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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1950
w50 1. 8. S. 236-237

Sacharja dringt trotz Verbot auf Gottesdienst

WARUM bewirkte Jehova Gott die Freilassung der jüdischen Gefangenen in Babylon, damit sie in ihr Heimatland zurückkehren konnten? Warum wurden sie nach Juda und dem Berg Zion zurückgeführt, nachdem ihre Hauptstadt Jerusalem siebzig Jahre verödet gelegen hatte? Geschah es um ihrer sogenannten politischen Unabhängigkeit willen? Nein, sondern zur Wiederherstellung des Gottesdienstes in Übereinstimmung mit dem Theokratischen Gesetz. Der Erlass hierzu im ersten Jahre, da Kores die volle Macht über Babylon innehatte, lautete: „So spricht Kores, der König von Persien: Alle Königreiche der Erde hat Jehova, der Gott des Himmels, mir gegeben; und er hat mich beauftragt, ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem, das in Juda ist. Wer irgend unter euch aus seinem Volke ist, mit dem sei sein Gott, und er ziehe hinauf nach Jerusalem, das in Juda ist, und baue das Haus Jehovas, des Gottes Israels, (er ist Gott) in Jerusalem.“ — Esra 1:1-3.

Demgemäss unternahmen im Jahre 537 v. Chr. nahezu 50 000 geweihte Anbeter Jehovas die gefahrvolle Rückreise in ihr verödetes Heimatland. Serubbabel wurde zum Landpfleger dieses wiederhergestellten Überrests eingesetzt, und im Werk des Wiederaufbaus des Tempels war der Hohepriester Josua oder Jeschua in hervorragender Weise mit ihm verbunden. Im zweiten Jahre ihrer Rückkehr war die Grundlage des neuen Tempels zur Anbetung und zum Dienste Jehovas gelegt worden. — Esra 2:1, 2, 64-70; 3:1-4, 8-11.

Zu dieser Zeit setzte der Widerstand gegen den Wiederaufbau des Tempels unter den heidnischen Nationen Palästinas ein. Man betrieb eine offizielle Verfolgung der Tempelbauer und suchte alle Tage des Königs Kores ihre Arbeit aufzuhalten. Dann sandte man gemeinsam einen Brief an den Nachfolger Kores’, an den König Artaxerxes (Artasasta), und beschuldigte die Tempelbauer aufrührerischer Bestrebungen wider den politischen Staat. König Artaxerxes glaubte dieser Anklage. Im Widerspruch mit dem Gesetz der Meder und Perser erliess er eine Gegenverfügung gegen den Tempelerlass des Kores, was das Tempelwerk zum Stillstand brachte. „[Es] unterblieb bis zum zweiten Jahre der Regierung des Königs Darius von Persien.“ — Esra 4:1-24.

Dies bedeutet, dass das Werk des Wiederaufbaus des Tempels sechzehn Jahre lang müssig gelegen hatte. „Und Haggai, der Prophet, und Sacharja, der Sohn Iddos, die Propheten, weissagten den Juden, die in Juda und in Jerusalem waren; im Namen des Gottes Israels weissagten sie ihnen.“ (Esra 5:1) Von den zwei Propheten war Haggai der Ältere, und er ging voran, indem er die Juden zur Tätigkeit im Dienste Gottes, zum Bau des Hauses Jehovas, anspornte. In weniger als vier Wochen nach seinem einleitenden Posaunenstoss wurde das Tempelwerk wieder aufgenommen, und dies trotz dem Reichsverbot! Zwei Monate nachdem Haggai mit seinen kraftvollen Ermahnungen begann, stimmte der jüngere, zeitgenössische Prophet Sacharja mit ein: „Im achten Monat, im zweiten Jahre des Darius, geschah das Wort Jehovas zu Sacharja, dem Sohne Berekjas, des Sohnes Iddos, dem Propheten.“ — Sach. 1:1.

Aus dem oben Erwähnten geht hervor, dass Sacharja der Enkel Iddos und der Sohn Berekjas war. Die Tatsache, dass Sacharja Priester und auch Prophet war, geht aus Nehemia 12:12, 16 hervor. Als er seinen prophetischen Dienst im Jahre 520 v. Chr. begann, war er noch ein junger Mann, und er verharrte mindestens zwei Jahre darin, nämlich bis 518 v. Chr. — Sach. 2:7; 7:1.

