Von Niederländisch-Westindien zum Bethel
AM Mittwochmorgen, 18. Januar, verliessen N. H. Knorr, Präsident der Watch Tower Bible & Tract Society, und sein Reisegefährte, R. E. Morgan, Caracas, Venezuela, um sich nach der Insel Aruba in Niederländisch-Westindien zu begeben. In etwas mehr als einer Stunde war das Royal Dutch DC-4-Flugzeug über der Insel, die aus der Höhe ganz überblickt werden konnte. Nicht lange danach, und schon waren die Eintritts- und Zollformalitäten erledigt, und die Besucher sowie die Geschwister, die zur Begrüssung hergekommen waren, fuhren im Auto ins Missionarheim von San Nicolas. Aruba ist eine interessante kleine Insel: ordentlich, sauber, windig und warm. Sein Flächeninhalt von etwa 170 Quadratkilometer ist ziemlich gut mit Holländisch und Englisch sprechenden Leuten bevölkert. Von besonderem Interesse sind die Merkmale des „divi-divi“-Baumes, dessen Zweige sich horizontal vom Stamm alle in einer Richtung ausstrecken. Dies ist dem Umstand zuzuschreiben, dass der Wind beständig von derselben Richtung her bläst. Natürliche Wasserquellen gibt es auf der Insel nicht; alles Frischwasser ist destilliertes Meerwasser. Die Ölraffinerie ist die Grundlage des Wirtschaftslebens; dasselbe ist auch von der nahen Schwesterinsel Curaçao zu sagen. Venezuela ist ein grosser Ölproduzent, und viel von seinem „schwarzen Gold“ wird mit dem Schiff nach Niederländisch-Westindien verbracht, um dort raffiniert zu werden. In der Tat haben Aruba und Curaçao zwei Raffinerien, die zu den grössten der Welt gehören.
Jehovas Zeugen in Aruba sind tätig, und es gibt dort jetzt annähernd fünfzig Verkündiger in der Gruppe von San Nicolas, verglichen mit den fünfzehn vor einem Jahre. Zwei Absolventen der Wachtturm-Bibelschule Gilead sind diesem Gebiet zugewiesen, und sie leisten lobenswerte Arbeit. Es gibt dort mehr Gebiet, als zwei Personen bewältigen können. Am Mittwochabend hielten die Brüder Knorr und Morgan Dienstansprachen vor sechzig versammelten Personen im Suriname-Klublokal, und am Donnerstagnachmittag sprachen sie abermals zu den Geschwistern der Ortsgruppe in ihrem Königreichssaal. Der Vortrag „Freiheit den Gefangenen“ war von den Geschwistern mit Plakaten, Tonwagen-Bekanntmachungen und Flugzetteln intensiv angekündigt worden. Das Suriname-Klublokal war ebenfalls für den öffentlichen Vortrag gemietet worden, und es wurde verlangt, dass Jehovas Zeugen nur die Abwart-Gebühren und die Rechnung für das Elektrische zahlen sollten. Extra-Stühle waren gemietet worden, und es war erfreulich, am Donnerstagabend 332 Personen im Suriname-Klublokal zu sehen, die den Saal vollständig füllten, so dass „nur noch Stehplätze“ übrig waren, als der Redner begann; alle lauschten aufmerksam. Die Tatsache, dass ein katholischer Priester ausserhalb des Lokals hin- und herging und durch die offene Tür spähte, um zu sehen, ob jemand von seinen Pfarrkindern anwesend sei, schwächte nicht die Begeisterung der Zuhörer für die Botschaft, die sie hörten. Auch schreckte die Tatsache, dass dieser Priester einige der am Vortrag Anwesenden in ihrem Hause aufsuchte, sie nicht zurück, denn seit dem Vortrag sieht man viele Neue, die ihren Weg in den Königreichssaal der Zeugen Jehovas finden. Die Glieder des Suriname-Klubs waren so erfreut über den öffentlichen Vortrag, dass sie nachher durch Abstimmung beschlossen, irgendwelche Zahlung für die Benutzung des Saales auszuschlagen. Ja, sie sind daran interessiert, dass Jehovas Zeugen weitere Vorträge halten. Zweifellos ist dem Werk auf dieser Insel neuer Impuls verliehen worden, und die zwei Reisenden waren froh, am Ausdehnungsprogramm in Aruba teilzuhaben.
