (amerik.) Cent per Gatter (normalerweise auf $ 6) zu stehen. Fünfzig Gatter waren das Ergebnis der nächtlichen Arbeit, was allein an Kopfsalat mehr als $ 250 erspart hat.“

Die Bezirksversammlung in Raleigh, Nord-Karolina, vom 24.-26. Juni, hatte ein ungewöhnliches Merkmal: Ein Radio-Interview mit dem Redner, der den Vortrag „Es ist später als du denkst!“ halten sollte. Dadurch wurde ein ausgezeichnetes Zeugnis über die Frage gegeben, wer Jehovas Zeugen sind und was für Methoden und Ziele sie verfolgen. Die Lautsprecher-Abteilung nahm die Unterredung so, wie sie über Radio kam, auf und spielte sie dann am Schluss der Samstagabend-Versammlung allen Anwesenden vor. Ausser jener Radiostation behandelten auch die Stadtbürger, die Geschäftsleute, die Hotels und Beamten sowie die Zeitungen die Zeugen sehr entgegenkommend. Nach der Versammlung traf folgender Brief vom Stadtverwalter und Vorsteher des Saales ein.

„Wir möchten diesen Anlass benutzen, um zu erklären, dass Ihr Kongress hier in Raleigh eine gut geleitete Veranstaltung gewesen ist. Während der ganzen Zeit erhielten wir keine einzige Reklamation, und der Direktor der Gebäulichkeiten erklärte, dass Ihre Gruppe sich vorzüglich verhalten habe, und dass man mit ihr sehr gut zusammenarbeiten konnte. Wir hoffen, dass Sie sowohl privat wie als Gruppe nach Raleigh zurückkommen werden, um uns zu besuchen.“

Wie es so häufig der Fall zu sein scheint, fand diese Versammlung der Zeugen Jehovas in Raleigh um dieselbe Zeit statt wie ein Kongress der Amerikanischen Legion. Der Kongress der Legion zog am Dienstag aus dem Saale aus und am Freitag hielten Jehovas Zeugen ihre Versammlungen dort ab. Wie gewöhnlich war der Gegensatz bemerkenswert. Ein Hoteldirektor sagte, er halte seinen Atem an, wenn die Legion ihren Kongress ankündige; hingegen die Art, wie Jehovas Zeugen sich benehmen, gefalle ihm. Dies zeigt, dass wir beständig in der Prüfung sind, und dass unser Handeln genau beobachtet wird. Wie wichtig, uns jederzeit christlich zu benehmen! Am Samstag waren 2659 anwesend, und am Sonntag war der Saal mit den 3778 vollgepfropft.

DETROIT, PORTLAND, SPRINGFIELD

Drei Bezirksversammlungen wurden in den Vereinigten Staaten in den Tagen vom 1.-4. Juli in Detroit, Michigan, in Portland, Oregon, und in Springfield, Massachusetts, abgehalten. Das Programm in Detroit wurde besonders geschätzt wegen der täglichen Vorträge N. H. Knorrs, des Präsidenten der Watch Tower Bible & Tract Society. Am Sonntag hielt er den öffentlichen Vortrag „Es ist später als du denkst!“ vor 12 402 Personen einer Menge, die das Messe-Coliseum des Staates bis zum Überfliessen füllte. Am Samstag waren 7500 anwesend und 231 wurden getauft.