Sacharja, der sich sowohl an Josua wie Serubbabel wandte, die Christus Jesus, den Hohenpriester und Haupteckstein des Hauses Gottes, vorschatteten, schrieb: „Höre doch, Josua, du Hoherpriester, du und deine Genossen, die vor dir sitzen — denn Männer des Wunders [oder Zeichens] sind sie; denn siehe, ich will meinen Knecht, SPROSS genannt, kommen lassen. Denn siehe, der Stein, den ich vor Josua gelegt habe — auf einem Steine sieben Augen —, siehe, ich will seine Eingrabung eingraben, spricht Jehova der Heerscharen. . . .

„Dies ist das Wort Jehovas an Serubbabel: Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht Jehova der Heerscharen. Wer bist du, grosser Berg, vor Serubbabel? zur Ebene sollst du werden! Und er wird den Schlussstein (Hauptstein, Allioli) herausbringen unter lautem Zuruf: Gnade, Gnade ihm!“ „Die Hände Serubbabels haben dieses Haus gegründet, und seine Hände werden es vollenden; und du wirst erkennen, dass Jehova der Heerscharen mich zu euch gesandt hat.“ — Sach. 3:8, 9; 4:6, 7, 9.

Und als die Juden sich als Folge des prophetischen Ansporns von neuem in das Wiederaufbauwerk stürzten, was ergab sich da aus diesem Widerstand gegen den Erlass des politischen Staates? Die Feinde wandten sich an König Darius, um diese anscheinenden Gesetzesübertreter zu bestrafen, doch mutig machten die Tempelbauleute geltend, dass die ihnen von Gott gegebene Arbeit nicht gegen die Interessen des Staates, sondern vollkommen gesetzmässig sei, indem sie dem ursprünglichen Erlass des Königs Kores entspreche. Darauf wandte sich König Darius zu den Grundgesetzen und liess in den Staatsarchiven nachforschen. Der Erlass des Königs Kores wurde entdeckt. Er musste aufrechtbleiben und durchgeführt werden gemäss der Vorschrift des Gesetzes der Meder und Perser, das sich nicht änderte. Das Werk des Tempelbaus wurde beendet, während die Feinde verärgert zuschauten. Und was noch schlimmer war, sie erhielten vom König Befehl, im Tempelwerk Hilfe zu leisten. Im zwölften Monat, dem Monat Adar, im sechsten Jahre des Königs Darius (516 v. Chr.) wurde der wiederaufgebaute Tempel vom Überrest mit grosser Freude eingeweiht, und Jehovas Wort und Name waren gerechtfertigt.

Eine eingehendere Betrachtung des prophetischen Buches, das Sacharja unter Inspiration schrieb, zeigt, dass es in zwei allgemeine Teile eingeteilt ist: Kapitel 1-8 und Kapitel 9-14. Der erste Teil besteht zur Hauptsache aus einer Reihe von Visionen, die sich allgemein auf den Tempel und die Hoffnungen beziehen, die sein Wiederaufbau erweckte, und endet mit einer Rede, worin Antwort gegeben wird auf Fragen, die über gewisse Feste gestellt werden. Den Inhalt zusammenfassend: der Prophet sieht, wie Reiter des Herrn die Dinge auf Erden mustern und hört die Verheissung von der Vollendung des Tempels und der Wohlfahrt Jerusalems; er sieht die vier Hörner, die Israel zerstreuten, und die vier Werkleute, welche die Hörner vernichten sollen; er hat ein Gesicht von einem Mann mit einer Messschnur in seiner Hand, der sich Jerusalem nähert und das Wachstum und die Wohlfahrt Jerusalems voraussagt, ferner wie sich andere Nationen dem Herrn anschliessen; er hört, wie Satan gescholten wird und sieht, wie die schmutzigen Kleider des Hohenpriesters Josua durch herrliche Feierkleider ersetzt werden. Ein goldener Leuchter mit sieben Lampen, an dessen Seite zwei Ölbäume stehen, um ihn mit Öl zu versehen, grüsst als nächstes das weitgeöffnete Auge, und er hört den Zuruf „Gnade, Gnade“, der das Hervorbringen des Tempel-Hauptsteins ankündigt; er sieht im Gesicht eine fliegende Rolle, auf welcher der Fluch verzeichnet steht, der über jene kommt, die Gott berauben und jene, die ihm falsch schwören; er beobachtet, wie die babylonische Bosheit aus den Reihen des wiederhergestellten Überrestes Gottes entfernt wird. Schliesslich erscheinen vier mit Rossen bespannte Wagen als Sinnbild von Gottes Kriegsorgansiation, und Gottes Tempel-Erbauer wird als „Der Spross“ gekennzeichnet, der Priester sein wird auf seinem Throne.