Am Freitagnachmittag sagten die zwei Reisenden aus New York, zusammen mit den zwei Missionaren, die Aruba zugeteilt sind, den Geschwistern Lebewohl und flogen hinüber zur grösseren Insel, nach Curaçao, um der Versammlung beizuwohnen, die für jenes Wochenende veranstaltet wurde. Der Hauptort Willemstad war in Gala-Stimmung, denn eben war der Prinz der Niederlande zu einem Besuche eingetroffen. Die Gebäude und Durchgänge waren nachts mit farbigen Lichtern hell beleuchtet, und überall sah man das holländische Abzeichen neben einer grossen Zahl von Orange-Bannern zu Ehren des Holländerhauses der Oranier. Willemstad erinnerte Bruder Knorr in mancher Hinsicht an seinen Besuch in den Niederlanden. Die Stadt liegt nur wenige Fuss über dem Meeresspiegel, und die Bauart ist ähnlich derjenigen im Mutterlande. Etwas Aussergewöhnliches in der Stadt ist die Königin-Emma-Brücke, welche die St. Anna-Bucht überquert. Diese zweibahnige Brücke ruht auf vierzehn grossen Pontons und gewährt sowohl Fahrzeugen wie Fussgängern den Übergang. Die Brücke hat auf der einen Seite eine Drehvorkehrung, und wenn Schiffe in die Bucht einfahren müssen, schwingt sich die ganze Brücke auf dieser Angel seitwärts in eine Stellung, dass sie dem Ufer nahekommt und diesem parallelläuft. Während die Brücke offen ist, werden die Leute mit der Fähre gratis übers Wasser geführt, die Fahrzeuge aber müssen warten, bis die Brücke wieder zugeht. In wenigen Minuten wird sie behend geschlossen, und der Verkehr geht weiter.
Nicht weit von dieser Brücke finden wir an der Werft viele kleinere Schiffe festgemacht, welche von Venezuela tropische Früchte bringen, die direkt vom Boot aus an die Konsumenten verkauft werden. Wenige Block weiter weg ist der Stadtmarkt. Der merkwürdige Brauch des Rauchens, wie ihn viele Einheimische angenommen haben, belustigt einen Besucher unwillkürlich. Obwohl sie dort nach gewohnter Art ‚anzünden‘, wird doch die angezündete Zigarette sogleich umgekehrt, so dass der glühende Tabak in den Mund kommt. So sieht der Beobachter zwar den gewohnten Rauchqualm, ist aber irre, weil er an dem Teil der Zigarette, der aus dem Munde herausragt, keine Glut sieht. Doch wo Rauch ist, muss Feuer sein; und bald sieht er, wie die Zigarette wieder aus dem Munde des Rauchenden herauskommt, damit die Asche abgestreift werden kann. Dann wird das Phänomen klar. Die Zigarettengesellschaften von Amerika haben für diese Methode noch keine Propaganda gemacht. Vielleicht können sie der Allgemeinheit die Idee verkaufen, „Feueresser“ zu werden statt nur ein Rauchkamin.
Die Gruppe der fünfzig Zeugen Jehovas aus Willemstad hatte sich auf diesen ersten Besuch des Präsidenten der Gesellschaft in Curaçao gefreut, und zusammen mit den zwei Missionaren, die für dieses Gebiet bestimmt sind, hatte sie gute Vorbereitungen getroffen. Am Freitagabend waren 93 Personen versammelt, um Vorträge der zwei Brüder aus New York anzuhören. Nachdem jeder gesprochen hatte, wurde eine Zusammenfassung der Ansprachen in Papiamento gegeben. Angesichts der Tatsache, dass Bruder Knorr nur einen ganzen Tag, nämlich am Samstag, in Curaçao weilte, wurde der öffentliche Vortrag in der schönen öffentlichen Bibliothek an jenem Abend abgehalten. Dieses Gebäude ist ein wenig aussergewöhnlich, denn obwohl es vollständig eingeschlossen ist, was den Eingang von der Strasse her betrifft, besitzt es einen grossen Patio im Innern, der besonders für Versammlungen und Vorträge bestimmt ist. So mit dem Sternenhimmel als Dach über sich, lauschten 234 Personen dem Vortrag von Bruder Knorr über die grosse Freiheit, welche die neue Welt bald allen Gerechtigkeitsliebenden bringen wird. Die Bewohner von Niederländisch-Westindien haben besondere Freude an Vorträgen dieser Art, was sich auch in Aruba gezeigt hatte, wo manche dachten, die stündige Ansprache sei viel zu kurz. So ging Bruder Knorr in Curaçao denn mehr auf Einzelheiten ein, wobei er den grössten Teil der anderthalb Stunden dem Thema widmete. Viele Ausdrücke der Wertschätzung wurden gehört.