Im Verlaufe der Versammlung wurde eine Erfahrung aus der Vorkongress-Tätigkeit erzählt, die auf der Suche nach Quartieren gemacht wurde. Ein Verkündiger sprach in einer schönen Wohnung eines vornehmen Viertels vor. Als Antwort auf die Erkundigung des Verkündigers nach Zimmern sagte der Mann des Hauses: „Gewiss habe ich ein Zimmer, und Sie können es unter zwei Bedingungen haben. Erstens, dass sie jemanden hersenden der nichts dagegen hat, wenn wir klassische Musik spielen, und zweitens, dass die Betreffenden eine oder zwei Stunden darauf verwenden, Ihr Werk zu erklären.“ Das Zimmer würde gratis sein. Die Fortsetzung wurde von dem Zeugen erzählt, der das Glück hatte, das Zimmer zu bewohnen. Nach einem langen Tagewerk an der Versammlung kam dieser Bruder mit seinem Gefährten etwa um 23 Uhr im Quartier an. Die Familie wartete zusammen mit drei Freunden auf sie und erinnerte sie an die Bedingung unter der sie das Zimmer haben könnten, und baten, dass ihnen das Werk der Gesellschaft erklärt werde. Die Diskussion dauerte bis 2 Uhr morgens. Zwischen dieser Zeit bis Sonntagnachmittag folgten aber noch weitere Diskussionen mit dem Ergebnis, dass diese Familie den öffentlichen Vortrag besuchte. Als sich die Verkündiger rüsteten, am Montag abzureisen, überredete man sie, doch noch eine Nacht zu bleiben und das Werk noch weiter zu erklären. Zeigt dies nicht, welch grosses Zeugnis gegeben werden kann, wenn man bei Kongressen in Privathäusern übernachtet?

Eine glückliche Menge erfreute sich an der Versammlung in Portland. Am Eröffnungstage waren dort 3308 anwesend, worauf am Samstag die Menge auf 4337 und am Sonntag auf 6755 anstieg. Am Montag waren noch 4334 anwesend. Getauft wurden 130. Ein interessanter Fall ereignete sich am Schluss des öffentlichen Vortrages am Sonntag. Ein gutgekleideter Geschäftsmann begab sich hinter die Bühne, um mit dem Redner zu sprechen, und sagte diesem, er schätze die Wahrheiten, die er eben gehört habe; ferner habe er einem hervorragenden Geistlichen der Stadt eine Gabe machen wollen, doch nach Anhören des Vortrages „Es ist später als du denkst!“ sei er entschlossen sie Jehovas Zeugen für ihr Werk zu spenden. Damit drückte er dem Redner einige Noten in die Hand und ging schnell davon. So hat er 50 Dollar für das Werk des Predigens des Evangeliums beigesteuert.

An der Versammlung in Springfield war bemerkenswert, wie die Zeitungen den Kongress bekanntmachten. Einige Tage vor der Versammlung brachte ein lokales Blatt einen Bericht über die Zeugen mit dem gewohnten sauren Ton darin und dies gestützt auf einen falschen Bericht, den ein vorurteilsvoller Berichterstatter unterbreitet hatte. Ein gewisses Misstrauen zeigte sich auf seiten der Beamten, die herkamen, um die gewohnte Inspektionstour zu machen. Doch waren sie überrascht und erfreut über das, was sie feststellten, und ein Beamter benachrichtigte die Zeitungen, dass sie besser daran täten, diese Versammlung als ein wirkliches Ereignis zu behandeln. Das taten dann die Zeitungen und brachten ehrliche Berichte. Die von den Zeugen durchgeführte Bekanntmachungstätigkeit war so wirksam, dass ein Priester sagte: „Am Ende muss man dem Werk dieser Leute doch steuern.“ Das tat er denn auch. Auf welche Weise? Indem er ein Auto mit einem die Zeugen verspottenden Schilde versah und dann unter Tuten durch die ganze Stadt fuhr. Wenn er etwas weniger getutet und mehr aus der Bibel gepredigt hätte, so würden die Wahrheiten der Bibel, wie Jehovas Zeugen sie kundtun, die Geistlichkeit der Christenheit etwas weniger in Verlegenheit bringen. Alles, was der gegnerische Priester davon hatte, war eine Autofahrt, denn mehr als 4000 Menschen guten Willens besuchten den öffentlichen Vortrag, und wenn man die Zeugen dazu zählt, ergab es eine Zuhörerschaft von 10 789 Personen. Untergetaucht wurden 169.