Die letzten zwei Kapitel dieses ersten Teiles geben die Antwort, dass Feste des Weinens und Selbstbedauerns Zeiten der Freude und Fröhlichkeit weichen müssen, dass das wiederhergestellte Zion gedeihen soll und dass Menschen aus allen Nationen „den Rockzipfel eines jüdischen Mannes“ ergreifen werden, um mit ihm nach Jerusalem zu gehen, weil Jehovas Segen auf seinem Volke ruht.

Der zweite Teil der Prophezeiung Sacharjas, Kapitel 9-14, hat den gewohnten prophetischen Ton und Charakter, im Gegensatz zu dem ihm vorausgehenden Teil, der ähnlich wie die Prophezeiungen von Daniel und Hesekiel, aus Visionen besteht. Manche Bibelkritiker behaupten, dass dieser letztere Teil wegen seines veränderten Stils und anderer angeblich innerer Beweise von einem andern als Sacharja geschrieben worden sei, von einem, der viel früher gelebt habe als Sacharja. Auf jene, die nicht nur die Erfüllung der Prophezeiungen im Kleinen, sondern deren noch wichtigere Erfüllung im Grossen verstehen, machen solch abwegige Argumente keinen grossen Eindruck. Der entschiedene Wechsel im Thema erklärt mit Leichtigkeit den Wechsel in der Behandlungsart und im Stil. Ähnliche Ausdrucksformen und ähnliche prophetische Botschaften verbinden beide Teile. Was jedoch das Überzeugendste ist: der Schreiber des zweiten Teiles offenbart sein Wissen um die Schriften der Propheten nach der Vernichtung Jerusalems, bezieht sich aber beim Anspielen darauf auf die künftige gegenbildliche Erfüllung solcher Prophezeiungen. Folglich könnte der zweite Teil nicht von jemand geschrieben worden sein, der viel früher als Sacharja gelebt hätte, sondern muss gleich wie der erste Teil nach der jüdischen Verbannung verfasst worden sein. Zweifellos war es Sacharja, den Jehova dazu benutzte, alle vierzehn Kapitel des Buches, die den Namen dieses Propheten tragen, aufzuzeichnen.

Dieser letztere Teil tut die Rache wider heidnische Nationen kund und prophezeit, wie Christus als König in Jerusalem auf einem Esel einreitet, zeigt die erdenweite Ausdehnung der Königreichsherrschaft an, das Sammeln seines Volkes, den Verrat Christi für dreissig Silberlinge, die Ausgiessung des Geistes Gottes auf seinen Überrest nach dessen Busse, die Schande falscher Propheten und die Zwecklosigkeit, ihre Identität zu verbergen, ferner den Fall zweier Teile des Volkes und die Errettung eines dritten Teils (eines Überrests) durch Läuterung. Das letzte Kapitel sagt den internationalen Angriff auf Jerusalem am Tage Jehovas voraus, das Spalten des „Ölberges“ als Zuflucht für sein Volk, Jehovas unbestrittenes Königtum über die Erde, die Plage, womit er die Gegner schlagen wird und die regelmässige jährliche Anbetung Jehovas durch das Volk und seine heilige Tempelorganisation.

Manche von Sacharjas Prophezeiungen haben sich erfüllt, und die vollständige, gänzliche Erfüllung im Grossen liegt in nicht ferner Zukunft. Hinweise auf Sacharjas Prophezeiung finden sich in den Griechischen Schriften, was die Echtheit des Buches weiter bestätigt; man vergleiche Sacharja 8:16 mit Epheser 4:25; Sacharja 9:9 mit Matthäus 21:4, 5 und Johannes 12:14-16; Sacharja 12:10 mit Johannes 19:37; Sacharja 13:7 mit Matthäus 26:31 und Markus 14:27, woraus die Erfüllung solcher Prophezeiungen im Kleinen hervorgeht.

Sacharja war Gott treu, und aus Treue drang er darauf, Gottes Werk zu tun, selbst angesichts des Reichsverbots. Weil er an Jehova und seinen Dienst dachte und an seiner Lauterkeit gegen Gott festhielt, wird ‚Jah seiner gedenken‘, und dies ist der Sinn des Namens Sacharja.

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