Beim Rückblick auf das Königreichswerk in Niederländisch-Westindien kann gesagt werden, dass sich auf den sechs Inseln dieser Gruppe das Interesse beständig entwickelt. Die neuen Königreichsverkündiger bedürfen grösserer Aufmerksamkeit und grösseren Dienstes, was ihnen vom Büro Brooklyn aus zuteil werden kann. So bestimmte denn Bruder Knorr, dass mit 1. März 1950 eine neue Zweigstelle errichtet werde, bekannt als Niederländisch-Westindien-Zweig. Dies wird die Geschwister und Gruppen der Zeugen Jehovas in viel engerer Berührung mit der Gesellschaft halten und wird ihnen für ihren Felddienst eine viel bessere Hilfe sein. Bruder Thomas R. Yeatts, ein Gileadabsolvent, der seit Mitte 1946 in diesem Gebiet dient, wurde zum Zweigdiener ernannt.
Früh am Sonntagmorgen, 22. Januar, sagte Bruder Knorr den Geschwistern Lebewohl und flog nach Paramaribo, Surinam (Niederländisch-Guayana) ab. Bruder Morgan blieb in Curaçao zurück, um an jenem Morgen für die Gruppe in Willemstad eine Taufhandlung durchzuführen; und am Abend nach dem gewöhnlichen Wachtturm-Studium sprach er nochmals zu den Geschwistern. Wie sozusagen nach allen Ansprachen, welche die zwei Besucher in Curaçao hielten, gab auch hier ein Bruder vom Orte eine kurze Zusammenfassung im Papiamento-Dialekt für jene, die nicht völlig Englisch verstanden. Die Geschwister in Curaçao sind begeistert über die Ausdehnungsaussichten des Werkes in Niederländisch-Westindien, und sie sind besonders glücklich über die Tatsache, dass sie nun ein Zweigbüro haben, das ihnen dienen soll. Ausserdem waren die Missionare, die in Aruba und Curaçao wirken, glücklich, zu erfahren, dass sie nach dem Kongress 1950 von Absolventen der 14. Gileadklasse Hilfe bekommen sollen.
SURINAM
Obwohl Bruder Knorr erst letztes Jahr auf seiner Südamerika-Reise in Surinam gewesen war, schien es ihm ratsam zu sein, jetzt von Curaçao nach Surinam hinab eine besondere Reise zu unternehmen. Es waren gewisse Schwierigkeiten unter den Geschwistern und einige Probleme aufgetaucht, die zu erledigen sie sich nicht fähig fühlten. Im Interesse des Werkes schien es ratsam, dorthin zu fahren. Die Geschwister holten Bruder Knorr am Sonntagnachmittag am Flughafen ab. Er fuhr in die Stadt und nahm das Mittagessen mit den Gileadabsolventen im Missionarheim ein. An jenem Abend besuchten alle, nämlich 86, das Wachtturm-Studium. Eine halbe Stunde später begann der öffentliche Vortrag. Dieser fand im Königreichssaal statt, und es wurden nur die schon bekannten Menschen guten Willens dazu eingeladen, da man ihn nicht öffentlich bekanntmachte. Dennoch erschienen 112, und die Anwesenden bekundeten viel Interesse. Dies war der Anfang einer dreitägigen Versammlung.