Die Wirkungen dieser Bezirksversammlung machten sich selbst über die Grenzen Springfields hinaus bemerkbar. Man beachte folgenden redaktionellen Artikel, der am 5. Juli im Daily Transcript and Telegram der Nachbarstadt Holyoke erschien:

„JEHOVAS ZEUGEN“

„Es ist unmöglich, am grossen Kongress der Zeugen Jehovas in den ‚Eastern States‘-Anlagen vom vergangenen Wochenende vorbeizugehen, ohne sich etwas Zeit zum Studium dessen zu nehmen, was dies bedeutet. In der Gluthitze der letzten paar Tage waren etwa zwölftausend Männer, Frauen und Kinder versammelt, um sich an den alten biblischen Prophezeiungen zu begeistern, die eine Kundgebung Gottes unter seinen Kindern anzeigen.

„Die in ‚Eastern States‘ Versammelten kommen aus New England, New York und New Jersey. Was inspiriert denn zu einer Nachfolge dessen, was vielen Menschen wie eine komische Auslegung der biblischen Lehren erscheint? Diese Leute haben keine Pfarrer und keine regelrechte Kirchenorganisation. Jedermann ist in dieser Sekte sein eigener Herr, aber zu seiner Meisterschaft gehört, dass er mit andern Unabhängigen, die gleich denken wie er, eng zusammenarbeitet.

„Es ist zweifelhaft, ob irgendeine andere Gruppe von den sogenannten Protestanten sich unter den unangenehmen Verhältnissen, wie sie in den Oststaaten [Amerikas] am vierten Juli herrschen, in solch stattlicher Zahl versammeln würde. Diesen Leuten ist es schrecklich ernst. Sie studieren ihre Bibel wie der moderne Mensch seine Sportblätter. Sie glauben, dass Jesus der von Jehova Verheissene war, doch dass er nur ein Teil des Verheissenen sei. Sie haben die Bibel und spätere Schriften, die ihren Glauben an die heilige Prophezeiung beweisen, studiert. Sie rühmen sich, Jehova, den einen Gott, dessen Dasein sie beweisen möchten, zu lobpreisen.

„Trotz ihrer ganzen vagen Organisation hielten die Zeugen letztes Jahr 450 446 Versammlungen ab. Allgemein sehen wir Jugendliche unter den Zeugen, und die am Kongress aufgenommenen Bilder zeigen, dass sie auf der jüngeren Seite des mittleren Lebens stehen. Sie brachten ihre Kinder mit sich. Sie schienen erfüllt zu sein von einem gewaltigen Eifer, um nichts zwischen sich und ihren Gott treten zu lassen — nicht einmal die amerikanische Flagge.

„Jeder der Zeugen glaubt, dass er oder sie selbst persönlich ein Wahrheitszeuge für Gott sei. Sie erwarten, dass die Welt erneuert werde. Nichts darf sich zwischen sie persönlich und ihren Gott stellen.

„Am Kongress schienen sie durch Vertreter der Watchtower Bible and Tract Society geleitet worden zu sein. Es wurde ihnen gesagt, die Waffenrüstung Gottes anzuziehen und hinzugehen und das Evangelium so zu predigen, wie Jesus und seine Jünger es taten. Diesem Geheiss folgen sie.

„Wie kommt es denn, dass sie unter der einfachen Durchschnittsbevölkerung Amerikas eine solche Anhängerschaft gewinnen? Ist es die natürliche Sehnsucht des Menschen, irgendwie zu etwas Höherem zu gelangen, als er es selbst ist, und vielleicht seine Hand zu berühren oder den Saum seines Gewandes zu fühlen? Haben vielleicht die Kirchen in einer Zeit, wo es deren so viele gibt, verfehlt, das Volk zu erreichen?

„Die Tatsache, dass zwölftausend Leute sich einige Kilometer weit flussabwärts bemühten, um dem Sommerkongress der Zeugen Jehovas beizuwohnen und sich dort an der Verheissung zu begeistern, dass die alte Welt stirbt und die neue Welt der biblischen Prophezeiung herbeigekommen ist, ist nicht etwas, was man nur mitansehen und an dem man einfach vorbeigehen kann. Die Bewegung muss den Menschen, die fühlen, dass sie in den herkömmlichen Religions-Systemen den Weg verpassten, Glauben und Hoffnung verleihen.“

INDIANAPOLIS, LINCOLN, SIOUX FALLS, BALTIMORE

Indianapolis ist eine freundliche Stadt des mittleren Westens von fast einer halben Million Einwohner. Manchmal wird sie die ‚Speedway City‘ [Tempo-Stadt] genannt wegen des 800 Kilometer langen Automobilrennens, das jährlich Hunderttausende von Menschen anlockt. Dort war der Staat Indiana der Gastgeber für die elfte Bezirksversammlung, die in den Vereinigten Staaten abgehalten wurde. Besonders in Indianapolis wurde die Veranstaltung intensiv bekannt gemacht, indem die Zeugen wie Heuschrecken die Stadt hinabströmten. Flugzettel, von Verkündigern getragene Plakate, Fensterschilder, Autoschilder, all dies und anderes mehr wurde verwendet, bis der Titel „Es ist später als du denkst!“ für die Bewohner der Stadt zum Schlagwort geworden war. Die gewünschte Wirkung blieb nicht aus, denn von nahezu 5000 Anwesenden am Samstag stieg die Zahl der Anwesenden beim öffentlichen Vortrag am Sonntag auf 8123 an. Getauft wurden 130.

Einige Tage später befinden wir uns etwas weiter im Westen, in Lincoln, Nebraska, für die nächste Versammlung vom 15.-17. Juli. Ein siegreiches Überwinden von Widerstand hat diesem Kongress Schwung gegeben. Etwa drei Wochen vor der Versammlung wurde der Vertrag zur Benutzung der Messeanlagen annulliert. Man gab als Ausrede an, man müsste die Strassen der Anlagen ölen. Als diese schwache Ausrede der Presse bekanntgegeben wurde, liess der Star von Lincoln Vertreter der Watchtower Society rufen und teilte ihnen mit, dass Glieder der Amerikanischen Legion Reklamationen an das Büro des Gouverneurs, an die Kommission der Messeanlagen und an andere Staatsbeamte schickten, worin gegen die Benutzung der Anlagen durch Jehovas Zeugen Einwände erhoben wurden. Der Star sagte, er werde die Reklamationen veröffentlichen, dass aber daneben auch die Zeugen willkommen seien, ihre Darlegung der Sache drucken zu lassen. Dies geschah, und als die Reklamationen in kalter Druckschrift vorlagen, tönten sie schal und einfältig. Auch das Journal von Lincoln behandelte diesen Fall gemäss seinem Rufe der Unparteilichkeit. Als Folge wurde der Vertrag wieder als gültig erklärt, und die Anlagen konnten benutzt werden.

Diese Episode hatte das gewohnte Ergebnis: Bekanntmachung der Versammlung und der Zeugen Jehovas. Sie bahnte den Weg für eine Gelegenheit zu einer Sendung über Radiostation KFOR, bei welchen Anlass viele einschlägige Fragen über Jehovas Zeugen und ihr Werk beantwortet wurden. Eine weitere Radiosendung ging über WOW, eine Ohama-Station. Beide Radiostationen und Zeitungen gaben unumwundene und gerechte Berichte über die Versammlung ab. Nahezu 4000 hörten den öffentlichen Vortrag und 61 wurden getauft.

Für das folgende Wochenende wechselte die Versammlungsszene nach Sioux Falls, Süd-Dakota, hinüber. Dort hörten 3422 den Schlüsselvortrag „Es ist später als du denkst!“ Äusserungen von Menschen guten Willens, die einen Teil dieser dreitägigen Versammlung der Zeugen Jehovas besuchten, beweisen das zu Beginn dieses Berichts Gesagte, nämlich dass die Zeugen Nächstenliebe üben. Ein Mann erklärte, er habe nie ergründen können, warum eine Gruppe von Leuten sich aus verschiedenen Gemeinden und Städten der Umgebung von Sioux Falls versammeln würden, um dann, ohne einen Rappen Bezahlung zu erwarten, Zeit und Kraft zu opfern, indem sie vier bis sechs Wochen von Haus zu Haus gehen und predigen und für Mitmenschen Quartiere suchen. Er dachte, dass Leute, die so etwas tun, doch das Wahre haben müssten, und so besuchte er die Versammlung, um herauszufinden, was das „Wahre“ sei.