Am Montag und Dienstag sprach Bruder Knorr durch einen Dolmetscher zu etwa 75 Geschwistern. Der gegebene Rat lautete, die Schwierigkeiten zu vergessen, die man in der Vergangenheit hatte, und sich das Predigen des Evangeliums zur Hauptaufgabe zu machen. Auch wenn die Bewohner von Surinam schwatzen und Schlechtes über Jehovas Zeugen erzählen, sollten die Geschwister dadurch nicht beunruhigt werden. „Durch das Leben, das ihr führt und die Botschaft, die ihr predigt, werdet ihr jene trösten können, die Wahrheit und Gerechtigkeit suchen“, sagte ihnen Bruder Knorr. Ferner wurden sie darauf hingewiesen, dass wir weder einem Menschen noch einer Organisation folgen, sondern den in Gottes Wort dargelegten Grundsätzen, und dies müssen wir unbekümmert um das tun, was andere getan haben oder in Zukunft noch tun werden. Es ist unsere Arbeit gewesen und wird es weiterhin sein, ‚das Wort zu predigen‘. Doch während wir ‚das Wort predigen‘, muss unser Leben und unser tägliches Handeln unsern Glauben an Gottes Wort widerspiegeln und dartun, dass wir diesem gemäss leben, gleichwie Christus es tat. Er schlug in seinem täglichen Leben den rechten Weg ein, predigte auch die Wahrheit und erwies sich so als würdig, der Hauptzeuge aller Zeugen Jehovas zu sein. Die Geschwister wurden sehr ermutigt, vorwärtszudrängen. Sie erkennen, wie notwendig es ist, dass man seine Lauterkeit bewahrt, ungeachtet, was andere Leute tun oder sagen.
Ein neuer Zweigdiener wurde eingesetzt, Bruder Simmonite von Kanada. Es besteht die Überzeugung, dass er die holländische Sprache sehr schnell erfassen werde. Obwohl er erst zwei Monate dort geweilt hat, konnte er seine Rede in Holländisch ablesen, und alle Geschwister schätzten dies überaus. Die Missionare, die jetzt in Surinam weilen, arbeiten gut zusammen, und sie tun alles, was sie nur können, um die Gruppenorganisation zu fördern und das Ausdehnungswerk weiterzuführen. Die drei Tage in Paramaribo waren reich gesegnet, wiewohl es am Ende der Regenzeit war und es tagsüber von Zeit zu Zeit derart in Strömen goss, dass von dem einen Strassenrand bis zum andern nur eine einzige Wasserfläche war. Es tat wohl, wieder bei den Geschwistern zu weilen. Sie sind alle entschlossen, treu im Werke weiterzufahren, und sie senden an ihre Mitarbeiter in der ganzen Welt liebe Grüsse.
Am Mittwoch, 25. Januar, hiess es um 5.30 Uhr aufstehen, denn es gab eine lange Fahrt nach dem Flughafen, wo Bruder Knorr sein Pan American-Flugzeug für die Heimreise nehmen sollte. Er sagte den Geschwistern tun 8.45 Uhr Lebewohl und begab sich dann auf den Weg nach Trinidad. Wiewohl der Aufenthalt in Trinidad nur zwanzig Minuten dauerte, waren vorher doch Anstalten getroffen worden, dass der Zweigdiener den Präsidenten am Flughafen traf, um über die Probleme des Werkes in Britisch-Westindien zu reden. Der zwanzig Minuten dauernde Aufenthalt in Trinidad war so kurz wie eine Minute, doch war es gut, Bruder Newton wieder zu sehen, bevor der Flug nach Portoriko fortgesetzt wurde.
PORTORIKO
Am Montagabend, 23. Januar, um 22 Uhr, verliess Bruder Morgan Curaçao, um nach San Juan, Portoriko, abzureisen, und traf dort in den frühen Morgenstunden ein. Bruder R. V. Franz, der Zweigdiener, und ein anderer Gileadabsolvent, waren hergekommen, um ihn abzuholen, und um 3 Uhr zogen sie sich zurück, um einige Stunden der Ruhe zu pflegen, bevor sie das geschäftige Programm in Angriff nahmen, das für Dienstag entworfen war. Da Bruder Knorr auf seinem Pan American-Durchgangsflug nach New York von Surinam her erst am Mittwochnachmittag in Portoriko eintreffen sollte, hatte die Zweigstelle von Portoriko vorgesehen, dass Bruder Morgan zwei Versammlungen bediene. Am Mittwochmorgen begleitete eine Gruppe Geschwister Bruder Morgan in die Stadt Caguas, wo eben ein neues Missionarheim eingerichtet worden war. Unterwegs fuhr die Gesellschaft durch eine sehr schöne Gegend. Am Nachmittag versammelten sich 64 Geschwister und Menschen guten Willens, um einen Vortrag, der in Englisch und Spanisch gehalten wurde, anzuhören, und die beiden Räume des Missionarheimes, die als Königreichssaal gebraucht wurden, waren vollgepfropft. Am späten Nachmittag kehrte man nach San Juan zurück, und an jenem Abend versammelten sich 190 Personen, darunter 23 Gilead-Absolventen, in einem Saal, der für diesen Anlass besonders gemietet worden war. Alle freuten sich sehr, von dem guten Fortschritt zu hören, den das Königreichswerk in ganz Zentralamerika und auch an den andern besuchten Orten macht. Doch sind die Geschwister in Portoriko auch glücklich über ihren eigenen Fortschritt und darüber, dass der Herr offenbar seinen Segen zu ihren Anstrengungen gegeben hat, denn im Dezember 1949 hatte Portoriko zum ersten Mal über 300 Königreichsverkündiger.