Eine Neuinteressierte sagte nach einer Versammlung: „Das erledigt die Sache. Schon einige Zeit habe ich mit Jehovas Zeugen ein Studium betrieben, ging aber immer noch in die Kirche. Ich konnte mich nicht entschliessen und kam an diese Versammlung, um zu versuchen, mich ein für allemal zu entscheiden. Sobald ich heimkomme, werde ich mit meiner Kirche endgültig brechen!“ Ein Mann, Gatte einer Frau, die ein Zeuge Jehovas ist, besuchte nie vorher Versammlungen, doch diesmal tat er es. „Ich kann keinen Fremden unter ihnen finden, sie sind alle Freunde!“ war seine Bemerkung. Nichts konnte ihn dann davon fernhalten. Viele andere ähnliche Erfahrungen zeigen an, dass Sioux Falls und Umgebung ein fruchtbares Feld für künftige Nachbesuche und Heimbibelstudien geben wird.

Die vierzehnte und letzte Bezirksversammlung der Vereinigten Staaten wurde vom 26.-28. August in Baltimore, Maryland, abgehalten und sie war die zweite amerikanische Veranstaltung, der Bruder Knorr beiwohnte. Eine ganz ungewöhnliche Besonderheit bei diesem Anlass war das Television-Erscheinen der Brüder Knorr und Larson, die für ein etwa acht Minuten dauerndes Interview im Studio der Radiostation zubrachten. Ein grosser Television-Empfänger war während dieser Zeit auf der Bühne des Saales aufgestellt worden, und ein Teil der Zuhörer konnte diese einzigartige Kongresszulage sehen und mit anhören. Als Bruder Knorr seinen öffentlichen Vortrag vor den 11 688 beendete, die den Hauptsaal des Zeughauses anfüllten, betonte er, wie vorgerückt die Zeit und wie wichtig es sei, dass ein jeder seine Bibel studiere. Es wurden an der Versammlung in Baltimore 209 getauft.

Am Tage nach jeder dieser vierzehn Versammlungen kam ein Vertreter vom Hauptbüro der Gesellschaft mit den Bezirks- und Kreisdienern und ihren Frauen zusammen, um organisatorische Fragen und Methoden zu besprechen und so den Gruppen und Arbeitern im Felde beizustehen. Solche Versammlungen dienen zur Verbesserung der Organisation und bewirken, dass unter den Völkerschaften der verschiedenen Gebiete das Werk des Predigens noch wirksamer betrieben wird.

Bestimmt sind diese Bezirksversammlungen für die Glieder des Bundesvolkes Jehovas ein Segen gewesen, und sie nehmen sie als weiteren Ausdruck seiner Liebe für sie entgegen. Diese Anlässe wurden von den Zeugen aber auch dazu benutzt, Tausenden von Menschen in jenen Städten zu predigen, indem sie bei ihnen daheim und in Geschäften vorsprachen und sie auf den Strassen zu treffen suchten. Tausende von diesen Besuchten leisteten Folge, indem sie als Gäste der Zeugen Jehovas zu den Versammlungen kamen, und sie empfingen einen Segen aus dem Gehörten. Es war Liebe zu ihren Nächsten, welche die Zeugen bewog, diese Personen zu ihren Kongressen einzuladen und willkommen zu heissen, damit sie sich mit ihnen an der dargebotenen geistigen Speise erfreuen möchten. Die Gesamtzahl der vierzehn Versammlungen zeigt, dass 49 641 die Samstagversammlungen besuchten, und am Sonntag belief sich die Gesamtzahl auf 85 441. An den vierzehn Versammlungen symbolisierten 1644 ihre Weihung, Gottes Willen zu tun, indem sie sich durch Untertauchung im Wasser taufen liessen.

Und nun blickt Der Wachtturm der Zeit entgegen, da er über den nächsten Kongress Bericht erstatten kann, der in den Vereinigten Staaten von Amerika stattfinden soll, den grossen internationalen Kongress 1950 in der Stadt New York.

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