Am Mittwochmorgen wurde einige Zeit der Durchsicht von Zweigangelegenheiten und der Besichtigung des kürzlich gekauften Heimes der Gesellschaft in San Juan gewidmet. Am frühen Nachmittag begleitete eine grosse Geschwistergruppe Bruder Morgan an den Flughafen, wo er sich Bruder Knorr für die Schlussetappe der langen Reise anschliessen sollte. Um 15 Uhr traf Bruder Knorr mit dem Flugzeug aus Surinam ein, und die etwas mehr als vierzig Geschwister, welche an den Flughafen gekommen waren, konnten eine Stunde lang mit ihm sprechen. Von diesen waren 27 Gileadabsolventen. Auch der Zweigdiener konnte Bruder Knorr über gewisse Dinge bezüglich des Werkes in Portoriko befragen. Um 16 Uhr riefen die Lautsprecher alle nach New York fliegenden Reisenden auf, das viermotorige Flugzeug zu besteigen, und so waren die Brüder Knorr und Morgan wieder unterwegs auf ihrer letzten Flugstrecke von Portoriko nach New York. Es wurde den Reisenden mitgeteilt, dass das Wetter in New York schlecht sei, und der einzige offene Flughafen sei der neue Internationale Flughafen in Idlewild. Als jedoch das Flugzeug etwa die Hälfte des fahrplanmässigen Achtstunden-Nonstop-Fluges hinter sich hatte, kündigte die Stewardess an, dass man im Nationalen Flughafen von Washington landen müsse, da nun das ganze New Yorker Gebiet im Nebel liege. Um 0.10 Uhr liess sich das Flugzeug in Washington nieder, und um 1.05 Uhr bestiegen alle Passagiere einen Sonderbus für die Fahrt nach New York-Stadt. Um 9 Uhr am Donnerstagmorgen holten mehrere Geschwister aus dem Bethel Brooklyn die müden Reisenden an der Endstation der Fluglinien im Stadtinnern von New York ab.
Wenn wir einen Rückblick auf die Reise werfen, die Bruder Morgan in acht Wochen und Bruder Knorr in sechs Wochen machte, so zeigt es sich, dass sie sehr zum Nutzen gewesen ist. Viel ist geleistet worden, und manche Pläne zur Ausdehnung wurden gemacht. Im Jahre 1946 hatte der Präsident der Gesellschaft die gleichen dreizehn Länder besucht, mit Ausnahme von Niederländisch-Westindien, und damals standen 3810 Verkündiger im Felde. Drei Jahre später finden wir, dass durchschnittlich 8219 jeden Monat die Botschaft vom Königreiche predigen, was eine Zunahme von 115 Prozent bedeutet. Aus Berichten, die aus diesen Orten über das in den betreffenden Ländern getane Werk eintreffen, ist zu entnehmen, dass das Jahr 1950 weit über 10 000 Verkündiger aufweisen wird, die unter den dreizehn Zweigbüros wirken. So geht das Werk voran. Die Geschwister fahren fort, ‚das Wort zu predigen‘, und Jehovas Name wird geehrt. Im Jahre 1950 wird in all diesen Ländern Neuland erreicht werden; und durch des Herrn Gnade werden Pläne für die Zukunft gemacht, gemäss denen sich sogleich nach der Versammlung 1950 in New York-Stadt viele weitere Missionare in diese Gebiete begeben. Solange Jehova Gott seine Geduld bekundet, damit Errettung anderen zukommen möge, werden wir, seine Diener auf Erden, mit ihm geduldig sein und die gute Botschaft in der ganzen Welt zu einem Zeugnis darbieten. Wir sind dankbar für die uns erwiesene Barmherzigkeit und für die Gelegenheit, ‚das Wort zu predigen‘.